Berufsunfähigkeitsversicherung im Vergleich: einfach Angebot anfordern
Nutzen Sie unseren Vergleich zur Berufsunfähigkeitsversicherung, um eine günstige Berufsunfähigkeitsversicherung (abgekürzt auch als „BU“ oder „BU Versicherung“ bezeichnet) zu finden.
Dafür sind im ersten Schritt nur wenige Angaben notwendig. Zum einen handelt es sich dabei um Informationen über Ihre Person (Alter, Geschlecht), zum anderen sind es Angaben zu Ihrem Beruf.
Außerdem können Sie die gewünschte Laufzeit der Versicherung und die Rentenhöhe auswählen.
Im zweiten Schritt erhalten Sie ein Angebot für eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Sollte Ihnen das Angebot zusagen, können Sie den mitgeschickten Antrag ausfüllen. Dazu sind weitere Angaben notwendig, wie z. B. zu Ihrem aktuellen Gesundheitszustand, Vorerkrankungen und zu Ihren Hobbys.
All diese Informationen sind wichtig, damit der Anbieter der BU Ihr Risiko berufsunfähig zu werden abschätzen und dementsprechend einen konkreten Beitrag berechnen kann. Welche Punkte dabei welche Rolle spielen, lesen Sie im folgenden Text.
9 Tipps zur Berufsunfähigkeitsversicherung: Auf was soll ich achten?
Damit Sie im Berufsunfähigkeitsversicherung Vergleich den passenden Tarif finden, haben wir für Sie einige Tipps zusammengestellt.
Tipp 1: Beantworten Sie die Gesundheitsfragen immer wahrheitsgemäß
Die Gesundheitsfragen sind für den Anbieter der Versicherung wichtig, um Ihren Gesundheitszustand und damit das Risiko für eine Berufsunfähigkeit einschätzen zu können. Darum wird es eine Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsfragen nicht geben. Einige Versicherer bieten eine BU mit reduzierten Gesundheitsfragen, also mit nur sehr wenigen Fragen. Egal wie umfangreich der Fragenkatalog ist, den Sie ausfüllen, antworten Sie stets wahrheitsgemäß. Fehlerhafte Angaben können später dazu führen, dass Ihr Antrag auf eine BU-Rente abgelehnt wird.
Im Folgenden haben wir beispielhaft einige typische Gesundheitsfragen aufgeführt.
- Haben in den letzten 5 Jahren Krankenhaus-, Rehabilitations-, Kuraufenthalte oder ambulante Operationen stattgefunden oder sind solche in den nächsten 12 Monaten beabsichtigt oder ärztlich empfohlen?
- Sind Sie derzeit oder waren Sie innerhalb der letzten 5 Jahre länger als 2 Wochen in Behandlung von Ärzten, Psychologen, Psychotherapeuten oder Angehörigen sonstiger Gesundheitsberufe (z.B. Krankengymnast, Heilpraktiker, Physiotherapeut)?
- Bestehen derzeit oder bestanden in den letzten 5 Jahren Krankheiten, Behinderungen, medizinisch behandelte Beschwerden oder geistige bzw. körperliche Schäden als Folgen von Krankheiten oder Verletzungen
Wenn Sie bei der Beantwortung der Fragen unsicher sind oder Details früherer Behandlungen vergessen haben, fragen Sie Ihren Arzt und besprechen Sie diese Punkte mit ihm.
Tipp 2: Schließen Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung so früh wie möglich ab
Je jünger Sie bei Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung sind, desto günstiger sind die Beiträge. Da junge Menschen in der Regel noch keine oder nur wenige Vorerkrankungen haben, können Sie sich preiswerter versichern. Außerdem werden Schüler und Studenten bei der Berufsunfähigkeitsversicherung in günstige Berufsgruppen eingeteilt. Eine Einteilung, die auch im späteren Berufsweg erhalten bleibt.
Viele Versicherer bieten Kindern ab dem 15. Lebensjahr, teilweise bereits ab dem 10. Lebensjahr, eine BU. In diesen Fällen ist die Rentenhöhe meist auf 1.000 € begrenzt. Allerdings können Sie in späteren Jahren die Rente erhöhen. Der Vorteil für Versicherte: Oft ist dann keine weitere Gesundheitsprüfung notwendig.
Tipp 3: Die richtige Höhe der Berufsunfähigkeitsrente ist wichtig
Die monatliche BU-Rente sollte mindestes 50 % Ihres Nettoeinkommens betragen, besser sind 70–80 %. Die Mindestsumme sollte bei 1.000 € liegen. So lautet die Empfehlung von Verbraucherschützern zur Höhe der Rente. Folgende Tabelle zeigt die empfohlene Rentenhöhe bei einem Nettoeinkommen von 2.000 €.
