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Fahrrad auf Raten: Wie kann ich ein Fahrrad oder E-Bike finanzieren?

Fahrrad fahren boomt: Mehr als 5 Millionen Zweiräder werden pro Jahr verkauft. Ob Mountainbike, Rennrad oder E-Bike – wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihr neues Rad möglichst günstig finanzieren können und worauf Sie achten sollten, damit der Ratenkauf problemlos klappt.

Klaus Fechner
Zuständiger Redakteur für die Bereiche Kredit und Versicherung
Stand: 11.12.2023

Wie kann ich ein E-Bike finanzieren?

Nicht jeder hat das Geld bar in der Tasche: Egal ob Sie ein Mountain­bike, ein Rennrad oder ein E-Bike beziehungs­weise ein Pedelec (Motor als Tret­unterstützung) finanzieren wollen, sind Sie mit Kosten von mindestens 800 € bis 15.000 € dabei. Die Alter­native zum Fahrrad kaufen lautet dann Finanzieren.

Genau wie eine neue Küche können sie nämlich auch ein Fahrrad auf Raten bezahlen. Dazu gibt es grund­sätzlich zwei Möglich­keiten: den Ratenkauf über einen Ratenkredit von der Bank oder den Kredit vom Händler. Im Folgenden zeigen wir Ihnen die Unter­schiede der beiden Wege zum Fahrrad auf Raten.

Fahrrad finanzieren mit einem Händlerkredit: Das sind die Vor- und Nachteile!

Fast jeder Händler bietet mittler­weile die Option, ein bei ihm gekauftes Fahrrad auch bei ihm zu finanzieren. Sie müssen sich in dem Fall nicht selbst um einen Kredit­antrag bei der Bank kümmern. Denn der Händler arbeitet mit einer Partner­bank zusammen, über die er die ganze Büro­kratie für Sie übernimmt.

Sehr häufig bieten Händler zum E-Bike eine 0 %-Finanzierung: Sie zahlen das Fahrrad dann also auf Raten ganz ohne Zinsen zurück. Was attraktiv klingt, birgt jedoch oft Fall­stricke. So sind die Zinsen oftmals nicht wirklich null, sondern schon im erhöhten Kauf­preis versteckt – oder als Zusatz­gebühren für Bearbeitung oder Konto­führung irgendwo im Klein­gedruckten der AGBs.

Meist ist bei solchen 0 %-Finanzierungen gleich zu Anfang eine Anzahlung von 10 bis 30 % fällig. Die Laufzeit ist in aller Regel auf 12 Monate begrenzt. Wenn Sie Ihr E-Bike über 36 Monate bezahlen wollen, gelten dann wiederum sehr hohe Zinsen. Und: Händler­kredite zählen zu den „Teil­zahlungs­geschäften“. Das bedeutet, dass für sie der Leitzins der Zentral­bank keine Rolle spielt. Die Zinsen können also weit darüber liegen, manchmal bis zu 10 %.

Das sind die Vor- und Nachteile der Finanzierung beim Händler:

  • alles aus einer Hand (Kauf und Finanzierung über den Händler)
  • unbüro­kratischer Vertrags­abschluss
  • manchmal sehr günstig (je nach Klein­gedrucktem)
  • Zinsen oft verstreckt in erhöhtem Kaufpreis, Sonder­gebühren etc. …
  • meist kurze Laufzeit von 12 Monaten
  • keine Kredit­beratung durch den Händler
  • Bindung an die Partner­bank des Händlers
  • Abschluss mehrerer 0 %-Finanzierungen verschlechtert den SCHUFA-Score
  • Händler­kredite unterliegen keiner Zins­bindung
Händler vergleichen

Vergleichen Sie die Kauf­preise für E-Bike & Co. bei verschiedenen Händlern, bevor Sie sich für eine 0 %-Finanzierung entscheiden. Informieren Sie sich über die AGBs des Händlers und seiner Partner­bank. So finden Sie auch versteckte Gebühren und horrende Zinsen im Fall einer Lauf­zeit­erhöhung.

Fahrrad finanzieren über die Bank: Wie sinnvoll ist ein Ratenkredit?

Die Alternative zur 0 %-Finanzierung beim Händler ist ein Ratenkredit. In dem Fall nehmen Sie ein Darlehen bei einer Bank auf, bezahlen mit diesem Geld das Fahrrad beim Händler und erstatten die Summe Monat für Monat dem Kredit­institut zurück.

