Wie kann ich ein E-Bike finanzieren?
Nicht jeder hat das Geld bar in der Tasche: Egal ob Sie ein Mountainbike, ein Rennrad oder ein E-Bike beziehungsweise ein Pedelec (Motor als Tretunterstützung) finanzieren wollen, sind Sie mit Kosten von mindestens 800 € bis 15.000 € dabei. Die Alternative zum Fahrrad kaufen lautet dann Finanzieren.
Genau wie eine neue Küche können sie nämlich auch ein Fahrrad auf Raten bezahlen. Dazu gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten: den Ratenkauf über einen Ratenkredit von der Bank oder den Kredit vom Händler. Im Folgenden zeigen wir Ihnen die Unterschiede der beiden Wege zum Fahrrad auf Raten.
Fahrrad finanzieren mit einem Händlerkredit: Das sind die Vor- und Nachteile!
Fast jeder Händler bietet mittlerweile die Option, ein bei ihm gekauftes Fahrrad auch bei ihm zu finanzieren. Sie müssen sich in dem Fall nicht selbst um einen Kreditantrag bei der Bank kümmern. Denn der Händler arbeitet mit einer Partnerbank zusammen, über die er die ganze Bürokratie für Sie übernimmt.
Sehr häufig bieten Händler zum E-Bike eine 0 %-Finanzierung: Sie zahlen das Fahrrad dann also auf Raten ganz ohne Zinsen zurück. Was attraktiv klingt, birgt jedoch oft Fallstricke. So sind die Zinsen oftmals nicht wirklich null, sondern schon im erhöhten Kaufpreis versteckt – oder als Zusatzgebühren für Bearbeitung oder Kontoführung irgendwo im Kleingedruckten der AGBs.
Meist ist bei solchen 0 %-Finanzierungen gleich zu Anfang eine Anzahlung von 10 bis 30 % fällig. Die Laufzeit ist in aller Regel auf 12 Monate begrenzt. Wenn Sie Ihr E-Bike über 36 Monate bezahlen wollen, gelten dann wiederum sehr hohe Zinsen. Und: Händlerkredite zählen zu den „Teilzahlungsgeschäften“. Das bedeutet, dass für sie der Leitzins der Zentralbank keine Rolle spielt. Die Zinsen können also weit darüber liegen, manchmal bis zu 10 %.
Das sind die Vor- und Nachteile der Finanzierung beim Händler:
- alles aus einer Hand (Kauf und Finanzierung über den Händler)
- unbürokratischer Vertragsabschluss
- manchmal sehr günstig (je nach Kleingedrucktem)
- Zinsen oft verstreckt in erhöhtem Kaufpreis, Sondergebühren etc. …
- meist kurze Laufzeit von 12 Monaten
- keine Kreditberatung durch den Händler
- Bindung an die Partnerbank des Händlers
- Abschluss mehrerer 0 %-Finanzierungen verschlechtert den SCHUFA-Score
- Händlerkredite unterliegen keiner Zinsbindung
Vergleichen Sie die Kaufpreise für E-Bike & Co. bei verschiedenen Händlern, bevor Sie sich für eine 0 %-Finanzierung entscheiden. Informieren Sie sich über die AGBs des Händlers und seiner Partnerbank. So finden Sie auch versteckte Gebühren und horrende Zinsen im Fall einer Laufzeiterhöhung.
Fahrrad finanzieren über die Bank: Wie sinnvoll ist ein Ratenkredit?
Die Alternative zur 0 %-Finanzierung beim Händler ist ein Ratenkredit. In dem Fall nehmen Sie ein Darlehen bei einer Bank auf, bezahlen mit diesem Geld das Fahrrad beim Händler und erstatten die Summe Monat für Monat dem Kreditinstitut zurück.
Ihr Fahrrad können Sie auf diese Weise oft sehr günstig finanzieren – das fängt beim Kaufpreis an. Weil Sie an keinen Händler gebunden sind, können Sie das Fahrrad kaufen, wo es am billigsten ist. Unter Umständen winkt noch ein Barzahlerrabatt, den viele Händler gewähren (10–20 %). Da ein freier Ratenkredit nicht zweckgebunden ist, können Sie damit sogar noch Sonderausstattungen oder Equipment wie einen Fahrrad-Ständer finanzieren – und das bei voller Zinssicherheit.
