Aktuelle Bauzinsen 12/2024: So stehen die Zinsen für Ihre Baufinanzierung

Nachdem sich Baudarlehen und Anschluss­finanzierungen spürbar verteuert hatten, sind die aktuellen Bauzinsen seit einiger Zeit wieder auf Entspannungs­kurs. Verfolgen Sie jetzt die Entwicklung und finden Sie die besten Konditionen!

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Wie hoch sind die Bauzinsen heute?

Die aktuell besten Bauzinsen befinden sich im Bereich von 2,8–3,3 % effek­tiver Jahres­zins. Eine noch genauere Angabe ist nur möglich, wenn weitere Rahmen­daten der Bau­finan­zierung bekannt sind. Dazu gehören z. B. die Höhe des Darlehens, der Anteil der Tilgung und Ihre per­sönliche Kredit­würdigkeit.

Sie sehen in der fol­genden Tabelle beispiel­haft die aktu­ellen Immo­bilien­zinsen bei unter­schied­lichen Lauf­zeiten für einen Darlehens­betrag über 320.000 € mit einem Tilgungs­satz von 2 %. Wir zeigen Ihnen hier das jeweils beste Ange­bot der aktu­ellen Bau­kredit­zinsen aus unse­rem Bau­zins­rech­ner.

Topzins-Tabelle: Unsere aktuell besten Bauzinsen bei unterschiedlicher Zinsbindung

Tagesaktuelle Zinskondition:

(Darlehensbetrag: 320.000 €, Immobilienwert: 450.000 €, PLZ: 34295, Finanzierungszweck:
KAUF
, Tilgungssatz: 2,00 %)
Zinsbindung effektiver Jahreszins monatl. Rate Anfrage
5 Jahre 3,52 %
1.472,00 €
8 Jahre 3,52 %
1.472,00 €
10 Jahre 3,52 %
1.472,00 €
12 Jahre 3,73 %
1.528,00 €
15 Jahre 4,09 %
1.624,00 €
Quelle: Vergleich.de - Stand 21.12.2024

Bauzinsen-Chart: So haben sich die Darlehenszinsen entwickelt

In diesem Jahr gab es nur geringe Schwan­kungen in der Ent­wicklung der Bau­zinsen, wie Sie in unserem Bau­zinsen-Chart sehen. Sie haben die Möglich­keit, bis zu drei Zins­bin­dun­gen für einen Zeit­raum Ihrer Wahl mitei­nan­der zu ver­glei­chen. So sehen Sie auf einen Blick, wie sich die Bau­zinsen in den vergan­genen Tagen, Mona­ten und Jahren ent­wickelt haben.

Wie hoch sind die Bauzinsen aktuell?

Katharina Fuhrin
Zuständige Redakteurin für den Bereich Immobilien
Stand: 13.12.2024

Der aktuell beste Bauzins liegt Mitte Dezember bei knapp unter 3,0 % für eine 10-jährige Zins­bindung und bei 3,2 % für eine 20-jährige Zins­bindung. Die konkreten Zinsen für Ihren Immo­bilien­kredit berech­net die Bank immer ab­hän­gig von Ihrer Boni­tät und den Eck­da­ten Ihrer Immo­bilie. Wenn Sie wenig Eigen­kapi­tal mit­brin­gen oder sogar eine Bau­finan­zie­rung ohne Eigen­kapi­tal su­chen, müs­sen Sie mit einem Zins­auf­schlag von 0,5–1,0 Prozent­punk­ten rech­nen.

Planen Sie eine konkrete Bau­finan­zierung, bietet Ihnen unser Bau­zinsen Vergleich die Gelegen­heit, die aktu­ellen Ange­bote zu ermitteln und mitein­ander zu vergleichen.

Bauzinsen Vergleich

Baukreditzinsen 2024: Wie sieht die Bauzinsen-Prognose derzeit aus?

Viele Experten sehen für die Zins­ent­wicklung bei Bau­finan­zierungen eine Seit­wärts­bewegung voraus. Das bedeutet, dass sich die Immo­bilien­zinsen in den kommenden Monaten unge­fähr auf dem gleichen Niveau bewegen werden wie zurzeit. Große Aus­schläge nach oben und unten sind somit nicht zu erwarten.

