Immobilienfinanzierung

Zinsentwicklung: So finden Sie den richtigen Zeitpunkt für Ihre Baufinanzierung – mit Zinschart!

Wie teuer eine Baufinanzierung wird, ist hauptsächlich von den Zinsen abhängig: Je niedriger der Zins, desto günstiger der Kredit. Aber wie werden sich die Bauzinsen entwickeln? Wir helfen Ihnen mit Zinschart und Prognosen dabei, die Zinsentwicklung richtig einzuschätzen.

Katharina Fuhrin
Zuständige Redakteurin für den Bereich Immobilien
Stand: 06.06.2024

Die Zinsentwicklung mit dem Zinschart bewerten

Um die Zinsentwicklung 2024 zu beobachten, können Sie sich gut an unserem Zinschart orientieren. Dieser bildet die Entwicklung der Hypothekenzinsen über verschiedene Zeiträume ab. Er hilft Ihnen, ein Gefühl für die Zinsentwicklung der Bauzinsen zu bekommen – und eine Einschätzung, welche Folgen schon kleine Änderungen haben. Die Frage, wie sieht die Zinsentwicklung aus, lässt sich so leichter beantworten.

Basis der Daten sind die tagesaktuellen Konditionen der Bankpartner unseres Kooperationspartners Dr. Klein.

Zinschart: aktuelle und frühere Entwicklung der Bauzinsen im Vergleich

Sie können sich in unserem Bauzinsen Chart die aktuelle Zinsentwicklung abbilden lassen – rückblickend von 7 Tagen über 1 Monat bis längerfristig hin zu 10 Jahren. Außerdem können Sie sich die Zinsen für verschieden lange Sollzinsbindungen der Immobilienkredite ansehen. Das ist der Zeitraum, in dem Sie Ihr Baudarlehen zu einem festen Zinssatz zurückzahlen. Das können 5 Jahre sein, aber auch bis zu 30 Jahre. Am besten legen Sie zuerst die von Ihnen angedachte Dauer der Zinsbindung fest. Dann verändern Sie die Zeitangaben für den Rückblick.

Gut zu wissen

Es gibt einen Unterschied zwischen Sollzins und Effektivzins. Der Soll­zins gibt an, was Sie für die Ver­leihung des Geldes zahlen müssen. Der Effek­tiv­zins ent­hält zu­sätz­lich zum Soll­zins die an­fallen­den Kos­ten wie für die Konto­führung oder Gebühren für Sonderabsprachen.

Bleiben Sie bei der Bauzinsen-Entwicklung auf dem Laufenden

Der richtige Zeitpunkt beim Abschluss eines Baudarlehens kann eine Kostenersparnis von mehreren tausend Euro ausmachen. Egal, ob Sie zum ersten Mal eine Immobilie finanzieren oder bereits eine Anschlussfinanzierung abschließen – in der Regel geht es dabei um mehrere hunderttausend Euro. In dieser Größenordnung können schon wenige Zentel Prozentpunkte beim Zinssatz über die Laufzeit hinweg einen großen Unterschied bei den Gesamtkosten des Darlehens ausmachen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie über die Zinsentwicklung informiert sind. Die Frage nach einer Zinsprognose, z. B. „Was ist die Zinsentwicklung für die nächsten 15 Jahre?“ wird Ihnen niemand seriös beantworten können. „Wie sieht die Zinsentwicklung aus?“, das lässt sich für kürzere Zeiträume aber gut beobachten.

Aktuelle Angebote für verschiedene Laufzeiten sehen Sie in der folgenden Tabelle.

Tagesaktuelle Zinskondition:

(Darlehensbetrag: 200.000 €, Immobilienwert: 350.000 €, PLZ: 34295, Finanzierungszweck:
KAUF
, Tilgungssatz: 2,00 %)
Zinsbindung effektiver Jahreszins monatl. Rate Anfrage
5 Jahre 4,33 %
1.055,00 €
8 Jahre 3,76 %
960,00 €
10 Jahre 3,46 %
910,00 €
12 Jahre 3,48 %
913,33 €
15 Jahre 3,51 %
918,33 €
20 Jahre 3,56 %
926,67 €
Quelle: Vergleich.de - Stand 22.11.2024

Wie wirkt sich die Zinsentwicklung auf die Kosten der Baufinanzierung aus?

