Geldanlage

Die 50-30-20 Regel: Einmal rechnen, regelmäßig sparen!

Sie möchten sich ein finan­zielles Polster auf­bauen, wissen aber nicht, wie? Hier stel­len wir Ihnen die 50-30-20-Regel vor, mit der viele Sparer gute Erfah­run­gen gemacht haben. Lesen Sie hier, wie diese Metho­de funktio­niert, und auf welche Art Sie Ihr Ange­spartes opti­mal anle­gen können.

Heike Kevenhörster
Zuständige Redakteurin für den Bereich Geldanlage
Stand: 14.03.2024

Was ist die 50-30-20-Regel?

Die 50-30-20-Regel ist eine einfache Formel zum Sparen für die Vermögens­bildung. Mit dieser wird Ihr monat­liches Einkom­men in drei Bereiche einge­teilt:

  • 50 %: Fix­kosten wie Miete, Lebens­erhal­tung und Mobili­tät
  • 30 %: persön­liche Bedürf­nisse wie Hobbys, Ausgehen und andere Frei­zeit­aktivi­täten
  • 20 %: Sparen und Investie­ren

Der Knack­punkt bei dieser Methode ist, dass die Unter­teilung fix ist. Im Ideal­fall sollten die ent­sprechen­den Beträge nach Geld­ein­gang direkt auf verschie­dene Kon­ten ver­teilt werden.

Wie funktioniert die 50-30-20-Regel?

Wenn Sie mit der 50-30-20-Regel Ihre Vermögens­bildung starten möchte, ist der erste Schritt eine Bestands­aufnahme. Schauen Sie sich Ihre Aus­gaben und Ein­nahmen der letzten Monate an und unter­teilen Sie sie in die drei Katego­rien Fix­kosten, persön­liche Bedürf­nisse sowie Sparen und Inves­tieren.

Fixkosten

Zu den Fixkosten gehören bei der 50-30-20-Regel alle Aus­gaben, die essenziell sind. Ange­fangen von den Kosten für die Woh­nung bis zu den Aufwen­dungen für Mobili­tät. Zusätz­lich sollten Sie die Aus­gaben in diesem Bereich regel­mäßig prüfen. Ist Ihr Strom­anbie­ter noch immer so günstig wie vor eini­gen Jahren? Lohnt sich ein Wech­sel der Kfz-Versich­erung? Da einige der Aus­gaben in diesem Bereich an Ver­träge mit bestimm­ten Lauf­zeiten gebun­den sind, soll­ten Sie sich zu Beginn Ihre Ver­träge anse­hen und dann die Zeit­punkte der Prü­fung fest­legen, damit Sie die Kündi­gungs­fristen nicht verpas­sen. Mehr Tipps fin­den Sie auf unserer Seite Geld sparen.

- Anzeige -

Energie - Wechselservice

ca.
22 %

weniger Energiekosten

Immer im optimalen Energievertrag
  • Wechselservice nutzen und immer automatisch sparen
  • ohne Aufwand Jahr für Jahr bis zu 800 € sparen
  • ausschließlich geprüfte Versorger und Tarife

Persönliche Bedürfnisse

Bei diesem Bereich geht es um Ihre Freizeit­gestal­tung. Hobbys, Ausflüge und Ähn­liches bezah­len Sie aus diesem Topf. Auch größere Aus­gaben, wie eine Urlaubs­reise, sollten Sie mit diesem Geld beglei­chen. Daher ist es ratsam, wenn Sie das Geld für persön­liche Bedürf­nisse nicht jeden Monat kom­plett aus­geben.

Sparen und investieren

Wie viel Prozent vom Gehalt sollte man sparen? Für diesen Bereich sollten Sie nach der 50-30-20-Regel 20 % Ihres Einkom­mens einpla­nen. Sie sollten damit sowohl in Geld­anla­gen mit langen Lauf­zeiten inves­tieren wie auch immer einen gewis­sen Betrag haben, der kurz­fristig zur Verfü­gung steht. Das ist wichtig, falls zum Bei­spiel Ihr Auto eine größere Repara­tur benö­tigt oder eine uner­war­tete Nach­zah­lung vom Strom­anbie­ter ansteht. Auch können Sie dieses Geld für Sonder­til­gungen von laufen­den Kre­diten verwen­den. Es bringt nicht viel, wenn Sie auf der einen Seite Geld mit 4 % Ren­dite inves­tieren aber auf der ande­ren Seite einen Kredit haben, für den 5 % Zin­sen zu zahlen sind.

Kredite umschulden

Die Kredit­zinsen sind zwar zuletzt gestiegen aber immer noch relativ niedrig. Prüfen Sie daher, ob Sie einen älte­ren Raten­kredit zu güns­tige­ren Kondi­tionen ab­lösen können. Mehr zum Thema Kre­dite umschul­den lesen Sie auf unse­rer Übersichts­seite.

Umschuldung

Die 50-30-20-Regel anhand von Beispielen erklärt

Um die entsprechenden Beträge zu berech­nen, braucht es keinen speziel­len 50-30-20-Regel-Rech­ner. Ein ein­facher Taschen­rechner ist völlig aus­reichend. Die Formeln sehen wie folgt aus:

  • Fixkosten = Einnahmen * 0,5
  • Persönliche Bedürfnisse = Einnahmen * 0,3
  • Sparen = Einnahmen * 0,2

Anhand der nachstehenden Tabelle wollen wir Ihnen die Auf­teilung vor­rechnen.