Michael Neumann, Vorstands­vor­sitzender der Dr. Klein Privat­kunden AG, begründet seine Bauzinsen-Prognose für 2024 und 2025 mit bereits erfolgten Zins­senkungen der Anbieter von Bau­finan­zierungen: „Als Grund für die anhal­tende Seit­wärts­bewegung sehe ich die Tat­sache, dass der Markt die Senkung des Leit­zinses in diesem Jahr bereits seit Monaten einge­preist hatte. Der erste Zins­schritt im Juni seitens der EZB war erwar­tet worden. Ebenso die Zins­pause im Juli und die weiteren Zins­senkungen in der 2. Jahreshälfte. Insge­samt ist die Erschwing­lich­keit einer Immo­bilie heute deut­lich besser als 2023. Jetzt ist ein guter Zeit­punkt für den Kauf.“

Auch eine aktuelle Analyse der Commerzbank sieht wenig Schwan­kungen voraus. Danach würden die Bau­zinsen „in den kommenden Monaten bis in das nächste Jahr hinein mit etwa 3,5 % kaum niedriger sein als der­zeit, und in der zweiten Jahres­hälfte 2025 sogar eher wieder leicht anziehen.“

Was beeinflusst die Baukreditzinsen?

Die aktuellen Bau­kredit­zinsen, die Sie für ein Dar­lehen zahlen, werden von vielen Fak­toren beein­flusst. Diese Faktoren lassen sich in drei Gruppen teilen.

  • Zu den externen Faktoren, die die aktu­ellen Kredit­zinsen für einen Haus­kauf oder -bau bestimmen, gehören finanz- und welt­poli­tische Gegeben­heiten. Sie selbst als Kredit­nehmer oder die kredit­gebenden Banken haben darauf keinen Einfluss. Dabei handelt es sich um folgende Faktoren:

    • die Situation am inter­natio­nalen Kapital­markt: Banken besorgen sich am Kapital­markt die Gelder für Finan­zierungen. Dabei spielen Pfand­briefe und Staats­anleihen eine wich­tige Rolle. Denn wenn Banken selbst hohe Zinsen für die Geld­beschaffung zahlen müssen, geben sie diese an ihre Kunden weiter. Umge­kehrt profi­tieren Kunden von niedrigen Zinsen am Kapital­markt, weil diese zu niedri­gen Bau­zinsen führen.
    • die Geld­politik der Zentral­banken: Die großen Zentral­banken wie die euro­päische EZB und die US-ameri­kanische Fed ver­suchen mit umfassenden Maß­nahmen die Wirt­schaft zu stärken. Dazu gehören z. B. hohe Leit­zinsen, um die wachsende Infla­tion zu bekämpfen. Erhöhte Leit­zinsen führen zu einem gene­rell erhöhten Zins­niveau, was sich in stei­genden Kredit­zinsen bemerkbar macht.
    • die Konjunkturlage: Eine schwächelnde Kon­junktur bringt in der Regel sinkende Zinsen mit sich. Die Zentral­banken senken in dieser Situ­ation die Leit­zinsen, um Kauf­anreize auszu­lösen. Dagegen führt eine starke Kon­junktur eher zu Kauf­laune und wegen der stei­genden Nach­frage nach Krediten zu tenden­ziell höheren Zinsen.
    • geopoli­tische Krisen­herde: Kriege und deren Folgen können zu Liefer­schwierig­keiten und stei­genden Rohstoff­preisen führen und somit Unsicher­heiten auf dem welt­weiten Kapital­markt auslösen. Die Folgen davon sind wirtschaft­liche Pro­bleme in vielen Ländern und eine zunehmende Inflation.
  • Kaum eine Immobilien­finan­zierung ist wie die andere. Banken ver­geben Bau­kredite auf die indi­viduellen Anfor­derungen ihrer Kunden zuge­schnitten. Dement­sprechend verändern sich die Zinsen. Folgende Aspekte spielen dabei eine Rolle:

    • die Darlehenshöhe: Generell gilt, dass ein hoher Bau­kredit höhere Zinsen nach sich zieht, da die Bank bei einer hohen Summe ein größeres Risiko eingeht. Dieses Risiko bezahlen Sie als Kredit­nehmer. Aber auch bei sehr geringen Summen, z. B. von unter 100.000 €, könnten die Zinsen steigen. Der Auf­wand der Bank für das Prüf­ver­fahren ist bei einem niedrigen Darlehen im Vergleich höher.
    • das vorhandene Eigenkapital: Je mehr Eigen­kapital Sie in die Finan­zierung ein­bringen, desto besser ist es. Zum einen redu­ziert sich die zusätz­lich zum Eigen­kapital benötigte Summe des Haus­kredites. Zum anderen ver­ringert sich das Ausfall­risiko der Bank. Beide Punkte führen zu niedri­geren Bau­zinsen.
    • der Beleihungswert: Anhand von ver­gleich­baren Objekten ermittelt die kredit­gebende Bank den Beleihungswert der Immobilie. Das ist der geschätzte Wert, den die Bank bei einer mög­lichen Zwangs­verstei­gerung erzielen würde. Dabei gilt folgende Faust­formel: Je höher der Beleihungs­wert ausfällt, desto mehr Geld können Sie auf­nehmen und desto bessere Zinsen werden Ihnen angeboten.
    • die gewählte Soll­zins­bindung: Mit der Soll­zins­bindung legen Sie fest, wie lange der einmal gewählte Zins­satz gültig ist. In der Regel führt eine lange Zins­bindung, z. B. über 20 oder 30 Jahre, zu höheren Zinsen. Für eine kürzere Zins­bindung werden etwas niedrigere Zinsen berechnet. Das hat aber den Nach­teil, dass in diesem Fall die ver­blei­bende Rest­schuld höher ist als nach einer langen Zins­bindung.
    • die Tilgungsrate: Die Tilgungs­rate beschreibt den prozentu­alen Anteil der monat­lichen Rück­zahlung an der Gesamt­summe. Üblich ist eine Tilgung von 1–3 %. Je höher die Til­gungs­rate aus­fällt, desto schneller ist die Kredit­summe zurück­gezahlt und umso günstiger fallen die Bau­zinsen aus.
    • mögliche Sonderoptionen: Sie können in Ihrem Baufinan­zierungs-Vertrag Sonder­optionen festlegen. Dazu gehören z. B. die Möglich­keit zu Sonder­tilgungen oder zu einem Wechsel der Tilgungs­rate. In den meisten Fällen zahlen Sie für diese Sonder­optionen höhere Zinsen, weil der Darlehens­geber möglicher­weise Ein­nahmen verliert, wenn Sie einen Teil des Kredites vor­zeitig zurück­zahlen.
  • Auch Ihre finanzielle und persönliche Situation beeinflusst die aktuellen Bauzinsen

    Vor der Vergabe eines Darlehens muss die Bank Ihre Kredit­würdig­keit, auch Bonität genannt, überprüfen. Eine hohe Kredit­würdig­keit senkt das Ausfall­risiko und wird mit besseren Zinsen belohnt. Für eine hohe Bonität sprechen

    • ein sicherer und fester Arbeits­platz,
    • ein regel­mäßiges und hohes Ein­kommen,
    • geringe Schulden,
    • eine positive SCHUFA-Auskunft
    • und Ihr Familien­stand (Ehepaare oder Lebens­gemein­schaften haben oft zwei Einkommen, was die Kredit­würdig­keit erhöht).

    Auch die Art der Nutzung der Immobilie spielt eine Rolle bei der Zins­kalku­lation, ebenso wie die Lage. Bewohnen Sie das Objekt selbst, erhalten Sie in den meisten Fällen etwas niedri­gere Zinsen. Je besser die Immobilien­lage ist, desto eher haben Sie Chancen auf bessere Zinsen.

Infografik, in der alle Einflussfaktoren auf die Bauzinsen gelistet sind. Weitere Details sind in der aufklappbaren Bildbeschreibung unter der Grafik zu finden.
  • Diese Faktoren beeinflussen den Bauzins
    • Finanzmärkte: Leitzins der EZB, Pfandbriefe, Bundesanleihen, Inflation
    • Finanzierung: Darlehenshöhe, Höhe des Eigenkapitals, Dauer der Zinsbindung, Tilgungshöhe, Sonderoptionen
    • Kunde: Kreditwürdigkeit, Eigen- / Fremdnutzung, Standort der Immobilie, Erwerbstätigkeit, Familienstand

Wie wirkt sich die Entwicklung der aktuellen Immobilienzinsen auf meine Finanzierung aus?

Bei Immo­bilien­kre­diten handelt es sich um große Summen, deshalb hat schon ein kleiner Zins­an­stieg große Aus­wir­kun­gen auf Ihre Erst- und die spätere Anschluss­finan­zierung. Steigen die Bau­zinsen schnell an, wie es 2022 der Fall war, kann eine Bau­finan­zierung sogar ins Wackeln kommen. Bei gleicher Kredit­höhe müssen Sie bei höheren Immobilien­zinsen mit deut­lich steigenden Mehr­kos­ten rech­nen, die sich sowohl in den Zins­kos­ten als auch in höhe­ren Monats­ra­ten zei­gen.