BU-Rente bei einem Nettokeinkommen von 2.000 €
BU-Rente bei 50 % | 1.000 € |
BU-Rente bei 70 % | 1.400 € |
BU-Rente bei 80 % | 1.600 € |
Die Berufsunfähigkeitsrente ist als Ausgleich gedacht, wenn wegen einer Erkrankung Ihr Einkommen wegfällt. Deshalb hängt die konkrete Höhe von Ihrem Einkommen, Ihrem Lebensstandard und den regelmäßigen Ausgaben ab.
Tipp 4: Achten Sie auf den Ausschluss der abstrakten Verweisung
In Ihrem Versicherungsvertrag sollte sich eine Formulierung befinden, nach der der Versicherer auf die abstrakte Verweisung verzichtet. Diese besagt, dass die Versicherung die Zahlung der Rente verweigern darf, wenn Sie theoretisch in einem anderen, gleichwertigen Beruf arbeiten könnten. So könnte zum Beispiel ein Chirurg bei Berufsunfähigkeit immer noch als ärztlicher Gutachter arbeiten und würde keine Rente erhalten. Mit einem Verzicht auf die abstrakte Verweisung wird diese Möglichkeit ausgeschlossen. Daneben gibt es noch eine konkrete Verweisung. Danach werden die Leistungen der BU nur verweigert, wenn der Berufsunfähige tatsächlich bereits einer anderen Tätigkeit nachkommt. Diese konkrete Verweisung ist Bestandteil aller Verträge.
Tipp 5: Die Versicherung sollte bis zum Rentenalter von 67 Jahren laufen
Der Vertrag zu Ihrer Berufsunfähigkeitsversicherung besitzt eine begrenzte Laufzeit, die Sie selbst festlegen können. Da Sie Ihre Arbeitskraft absichern wollen, ist eine Laufzeit der BU bis zum Renteneintritt empfehlenswert. Das passiert in vielen Fällen mit 67 Jahren. Bei einer kürzeren Laufzeit sparen Sie zwar Beiträge, sind dafür aber einige Jahre ohne Versicherungsschutz.
Tipp 6: Auf eine Nachversicherungsgarantie achten
Sie können die Höhe der Berufsunfähigkeitsrente im Laufe Ihres Lebens an veränderte Umstände anpassen. Das kann sinnvoll sein, wenn Sie zum Beispiel heiraten oder eine Familie gründen und Ihre Absicherung erhöhen wollen. Mit einer Nachversicherungsgarantie ist das möglich, ohne dass erneut Gesundheitsfragen gestellt werden.
Tipp 7: Der Prognosezeitraum sollte möglichst kurz sein
Der Prognosezeitraum gibt die Dauer der Berufsunfähigkeit an, bis sie von der Versicherung anerkannt und die Rente ausgezahlt wird. In den meisten Fällen wird eine BU-Rente gezahlt, wenn die Berufsunfähigkeit nach ärztlicher Meinung voraussichtlich mindestens 6 Monate andauert. Ihr Vertrag sollte keinen längeren Zeitraum enthalten.
Tipp 8: Eine dynamische Rentenhöhe schützt vor Verlusten
Vereinbaren Sie eine Dynamik in der Rentenhöhe, dann wird sie in regelmäßigen Abstanden erhöht. Dadurch steigt Ihr Rentenanspruch und der durch die Inflation erzeugte Wertverlust wird ausgeglichen. Ein Beispiel: Sie haben eine BU-Rente von 1.000 € vereinbart. Bei einer jährlichen Inflation von 1,5 % hat der Betrag in 10 Jahren nur noch einen Wert von 850 €. Mit einer dynamischen Anpassung können Sie diese Wertminderung ausgleichen.
Tipp 9: Finger weg von Kombiprodukten
Viele Versicherungsunternehmen bieten Kombiprodukte, die eine BU in Verbindung mit einer Lebens- oder zusätzlichen Rentenversicherung enthalten. Diese Variante wird auch Berufsunfähigkeitszusatzversicherung (BUZ) genannt. Kombiprodukte haben einen großen Nachteil: Möchten Sie später z.B. die Lebensversicherung kündigen, geht auch Ihre Berufsunfähigkeitsversicherung verloren, obwohl Sie jahrelang eingezahlt haben. Dieses Risiko besteht bei separaten Versicherungen nicht.