Zuletzt war viel Bewegung auf den Zinsmärkten, mit spürbaren Auswirkungen. An zwei Beispielen zeigen wir die Folgen der Entwicklung der Bauzinsen. Eindrucksvoll ist dabei, wie viel Geld Sie sparen können, wenn Sie den richtigen Zeitpunkt für die Baufinanzierung wählen.

Beispiel 1: Einfluss der Zinsentwicklung auf die Zinskosten

Ende 2023 sind die Bauzinsen innerhalb weniger Wochen um fast einen Prozentpunkt gefallen, was die Zinskosten um mehrere Tausend Euro beeinflusst. Im folgenden Beispiel geht es um eine Immobilie im Wert von 300.000 €, die mit einem Darlehen von 200.000 € und 15 Jahren Zinsbindung finanziert wird.

Wurde die Immobilienfinanzierung im Januar 2024 abgeschlossen, kostet das Darlehen in 15 Jahren knapp 80.000 € Zinskosten. Die gleiche Kreditsumme kostete nur wenige Monate zuvor noch mehr als 93.000 € Zinsen.

Vergleich der Zinskosten bei unterschiedlich hohem Sollzins
  Januar 2024 November 2023
Sollzins 3,2 % 3,8 %
Tilgungsrate 2 % 2 %
Monatliche Rate 867 € 967 €
Restschuld nach 15 Jahren 123.119 119.297 €
Zinskosten 79.120 € 93.297

Wer im Januar 2024 ein günstigeres Baudarlehen abschloss, reduzierte außerdem für einen Zeitraum von 15 Jahren bei gleichbleibender Tilgung seine monatliche Belastung um über 100 €. Allerdings besteht wegen der niedrigeren Raten nach den 15 Jahren Zinsbindung eine höhere Restschuld.

Beispiel 2: Einfluss von Zinsentwicklung und Tilgungssatz auf die Restschuld

Mit der nächsten Beispielrechnung wollen wir Ihnen zeigen, wie hoch die Einsparungen sein können, wenn Sie einen günstigen Zeitpunkt für die Kreditaufnahme nutzen und zusätzlich den gewonnenen Zinsvorteil in einen höheren Tilgungssatz stecken. Mit einer erhöhten Tilgung können Sie die Restschuld bei Ablauf der Zinsbindung deutlich verringern.

Folgende Tabelle vergleicht die Zinskosten und Restschuld bei denselben Rahmenbedingungen wie im ersten Beispiel oben (Kredithöhe 200.000 € bei 15 Jahren Zinsbindung). Allerdings soll hier die monatliche Rate fix bei 967 € liegen, auch bei den günstigeren Zinsen. Dafür ist die Tilgungsrate dementsprechend höher. Das sorgt nicht nur für geringere Zinskosten, auch die Restschuld sinkt deutlich.

Vergleich der Restschuld bei unterschiedlich hohem Tilgungssatz
  Januar 2024 November 2023
Sollzins 3,2 % 3,8 %
Tilgungsrate 2,6 % 2 %
Monatliche Rate 967 € 967 €
Restschuld nach 15 Jahren 99.979 € 119.297 €
Zinskosten 74.039 € 93.297

In diesem Fall blieb die monatliche Rate unverändert, aber wer im Januar 2024 den Kredit aufnahm, spart fast 20.000 € an Zinskosten gegenüber November 2023.

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Tipp

Für die Berechnung Ihres persönlichen Haus­kre­dites nutzen Sie einfach unseren Dar­lehens­rechner. Dort erfahren Sie, wie sich die monat­liche Rate und die Gesamt­lauf­zeit der Finan­zie­rung bei unter­schied­lichen Zins- und Tilgungs­höhen verändern.

zum Darlehensrechner

Wie entwickeln sich die Zinsen aktuell?

Seit einigen Wochen bewegen sich die Zinsen für 10-jährige Laufzeiten relativ konstant knapp über 3,0 %. Mittelfristig werden sich die Zinsen wahrscheinlich weiterhin eher seitwärts bewegen. Einige Experten sehen aber auch die Möglichkeit auf leicht sinkende Bauzinsen.

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Finden Sie mit unserem Baufinanzierung Vergleich Ihr bestes Angebot aus vielen regionalen und überregionalen Anbietern.

Was beeinflusst die Entwicklung der Bauzinsen?

