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Auto leasen, finanzieren oder kaufen – was ist günstiger?

Sie können auf verschiedenen Wegen zum eigenen Auto kommen. Doch welche Art der Anschaffung ist am günstigsten – Leasing, Finanzierung oder Barkauf? Wir erklären Ihnen, in welchen Fällen Sie Ihr Auto lieber leasen oder kaufen sollten und welche Vor- und Nachteile es dabei gibt.

Klaus Fechner
Zuständiger Redakteur für die Bereiche Kredit und Versicherung
Stand: 09.11.2023

Auto leasen, finanzieren oder kaufen: Das sind die Vor- und Nachteile

Jedes Finanzierungsmodell hat seine Stärken und Schwächen. Damit Sie sich einen Überblick verschaffen können, haben wir hier die jeweiligen Vor- und Nachteile zusammengestellt.

Das Auto in bar kaufen

In diesem Fall verfügen Sie über ausreichend Geld, um das Auto beim Händler direkt zu bezahlen. „Barzahlen“ heißt, dass Sie das Geld natürlich auch überweisen können, es muss Ihnen nur als liquides Kapital zur Verfügung stehen.

    • Sie können beim Händler einen guten Rabatt aus­handeln, da dieser kein Risiko durch aus­fallende Raten fürchten muss. Je nach Verhandlungs­geschick sind bis zu 10 % Rabatt drin.
    • Mit einem Barkauf sind Sie sofortiger Eigen­tümer des Fahr­zeugs und haben sämt­liche Rechte, ohne dass der Hersteller oder eine Bank dazwischen­geschaltet ist.
    • Das Geld, das Sie in das Fahrzeug investieren, geht Ihnen als Kapital für andere Anlage- oder Investitionsmöglichkeiten verloren.

Das Fahrzeug mit einem Ratenkredit bei einer Bank finanzieren

Wenn Sie Ihren neuen Wagen finanzieren möchten, können Sie einen Autokredit bei einer Bank aufnehmen. Dabei handelt es sich um einen Ratenkredit, bei dem das Auto als Sicherheit gilt.

    • Beim Verkäufer können Sie als Barzahler auftreten und einen größeren Rabatt aushandeln.
    • Sie müssen beim Hersteller keine Anzahlung aus eigener Kraft leisten. Auch die Laufzeit und die Ratenhöhe lassen sich mit einem Kredit einer Bank individueller festlegen als wenn Sie über den Hersteller finanzieren.
    • Der Zinssatz ist immer gleich, egal, für welchen Fahrzeugtyp Sie sich entscheiden. Die Angebote einer Autobank können je nach Automodell variieren.
    • Nicht Sie, sondern die kreditgebende Bank verfügt über das Auto. Bis Sie das Darlehen getilgt haben, dient es der Bank als Sicherheitseigentum.
    • Im Gegensatz zu Leasingraten lassen sich die Kreditraten auch für Unternehmer steuerlich nicht absetzen.

Den PKW direkt beim Händler oder Hersteller finanzieren

Einen Ratenkredit können Sie nicht nur bei einer unabhängigen Bank beantragen. Zu vielen Herstellern gehören eigene Banken bzw. arbeiten Händler mit speziellen Banken zusammen, bei denen Sie besondere Konditionen bekommen.

    • Finanzierung und Auto kommen „aus einer Hand“ – das ist besonders übersichtlich.
    • Wollen sich die Händler von bestimmten Modellen schneller trennen, können Sie günstigere Zinssätze erwarten.
    • Keine Auswahl an Krediten: Bei einem Autokredit über eine Bank können Sie viele Angebote online vergleichen. Bei einer Autobank haben Sie nur eines.
    • Falls Sie sich nicht allzu lange an das Fahrzeug binden wollen, sollten Sie bedenken, dass sich günstig erworbene Sondermodelle später eventuell nicht so gut weiterverkaufen lassen.
    • Meist müssen Sie eine Anzahlung leisten.
    • Wenn Sie „aus einer Hand“ finanzieren, sind Sie in einer weniger günstigen Verhandlungsposition.
    • Raten lassen sich nicht steuerlich absetzen.