Was kostet eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
Das ist sehr unterschiedlich und hängt von den individuellen Verhältnissen ab. Zum einen von den persönlichen Voraussetzungen und zum anderen von den gewünschten Vertragsbedingungen. Grundsätzlich gilt: Die Kosten einer Berufsunfähigkeitsversicherung, also die Höhe der zu zahlenden Beiträge, berechnet der Versicherer anhand des Risikos, das er eingeht. Je höher die Wahrscheinlichkeit ist, dass Sie im Laufe Ihres Berufslebens einmal berufsunfähig werden, desto höher sind Ihre Beiträge. Zur Berechnung des Risikos werden mehrere Faktoren herangezogen.
- Gesundheitszustand des Antragstellers: Dazu zählen die aktuelle gesundheitliche Verfassung und auch mögliche Vorerkrankungen. Sie werden z.B. nach Operationen in den vergangenen 5 Jahren gefragt, nach abgeschlossenen Therapien, nach Allergien und Behinderungen. Aufgrund eines schlechten Gesundheitszustandes kann Ihr Antrag auf eine BU auch abgelehnt werden. Oder Sie müssen mit Ausschlüssen von bestimmten Erkrankungen und mit erhöhten Beiträgen rechnen.
- Alter bei Antragstellung: Je älter Sie sind, desto höher wird Ihr Risiko eingeschätzt, zu erkranken. Außerdem haben junge Menschen in den meisten Fällen weniger Vorerkrankungen und zahlen deswegen geringere Beiträge.
- Beruf: Gehen Sie einem Beruf nach, der für Sie ein hohes Risiko darstellt, berufsunfähig zu werden, müssen Sie mehr bezahlen. Die Versicherer werten dafür ihre Erfahrungen mit bisherigen Schadensfällen aus. Folgende Tabelle nennt einige Beispiele für Berufe in den unterschiedlichen Risikogruppen. Diese Einteilung in Risikogruppen ist nicht einheitlich, sie kann sich von Anbieter zu Anbieter unterscheiden.
- Höhe der monatlichen Rente: Die Höhe der Berufsunfähigkeitsrente, die Sie erhalten, hängt von Ihrem bisherigen Einkommen ab und wird zwischen Ihnen und dem Versicherer individuell festgelegt. Je höher die garantierte BU-Rente ist, desto höher werden Ihre Beiträge angesetzt.
- Versicherungsdauer: Sie erhalten die Berufsunfähigkeitsrente so lange, wie die Vertragslaufzeit der Versicherung festgelegt wurde. In vielen Fällen bis zum Eintritt des Rentenalters. Reduzieren Sie die Versicherungsdauer, sparen Sie bei den Beiträgen.
- Hobbys des Antragstellers: Sollten Sie einem gefährlichen Hobby nachgehen, wie z.B. Fallschirmspringen oder Tauchen, wird das Ihren Versicherungsbeitrag in die Höhe treiben.
Überblick der Risikogruppen bei der Berufsunfähigkeitsversicherung
Risikogruppe | Wahrscheinlichkeit für Berufsunfähigkeit | Beispiele für Berufsgruppen |
---|---|---|
1 | gering | Programmierer, Steuerberater |
2 | normal | Bürokaufleute, Heilpraktiker |
3 | erhöht | Erzieher, Friseure, Lehrer |
4 | besonders hoch | Altenpfleger, Elektriker, Dachdecker |
Wann zahlt die Berufsunfähigkeitsversicherung?
Die Berufsunfähigkeitsversicherung wird als monatliche Rente ausgezahlt, wenn Sie für einen längeren Zeitraum nicht in der Lage sind, Ihren zuletzt ausgeübten Beruf auszuüben. Das muss durch ein ärztliches Attest belegt werden. Darin wird festgestellt, dass
- Sie wegen einer Erkrankung oder nach einem Unfall nur noch zu weniger als 50 % in der Lage sind, Ihren Beruf auszuüben und
- der Prognosezeitraum mindestens 6 Monate beträgt. Das bedeutet, dass die Berufsunfähigkeit mindestens 6 Monate andauern wird.
Der Versicherer wird Ihren Fall konkret prüfen und eventuell noch einige Fragen zu Details klären wollen. Deshalb kann es einige Wochen dauern, bis über Ihren Antrag entschieden und die Berufsunfähigkeitsrente ausgezahlt wird.
Berufsunfähig ist, wer seinen zuletzt ausgeübten Beruf, so wie er ohne gesundheitliche Beeinträchtigung ausgestaltet war, infolge Krankheit, Körperverletzung oder mehr als altersentsprechendem Kräfteverfall ganz oder teilweise voraussichtlich auf Dauer nicht mehr ausüben kann.