Sie sind auch nicht an die Partnerbank des Händlers gebunden, sondern können sich für das günstigste Angebot entscheiden – ja nach gewünschter Laufzeit und mit zusätzlichen Konditionen wie kostenloser Sondertilgung. Nutzen Sie auf der Suche nach einem günstigen Kredit zum Fahrrad Ratenkauf unseren unabhängigen Ratenkredit Vergleich. Nach Eingabe der gewünschten Darlehenssumme, der Laufzeit und des Verwendungszwecks (hier „freie Verwendung“) listen wir Ihnen die Angebote und Konditionen verschiedener Banken auf. Sie können dann direkt einen Kreditantrag bei der jeweils günstigsten Bank stellen und dabei Laufzeit und Sonderkonditionen wählen.
zum Ratekredit Vergleich Die Vor- und Nachteile eines freien Ratenkredits:
- günstige Zinsen nach einem Ratenkredit Vergleich
- freie Wahl der Laufzeit
- freier Verwendungszweck (Möglichkeit Extras zu finanzieren)
- Zusatzkonditionen möglich
- Kreditberatung durch einen Fachmann
- zinsgebundenes Darlehen
- je nach Kredit evtl. zunächst höher erscheinende Zinsbelastung (Recherche nach günstigstem Angebot!)
- mehr Aufwand (u.a. Kreditantrag muss selbst gestellt werden)
Ratenkredit oder Ratenkauf zum E-Bike finanzieren – was ist günstiger?
Stellen Sie Ihr Fahrrad auf Raten vor dem Kauf ruhig auf den Prüfstand und rechnen Sie beide Varianten am konkreten Preis durch: einmal als Ratenkauf mit Bankkredit und einmal als Finanzierung über den Händler. Um Ihnen ein Beispiel zu geben, behelfen wir uns hier mit Schätzwerten.
Für die verschiedenen Fahrradtypen können Sie ungefähr mit folgenden Kosten rechnen:
- normales Alltagsrad 200 € bis 500 €
- Mountainbike 700 € bis 1.500 €
- Rennrad 1.000 € bis 4.500 €
- E-Bike/Pedelec 1.000 € bis 15.000 €
… jetzt bloß noch finanzieren!
Gerade bei E-Bikes warnen Verbraucherschützer vor allzu günstigen Angeboten für ca. 600 €, wie es sie häufig in den Prospekten von Lebensmittel-Discountern gibt. Die Verarbeitung lässt bei solchen Modellen oft stark zu wünschen übrig. Besser ist es, gleich ein etwas teureres, aber haltbareres E-Bike zu finanzieren!
Beispielrechnung: So viel kostet Ihr E-Bike in der Finanzierung und im Ratenkauf
Zugrunde legen wir ein durchschnittliches E-Bike zum Kaufpreis von 2.000 €. Wir berechnen zuerst die 0 %-Finanzierung beim Händler mit 12 Monaten Laufzeit und dann die Mehrkosten bei Laufzeiten von 24 und 36 Monaten, beispielhaft zum Zinssatz von 12,99 %, wie ihn große Internetshops anbieten. Im nächsten Schritt vergleichen wir diese Kosten mit einer Finanzierung per Ratenkredit von der Bank zu einem realistischen effektiven Jahreszins von 6,99 % und Laufzeiten von 12, 24 und 36 Monaten.
Beispiel 1: E-Bike auf Raten über den Händler finanzieren
Laufzeit | 12 Monate | 24 Monate | 36 Monate |
Kaufpreis | 2.000 € | 2.000 € | 2.000 € |
Anzahlung | 600 € | entfällt | entfällt |
eff. Jahreszins | 0 % | 12,99 % | 12,99 % |
monatl. Rate | 116,66 € | 95 € | 67 € |
Gesamtpreis | 2.000 € | 2.263,88 € | 2.398,65 € |
Die Beispielrechnung zeigt: Für das E-Bike kann sich die 0 %-Finanzierung beim Händler lohnen, sofern Sie eine Anzahlung aufbringen und das Darlehen gesichert binnen 12 Monaten rückzahlen können. Vorausgesetzt wird ferner – ganz wichtig! – dass keine versteckten Zusatzkosten in den AGB lauern und dass der Kaufpreis nicht über dem der Konkurrenz liegt. Trifft all das nicht zu, wird die vermeintlich günstige Art zu finanzieren doch sehr teuer!