Fol­gen­des Bei­spiel soll das verdeut­lichen. Wir haben drei unter­schied­liche Zins­sätze mitein­ander verglichen. Dabei gehen wir von einer Darlehens­höhe von 400.000 €, einer 10-jährigen Zins­bindung und einer Tilgungs­rate von 2 % aus.

So steigen die Zinskosten bei höheren Bauzinsen

Darlehenshöhe

400.000 €

400.000 €

400.000 €

Zinssatz

3,01 %

3,34 %

3,65 %

Monatsrate

1.670,00 €

1.780,00 €

1.883,33 €

Zinskosten

107.190,75 €

118.774,74 €

129.623,99 €

Quelle: Vergleich.de, Baufinanzierung Vergleich, Stand: 11.09.2024

Das Beispiel zeigt deutlich, dass um wenige Prozent­punkte höhere Bau­zinsen die Zins­kosten in den 10 Jahren der Zins­bindung um mehr als 20.000 € erhöhen. Wenn Sie Ihre Finan­zierung selbst durch­rech­nen möch­ten, bietet sich dafür unser Baufinan­zierungs­rechner an.

Wie viel kostet eine Baufinanzierung im Monat?

Das ist sehr unter­schied­lich und hängt von vielen Para­metern, wie z. B. der Darlehens­höhe, den Bau­zinsen und der Dauer der Zins­bindung, ab. Die durch­schnitt­liche Monats­rate lag im Oktober 2024 bei 1.375 €. So viel zahlt ein Kredit­nehmer laut des Europace-Trend­baro­meters zur Immo­bilien­finan­zierung im Durch­schnitt für einen Haus­kredit über 300.000 €, einer Tilgung von 2 % und einer Zins­bindung von 10 Jahren.

Generell bestimmen sich die Kosten für Ihr Bau­dar­lehen durch die Darlehens­zinsen, die Ihnen ange­boten werden. Aktuell liegen die Zinsen für ein 10-jähriges Dar­lehen bei knapp über 3 %. Nehmen Sie z. B. einen Kredit in Höhe von 100.000 € zu 3,2 % auf, zahlen Sie im 1. Monat 266,67 € an Zinsen. Dieser Wert ergibt sich aus der Rech­nung: 3,2 % von 100.000 € geteilt durch 12 Monate = 266,67 €.

Bei einem klassischen Annuitäten­dar­lehen ist dieser Wert bereits im 2. Monat etwas kleiner, da Sie zusätz­lich zu den Zins­kosten auch einen gewis­sen Teil des Kredits tilgen. Zins und Til­gung ergeben zusammen die monat­liche Raten­höhe; bei 2 % Til­gung sind es im genannten Beispiel 433,33 € Monats­rate. Mit der Zeit sinkt der Zins­an­teil an der monat­lichen Rate immer weiter, je niedriger die Rest­schuld ist.

Im Folgenden beschreiben wir die Monats­raten, die Zins­kosten sowie den Tilgungs­anteil und die nach 10 Jahren ver­bleibende Rest­schuld für unter­schied­liche Immo­bilien­darlehen.

  • Für einen Hauskredit in Höhe von 200.000 € können Sie mit einer monat­lichen Rate von 867 € rechnen. Bei einem Zins­satz von 3,2 % und einer anfäng­lichen Tilgung von 2 % zahlen Sie in 10 Jahren 56.932 € Zins­kosten und 47.068 € für die Tilgung. Ihnen bleibt also eine Rest­schuld von 152.932 €.

  • Bei einer Finan­zierungs­summe von 300.000 € liegt die monat­liche Rate bei etwa 1.300 €. Bei einem Zins­satz von 3,2 % und einer anfäng­lichen Tilgung von 2 % zahlen Sie in 10 Jahren 85.398 € Zins­kosten und 70.601 € für die Tilgung. Ihnen bleibt also eine Rest­schuld von 229.398 €.

  • Nehmen Sie einen Bau­kredit in Höhe von 350.000 € auf, sollten Sie mit einer Rate von mindes­tens 1.517 € planen. Bei einem Zins­satz von 3,2 % und einer anfäng­lichen Tilgung von 2 % zahlen Sie in 10 Jahren 99.631 € Zins­kosten und 82.369 € für die Til­gung. Ihnen bleibt also eine Rest­schuld von 267.631 €.

  • Bei einem Bauzins von 3,2 % müssen Sie für einen 400.000 €-Kredit mit einer monat­lichen Rate von etwa 1.734 € planen. Einberech­net ist eine anfäng­liche Tilgung von 2 %. So zahlen Sie in 10 Jahren 113.865 € an Zins­kosten und 94.135 € für die Til­gung. Die Rest­schuld beträgt dann 305.865 €.

