So funktioniert der ETF-Sparplan Vergleich
Zuständige Redakteurin für den Bereich Geldanlage
Wenn Sie einen ETF-Sparplan abschließen wollen, fragen Sie sich vielleicht, welcher ETF-Sparplan der richtige ist, was die besten ETF-Sparpläne sind und woran man sie erkennt. Da kann man bei mehr als 400.000 ETF-Sparplänen, die in Deutschland ausgeführt werden, schon den Überblick verlieren. Jede Bank und jeder Broker mit ETF-Sparplänen im Angebot, bietet oft mehrere hundert Sparpläne an. Z. B. gibt es bei comdirect knapp 700 sparplanfähige ETFs, bei flatex über 1.000, bei Trade Republic rund 1.300 und bei Scalable Capital über 1900. Und die unterscheiden sich jeweils von den hunderten Sparplänen der anderen Anbieter in den Sparintervallen, Ausführungsterminen oder Mindestsparraten voneinander.
Unser ETF-Sparplan Vergleich bietet Ihnen einen Überblick, damit Sie diese riesige Auswahl besser durchschauen und einen ETF-Sparplan finden, der zu Ihren Sparzielen passt.
Ihre Anlagestrategie entscheidet bei der Auswahl des ETF-Sparplans
Bei Ihrer Suche nach einem ETF-Sparplan steht eine Entscheidung an erster Stelle. Mit welcher Strategie gehen Sie heran? Welches Risiko wollen Sie bei Ihrer Geldanlage eingehen? Der ETF-Sparplan Vergleich bietet Ihnen die Auswahl zwischen drei möglichen Ansätzen.
- defensive Strategie: Sie möchten mit Ihrer Geldanlage nur ein geringes Risiko eingehen. Dementsprechend wird für Ihren Sparplan ein ETF gewählt, der die Entwicklung von schwankungsarmen Anlagen wie Anleihen oder Immobilien spiegelt. Der Anteil riskanterer Anlagen wie z. B. Aktien ist geringer als 30 %.
- ausgewogene Strategie: Sie sind bereit, ein etwas höheres Risiko einzugehen. Der ETF-Sparplan besteht ungefähr zu einer Hälfte aus eher sicheren Anlagen und zur anderen Hälfte aus Anlagen mit höherem Risiko. So haben Sie eine ausgewogene Mischung aus Sicherheit und Risiko.
- offensive Strategie: Sie spekulieren auf hohe Gewinne und wollen ein hohes Risiko eingehen. Der ETF-Sparplan stellt riskante Anlagen wie Aktien oder Rohstoffe dar, bei denen es zu starken Schwankungen kommen kann. Möglich ist ein Aktienanteil von bis zu 100 %.
In unserem Ratgeber zu den häufigsten Anlagestrategien erfahren Sie mehr über mögliche Sparziele und einen sinnvollen Anlagehorizont. Haben Sie sich für eine Strategie entschieden, dann wird Ihnen von unserem Rechner eine Liste der führenden Anbieter von ETF Sparplänen angezeigt. Dabei handelt es sich um Robo-Advisors, also Programme, die automatisiert aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse und Algorithmen Ihre Geldanlagen nach Ihren Vorgaben verwalten.
Anlageroboter haben für Sie einige Vorteile:
- Sie sind günstiger als die Beratung bei einer Bank, da die Abläufe digitalisiert sind.
- Sie zeigen Ihnen ein größeres Angebot als eine Bank, weil Sie dort häufig nur hauseigene Produkte anbieten.
- Sie sind schneller, da alle Vorgänge voll automatisiert ablaufen.
- Sie unterstützen Sie in allen Angelegenheiten, die Ihre Geldanlage betreffen.
Sowohl Banken und Sparkassen als auch spezialisierte private Finanzunternehmen bieten Robo-Advisors am Markt an.
3 Schritte bis zum ETF-Sparplan
Haben Sie im Vergleich eine Anlagestrategie angegeben, gilt es bei der Auswahl noch einige Details der jeweiligen Sparpläne zu beachten. Dazu gehen Sie am besten in drei Schritten vor.
Schritt 1: Den bisherigen Wertzuwachs der ETF-Sparpläne beachten
Der Vergleich zeigt Ihnen ausschließlich die Anbieter von ETF-Sparplänen an, die zu Ihrer Risikobereitschaft passen. Die Anbieter mit der höchsten Performance, also den höchsten Gewinnen innerhalb der letzten 12 Monate, stehen oben. Die Perfomance wird in Prozent ausgedrückt, stellt die Wertentwicklung der vergangenen Jahre dar und wird monatlich aktualisiert. Die Wertentwicklung ist aber nur ein Aspekt, den Sie bei der Auswahl beachten sollten. Darüber hinaus lohnt sich auch ein Blick auf weitere Details, wie z.B. die Gebühren, die Sie zahlen müssen.
