- Wie funktioniert der Verkauf von Aktien?
- Verkauf von Aktien über einen Online-Broker
- Wann sollte ich Aktien verkaufen?
- 5 Tipps für gutes Timing
- Aktie mit Verlust verkaufen: Wann ist das sinnvoll?
- Limits beim Aktienverkauf
- Welche Kosten entstehen beim Verkauf von Aktien?
- Wie kann ich Gewinne aus dem Verkauf von Aktien reinvestieren?
Wie funktioniert der Verkauf von Aktien?
Aktien können Sie nur über einen Broker verkaufen. Der Broker ist als Vermittler für das Handeln mit Wertpapieren auf Rechnung des Kunden zuständig. Der Broker kann zum Beispiel bei Ihrer Bank arbeiten oder ein Online-Broker sein. Je nachdem können Sie die Order telefonisch, persönlich oder online erteilen. Der Verkauf der Aktien selbst findet dann an der Börse statt und zwar zu den aktuell geltenden Konditionen.
Schritt für Schritt: So läuft der Verkauf von Aktien über einen Online-Broker
Falls Sie – wie sehr viele Anleger – ein günstiges Online-Depot halten, können Sie Ihre Aktien folgendermaßen verkaufen:
Auf dem Bildschirm sehen Sie eine Auflistung all Ihrer Wertpapiere inklusive Wertpapierkennnummern (ISIN) und aktuellen Kaufkursen.
2. Schritt: Wählen Sie die Aktien, die Sie verkaufen wollen
In der Order-Ansicht können Sie das entsprechende Wertpapier, die zu verkaufende Stückzahl und den Börsenplatz auswählen, an dem Sie Ihre Aktien verkaufen möchten.
3. Schritt: Setzen Sie ein Limit zum Verkauf der Aktien!
Es empfiehlt sich, beim Verkauf von Aktien immer ein sogenanntes Limit zu setzen. Damit setzen Sie eine Untergrenze, zu welchem Preis Sie Ihre Aktien nicht mehr verkaufen wollen. Klingt paradox, da Sie den Kaufkurs ja gerade erst gesehen haben. In der kurzen Zeit zwischen Order-Erteilung und tatsächlichem Verkauf ist an der Börse aber alles möglich! Ein Limit schützt Sie vor negativen Zufällen.
4. Schritt: Order bestätigen und abwarten!
Die Order zum Aktien verkaufen müssen Sie jetzt noch per TAN bestätigen. In der Regel findet der Verkauf nun zügig statt. Ihre Erlöse landen dann spätestens am nächsten Bankwerktag auf Ihrem Verrechnungskonto. Fertig!
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Wann sollte ich Aktien verkaufen?
Beim Verkauf von Aktien kommt dem richtigen Zeitpunkt die absolute Schlüsselrolle zu. Denn das Wann entscheidet beim Aktien verkaufen über Gewinn und Verlust. Kurz gesagt: Wer zu früh verkauft, verschenkt Rendite. Wer zu spät verkauft, auch.
Die Krux liegt darin, dass niemand genau vorhersagen kann, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Börsenkurse entwickeln sich in derart komplexen Zusammenhängen, dass sie sich schlicht nicht prognostizieren lassen, auch nicht von Börsenspekulanten, die die Sache zum Beruf gemacht haben.
Was es gibt, sind allerdings Erfahrungswerte, an die Sie sich halten können, um beim Verkauf von Aktien immerhin nicht den falschen Zeitpunkt zu erwischen.
Aktien verkaufen oder nicht? 5 Tipps für gutes Timing!
Lieber keine Aktien verkaufen, wenn der Kurs im Keller liegt!
Wenn der Kurs am Boden liegt, bekommen Sie für Ihre Aktien nur einen geringen Preis. Liegt dieser Preis unter dem, den Sie bei der Anschaffung bezahlt haben, machen Sie definitiv ein Minusgeschäft. Oft lohnt es sich daher, die Durststrecke auszusitzen. Dann haben Sie immerhin noch Chancen, dass der Kurs wieder steigt. Langfristige Anlagestrategien bauen auf diesen Effekt sogar: Auf lange Sicht gleichen gute Aktien Kursschwankungen in der Regel aus.