  • Möchten Sie 450.000 € für einen Haus­kredit aufnehmen, beträgt die monat­liche Rate ca. 1.950 €. Bei einem Zins­satz von 3,2 % und einer anfäng­lichen Til­gung von 2 % zahlen Sie in 10 Jahren 128.098 € Zins­kosten und 105.902 € für die Tilgung. Ihnen bleibt also eine Rest­schuld von 344.098 €.

  • 500.000 € als Baufinan­zierung schlagen mit etwa 2.167 € monat­lich zu Buche. Nach 10 Jahren haben Sie bei einem Zins­satz von 3,2 % und einer anfäng­lichen Tilgung von 2 % 142.331 € an Zins­kosten und 117.670 € für die Tilgung gezahlt. Ihnen bleibt eine Rest­schuld von 382.330 €.

Folgende Tabelle fasst die genannten Werte auf einem Blick zusammen. Sie sehen die Monats­raten, die Zins­kosten und die verblei­bende Rest­schuld bei einem effek­tiven Jahres­zins von 3,2 % und einer 10-jährigen Zins­bindung.

Monatsraten und Zinskosten bei unterschiedlich hohen Baudarlehen

Höhe des Baudarlehens

Monatsrate

Zinskosten in 10 Jahren

Tilgung nach 10 Jahren

Restschuld

200.000 €

867 €

56.932 €

47.068 € 

152.932 €

300.000 €

1.300 €

85.398 €

70.601 €

229.398 €

350.000 €

1.517 € 

99.631 €

82.369 €

267.631 €

400.000 €

1.734 € 

113.865 €

94.135 € 

305.865 €

450.000 €

1.950 €

128.098 €

105.902 € 

344.098 €

500.000 €

2.167 €

142.331 € 

117.670 € 

382.330 €

Quelle: Vergleich.de, Tilgungsrechner, Stand: 12.09.2024

Lohnt sich eine Baufinanzierung 2024 noch?

Ja, eine Baufinanzierung kann sich 2024 lohnen, wenn Sie eine passende Immobilie zu einem ange­messenen Preis finden und die Finan­zierung lang­fristig stemmen können. Denn im lang­jäh­rigen Ver­gleich sind die aktu­ellen Zinsen für eine Bau­finan­zierung günstig. Vor 20 Jahren gal­ten Zin­sen über 4 % als ganz normal, jahr­zehnte­lang lagen sie sogar ein Viel­faches über dem jetzi­gen Nive­au. Der Unter­schied war aller­dings: Immobi­lien kos­te­ten deutlich weniger.

Das Problem sind also weni­ger die aktuel­len Bauzin­sen von etwa 3–3,5 %. Selbst der günstigs­te Darlehenszins lohnt sich nicht, wenn der Kauf­preis der Immo­bilie zu hoch ist. Ach­ten Sie also darauf, bei der Kauf­preis­ver­hand­lung einen küh­len Kopf zu bewah­ren und ange­sichts der aktu­ellen Zin­sen beim Hauskauf nicht in Tor­schluss­pa­nik zu ver­fal­len. Wichtig sind eine sorg­fältige Planung und Berech­nung unter Berück­sichtigung Ihrer persön­lichen finan­ziellen Situation.

Auch wenn Sie be­reits eine Bau­finan­zie­rung haben und in Kürze eine Anschluss­finan­zierung für die Rest­schuld brau­chen, ist 2024 noch immer ein gutes Jahr. Es kann sich sowohl eine Prolon­ga­tion als auch eine Um­schul­dung lohnen. Läuft Ihr Ver­trag noch einige Zeit und möch­ten Sie sich trotz­dem jetzt schon die aktuel­len Bau­zin­sen sichern, können Sie sie mit einem For­ward Dar­lehen bis zu 60 Mona­te im Vor­aus reser­vie­ren.

Wie haben sich die Bauzinsen in der Vergangenheit entwickelt?

Zwischen 2008 und 2021 zeigten die Zinsen für eine Bau­finan­zierung einen fort­währen­den Trend nach unten. Damals waren die sinken­den Zinsen eine Reak­tion auf die welt­weite Banken- und Finanz­krise. Seit Anfang 2022 haben die Zinsen einen deut­lichen Sprung nach oben ge­macht. Hinter­grund sind die hohe In­fla­tion und die Unsicher­heiten auf den Finanz­märkten aufgrund der welt­weiten Krisen. Ins­ge­samt liegt das Zins­niveau aber immer noch in einem eher güns­tigen Bereich.