Viele denken, dass der Zinssatz für Baufinanzierungen unmittelbar vom europäischen Leitzins beeinflusst wird, also dem Zinssatz, zu dem sich Banken von der Europäischen Zentralbank (EZB) Geld leihen. Das ist aber nicht so. Vielmehr wirken sich im Wesentlichen zwei andere Faktoren direkt auf die Bauzinsen aus: die Preise für Pfandbriefe und für deutsche Staatsanleihen. Was die Zinsentwicklung beeinflusst, möchten wir Ihnen im Folgenden erklären.

  • Pfandbriefe: Um ihren Kunden das Geld für Baufinanzierungen zur Verfügung stellen zu können, geben viele Banken Pfandbriefe in dem entsprechenden Wert an Anleger aus, um das Geld hereinzuholen. Der Zinssatz dieser Pfandbriefe orientiert sich an der Rendite der Staatsanleihen.
  • Staatsanleihen: Die Rendite der deutschen Staatsanleihen wiederum hängt zum einen von der Kreditwürdigkeit des jeweiligen Staates, zum anderen von der Nachfrage ab. Staatsanleihen sind sehr gefragt, wenn andere Anlageformen weniger rentabel sind. Dies ist der Fall, wenn der Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) niedrig ist und deshalb Festgeld oder Tagesgeld gering verzinst sind.
Infografik über den Zusammenhang der EZB-Leitzinsen mit den Bauzinsen

Fazit zum Leitzins: Im Umkehrschluss heißt das: Wenn der Leitzins hoch ist, bieten Festgeld und andere Geldanlagen hohe Erträge, Staatsanleihen dagegen sind für Anleger weniger interessant. Aufgrund der niedrigen Nachfrage sinkt auch ihr Preis, die Rendite steigt. Da Staatsanleihen der Orientierungswert für die Pfandbriefzinsen sind, steigen auch ihre Renditen. Und weil Baudarlehen von den Banken durch Pfandbriefe refinanziert werden, steigen aus diesem Grund, wenn auch zeitverzögert, die Bauzinsen. Der Leitzins der Europäischen Zentralbank hat also nur indirekt Einfluss auf die Zinsen für Baufinanzierungen. Nutzen Sie eher die Entwicklung der Pfandbriefe als Orientierungsgröße bei der Zinsentwicklung.

Zinskommentar vom 17.10.2024

Die EZB greift der Wirtschaft unter die Arme

Heike Kevenhörster

Heike Kevenhörster
Vergleich.de Expertin für Geldanlagen

Wieder hat die Europäische Zentral­bank (EZB) eine Herab­senkung der Leit­zinsen beschlossen. Um 0,25 Prozent­punkte sinken jetzt sowohl der für die Spar­zinsen maß­gebliche Einlagen­satz als auch der wichtige Haupt­refinan­zierungs­satz.

Das bedeutet: Wenn Banken Gelder bei der EZB parken, erhalten sie künftig nur noch 3,25 % Zinsen. Daran orien­tieren sich die Banken u. a. bei ihren Ange­boten für Tages­geld­zinsen an Privat­kunden. Sparer müssen sich also auf niedri­gere Haben­zinsen gefasst machen.

Leihen sich Geschäfts­banken kurz­fristig Geld bei der EZB, müssen sie dafür in Zukunft nur noch 3,4 % Zinsen zahlen. Diesen Satz können Banken und Spar­kassen in Form von redu­zierten Kredit­zinsen an ihre Kunden weiter­geben. Darlehen werden für Ver­braucher also voraus­sicht­lich günstiger.

Mit ihrer aktuellen Entscheidung reagieren die Währungs­hüter sowohl auf die zurück­gegangene Inflations­rate als auch auf die schwächelnde Wirtschafts­ent­wicklung im Euro­raum. Die Geld­ent­wertung lag im September mit 1,7 % erstmals seit 3 Jahren unter dem Ziel von 2 %. Die Preis­stabili­tät verlangt demnach keine hohen Leit­zinsen mehr.

Umso dringender benötigt die schwächelnde Wirt­schaft vor allem in Deutschland Unter­stützung durch geringere Zinsen. Hohe Leit­zinsen bremsen die wirt­schaft­liche Aktivität und behindern Investi­tionen. Demgegen­über bedeuten niedrigere Zinsen billi­geres Geld: Kredite werden günstiger, wodurch Firmen leichter inves­tieren können.