Ihr Fahrrad können Sie auf diese Weise oft sehr günstig finanzieren – das fängt beim Kauf­preis an. Weil Sie an keinen Händler gebunden sind, können Sie das Fahrrad kaufen, wo es am billigsten ist. Unter Umständen winkt noch ein Bar­zahler­rabatt, den viele Händler gewähren (10–20 %). Da ein freier Raten­kredit nicht zweck­gebunden ist, können Sie damit sogar noch Sonder­ausstattungen oder Equipment wie einen Fahrrad-Ständer finanzieren – und das bei voller Zins­sicherheit.

Sie sind auch nicht an die Partner­bank des Händlers gebunden, sondern können sich für das günstigste Angebot entscheiden – ja nach gewünschter Lauf­zeit und mit zusätzlichen Konditionen wie kostenloser Sonder­tilgung. Nutzen Sie auf der Suche nach einem günstigen Kredit zum Fahrrad Raten­kauf unseren unabhängigen Raten­kredit Vergleich. Nach Eingabe der gewünschten Darlehens­summe, der Laufzeit und des Verwendungs­zwecks (hier „freie Verwendung“) listen wir Ihnen die Angebote und Konditionen verschiedener Banken auf. Sie können dann direkt einen Kredit­antrag bei der jeweils günstigsten Bank stellen und dabei Lauf­zeit und Sonder­konditionen wählen.

zum Ratekredit Vergleich
Die Vor- und Nachteile eines freien Ratenkredits:
  • günstige Zinsen nach einem Raten­kredit Vergleich
  • freie Wahl der Lauf­zeit
  • freier Verwendungs­zweck (Möglichkeit Extras zu finanzieren)
  • Zusatz­konditionen möglich
  • Kredit­beratung durch einen Fachmann
  • zins­gebundenes Darlehen
  • je nach Kredit evtl. zunächst höher erscheinende Zins­belastung (Recherche nach günstigstem Angebot!)
  • mehr Aufwand (u.a. Kredit­antrag muss selbst gestellt werden)

Ratenkredit oder Ratenkauf zum E-Bike finanzieren – was ist günstiger?

Stellen Sie Ihr Fahr­rad auf Raten vor dem Kauf ruhig auf den Prüf­stand und rechnen Sie beide Varianten am konkreten Preis durch: einmal als Raten­kauf mit Bank­kredit und einmal als Finanzierung über den Händler. Um Ihnen ein Beispiel zu geben, behelfen wir uns hier mit Schätz­werten.

Für die verschiedenen Fahrrad­typen können Sie ungefähr mit folgenden Kosten rechnen:

  • normales Alltags­rad 200 € bis 500 €
  • Mountain­bike 700 € bis 1.500 €
  • Rennrad 1.000 € bis 4.500 €
  • E-Bike/Pedelec 1.000 € bis 15.000 €

… jetzt bloß noch finanzieren!

Billig kauft doppelt

Gerade bei E-Bikes warnen Verbraucher­schützer vor allzu günstigen Angeboten für ca. 600 €, wie es sie häufig in den Prospekten von Lebens­mittel-Discountern gibt. Die Verarbeitung lässt bei solchen Modellen oft stark zu wünschen übrig. Besser ist es, gleich ein etwas teureres, aber haltbareres E-Bike zu finanzieren!

Beispielrechnung: So viel kostet Ihr E-Bike in der Finanzierung und im Ratenkauf

Zugrunde legen wir ein durch­schnittliches E-Bike zum Kauf­preis von 2.000 €. Wir berechnen zuerst die 0 %-Finanzierung beim Händler mit 12 Monaten Laufzeit und dann die Mehr­kosten bei Laufzeiten von 24 und 36 Monaten, beispielhaft zum Zins­satz von 12,99 %, wie ihn große Internetshops anbieten. Im nächsten Schritt vergleichen wir diese Kosten mit einer Finanzierung per Raten­kredit von der Bank zu einem realistischen effektiven Jahres­zins von 6,99 % und Lauf­zeiten von 12, 24 und 36 Monaten.

Beispiel 1: E-Bike auf Raten über den Händler finanzieren

Laufzeit 12 Monate 24 Monate 36 Monate
Kaufpreis 2.000 € 2.000 € 2.000 €
Anzahlung 600 € entfällt entfällt
eff. Jahreszins 0 % 12,99 % 12,99 %
monatl. Rate 116,66 € 95 € 67 €
Gesamtpreis 2.000 € 2.263,88 € 2.398,65 €

Die Beispiel­rechnung zeigt: Für das E-Bike kann sich die 0 %-Finanzierung beim Händler lohnen, sofern Sie eine Anzahlung aufbringen und das Darlehen gesichert binnen 12 Monaten rückzahlen können. Vorausgesetzt wird ferner – ganz wichtig! – dass keine versteckten Zusatz­kosten in den AGB lauern und dass der Kauf­preis nicht über dem der Konkurrenz liegt. Trifft all das nicht zu, wird die vermeintlich günstige Art zu finanzieren doch sehr teuer!

