Bonität – Was ist das?

Bei der Vergabe von Krediten und beim Abschluss von Verträgen ist immer wieder von Bonität die Rede: Hier erfahren Sie, was genau mit dem Ausdruck gemeint ist, wer sich für Ihre persönliche Bonität interessiert und wonach sie sich bemisst.

Klaus Fechner
Zuständiger Redakteur für die Bereiche Kredit und Versicherung
Stand: 20.09.2024

Was ist Bonität?

Das Wort Bonität stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Vermögen“ oder „Vortrefflichkeit“. In der Geschäftswelt meint man mit Bonität die Kreditwürdigkeit einer Person: also die Fähigkeit, offene Rechnungen, Raten und andere Zahlungsverpflichtungen vertragsgemäß und zuverlässig zu begleichen. Wie gut es um Ihre Bonität bestellt ist, hängt von Ihren persönlichen Lebensumständen, Ihren Einkommens- und Vermögensverhältnissen ab. Anhand Ihrer Bonität können Banken, Unternehmen und Vermieter vor einem Vertragsabschluss einschätzen, wie groß das Risiko eines Zahlungsausfalls ist.

Wann wird meine Bonität geprüft?

Sobald Sie eine Geschäftsbeziehung mit einer Bank oder einem Unternehmen eingehen wollen, werden diese vorab Ihre Kreditwürdigkeit prüfen. Die Bonitätsprüfung hat zum Ziel, dass Ihre Geschäftspartner besser einschätzen können, ob Sie Ihre Zahlungen zuverlässig leisten werden.

Banken prüfen Ihre Bonität vor jeder Kreditvergabe. Auch bestimmte Versicherungen überprüfen die Bonität ihrer Kunden. Ähnlich verhält es sich, wenn Sie einen Ratenkauf tätigen, eine Wohnung mieten, den Stromanbieter wechseln oder ein Auto leasen wollen. Was Ihre Bonität beeinflusst und was der Bonität-Score aussagt, erklären wir Ihnen auf unserer Seite zum SCHUFA-Score.

Welche Konsequenzen hat eine hohe/niedrige Bonität?

Wenn Sie eine hohe Bonität vorweisen können, haben Sie bessere Chancen auf das Zustandekommen eines Vertrags – und auch auf gute Vertragskonditionen, etwa auf einen niedrigen Zinssatz. Verfügen Sie dagegen über eine schlechte Bonität, die auch als negative Bonität bezeichnet wird, werden Sie mit einem erhöhten Risiko eines Zahlungsausfalls in Verbindung gebracht. Das hat zur Folge, dass ein Vertrag mit Ihnen entweder gar nicht zustande kommt – oder aber zu Konditionen, die wesentlich schlechter sind als für Personen mit einer guten Bonität. Die Maßstäbe, die bei einer Bonitätsprüfung angelegt werden, können sich je nach Unternehmen und Branche stark unterscheiden.

Was bedeutet „Bonität vorausgesetzt“?

In den Allgemeinen Geschäftsbedingungen von Banken, Unternehmen und Online-Shops taucht häufig die Bedingung „Bonität vorausgesetzt“ auf. Damit ist gemeint, dass Sie als Geschäftspartner kreditwürdig sein müssen, um einen Vertrag abschließen zu können. Wenn Sie beispielsweise einen Kredit bei einer Bank beantragen, müssen Sie über ein ausreichendes Einkommen verfügen und für die vergangenen Jahre eine gute Zahlungsmoral vorweisen können.

Gut zu wissen

Oft gilt die Bedingung „Bonität vorausgesetzt“ nicht für den Kredit im Allgemeinen, sondern nur für besonders niedrige Kreditzinsen. Ist Ihre Bonität nicht optimal, können Sie eventuell trotzdem einen Kredit erhalten – nur eben zu schlechteren Konditionen. Wenn Sie einen Kredit aufnehmen wollen, vergleichen Sie Angebote am besten direkt in unserem Ratenkredit Vergleich.

Wer berechnet die Bonität?