Beispiel 2: E-Bike auf Raten über einen Kredit bei der Bank finanzieren
Laufzeit | 12 Monate | 24 Monate | 36 Monate |
Kaufpreis | 2.000 € | 2.000 € | 2.000 € |
eff. Jahreszins | 6,99 % | 6,99 % | 6,99 % |
monatl. Rate | 172,85 € | 89,34 € | 61,55 € |
Gesamtpreis | 2.074,20 € | 2.144,16 € | 2.215,80 € |
Diese Rechnung zeigt, dass es häufig deutlich günstiger ist, ein Fahrrad mit einem freien Ratenkredit zu finanzieren. Noch nicht mitgerechnet haben wir in den Gesamtpreisen zudem den Barzahlerrabatt, der beim Fahrrad zwischen 10–20 % des Kaufpreises liegen kann. Da Sie das Kreditinstitut frei wählen können, sind auch noch niedrigere Zinsen drin. Aus dem Darlehen können Sie zum E-Bike außerdem noch weiteres Equipment finanzieren.
Was muss ich beachten, wenn ich ein Fahrrad finanzieren will?
Beim Kauf eines Fahrrads auf Raten gelten ein paar Besonderheiten. Folgende Aspekte sollten Sie im Auge behalten:
- Verwendungszweck: Ein Fahrrad können Sie bei der Bank derzeit in der Regel nur über einen Ratenkredit mit freiem Verwendungszweck finanzieren. Bei einem zweckgebundenen Autokredit dagegen dient das anzuschaffende Auto der Bank als Sicherheit, was sie mit günstigeren Zinsen belohnt.
- Darlehenssumme: Die Höhe der Darlehenssumme bestimmt, neben der Laufzeitlänge, wie hoch die Zinsen sind. Wollen Sie kein High-End-E-Bike für 10.000 € und mehr kaufen, wäre eventuell ein 1.000 €-Kredit eine Option. Diesen Kredit vergeben einige Banken zu ausgesprochen günstigen Konditionen, manchmal sogar mit 0 % Zinsen. Beziehen Sie diese Möglichkeit in Ihre Planungen ein.
- Kreditvergleich: Vergleichen Sie unbedingt mehrere Angebote von Händlern und von verschiedenen Banken, bevor Sie ein Fahrrad finanzieren. Mit unserem Ratenkreditrechner können Sie ausprobieren, wie sich die Zinskosten verändern, wenn Sie Darlehenssumme und Laufzeit anpassen. Mit unserem Ratenkredit Vergleich können Sie anschließend die Angebote verschiedener Banken recherchieren und direkt Kreditanfragen stellen.
- Eigentumsvorbehalt bei Händlerfinanzierung: Wenn Sie ein Fahrrad über den Händler finanzieren, können Sie sofort losradeln. In Ihrem Besitz befindet sich das Rad rechtlich aber noch nicht. Denn eine Händlerfinanzierung zählt zu den sogenannten Teilzahlungsgeschäften. Bis zum Abschluss des Ratenkaufs – also der vollständigen Bezahlung – bleibt das Fahrrad Eigentum des Händlers. Er wird das Fahrrad auch zurückfordern, wenn Sie die Raten nicht bedienen!
Grundsätzlich gilt: Investieren Sie ebenso viel Zeit in die Recherche einer guten Finanzierung wie in die Ihres neues Traumfahrrad. Dazu gehört unbedingt das genaue Studium der AGBs. Fragen Sie bei jedem unklaren Punkt nach, ruhig auch mal bei der Konkurrenz.
Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen, um ein Fahrrad zu finanzieren?
Egal ob Sie ein Fahrrad oder ein Haus finanzieren: Für die Bewilligung eines Ratenkredits gelten in Deutschland immer dieselben Bedingungen. Folgende Voraussetzungen müssen Sie erfüllen:
- Volljährigkeit
- Wohnsitz in Deutschland
- Konto bei einer deutschen Bank
- gültiger Personalausweis
- positive SCHUFA-Auskunft
- optional: interne Bonitätsprüfung (Einkommensnachweis etwa per Gehaltsabrechnungen)
Kann ich ein E-Bike auf Raten kaufen – trotz negativer SCHUFA?