Auch der Immo­bilien­markt profi­tiert von preis­werteren Finan­zie­rungen. Geringere Gut­haben­zinsen mögen Sparer ärgern, sie kurbeln aber den pri­vaten Konsum an, was wiederum zu höheren Umsätzen der Unter­nehmen führt. Die Börse freut sich auf redu­zierte Leit­zinsen und hofft auf höhere Kurse. 

Von einer expan­siven Zins­poli­tik der EZB kann noch nicht die Rede sein. Die Leit­zinsen sind weiter­hin zu hoch, um die Kon­junktur kräftig anzu­kurbeln. Jedoch ist ein erneuter Zins­schritt nach unten im Dezember möglich. Je verläss­licher die Infla­tion abflacht und je deut­licher die Konjunktur schwächelt, desto wahr­schein­licher ist eine erneute Zinssenkung.

Zinsprognose

kurzfristig: sinkend

langfristig: sinkend

Welche Empfehlungen ergeben sich aus der aktuellen Zinsentwicklung?

Infolge der niedrigen Inflation sind sinkende oder zumindest gleichbleibende Zinsen möglich. Daraus ergeben sich folgende Empfehlungen.

Empfehlung für Hauskäufer oder Bauherren

Vergleichen Sie in unserem Zinschart bei einem anstehenden Kauf oder Bauvorhaben deshalb vor allem die kurzfristige Entwicklung binnen 3 oder 6 Monaten. Gab es vermehrt Ausschläge nach oben und unten und liegen die aktuellen Zinsen gerade im oberen Bereich, sollten Sie abwarten – es sei denn, weitere dauerhafte Erhöhungen sind wahrscheinlich (siehe Zinskommentar). Ist der Zinschart auf einem niedrigen Niveau, sollten Sie die Kreditaufnahme angehen.

Empfehlung für die bevorstehende Anschlussfinanzierung

Aktuell liegen die Zinsen auf einem ähnlichen Niveau wie vor 10 Jahren, sind aber deutlich niedriger als vor 20 Jahren. Bei Darlehen mit diesen Laufzeiten können Sie nun eine günstigere Anschlussfinanzierung abschließen im Vergleich zu Ihrem alten Hauskredit. Überlegen Sie, ob Sie sich vor weiter steigenden Zinsen schützen, indem Sie mit dem neuen Darlehen den Kredit vollständig tilgen. Bedenken sollten Sie, dass die Konditionen für kürzere Laufzeiten günstiger sind – eine hohe Tilgung und eine kurze Laufzeit könnten das günstigste Modell sein.

Was beeinflusst noch die Kosten einer Finanzierung?

Die Höhe der Darlehenszinsen bestimmt nicht allein die Gesamtkosten einer Finanzierung. Neben den persönlichen Faktoren des Darlehensnehmers wie Einkommenshöhe oder Kreditwürdigkeit wirken sich auch die individuellen Vertragsbedingungen auf den Zinssatz aus. Das kann zum Beispiel eine Vereinbarung über einen kostenlosen Wechsel des Tilgungssatzes während der Zinsbindungsfrist sein oder die Option einer Sondertilgung. Diese Möglichkeiten bieten Ihnen einen gewissen Rahmen an Flexibilität: die Anpassung der monatlichen Ratenzahlung auf die jeweilige Lebenssituation und eine schnelle Rückzahlung des Baudarlehens. Sprechen Sie Ihren Finanzierungsberater auf diese Optionen an.

Immoblienbewertung online

Hier können Sie den Wert einer Immobilie ermitteln. Mit wenigen Angaben erhalten Sie einen Überblick über den möglichen Kaufpreis, egal ob es sich um ein Haus oder eine Wohnung handelt.

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Wie soll ich weiterfinanzieren?

Die Zinsbindungsfrist Ihrer Baufinanzierung läuft bald aus? Oder Sie möchten sich den aktuellen Zinssatz für später sichern? Dann lesen Sie bei uns alles über Prolongation, Umschuldung oder Forward Darlehen!

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Das Fundament für Ihr Eigenheim

Vor dem Einzug ins eigene Zuhause steht die Finanzierung. Wir bieten Ihnen Informationen rund um den Immobilienkredit, von der passenden Anschlussfinanzierung bis zur optimalen Zinsbindung.

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