Schritt 2: Kosten und Gebühren vergleichen
Pro Anbieter haben Sie die Möglichkeit, weitere Details zu den ETF-Sparplänen in der unteren Informationsleiste abzurufen. Dabei handelt es sich um:
- ausführliche Produktdetails wie eine Beschreibung des Anbieters und die monatliche Mindestanlagesumme für den ETF-Sparplan
- stichpunktartig die Vorteile, die Ihnen von der Bank oder vom Broker geboten werden
- die Höhe der ETF Kosten für die Verwaltung, für Depotkosten und mögliche Erfolgsbeteiligungen
- Informationen zur Sicherheit Ihrer Geldanlage, also zu den Einlagensicherungen vor Insolvenzen durch den Gesetzgeber und den Banken-Verbänden
- eine Grafik zur Verdeutlichung der Performance
- Neukundenangebote wie Boni oder Prämien bei Abschluss eines ETF-Sparplanes
Schritt 3: Einen Anbieter von ETF Sparplänen auswählen
Haben Sie im Vergleich einen Anbieter gefunden, dessen ETF Sparplan Ihren Erwartungen entspricht, können Sie auf den Button „Zum Anbieter“ klicken. Von dort gelangen Sie auf die jeweilige Webseite. Jetzt erhalten Sie noch einmal alle Informationen rund um das Unternehmen und zu ETF Sparplänen. Wenn Sie möchten, können Sie direkt den Anmeldeprozess durchlaufen, den ETF Sparplan einrichten.
Dafür sind Angaben zu folgenden Punkten notwendig:
- Höhe der Sparrate
- eventuell Aufteilung der Sparrate auf mehrere ETFs
- Identifikationsnummer des oder der ausgewählten ETFs (falls notwendig)
- Startdatum und Ende des Sparplans
- Zahlungsintervall (monatlich oder quartalsweise)
- Zeitpunkt der Abbuchung Ihrer Rate (Monatsanfang, -mitte oder -ende)
- mögliche Dynamisierung: ja oder nein
Je nach Anbieter können weitere Angaben bei der Einrichtung des Fondssparplans hinzukommen. In vielen Fällen können Sie über den Anbieter auch gleich ein Depot anlegen, das Sie zur Verwaltung Ihres ETF Sparplanes benötigen. Falls Sie bereits über ein Depot verfügen, können Sie das auch für die Sparpläne nutzen.
Welche Kosten fallen beim Fondssparen mit einem ETF-Sparplan an?
Bei einem ETF-Sparplan können Kosten aus zwei Bereichen auf Sie zukommen. Das sind zum einen Ausgaben, die durch das Depot entstehen, die 30 € im Jahr und mehr betragen können. Zum anderen sind das die Transaktionskosten und Gebühren, die beim Kauf und Verkauf eines ETFs verursacht werden. Die Höhe dieser Transaktionskosten ist von Bank zu Bank sehr unterschiedlich. Im Folgenden zeigen wir Ihnen drei Tipps, wie Sie diese Ausgaben verringern oder sogar ganz vermeiden können.
Vermeiden Sie eine Gewinnbeteiligung
Einige Anbieter von ETF-Sparplänen verlangen außerdem eine prozentuale Erfolgsbeteiligung. Das können beispielsweise 10 % des Vermögenszuwachses eines Jahres sein. Möchten Sie diese umgehen, suchen nach Anbietern ohne oder mit einer möglichst geringen Gewinnbeteiligung.
Reduzieren Sie die Depotkosten
Für die Einrichtung und Verwaltung Ihres Depots nehmen die Finanzdienstleister in vielen Fällen Gebühren in unterschiedlicher Höhe. Achten Sie deshalb schon bei der Auswahl des Anbieters auf die anfallenden Kosten. Es gibt viele Angebote, bei denen keine Eröffnungsgebühr und keine monatlichen Verwaltungsgebühren fällig werden. Sie können mit der Wahl eines kostenlosen Anbieters also die reinen Depotkosten bei 0 € halten.
Achten Sie auf die Transaktionskosten
Die ausführenden Banken nehmen für den An- und Verkauf von ETFs Gebühren, die Transaktions- oder Ausführungskosten. Das können sowohl pauschale Beträge pro Monat oder auch ein prozentualer Anteil an der eingesetzten Summe sein. Sie liegen im Bereich von 0,3 % bis ca. 1,2 % oder 1 bis 2 € pro Monat. Die Höhe der Gebühren ist je nach Bank oder Broker und nach der gehandelten Einlage sehr unterschiedlich.