Ein schlechter Kurs ist nicht in jedem Fall ein guter Grund Aktien zu verkaufen!
Neben Kursgewinnen halten Aktien immer auch Dividendengewinne bereit. Liegt eine Aktie mit aktuell schwachem Kurs bei der Dividende über dem Marktdurchschnitt, sollten Sie genau prüfen, ob Sie sie wirklich verkaufen!
Kurssteigerungen allein sind ebenfalls kein Grund für den Verkauf von Aktien!
Eine kurz- oder auch langfristige Kurssteigerung wird manchmal als Signal missverstanden, die Aktien schnell zu verkaufen, um die Kursgewinne gleich ins Trockene zu bringen. Wer weiß, wann es wieder bergab geht? Börsenkenner schauen sich in so einem Fall das Unternehmen genau an, das die Aktien ausgibt. Solange die Umsätze und Erträge nicht sinken, gibt es keinen realistischen Grund anzunehmen, dass der Kurs abrupt sinkt. Solche Aktien können Sie weiter halten. Ausnahme: Wenn Sie der Ansicht sind, die Aktien seien überwertet, verkaufen Sie!
Vermeiden Sie den Panik-Verkauf von Aktien!
Aktienhandel hat viel mit Psychologie zu tun. Von Marktstimmungen lassen sich viele Anleger anstecken. So kommt es immer wieder zu massenhaften Panikverkäufen, wenn es mit der Finanzlage allgemein bergab geht. Auch wenn die Vergangenheit keine Prognosen für die Zukunft erlaubt, zeigt sich jedoch immer wieder, dass es nach einer Krise auch wieder bergauf geht – zumindest für die, die ihre Aktien in der Krise nicht verkaufen!
Spekulieren Sie nicht mit dem Verkauf von Aktien!
Aktien mit kurzfristiger Gewinnabsicht kaufen und verkaufen ist das Geschäft von Börsenspekulanten. Es hat mehr Ähnlichkeit mit einem Glücksspiel als mit einer Geldanlage und vor allem als Börsenneuling sollten Sie sich nicht darauf einlassen!
Wann ist es sinnvoll, eine Aktie mit Verlust zu verkaufen?
Beim Verkauf verlustreicher Aktien bewegen Anleger sich immer auf Messers Schneide. Aktien brauchen einerseits die Chance, Kurseinbußen auf lange Sicht auszugleichen. Zum anderen hat es keinen Zweck, Aktien, die fortdauernd hinter die Erwartungen zurückfallen, nicht zu verkaufen und zuzuschauen, wie sie Ihre Depotgewinne ruinieren.
Es gibt zwei entscheidende Antworten auf die Frage „Halten oder Verkaufen?“:
- Wie viel Verlust können Sie verkraften?
- Wie ist die künftige Kursentwicklung der Aktien einzuschätzen?
Haben Sie verlustreiche Aktien, lesen Sie alle Prognosen zur Unternehmensentwicklung, die Sie in Fachmagazinen, der Tagespresse oder auch über spezialisierte Börsennewsletter bekommen können. Halten Sie sich über die Geschäftszahlen (auch per Quartal) und Verlautbarungen zu den Unternehmenszielen auf dem Laufenden. Gewinnen Sie nach solchen Recherchen den Eindruck, dass das Unternehmen es schafft, behalten Sie die Aktien. Andernfalls erwägen Sie, ob Sie sie besser verkaufen.
Wie kann ich mit Limits arbeiten, um Aktien gut zu verkaufen?
Eine Möglichkeit, sich vor Verlusten zu schützen, stellen die sogenannten Limits dar. Diese können Sie vor dem Verkauf von Aktien setzen. Limits zählen zu den Orderzusätzen. Es gibt verschiedene Varianten sowohl beim Aktien kaufen als auch für den Verkauf von Aktien. Ebenso gibt es diverse Möglichkeiten, deren zeitliche Gültigkeit zu beschränken.