Braucht man eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
Aus der Sicht von Verbraucherschützern gehört die Berufsunfähigkeitsversicherung neben der Kranken- und der Haftpflichtversicherung zu den wichtigsten Versicherungen. Das liegt daran, dass jeder Berufstätige betroffen sein kann. Nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft liegt die Wahrscheinlichkeit bei 25 %, also jeder Vierte wird im Laufe seines Lebens für einen längeren Zeitraum berufsunfähig.
Auch ein Blick auf die Ursachen zeigt, dass sich eine private Berufsunfähigkeitsversicherung lohnt. Denn nicht nur körperlich schwer arbeitende Menschen wie Metzger oder Bauarbeiter werden berufsunfähig, sondern auch Angestellte in einem Bürojob. Die häufigsten Ursachen für eine Berufsunfähigkeit sind mit fast 35 % psychische Gründe wie Depressionen und Angststörungen. An zweiter Stelle liegen mit mehr als 20 % Erkrankungen des Skelett- oder Bewegungsapparates, z.B. Bandscheibenvorfälle und Arthrose, gefolgt von Krebserkrankungen (rund 17 %).
- BildbeschreibungUrsachen für eine Berufsunfähigkeit 2024
Ursache Anteil Nervenkrankheit
z. B. Depressionen, Burnout, Angststörung
34,23 % Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates
z. B. Arthrose, Bandscheibenvorfall
19,38 % Krebs und andere bösartige Geschwülste
17,38 % Unfälle
7,15 % Erkrankungen des Herzens und Gefäßsystems
z. B. Schlaganfall, Herzinfarkt
6,26 % sonstige Erkrankungen 15,60 % Quelle: Morgen & Morgen, Stand: Mai 2024
Ein weiterer Aspekt spielt eine Rolle. Das, was der Staat bei Berufsunfähigkeit zahlt, ist sehr gering. Alle, die nach dem 01. Januar 1961 geboren sind, erhalten als staatliche Leistung keine gesetzliche Berufsunfähigkeitsrente, sondern nur eine Erwerbsminderungsrente. Sie hat gegenüber einer privaten Berufsunfähigkeitsrente zwei Nachteile:
- Die Erwerbsminderungsrente wird nur dann bezahlt, wenn Sie gar keinen Beruf länger als 6 Stunden täglich ausüben können. Es geht also nicht um die Ausübung Ihres jetzigen Berufes, sondern um jede mögliche Arbeit. Das bedeutet: Können Sie als Handwerker noch im Büro arbeiten, erhalten Sie keine Erwerbsminderungsrente.
- Die Erwerbsminderungsrente ist niedrig. Die durchschnittliche Höhe lag im Jahr 2022 nach Angaben des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales bei 950 €. Zuletzt wurde sie im Juli 2024 leicht erhöht.
Berufsunfähigkeitsversicherung im Test
Das Analyse-Unternehmen Franke und Bornberg nimmt regelmäßig Berufsunfähigkeitsversicherungen unter die Lupe, zuletzt 2024. Insgesamt wurden dabei 123 Tarife von 55 Gesellschaften analysiert. Mit einem erfreulichen Ergebnis: 57 % der Tarife wurden mit der besten Bewertung „hervorragend“ benotet. Weitere 17 % haben die zweithöchste Note "sehr gut" erreicht.
Testergebnis zur Berufsunfähigkeitsversicherung nach Benotung
Bewertung | Anzahl der Tarife |
---|---|
hervorragend | 70 |
sehr gut | 21 |
gut | 17 |
befriedigend | 15 |
Stiftung Warentest hat zuletzt 2024 Berufsunfähigkeitsversicherungen getestet. Mit "sehr gut" wurden u. a. folgende Tarife bewertet:
- DBV (Axa)
- Europa
- Hannoversche
- HDI
- LV 1871
Für den Test wurden Angebote für mehrere Modellkunden eingeholt und verglichen.
Häufige Fragen zur Berufsunfähigkeitsversicherung
Was ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt Ihnen einen finanziellen Ausgleich, wenn Sie aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr Ihren derzeitigen Beruf ausüben können. Und wann ist man berufsunfähig? Sie müssen mindestens die Hälfte Ihrer Leistungsfähigkeit verloren haben und können wesentliche Tätigkeiten nicht mehr ausführen. Dann erhalten Sie eine monatliche Berufsunfähigkeitsrente, deren Höhe Sie zuvor vertraglich festgelegt haben. Damit können Sie die finanziellen Einbußen zumindest teilweise ausgleichen, die Sie erleiden, wenn Sie kein Einkommen mehr haben. Die Berufsunfähigkeitsversicherung wird teilweise auch als Arbeitsunfähigkeitsversicherung bezeichnet, was allerdings falsch ist, denn arbeitsunfähig ist man im Falle einer kurzfristigen Erkrankung.