Folgende Grafik zeigt Ihnen die Entwick­lung der Bauzin­sen in den ver­gan­genen 25 Jah­ren. Es werden die Effektiv­zinsen jeweils zum Jahres­ende für Bau­dar­lehen mit 10-jähriger Zins­bindung ange­zeigt. Dabei wird der Abwärts­trend deut­lich, der seit 2008 beson­ders steil ver­läuft, aber auch der deutliche Sprung nach oben seit Anfang 2022.

Infografik, die die Entwicklung der Bauzinsen bei einer Sollzinsbindung von 10 Jahren zeigt. Die konkreten Werte sind in der Bildbeschreibung unter der Grafik aufgelistet.
  • Entwicklung der Bauzinsen
    Jahr Zins
    1997 7,1 %
    1998 5,0 %
    1999 6,1 %
    2000 6,4 %
    2001 5,8 %
    2002 5,4 %
    2003 5,2 %
    2004 4,9 %
    2005 4,2 %
    2006 4,6 %
    2007 5,1 %
    2008 5,5 %
    2009 4,4 %
    2010 3,5 %
    2011 4,3 %
    2012 2,7 %
    2013 2,9 %
    2014 1,5 %
    2015 1,7 %
    2016 1,4 %
    2017 1,4 %
    2018 1,4 %
    2019 0,9 %
    2020 0,6 %
    2021 0,7 %
    2022 2,3 %
    2023 3,8 %
    2024 3,1 %

    Quellen: FMH und Statista, Stand: November 2024

9 Tipps mit denen Sie sich günstige Bauzinsen sichern

Es gibt einige Stellschrauben, mit denen Sie die Höhe der aktu­ellen Immo­bilien­zinsen für Ihr Vor­haben beein­flussen können. Dazu gehören:

  • die Wahl der passenden Bank
  • die Höhe des Eigenkapitals
  • Ihr Einkommen
  • die Dauer der Zinsbindung
  • die Tilgungshöhe
  • das Nutzen von Sonderoptionen
  • eine möglichst gute Bonität
  • die ideale Kreditsumme
  • die Lage und Nutzung der Immobilie

Im Folgenden beschreiben wir die oben aufge­listeten Punkte ausführlich.

  • Jede Bank will mit der Vergabe von Immo­bilien­krediten Geld verdienen. Deshalb ver­langt sie höhere Zinsen als sie selbst am Kapital­markt zahlt. Da Banken aber ver­schie­dene Kalku­lationen für ihre Gewinn­margen durch­führen, bieten sie unter­schied­liche Bau­finan­zierungen mit höheren oder niedri­geren Zinsen an. Nur mit einem Bau­finan­zierung Vergleich finden Sie die Bank mit den aktuell besten Bau­zinsen heraus. Ver­gleichen lohnt sich, denn ein geringer Zins­unter­schied kann bereits mehrere zehn­tausend Euro an Mehr­kosten ausmachen.

  • Je mehr Eigen­kapital Sie ein­brin­gen, desto weni­ger Risiko geht eine Bank mit der Kredit­vergabe ein. Diese Risiko­mini­mierung durch Eigen­kapi­tal beloh­nen Banken mit nied­rigeren Immobilienzinsen auf den Bau­kredit. Kaufen Sie beispiels­weise ein Haus für 400.000 €, bekom­men Sie bei 40 bis 70 % Eigen­kapi­tal den bes­ten Zins­satz für Ihre Immo­bilien­finan­zierung. Alles, was darüber hinaus­geht, verschlech­tert den Zins wie­der, weil die Kredit­summe dann zu nied­rig ist, um sich für die Bank zu lohnen.

    Was sie mög­lichst immer mit­hilfe von Eigen­kapital finan­zieren soll­ten, sind die Bau­neben­kosten bzw. Kauf­neben­kosten wie Grund­erwerbs­steuerMaklerGrund­buch und Notar. Ansons­ten spricht man von einer 110 %-Finan­zierung – und diese ist sehr teuer.

  • Jede Bank ist auf Sicher­heit aus. Daher gilt: Je höher Ihr Ein­kom­men und je sicher­er Ihr Arbeits­platz sind, desto gerin­ger werden Ihre persön­lichen Bau­zin­sen sein. Sind Sie Allein­verdie­ner in einer Fami­lie, werden Sie mehr für Ihren Bau­kredit bezah­len als ein Paar mit zwei Ein­kom­men.