Beispiel 2: E-Bike auf Raten über einen Kredit bei der Bank finanzieren

Laufzeit 12 Monate 24 Monate 36 Monate
Kaufpreis 2.000 € 2.000 € 2.000 €
eff. Jahreszins 6,99 % 6,99 % 6,99 %
monatl. Rate 172,85 € 89,34 € 61,55 €
Gesamtpreis 2.074,20 € 2.144,16 € 2.215,80 €

Diese Rechnung zeigt, dass es häufig deutlich günstiger ist, ein Fahrrad mit einem freien Raten­kredit zu finanzieren. Noch nicht mitgerechnet haben wir in den Gesamt­preisen zudem den Bar­zahler­rabatt, der beim Fahrrad zwischen 10–20 % des Kauf­preises liegen kann. Da Sie das Kredit­institut frei wählen können, sind auch noch niedrigere Zinsen drin. Aus dem Darlehen können Sie zum E-Bike außerdem noch weiteres Equipment finanzieren.

Was muss ich beachten, wenn ich ein Fahrrad finanzieren will?

Beim Kauf eines Fahrrads auf Raten gelten ein paar Besonder­heiten. Folgende Aspekte sollten Sie im Auge behalten:

  • Verwendungszweck: Ein Fahrrad können Sie bei der Bank derzeit in der Regel nur über einen Raten­kredit mit freiem Verwendungs­zweck finanzieren. Bei einem zweck­gebundenen Auto­kredit dagegen dient das anzuschaffende Auto der Bank als Sicherheit, was sie mit günstigeren Zinsen belohnt.
  • Darlehens­summe: Die Höhe der Darlehens­summe bestimmt, neben der Laufzeit­länge, wie hoch die Zinsen sind. Wollen Sie kein High-End-E-Bike für 10.000 € und mehr kaufen, wäre eventuell ein 1.000 €-Kredit eine Option. Diesen Kredit vergeben einige Banken zu ausgesprochen günstigen Konditionen, manchmal sogar mit 0 % Zinsen. Beziehen Sie diese Möglichkeit in Ihre Planungen ein.
  • Kredit­vergleich: Vergleichen Sie unbedingt mehrere Angebote von Händlern und von verschiedenen Banken, bevor Sie ein Fahrrad finanzieren. Mit unserem Raten­kredit­rechner können Sie aus­probieren, wie sich die Zins­kosten verändern, wenn Sie Darlehens­summe und Laufzeit anpassen. Mit unserem Raten­kredit Vergleich können Sie anschließend die Angebote verschiedener Banken recherchieren und direkt Kredit­anfragen stellen.
  • Eigentums­vorbehalt bei Händler­finanzierung: Wenn Sie ein Fahrrad über den Händler finanzieren, können Sie sofort losradeln. In Ihrem Besitz befindet sich das Rad rechtlich aber noch nicht. Denn eine Händler­finanzierung zählt zu den sogenannten Teil­zahlungs­geschäften. Bis zum Abschluss des Raten­kaufs – also der voll­ständigen Bezahlung – bleibt das Fahrrad Eigentum des Händlers. Er wird das Fahrrad auch zurückfordern, wenn Sie die Raten nicht bedienen!

Grund­sätzlich gilt: Investieren Sie ebenso viel Zeit in die Recherche einer guten Finanzierung wie in die Ihres neues Traum­fahrrad. Dazu gehört unbedingt das genaue Studium der AGBs. Fragen Sie bei jedem unklaren Punkt nach, ruhig auch mal bei der Konkurrenz.

Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen, um ein Fahrrad zu finanzieren?

Egal ob Sie ein Fahrrad oder ein Haus finanzieren: Für die Bewilligung eines Raten­kredits gelten in Deutschland immer dieselben Bedingungen. Folgende Voraus­setzungen müssen Sie erfüllen:

  • Volljährigkeit
  • Wohnsitz in Deutschland
  • Konto bei einer deutschen Bank
  • gültiger Personal­ausweis
  • positive SCHUFA-Auskunft
  • optional: interne Bonitäts­prüfung (Einkommens­nachweis etwa per Gehalts­abrechnungen)

Kann ich ein E-Bike auf Raten kaufen – trotz negativer SCHUFA?