Zusätzlich zu den Ausführungskosten können noch Börsenplatzgebühren in Höhe von rund 4 bis 10 € hinzukommen. Es kann also sein, dass Sie bei einer auf dem ersten Blick günstigen Bank noch weitere Gebühren bezahlen müssen, wodurch Ihre Kosten pro Monat steigen. Bei vielen Banken sind die Börsenplatzgebühren bereits in den Ausführungskosten enthalten, so dass sie nicht extra bezahlt werden müssen. Gerade bei kleinen Sparraten lohnt es sich also die Angebote genau zu vergleichen.
Was ist ein ETF-Sparplan eigentlich genau?
Bei einem ETF-Sparplan können Sie mit regelmäßigen Einzahlungen in ETFs (exchange-traded funds) investieren. Sparen mit ETFs ist bereits ab kleinen Summen von 1 €, entweder monatlich, quartalsweise oder halbjährlich möglich. Anders als bei einem Banksparplan wird bei dem sogenannten Fondssparplan das Guthaben nicht verzinst, sondern durch Kurssteigerungen am Börsenmarkt erzielt. Bei Fondssparplänen wie dem ETF-Sparplan investieren Sie Ihr Geld nämlich in den Kapitalmarkt, also in Aktien oder Anleihen. Die damit erzielten Gewinne sind im Schnitt in der Regel höher als bei einem klassischen Banksparplan. Allerdings ist auch das Risiko höher.
Da Sie beim Sparen mit ETFs in ganze Anlagemärkte (Aktien, Edelmetalle, Immobilien, Rentenfonds) investieren, wird Ihr Vermögen breit gestreut und konzentriert sich nicht auf einen einzigen Aktienmarkt. Das Verlustrisiko ist bei Fondssparplänen somit geringer als bei klassischen Aktien und eignet sich damit besonders gut für Privatanleger, die mit kleinen Summen langfristig Vermögen aufbauen möchten. „Am besten geht der Aufbau eines ETF-Depots über einen Sparplan“, sagt auch Uwe Paßmann von Scalable Capital. „Man hat eine hohe Flexibilität und kann die Sparraten auch mal aussetzen oder erhöhen.“
Unterschied zwischen ausschüttenden und thesaurierenden ETFs
ETF-Sparpläne unterscheiden sich in der Art der Ertragsverwendung in zwei Sorten. Es gibt ausschüttende und thesaurierende ETFs. Bei einem ausschüttenden ETF werden erzielte Gewinne an den Anleger ausgezahlt. Dagegen wird beim thesaurierenden ETF der Gewinn direkt wieder in den bestehenden Fonds investiert.
Das führte lange Zeit zu Unterschieden bei der steuerlichen Bewertung der Gewinne und damit zu unterschiedlich hohen Steuern bei ETF-Sparplänen. Seit 2018 werden beide ETF-Arten mit Änderungen im Investmentsteuergesetz steuerlich gleichbehandelt. Bitte informieren Sie sich zur fälligen Abgeltungssteuer und zu einem möglichen Freistellungsauftrag bei Ihrem Steuerberater.
Alle Begriffe von A bis Z
Welche Begriffe Sie für den ETF Sparplan kennen sollten, haben wir für Sie in einem kostenlosem PDF-Dokument zusammengestellt. Jetzt downloaden!
Warum ist ein ETF-Sparplan sinnvoll?
Ein ETF-Sparplan bietet eine ausgewogene Mischung aus einer sicheren Geldanlage mit guten Renditechancen und überschaubaren Investitionen. Die Vorteile beim ETF-Sparplan sind:
- Sie können zum Beispiel kleine Beträge ab 1 € oder 25 bzw. 50 € pro Monat einzahlen. Es ist also nicht notwendig, große Summen auf einen Schlag zu investieren.
- Sie haben mit einem ETF-Sparplan hohe Renditechancen. Laut Stiftung Warentest haben gute ETF-Sparpläne in den letzten 15 Jahren einen Gewinn von durchschnittlich 5,9 % pro Jahr erbracht.
- Da ETFs einen ganzen Aktienindex wiedergeben, sind dort viele unterschiedliche Werte enthalten. Diese breite Streuung verringert das Verlustrisiko.
- ETF-Sparpläne sind kostengünstig, denn es muss kein Fondsmanager bezahlt werden, der den Aktienfonds steuert und verwaltet.
- ETF-Sparpläne bieten Ihnen große Flexibilität, da Sie jederzeit aussteigen oder Ihren gewünschten Sparbetrag verändern können.
Wenn Sie also über einen längeren Zeitraum regelmäßig einen bestimmten Betrag zur Seite legen wollen, dann sind ETF-Sparpläne eine sinnvolle Anlagemöglichkeit und eine gute Alternative zu klassischen Geldanlagen.