    Haben Sie noch keine beste­hen­de Bau­finan­zierung, lohnt sich ein Blick in unseren Budget­rechner. Hier können Sie Ihre Daten einge­ben und erfah­ren, wie viel Haus Sie sich voraus­sicht­lich leis­ten können.

  • Wenn Sie ein Dar­lehen bei einer Bank aufneh­men, legen Sie die Dauer der Zins­bin­dung fest. Das ent­spricht Ihrer Vertrags­lauf­zeit. Inner­halb dieses Zeit­raums darf der Zins nicht verän­dert wer­den. Möch­ten Sie sich die aktu­ellen Bau­zin­sen für einen mög­lichst langen Zeit­raum sichern, z. B. für 20 oder sogar 30 Jahre, berech­nen die Banken dafür aber einen Auf­schlag. Wägen Sie also ab, ob Sie 10 Jahre lang die güns­tige­ren Zinsen zahlen wol­len, oder wie viel Ihnen die Sicher­heit für 20 Jahre wert ist.

    Sieht die Prog­nose in den kommen­den Jahren stei­gende Bauzinsen voraus, soll­ten Sie sich für eine län­gere Zins­bin­dung entschei­den. Rech­nen Sie jedoch mit fallen­den Zin­sen, kann eine kurze Zins­bin­dung von Vor­teil sein, um sich eine güns­tige­re Anschluss­finan­zierung zu sichern.

    Es lohnt sich, die Zins­entwicklung zu beobachten. So erhalten Sie einen Ein­druck davon, wann ein güns­tiger Zeit­punkt für eine Immo­bilien­finan­zierung mit niedrigen Zinsen ist. Dabei hilft Ihnen unsere Bauzinsen-Prognose mit Trends, Ein­schät­zungen und Kommentaren.

  • Die Tilgungs­rate beschreibt den prozentu­alen Anteil am Haus­kredit, den Sie in monat­lichen Raten zurück­zahlen. Häufig wählen Kredit­nehmer eine Til­gung von 2 % oder 3 %. Bei steigenden Darlehenszinsen allerdings sinkt die höchstmögliche Tilgung für viele auf eher 1–1,5 %. Gene­rell gilt die Regel: Je höher die Til­gungs­rate ist, des­to schnel­ler ist der Kre­dit abge­zahlt. Weil Sie dann aber für einen kür­zeren Zeit­raum Zin­sen zah­len, lassen sich Ban­ken die ent­gan­genen Zah­lun­gen durch einen kleinen Zins­auf­schlag bezah­len.

    Die nach­fol­gen­de Gra­fik ver­deut­licht, wie sich die Gesamt­lauf­zeit eines Bau­dar­lehens be­reits bei einer Erhö­hung der Til­gungs­rate von 1 auf 2 % ver­kürzt.

  • Ihre Baufinanzierung kann Sonder­optionen ent­halten, wie z. B. das kosten­lose Recht auf Sonder­tilgungen oder auf einen Wechsel der Tilgungs­rate. Aller­dings können diese Sonder­optionen den Bauzins erhöhen. Fragen Sie im Beratungs­gespräch danach und über­legen Sie, ob Sie diese Möglich­keiten unbe­dingt benötigen.

  • Jede Bank prüft vor einer Kredit­zusage Ihre Boni­tät. In der Regel er­folgt diese Ab­frage bei der SCHUFA. Möchten Sie keine Über­raschun­gen bei der Ab­frage der Daten erle­ben, emp­fiehlt es sich, vorab eine SCHUFA-Aus­kunft Ihrer Daten anzu­for­dern. Die SCHUFA ist ver­pflich­tet, Ihnen diese einmal jähr­lich kosten­frei zur Ver­fü­gung zu stel­len.

    Auch persön­liche Eck­daten wie Beruf und Gehalt wirken sich auf die Höhe der Bau­zinsen aus. Beamte erhal­ten zum Bei­spiel bessere Kondi­tions­angebote als Selbst­ständige. Ihr Wohn­ort kann eben­falls auf­grund regio­naler Ange­bote Ein­fluss auf die Bau­zinsen haben.

  • Auch die Höhe ihres Kredits beein­flusst die Zinsen für Ihren Immo­bilien­kredit. Je höher die Kredit­summe, desto höher werden auch die Zin­sen sein, die Ihnen die Bank berech­net. Denn durch die hohe Summe steigt aus Sicht der Bank das Risi­ko, das Geld nicht voll­stän­dig zurück­zube­kommen.