Um Ihre Bonität berechnen zu können, holen sich Unternehmen und Banken Informationen bei Auskunfteien wie der SCHUFA ein: Sie sammelt und speichert Ihre Personendaten, Daten über Ihr Zahlungsverhalten sowie Gerichts- und Inkassodaten. Auf Grundlage dieser Daten kann die Auskunftei Ihre Bonität errechnen. Der Algorithmus hinter dieser Berechnung ist streng geheim. Es resultiert aber ein Wert daraus, der auch Bonität-Score genannt wird und der von den Unternehmen einsehbar ist. Er gibt Auskunft darüber, wie hoch bei Ihnen die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls ist.

Was ist eine gute Bonität?

Eine gute Bonität bedeutet, dass Sie über eine verlässliche Zahlungsfähigkeit verfügen. Einträge über ein Girokonto, Mobilfunkverträge mit Laufzeit, Leasingverträge, Kredite oder Versandhandelskonten gelten – in einem üblichen Maß – grundsätzlich als positiv für Ihre Bonität. Sie weisen darauf hin, dass Banken und Unternehmen Ihnen Vertrauen entgegenbringen und Sie für kreditwürdig halten.

Um Ihre Bonität zu bewerten, legen Auskunfteien Ratings an. Und was ist ein positiver Bonität-Score? Eine sehr gute Bonität beginnt bei der SCHUFA ab einem SCHUFA-Score von 97 %. Von einem guten Wert spricht man ab einer SCHUFA Bonität von 95 %. Volle 100 % kann niemand erreichen, da immer ein Restrisiko, etwa zu sterben, bestehen bleibt.

Wie kann ich meine Bonität verbessern?

Wie es um Ihre Bonität bestellt ist, haben Sie glücklicherweise selbst in der Hand. Mit unseren Tipps können Sie Ihre Bonität verbessern und optimieren:

  • Schaffen Sie sich nicht mehr als zwei Kreditkarten an. Sonst könnte der Eindruck entstehen, dass Sie finanzielle Probleme haben.
  • Bleiben Sie einer Bank treu und beschränken Sie sich auf ein geschäftliches und ein privates Konto.
  • Lassen Sie keine Verträge weiterlaufen, obwohl Sie sie nicht mehr benötigen.
  • Bezahlen Sie Ihre Rechnungen immer sofort und lassen sich nicht erst Mahnungen schicken.
  • Vereinbaren Sie lieber einen etwas großzügigeren Dispo, als einen kleinen jeden Monat voll auszureizen oder überstrapazieren zu müssen.
  • Kündigen Sie Gläubigern rechtzeitig an, wenn sich die Zahlung einer offenen Rechnung oder Rate einmal verzögern sollte.

Mehr Tipps erfahren Sie auf unserer Ratgeberseite zum Thema SCHUFA-Score verbessern.

Wo kann ich mein Bonität-Rating einsehen?

Der einfachste Weg, um Ihre Bonität zu überprüfen, besteht darin, eine kostenlose Datenübersicht bei der SCHUFA zu beantragen. Sie erhalten das Dokument binnen weniger Tage. Anhand Ihres darin gelisteten SCHUFA-Scores können Sie ablesen: Wie ist meine Bonität? Wie kreditwürdig bin ich?

Wo und wie man seine SCHUFA-Auskunft anfordert, um die eigene Kreditwürdigkeit zu prüfen, erklären wir Ihnen in unserem Artikel SCHUFA-Selbstauskunft. Wie das bei den anderen Wirtschaftsauskunfteien funktioniert, erfahren Sie auf der Seite Auskunfteien.

Vergleich.de Tipp

Eine Null-Prozent-Finanzierung, die häufig im Elektrogeschäft oder vom Autohändler angeboten wird, wirkt sich auch auf Ihre Bonität aus. Denn diese Form des Bezahlens ist nichts anderes als ein Kredit bei einer mit dem Händler kooperierenden Bank. Und je mehr Kredite Sie haben, desto geringer ist Ihre Kreditwürdigkeit.

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