Mit einer schlechten SCHUFA-Auskunft können Sie in aller Regel weder beim Händler noch bei der Bank ein Fahrrad finanzieren. Zwar werben manche Kredit­institute (und auch Händler) mit „SCHUFA-freien“ Krediten. Um solche Angebote sollten Sie jedoch einen Bogen machen, denn meistens kommen Sie Ihnen teuer zu stehen. Wenn Ihre Bonität nicht gut ist, können Sie eventuell auch einen zweiten Antrag­steller mit in die Kredit­anfrage nehmen. Wenn dieser über eine gute SCHUFA und ein geregeltes Einkommen verfügt, wertet die Bank das als erhöhte Sicherheit und Ihre Chance auf Kredit­bewilligung steigt.

Fahrrad auf Raten: Worauf sollte ich beim Kredit-Angebot achten?

Bei der Anschaffung eines Fahrrads per Raten­kauf ist sicherlich der Zins­satz auschlag­gebend. Aber auch weitere Kriterien spielen eine Rolle, wenn Sie ein Fahrrad oder E-Bike wirklich günstig finanzieren wollen.

Ein guter Kredit sollte mindestens noch folgende Konditionen beinhalten:

kostenloses Sonder­tilgungs­recht: Angenommen Sie erhalten einen un­vorher­gesehenen Geld­segen und möchten Ihren Kredit vorzeitig begleichen. In diesem Fall verlangen viele Banken eine sogenannte Vor­fälligkeits­ent­schädigung, eine Gebühr auf die Rest­schuld von ca. 1 %, weil der Bank immerhin Zins­zahlungen bei einer vorzeitigen Kredit­auflösung entgehen. Halten Sie Ausschau nach Kredit-Angeboten, die keine Gebühren bei einer Sondertilgung erheben.

Möglich­keit für Raten­pausen: Vor allem Selbst­ständige mit unregel­mäßigem Einkommen sollten Kredite mit der Option auf Raten­pausen vorziehen. Gerade in der Pandemie zeigte sich, wie schnell sich die persönlichen Verhältnisse, auch unverschuldet, ändern können. Hier entspannt bleiben zu können, weil Raten­pausen kostenlos möglich sind, sollte es Ihnen wert sein.

Brauche ich eine Kreditabsicherung für mein Fahrrad auf Raten?

Nein. Eine Kredit­ab­sicherung dient in erster Linie dem Schutz Ihrer Angehörigen, falls Sie sterben, bevor Sie das Darlehen beglichen haben. In dem Fall würden die Schulden auf Ihre Erben übergehen. Einer Faust­regel zufolge ist eine solche Absicherung jedoch erst bei Kredit­summen ab 25.000 € angezeigt. Ein Fahrrad sollte preislich noch darunter liegen – selbst wenn Sie das modernste Mountain­bike, Rennrad, Pedelec oder E-Bike finanzieren.

Vorsicht Versicherungsfalle

Vor allem bei der 0 %-Finanzierung ist bekannt, dass manche Anbieter sich die kostenlosen Zinsen über Rest­schuld­ver­sicherungen, Kredit­ausfall­ver­sicherungen oder Raten­schutz­ver­sicherungen herein­holen wollen. Sagen Sie hierzu lieber nein, denn die Kosten summieren sich.

Muss ich ein E-Bike finanzieren oder kann man das auch leasen?

E-Bike finanzieren oder leasen, beides ist heute möglich. Es gibt mittlerweile zahlreiche spezialisierte E-Bike Leasing-­Dienste, bei denen Sie Angebote einholen können. Und: Verwenden Sie ein E-Bike als Dienst­rad, können Sie die Leasing­raten sogar von der Steuer absetzen, genau wie einen Firmen­wagen. Das gilt für Selbst­ständige und Frei­berufler genau wie für Angestellte.

Als Angestellter kann man E-Bikes häufig auch über den Arbeit­geber leasen. In dem Fall schließt der Arbeit­geber den Leasing­vertrag mit einem Anbieter ab und zieht Ihnen die – eventuell noch sub­ventionierten – Raten vom Brutto­gehalt ab. So fallen darauf weder Steuern noch Sozial­abgaben an.

Wie kann ich mein Fahrrad oder E-Bike versichern?

Ein gutes Fahrrad, vor allem ein Pedelec oder E-Bike, ist teuer – und entsprechend begehrt. Vor allem eine Dieb­stahl-­Ver­sicherung kommt daher in Frage. Am besten geeignet ist dann oft nicht eine spezielle E-Bike Versicherung, sondern die Versicherung als Zusatz­baustein innerhalb der Hausrats­ver­sicherung.

Oft sind Fahrräder in bestehenden Hausrats­vers­icherungen auch schon mit­versichert. Fragen Sie das zunächst nach. Sicher­gestellt sollte dann nur noch sein, dass die Ver­sicherung nicht nur für Schäden haftet, die räumlich ans Haus gebunden sind. Denn mit Ihrem Rad sind Sie schließlich unterwegs.

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