50-30-20 Regel: Beispiel für Alleinstehende und Paare
  Alleinstehende Paare
Fixkosten 50 % 1.000 € 2.500 €
Persönliche Bedürfnisse 30 % 600 € 1.500 €
Sparen und investieren 20 % 400 € 1.000 €
Jährlicher Sparbeitrag 4.800 € 12.000 €

 

Fragen Sie sich: Wie hoch darf die monat­liche Miete sein, so schau­en Sie in die Spal­te der Fix­kosten. Beden­ken Sie aber, dass der ange­gebe­ne Betrag Miete, Neben­kosten und die Lebens­erhal­tung bein­haltet. Je nach monat­lichen Ein­nahmen darf die Miete ent­sprech­end hoch oder nied­rig aus­fallen.

Wie funktioniert die 50-30-20-Regel für Selbstständige?

Die Vermögensbildung mit der 50-30-20-Regel funktio­niert auch für Selbst­ständige. Da gerade bei Solo-Unter­nehmerin­nen und Unter­nehmern die Ein­nahmen und Aus­gaben schwan­ken, sollte hier ein komplettes Jahr als Betrach­tungs­zeit­raum gewählt werden. Wich­tig ist hier­bei, dass Sie vor allem Aus­gaben wie die Ein­kommens­steuer­voraus­zahlung bei den Fix­kosten beach­ten.

Aus den er­rech­ne­ten Wer­ten ergibt sich dann ein monat­liches Ge­halt, wel­ches den weite­ren Berech­nun­gen zu Grunde gelegt wird. Ein Vor­teil ist, dass Quartals­aus­gaben, wie die Ein­kommens­steuer­voraus­zahlung, gleich­mäßig auf alle Mona­te ver­teilt werden. Das Geld ver­bleibt also auf Ihrem Fix­kosten­konto und Sie müssen sich nicht weiter darum sorgen, dieses zurück­zu­legen.

Soll­ten Sie aber deut­lich mehr verdie­nen als Sie gemäß der Berech­nung benö­tigen, können Sie natür­lich auch Ihr monat­liches Ge­halt erhö­hen, wodurch auto­matisch Spar­beträge stei­gen. Wich­tig ist nur, dass aus­rei­chend Geld auf dem Firmen­konto vorhan­den ist, damit Sie sich selbst in einem schlech­ten Monat Ihr Gehalt aus­zahlen können.

Welche Vor- und Nachteile hat die 50-30-20 Regel?

Der große Vorteil der 50-30-20-Regel ist die klare Tren­nung Ihres Einkom­mens. Durch die Auftei­lung auf ver­schie­dene Kon­ten kommen Sie nicht in Ver­su­chung, das Geld ander­wei­tig zu verwen­den. Vor allem ist mit dieser Metho­de also sicher­ge­stellt, dass der Bereich Sparen und Geld­an­lage nicht zu kurz kommt. Sie können die 50-30-20-Regel als Prin­zip für Ihre Alters­vor­sorge nutzen. Über die Jahre baut sich ein finan­zielles Pols­ter auf, mit dem Sie Ihre Rente ab­sichern können.

Natürlich hat die 50-30-20-Regel auch Nach­teile. Ist beispiels­weise der Topf für persön­liche Aus­gaben erschöpft, dann ist nun mal kein Geld mehr für Frei­zeit­aktivi­täten vorhan­den. Auch in der Anfangs­zeit kann es schnell zu Eng­pässen kom­men. Starten Sie mit dieser Methode und haben Sie noch keine aus­reichen­den Rück­lagen, fehlt unter Umstän­den bei 50-30-20 Bud­get für eine uner­war­tete Aus­gabe.

Ist die 50-30-20-Regel realistisch?

Die Aufteilung innerhalb der 50-30-20-Regel ist selbst­verständlich nur ein Richt­wert, der auf durch­schnitt­lichen Aus­gaben und Ein­nahmen einer Per­son zu­trifft. Je nach­dem, wie Ihre persön­lichen Verhält­nisse aus­fal­len, können die Werte auch ange­passt werden. Woh­nen Sie in einer Groß­stadt in bester Lage, werden 50 % Ihrer Ein­nah­men viel­leicht nicht für die Fix­kosten aus­reichen. Wenn Sie hinge­gen auf dem Land in einer WG leben, sind die 50 % nicht unbe­dingt nötig. In diesem Fall könnte die Auf­tei­lung auch 60-20-20 oder 40-30-30 sein. Blei­ben Sie flexi­bel, um die 50-30-20-Regel realis­tisch zu gestal­ten.

Vergleich.de Tipp

Die 50-30-20-Regel ist eine Metho­de, wie Sie Ihre Finan­zen ohne großen Auf­wand struk­turie­ren können. Probieren Sie es einfach aus. Achten Sie dabei auf Ihre Bedürf­nisse und justieren Sie die Sparquote entsprechend. Vielleicht passt für Sie ja eine "60-25-15-Regel" am besten.

Tipps für Frugalismus-Einsteiger

Sie möchten Fruga­list werden? So finden Sie den Weg zu finan­zieller Unab­hängig­keit und nutzen die Chance, mit der richtigen Strate­gie ab 40 Jahren von Ihrem Er­spar­ten zu leben.

Frugalismus
So gelingt der Depotwechsel

Ein Depotwechsel bietet Anlegern viele Vorteile: niedrigere Kosten, attraktive Prämien und womöglich ein besserer Service. Lesen Sie hier, wie der Depotübertrag funktioniert.

Depotwechsel
Anlagetipp Crowdinvesting

Investitionen in Immobilien, Startups und Energieprojekte lassen sich mit Crowdinvesting leicht verwirklichen. Mit Renditen bis zu 8% zudem eine gute Alternative zu klassischen Geldanlagen.

Crowdinvesting