Das Auto leasen

Das Autoleasing entspricht einer Fahrzeug-Miete, die Sie für einen bestimmten Zeitraum zahlen. Nach Ablauf des Vertrags geben Sie den Wagen einfach zurück und bekommen ein neues Modell. Doch wann lohnt es sich ein Auto zu leasen?

    • Leasing ist vor allem für Selbstständige und Freiberufler interessant, da sich die Leasingraten als monatliche Betriebsausgaben absetzen lassen.
    • Leasing bietet eine gewisse Flexibilität, da man sich in der Regel für nur 2 bis 4 Jahre an das Fahrzeug bindet. Danach erhält man bei Abschluss eines Neuvertrags wieder einen neuen Wagen.
    • Sie fahren immer einen Neuwagen mit moderner Technik.
    • Bei einigen Verträgen sind Versicherungen und Service inklusive, selbst den Reifenwechsel müssen Sie dann nicht bezahlen.
    • Sie mieten den Wagen nur. Am Ende der Vertragslaufzeit gehört er Ihnen nicht, auch nicht in Teilen!
    • Der häufigste Vertragstyp beim Leasing richtet sich nach den Kilometern, für die eine Höchstgrenze festgelegt wird. Schätzen Sie diese realistisch ein, sonst müssen Sie am Ende eine hohe Schlusszahlung für zu viel gefahrene Kilometer leisten müssen.
    • Das Fahrzeug muss bei der Rückgabe in seinem ursprünglichen Zustand sein, Kratzer und Beulen kommen Sie teuer zu stehen.
    • Können Sie die Raten nicht mehr zahlen oder Sie wollen sich aus anderen Gründen von dem Fahrzeug trennen, müssen Sie jemanden finden, der Ihren Leasingvertrag übernimmt. Vor Ablauf der Laufzeit kann der Vertrag nämlich nicht gekündigt werden.

Leasing oder Finanzierung – welcher Nutzertyp sind Sie?

Die Frage nach der richtigen Finanzierung ist sehr individuell: Das perfekte Modell, das sich für alle Zielgruppen und Lebensphasen eignet, gibt es nicht. Überlegen Sie deshalb, in welchem Nutzertyp Sie sich am ehesten wiederfinden:

Sie wollen Ihr Auto geschäftlich nutzen

Hier empfiehlt sich oft Leasen statt Kaufen. Selbstständige und Freiberufler können die monatlichen Leasingraten als Betriebskosten absetzen. Außerdem ermöglicht Ihnen das Leasing wegen der niedrigeren Raten die Möglichkeit, hochwertige Autos mit besserer Ausstattung zu nutzen. Ein klares Plus beim Komfort für Vielfahrer.

Sie möchten langfristig beim Autokauf planen

Viele Fahrer binden sich gerne für einen längeren Zeitraum an ein Auto. Dann sind Leasingverträge mit kurzen Laufzeiten weniger passend. Eine klassische Finanzierung eignet sich besser, wenn für Sie feststeht, dass Sie das Fahrzeug nach Ende der Laufzeit behalten möchten. Vergleichen Sie mehrere Kreditangebote, um die günstigsten Konditionen zu finden.

Sie wünschen sich Flexibilität beim Autokauf

Wer Sie sich nicht sicher sind, wie lange Sie das Auto nutzen möchten, denken Sie über eine 3-Wege-Finanzierung bzw. Ballonfinanzierung nach. Dabei zahlt der Fahrer monatliche Raten, deren Höhe von der geleisteten Anzahlung abhängt. Am Ende der Laufzeit können Sie entscheiden, ob Sie das Auto wie beim Leasing zurückgeben oder es behalten möchten. In diesem Fall können Sie eine Schlusszahlung leisten oder eine Anschlussfinanzierung beginnen.