Welches Risiko gehe ich mit einem ETF-Sparplan ein?
Die Geldanlage in ETF-Sparplänen funktioniert leider nicht ganz ohne Risiko, da ein ETF die Kursentwicklung eines Indexfonds abbildet. Und wenn es z.B. beim DAX einen Kurseinbruch gibt, dann wirkt sich das auch auf den entsprechenden ETF aus, der ebenfalls an Wert verliert. Die Anteile, die Sie in einem Sparplan eingezahlt haben, sind dann weniger wert.
Das ist aber nicht unbedingt schlimm. Die Erklärung dafür: Ihr ETF-Sparplan verliert den Wert erst dann real, wenn Sie ihn kündigen und ihre ETF-Anteile verkaufen. Wenn Sie sie behalten und abwarten, haben Sie gute Chancen, dass der Wert im Laufe der kommenden Monate oder Jahre wieder steigt. So ist es auch während der Corona-Krise geschehen. Zu Beginn der Pandemie im Winter 2020 verloren weltweit die Börsen bis zu 30 %. In den folgenden Monaten haben sich die Märkte wieder erholt und teilweise sogar Rekordgewinne erzielt.
Welche ETF-Sparpläne haben ein geringes Risiko?
Generell haben ETF-Sparpläne ein geringeres Risiko, die schon lange am Markt sind, die große Indizes wie den DAX oder der Dow Jones abbilden und über viele Jahre gute Ergebnisse erzielt haben. Zu diesen Indizes gehören:
- Der MSCI World: Dieser Index enthält Aktien von mehr als 1.600 großer und mittlerer Unternehmen aus der ganzen Welt. Schwerpunkte sind hier die USA und Japan.
- Der MSCI Europe: Hier sind fast 450 große und mittlere Unternehmen aus Europa mit dem Schwerpunkt Großbritannien und Schweiz enthalten.
- Der Stoxx Europe 600: Er enthält die 600 nach dem Börsenwert wichtigsten Unternehmen aus Europa.
- Der S&P 500: Dieser Index umfasst die 500 größten börsennotierten Unternehmen der USA.
Diese Indizes decken große Teile des betreffenden Marktes ab, wodurch Verluste einzelner Aktien durch die Gewinne anderer Aktien ausgeglichen werden können. Das bedeutet, mit einem ETF-Sparplan auf den MSCI World gehen Sie kaum ein Risiko ein. Wenn Sie dagegen in einen ETF-Sparplan investieren, der einen Index mit nur 10 Aktien abbildet und 1 oder 2 Aktien davon Kursverluste erleiden, ist der Wert des gesamten Index gefährdet. Deshalb sind Sparpläne zu empfehlen, die breit gestreut sind, da sie Verluste einzelner Aktien besser auffangen.
Nutzen Sie die Core-Satellite-Strategie
Dabei legen Sie Ihr Geld in eine breit gestreute und sichere Kerninvestition an und ergänzen diese mit einigen Nebeninvestments, die risiko- und ertragsreicher sind. Eine Sparrate von 200 € kann z.B. über drei ETF Sparpläne mit 100 €, 50 € und 50 € aufgeteilt werden oder über die 80-20-Regel: 80 % (160 €) sicher anlegen, 20 % (40 €) risikoreich anlegen.
Für wen ist das Sparen mit einem ETF-Sparplan geeignet?
Vielleicht fragen Sie sich, ob ein ETF-Sparplan das Passende für Sie ist? Das hängt davon ab, welches Risiko Sie mit Ihrer Geldanlage eingehen wollen. Bei Renditechancen von bis zu 6 % kann mit ETF-Sparplänen ein höherer Gewinn erzielt werden als mit einem Tagesgeld- oder Festgeldkonto. Auf der anderen Seite besteht aber auch ein höheres Risiko, dass ein Aktienindex Verluste erleidet. Wenn Sie dieses relativ geringe Risiko mit den gegebenen Gewinnchancen kombinieren möchten und zudem einen mittel- bis langfristigen Anlagehorizont vor Augen haben, dann ist ein ETF-Sparplan das Richtige für Sie.
Ein ETF Sparplan bietet mit seinen guten Renditechancen die Möglichkeit zum langfristigen Vermögensaufbau. Deshalb ist ein ETF Sparplan sehr gut geeignet, wenn Sie zum Beispiel für Ihre Altersvorsorge sparen wollen. Besonders interessant sind ETF Sparpläne für Eltern, die für Ihre Kinder Geld anlegen wollen und für junge Menschen, wenn sie noch kein hohes Einkommen besitzen, da schon kleine Sparraten ab 25 € möglich sind.