Die beiden wichtigsten Limits, die Sie beim Aktien verkaufen kennen sollten, sind:
- Stopp Loss Order: Zwischen der erteilten Verkaufsorder und dem eigentlichen Verkauf der Aktie mögen bloß Sekunden liegen. In der Welt der Börse kann sich das Blatt in dieser Zeit aber um 180 Grad wenden. Indem Sie eine Stopp Loss Order setzen, legen Sie fest, dass der Verkauf der Aktien gestoppt wird, wenn der Kurs unter das gesetzte Limit fällt.
- Trailing Order: Dieses Limit setzt eine Stopp Loss Order, ermöglicht es Ihnen aber, nach wie vor von möglicherweise steigenden Kursen zu profitieren. Denn die Trailling Order „wächst“ mit dem Kurs mit. Sie zieht die Stoppgrenze für Ihr Mindestlimit parallel zum aktuellen Kurs hoch, entweder in Euro-Beträgen (absolut) oder in Prozent (relativ).
Limits spielen bei langfristigen Aktiendepots eine eher geringe Rolle. Interessant werden sie aber, wenn Sie kurz vor der Auflösung Ihres Depots stehen, etwa zu Beginn der Rente. Mit etwas Geduld kommen Sie durch Limits dann dem Bestpreis für Ihre Aktien näher als Sie es durch den Hauruck-Verkauf der Aktien zu tagesaktuellen Konditionen könnten!
Welche Kosten entstehen beim Verkauf von Aktien?
Wer Aktien verkaufen will, muss mit folgenden Kosten und Gebühren rechnen:
- Depotgebühren
- Transaktions- bzw. Ordergebühren
Während die Depotgebühren einer Art Grundgebühr entsprechen, fallen die Transaktions- oder Ordergebühren für jede Bewegung im Depot einzeln an. Das heißt, für jeden Kauf und jeden Verkauf von Aktien, gemessen in Stückzahl. Es lohnt sich hier, verschiedene Broker zu vergleichen, denn die Konditionen der Anbieter unterscheiden sich erheblich. So bieten Online-Broker deutlich günstigere Preise als die Filialbank!
Depot VergleichSteuern beim Verkauf von Aktien: Das müssen Sie beim Fiskus beachten!
Erträge durch den Verkauf von Aktien (ebenso Aktiengewinne durch Dividenden) müssen beim Finanzamt angegeben werden. Auch wenn die Erträge aus ausländischen Aktien stammen, gilt dabei deutsches Steuerrecht. Demnach werden Erträge aus Aktiengewinnen seit Beginn des Jahres 2009 über die Abgeltungssteuer abgerechnet.
Liegen die Kapitalerträge aus all Ihren Anlageformen über dem Freibetrag von 1.000 € für Singles beziehungsweise 2.000 € für Verheiratete und eingetragenen Lebensgemeinschaften, werden diese pauschal mit 25 % besteuert, plus Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer. Als Ertrag aus Aktiengewinnen gilt der bereinigte Gewinn nach Abzug aller Ausgaben, Kosten, Verluste und Gebühren für den Aktienhandel.
Handeln Sie über einen deutschen Broker oder ein deutsches Bankhaus, brauchen Sie nichts zu tun, denn die fällige Abgeltungssteuer wird von den meisten deutschen Brokern direkt einbehalten und ans Finanzamt überwiesen. Bei ausländischen Brokern und Banken müssen Sie sich dagegen meistens selbst um die Angabe Ihrer Erträge kümmern, etwa in der jährlichen Steuererklärung.
Wie kann ich Gewinne aus dem Verkauf von Aktien reinvestieren?
Nach dem Verkauf Ihrer Aktien stellt sich die Frage, was Sie mit dem Gewinn machen. Es gibt viele Möglichkeiten, das Geld erneut anzulegen, etwa in Festgeld, Immobilien als Kapitalanlage oder Aktienfonds.
Wollen Sie das gewonnene Geld gleich wieder an der Börse anlegen, raten wir Ihnen, nicht den vollen Betrag dafür aufzuwenden. Es gelten dieselben Regeln wie beim Börseneinstieg: Risiko streuen, auf viele Töpfe verteilen.