Kann ich eine Berufsunfähigkeitsversicherung kündigen?
Ja, das ist möglich. Sie können eine BU unter Einhaltung der vertraglichen Kündigungsfrist kündigen. Diese Frist beträgt meistens 1 - 3 Monate zum Ende des Versicherungsjahres, kann sich aber von Vertrag zu Vertrag unterscheiden. Zudem haben Sie bei Betragserhöhungen ohne eine Erhöhung der Versicherungsleistung die Möglichkeit zur außerordentlichen Kündigung.
Von einer Kündigung ist aber abzuraten, denn Sie haben dann keinen Schutz bei Berufsunfähigkeit. Wollen Sie bei einem anderen Anbieter eine BU abschließen, müssen Sie erneut die Gesundheitsfragen beantworten. Hat sich vom Abschluss der alten BU bis heute Ihre Gesundheit verschlechtert, müssen Sie höhere Beiträge zahlen.
Eine Auszahlung der bis zur Kündigung angesammelten Versicherungssumme ist nicht möglich. Nur bei Kombiprodukten von BU und Lebensversicherung oder einer kapitalbildenden Rentenversicherung besteht ein Rückkaufswert und Sie erhalten Geld zurück. Allerdings mit hohen Verlusten.
Bekomme ich eine BU-Rente trotz Umschulung?
Die Frage ist nicht eindeutig zu beantworten. Wenn Sie eine BU-Rente beziehen, in dieser Zeit eine Umschulung absolvieren und dann im neuen Beruf arbeiten, kann es sein, dass der Versicherer die Zahlung der BU-Rente einstellt. Es kommt dabei auf mehrere Punkte an: Wie hoch ist der neue Verdienst im Verhältnis zum alten? Wie viel Arbeitszeit wenden Sie für die neue Tätigkeit auf? Gibt es entsprechende Klauseln im BU-Vertrag? Ausschlaggebend sind die jeweiligen Vertragsbedingungen der Berufsunfähigkeitsversicherung. Diese müssen in jedem Einzelfall berücksichtigt werden.
Darf ich selbstständig sein trotz Berufsunfähigkeit?
Ja, das geht in einem kleinen Rahmen. Genau wie für Angestellte gilt für Selbstständige in der Regel die 50-%-Grenze. Sie werden als berufsunfähig eingestuft, wenn Sie wegen einer Erkrankung oder nach einem Unfall nur noch zu weniger als 50 % in der Lage sind, Ihren Beruf auszuüben. Das bedeutet, dass Sie in Ihrer alten oder einer neuen Tätigkeit hinzuverdienen dürfen, da ein Teil Ihrer Arbeitskraft noch vorhanden ist. Wie viel genau, klären Sie am besten mit Ihrer Versicherung.
Gibt es eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Beamte?
Bei Beamten wird die Berufsunfähigkeitsversicherung anders genannt, sie heißt Dienstunfähigkeitsversicherung. Ein Beamter gilt als dienstunfähig, wenn er von seinem Dienstherrn aus gesundheitlichen Gründen in den vorzeitigen Ruhestand versetzt wird. In diesem Fall erhalten Beamte vom Staat ein Ruhegehalt. Das gilt aber nur für Beamte auf Lebenszeit. Für Beamte auf Probe oder auf Widerruf kann deshalb eine zusätzliche private Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll sein.
Gibt es eine betriebliche Berufsunfähigkeitsversicherung?
Ja, die gibt es. In diesem Fall wird über das Unternehmen eine BU für die Mitarbeiter im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge angeboten. Vorteilhaft ist, dass in der Regel die Gesundheitsprüfung weniger umfangreich ausfällt, also deutlich weniger Gesundheitsfragen gestellt werden. Ein Nachteil ist, dass im Bezugsfall die Rente versteuert werden muss.
Kann ich die Beiträge zur Berufsunfähigkeitsversicherung von der Steuer absetzen?
Ja, das geht. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung gehört zu den Vorsorgeaufwendungen, mit denen Sie für Ihre Zukunft vorsorgen. Dazu zählen z.B. auch eine private Krankenversicherung und eine Risikolebensversicherung. Diese Vorsorgeaufwendungen können Sie bis zu einer Höchstgrenze von 1.900 € für Angestellte und bis zu 2.800 € für Selbstständige steuerlich geltend machen.