Sie haben es gerne komfortabel!

Autofahren ist teuer, nicht nur, was die Anschaffung angeht. Wer eine übersichtliche Kostenaufstellung möchte, kann beim Leasing sogenannte Rundum-Sorglos-Pakete vergleichen, bei denen neben der Leasingrate auch Versicherungen sowie die Kosten für Wartung und Service enthalten sind.

Leasing, Barkauf oder Finanzierung: Welches Finanzierungsmodell ist günstiger?

Mit welchem Finanzierungsmodell fahren Sie am günstigsten – Leasing, Barkauf oder Finanzierung? Hier sehen Sie Beispielrechnungen für zwei verschiedene Fahrzeugmodelle. Natürlich können die Zinssätze – je nach Angebot – variieren, was die monatlichen Raten beeinflusst. Sie werden aber schnell erkennen: Mit einem Barkauf liegen Sie ganz klar am günstigsten. Beim Leasing sind die Gesamtkosten zwar deutlich niedriger als bei der Finanzierung, dafür gehört Ihnen das Auto aber am Ende auch nicht. Wägen Sie daher genau ab und rechnen Sie es für jeden Einzelfall durch. Und versuchen Sie abzuschätzen, welchen Wertverlust Sie für einen konkreten Wagen erwarten, wenn Sie ihn kaufen oder finanzieren.

Beispielrechnung für einen Ford Fiesta Cool & Connect: Vergleich der Kosten

  Leasing Klassischer Autokredit Barkauf
Listenpreis 20.300 € 21.000 € 20.300 €
Rabatt - - 10 %
effektiver Jahreszins 4,58 % 6,49 % -
Monatsrate 288,36 € 496,12 € -
Laufzeit 48 Monate 48 Monate -
Gesamtkosten 13.841,28 € 23.813,76 € 18.270 €

Quellen: Vergleich.de Autokredit Vergleich, Ford Leasing-Konfigurator, Stand: November 2023

Beim Leasing haben Sie eine günstige monatliche Rate mit rund 288 € und mit knapp 13.900 € auch die günstigsten Gesamtkosten. Haben Sie aber vor Augen, dass Sie nur für die Nutzung des Autos zahlen – es gehört Ihnen also am Ende der Laufzeit nicht (auch nicht zum Teil).

Bei der Finanzierung müssen Sie zwar monatlich knapp 500 € für die Rate zahlen, dafür gehört Ihnen der Ford Fiesta nach 48 Monaten. Ebenso wie beim Barkauf können Sie auch bei der Finanzierung womöglich einen Rabatt beim Händler aushandeln, wenn Sie sie über eine unabhängige Bank im Vorfeld abschließen.

Moderne Alternative: das Auto-Abo

„Alles inklusive, außer Tanken“ und „die Flatrate fürs Auto“: So werben Fir­men für die noch rela­tiv junge Vari­ante des Auto-Abos. Das funk­tio­niert ähn­lich wie das Abonne­ment eines Streaming-Diens­tes: Sie mieten einen Neu­wagen für kurze oder länge­re Zeit­räume und können jeder­zeit das Abo kün­di­gen. Wie beim Auto-Lea­sing erwer­ben Sie kein Eigen­tum an dem Auto, sie erhal­ten es gegen eine Gebühr zur Nutz­ung. Ein Auto-Abo hat im Unter­schied zum Lea­sing eini­ge Vor­teile:

  • Ein Auto-Abo ist auch für kurze Zeit­räume mög­lich, z. B. für 3 Monate.
  • In der Nutzungs­ge­bühr sind alle Aus­gaben für Kfz-Ver­sicherung, Ins­pek­tion, Zu­las­sung und der Wert­ver­lust des Wa­gens be­reits ent­hal­ten. Sie müs­sen sich nur um das Tan­ken mit Ben­zin, Die­sel oder Strom küm­mern.
  • Sie kön­nen kurz­fris­tig das Abo kün­di­gen, oft zum nächs­ten Monat. Beim Lea­sing bin­den Sie sich oft für mehre­re Jahre und kön­nen den Vertrag nicht kün­di­gen.