    Außerdem vergeben viele Banken die besten Zinsen nur für bestimmte Höchst- oder Mindest­summen. Bewegen Sie sich inner­halb dieser Spanne, haben Sie gute Chancen auf niedrige Bauzinsen.

  • Auch die Nutzung und Lage einer Immo­bilie haben Ein­fluss auf die Höhe Ihrer Zinsen. Gerade bei Immo­bilien, die als Kapital­anlage erwor­ben wer­den, sehen Banken ein erhöh­tes Aus­fall­risiko, wes­halb die Zin­sen hier­für oft hö­her aus­fallen. Auch bei Immo­bilien in Regio­nen mit gerin­ger Nach­frage, z. B. auf­grund schlech­ter Verkehrs­anbin­dung oder weni­gen Arbeits­plätzen in der Umge­bung, müssen Sie mit höhe­ren Zin­sen rech­nen.

Wie sichere ich den aktuellen Bauzins für die Anschlussfinanzierung?

Haben Sie Sorge vor weiter steigen­den Bau­zin­sen, können Sie mit der Pla­nung Ihrer Anschluss­finan­zierung früh­zeitig begin­nen. Schon 5 Jahre vor Ab­lauf der Zins­bin­dung haben sie die Möglich­keit, ein Forward Darlehen abzu­schließen. Hier­mit reser­vie­ren Sie sich aktu­elle Zins­kondi­tio­nen für später. Das lohnt sich so früh aber nur bei extrem nied­rigen Zin­sen, da Sie für jeden Mo­nat Warte­zeit ei­nen Zins­auf­schlag zah­len.

Bausparverträge haben Vor- und Nachteile

Bauspar­ver­träge sind durch das höhere Zinsniveau wieder attraktiv geworden. Haben Sie noch 4–5 Jahre oder mehr bis zum Ende der Zins­bin­dung, können Sie sich die aktuell günsti­gen Bau­zinsen über einen Bau­spar­vertrag sichern. Die Kondi­tio­nen werden zu Vertrags­beginn fest­gelegt. Ist der Bauspar­kredit dann zutei­lungs­reif, erhal­ten Sie den zuvor verein­baren Zins­satz. Zudem profi­tie­ren Sie von staat­lichen Förder­ungen, die als Prämie in den Bauspar­vertrag ein­fließen. Sie müssen aller­dings neben den Kredit­raten Ihres laufen­den Dar­lehens auch den Bauspar­vertrag mit den ent­sprech­enden Spar­raten bedienen kön­nen.

Kommt die langfristige Festlegung auf eine Anschluss­finan­zierung für Sie nicht infrage, sollten Sie sich spätes­tens 4 Monate vor Ablauf der beste­hen­den Zins­bin­dung Alter­nativ­ange­bote zu den Kondi­tio­nen Ihrer bis­heri­gen Bank einho­len und aktu­elle Bau­zin­sen ver­glei­chen. Je nach Ange­bot können Sie dann Ihre Anschluss­finan­zierung über Ihre bis­herige Bank weiter­laufen lassen oder den Kredit zu einer ande­ren Bank mit einem besse­ren Ange­bot um­schul­den. Der Wech­sel ist zwar mit Auf­wand verbun­den, birgt aber großes Spar­poten­zial – beson­ders dann, wenn die aktuellen Immo­bilien­zinsen nied­rig sind.

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Achtung Sonderkündigungsrecht

Beträgt Ihre Zins­bindung länger als 10 Jahre, haben Sie dank eines Sonder­kündigungs­rechts nach § 489 BGB trotz­dem die Mög­lich­keit, den Anbie­ter zu wech­seln. Dieses ermög­licht Ihnen, Ihre beste­hende Bau­finan­zierung zu kündigen, ohne dass Sie eine Vor­fällig­keits­entschä­digung zahlen müssen. Zu beach­ten ist aber eine Kündi­gungs­frist von 6 Monaten.

Fazit: Aktuelle Bauzinsen beobachten und Zinsdelle nutzen

Die aktuellen Bauzinsen bewegen sich seit Monaten auf einem unge­fähr gleich­blei­benden Niveau. Es gibt aber immer mal wieder leichte Aus­schläge nach oben oder unten. Deshalb lohnt es sich, die Zins­ent­wicklung im Blick zu behalten. Gehen die Zinsen für eine Immo­bilien­finan­zierung etwas runter, gibt es also eine Zins­delle, kann das der richtige Moment für Sie sein. Denn schon kleine Zins­unter­schiede von 0,2 oder 0,3 Prozent­punkten machen sich bei den Kredit­kosten deut­lich bemerkbar.

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