Mit einer schlechten SCHUFA-Auskunft können Sie in aller Regel weder beim Händler noch bei der Bank ein Fahrrad finanzieren. Zwar werben manche Kreditinstitute (und auch Händler) mit „SCHUFA-freien“ Krediten. Um solche Angebote sollten Sie jedoch einen Bogen machen, denn meistens kommen Sie Ihnen teuer zu stehen. Wenn Ihre Bonität nicht gut ist, können Sie eventuell auch einen zweiten Antragsteller mit in die Kreditanfrage nehmen. Wenn dieser über eine gute SCHUFA und ein geregeltes Einkommen verfügt, wertet die Bank das als erhöhte Sicherheit und Ihre Chance auf Kreditbewilligung steigt.
Fahrrad auf Raten: Worauf sollte ich beim Kredit-Angebot achten?
Bei der Anschaffung eines Fahrrads per Ratenkauf ist sicherlich der Zinssatz auschlaggebend. Aber auch weitere Kriterien spielen eine Rolle, wenn Sie ein Fahrrad oder E-Bike wirklich günstig finanzieren wollen.
Ein guter Kredit sollte mindestens noch folgende Konditionen beinhalten:
kostenloses Sondertilgungsrecht: Angenommen Sie erhalten einen unvorhergesehenen Geldsegen und möchten Ihren Kredit vorzeitig begleichen. In diesem Fall verlangen viele Banken eine sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung, eine Gebühr auf die Restschuld von ca. 1 %, weil der Bank immerhin Zinszahlungen bei einer vorzeitigen Kreditauflösung entgehen. Halten Sie Ausschau nach Kredit-Angeboten, die keine Gebühren bei einer Sondertilgung erheben.
Möglichkeit für Ratenpausen: Vor allem Selbstständige mit unregelmäßigem Einkommen sollten Kredite mit der Option auf Ratenpausen vorziehen. Gerade in der Pandemie zeigte sich, wie schnell sich die persönlichen Verhältnisse, auch unverschuldet, ändern können. Hier entspannt bleiben zu können, weil Ratenpausen kostenlos möglich sind, sollte es Ihnen wert sein.
Brauche ich eine Kreditabsicherung für mein Fahrrad auf Raten?
Nein. Eine Kreditabsicherung dient in erster Linie dem Schutz Ihrer Angehörigen, falls Sie sterben, bevor Sie das Darlehen beglichen haben. In dem Fall würden die Schulden auf Ihre Erben übergehen. Einer Faustregel zufolge ist eine solche Absicherung jedoch erst bei Kreditsummen ab 25.000 € angezeigt. Ein Fahrrad sollte preislich noch darunter liegen – selbst wenn Sie das modernste Mountainbike, Rennrad, Pedelec oder E-Bike finanzieren.
Vorsicht Versicherungsfalle
Vor allem bei der 0 %-Finanzierung ist bekannt, dass manche Anbieter sich die kostenlosen Zinsen über Restschuldversicherungen, Kreditausfallversicherungen oder Ratenschutzversicherungen hereinholen wollen. Sagen Sie hierzu lieber nein, denn die Kosten summieren sich.
Muss ich ein E-Bike finanzieren oder kann man das auch leasen?
E-Bike finanzieren oder leasen, beides ist heute möglich. Es gibt mittlerweile zahlreiche spezialisierte E-Bike Leasing-Dienste, bei denen Sie Angebote einholen können. Und: Verwenden Sie ein E-Bike als Dienstrad, können Sie die Leasingraten sogar von der Steuer absetzen, genau wie einen Firmenwagen. Das gilt für Selbstständige und Freiberufler genau wie für Angestellte.
Als Angestellter kann man E-Bikes häufig auch über den Arbeitgeber leasen. In dem Fall schließt der Arbeitgeber den Leasingvertrag mit einem Anbieter ab und zieht Ihnen die – eventuell noch subventionierten – Raten vom Bruttogehalt ab. So fallen darauf weder Steuern noch Sozialabgaben an.
Wie kann ich mein Fahrrad oder E-Bike versichern?
Ein gutes Fahrrad, vor allem ein Pedelec oder E-Bike, ist teuer – und entsprechend begehrt. Vor allem eine Diebstahl-Versicherung kommt daher in Frage. Am besten geeignet ist dann oft nicht eine spezielle E-Bike Versicherung, sondern die Versicherung als Zusatzbaustein innerhalb der Hausratsversicherung.
Oft sind Fahrräder in bestehenden Hausratsversicherungen auch schon mitversichert. Fragen Sie das zunächst nach. Sichergestellt sollte dann nur noch sein, dass die Versicherung nicht nur für Schäden haftet, die räumlich ans Haus gebunden sind. Denn mit Ihrem Rad sind Sie schließlich unterwegs.