3 Tipps: So sparen Sie bei Leasing, Finanzierung und Kauf

Tipp 1: Fragen Sie nach Leasing-Rückläufern

Mittlerweile können auch Privatleute Leasing-Rückläufer kaufen und dabei oft ein gutes Angebot finden. Die Rückläufer sind günstiger als Gebrauchtwagen, da es keine Zwischenhändler gibt. Zudem sind die Fahrzeuge in der Regel noch jung und hatten meist nur einen Vorbesitzer. Ein klarer Nachteil ist der hohe Kilometerstand, denn viele Autos wurden als Dienstwagen genutzt. Dennoch sind die Fahrzeuge attraktiv, da sie stets gut gepflegt, regelmäßig gewartet und meist nur in Vertragswerkstätten repariert wurden – außerdem verfügen sie oft über eine gute Ausstattung. Eine allzu intensive Beratung dürfen Kaufinteressenten bei den Leasingfirmen nicht erwarten, eine Probefahrt sollte aber möglich sein.

Tipp 2: Übernehmen Sie einen bestehenden Leasing-Vertrag

Wer sein Auto nur für kurze Zeit leasen möchte, kann versuchen, einen Leasing-Vertrag zu übernehmen. Dabei wird der Vertrag vom alten Leasingnehmer auf Sie überschrieben und Sie zahlen die Raten für die restliche Vertragslaufzeit. Im Vorfeld sollte man jedoch das Fahrzeug genau prüfen, damit man später nicht die Verantwortung für Schäden übernehmen muss, die man gar nicht verursacht hat. Eine Leasing-Übernahme kann zudem mehrere Wochen dauern.

Tipp 3: Kaufen Sie Ihr Auto antizyklisch

Die meisten Autos werden im Frühjahr verkauft. Im Sommer, wenn viele Konsumenten in Urlaub sind oder auf das Fahrrad umsteigen, herrscht dagegen in den meisten Autohäusern Flaute. Wer sich auf die Suche macht, kann dann attraktive Aktionsangebote und auch günstige Zinsen für eine Finanzierung finden.

Fazit: Auto leasen, finanzieren oder kaufen – wie treffe ich die richtige Entscheidung?

Eine allgemeingültige Lösung bei der Anschaffung eines Autos gibt es nicht. Entscheidend sind vielmehr die individuelle Situation sowie eine realistische Selbsteinschätzung. Wer weiß, welche finanzielle Belastung er pro Monat schultern kann, wird auch den richtigen Kredit oder den passenden Leasingvertrag wählen. Es gilt daher, zwei Fragen im Hinterkopf zu behalten: Welches Fahrzeug kann ich mir leisten und wie genau werde ich es nutzen?

Das Fahrzeug also lieber leasen, finanzieren oder kaufen? Sie sollten wissen, wie Sie das Auto langfristig nutzen möchten: Möchten Sie regelmäßig einen neuen Wagen anschaffen? Kann es Probleme bei einem möglichen Weiterverkauf geben? Oder möchten Sie das Auto möglichst lange fahren? Daran entscheidet sich, ob eine Finanzierung oder ein Leasingangebot das Passende ist.

Vergleich.de Tipp

Wer sein Auto geleast hat, muss sich bei der Rückgabe auf eine strenge Kontrolle gefasst machen. Meist lohnt es sich, im Vorfeld in eine professionelle Fahrzeugreinigung zu investieren: Dabei geht es nicht nur um Sauberkeit, viele Dienstleister bieten auch Smart-Repair-Lösungen an, bei denen kleinere Kratzer ausgebessert werden.

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