Gas wurde während der Energiekrise immer teurer. Zuletzt sind die Preise wieder gesunken, befinden sich aber immer noch auf einem hohen Niveau. Da ist Gas sparen angesagt. Mit einfachen Mitteln können Hausbesitzer und Mieter die Kosten reduzieren. Hier lesen Sie praktische Tipps, wie Sie Ihren Gasverbrauch senken.
Sie sparen Gas zum einen mit kleinen Änderungen in Ihrem gewohnten Verhalten und mit einfachen Schritten wie dem Umstellen von Möbeln. Zum anderen kommen aufwändigere Maßnahmen wie z. B. der Einbau moderner Thermostate und eine bessere Isolierung des Gebäudes dazu. Insgesamt haben Sie eine Vielzahl von Möglichkeiten, wie Sie Gas sparen können.
Wichtig ist zu unterscheiden, wo im Haushalt der Gasverbrauch effektiv gesenkt werden kann. Es geht dabei um folgende Bereiche:
Heizen
Warmwasserverbrauch in Küche und Bad
Lüften
Dämmen und Isolieren Ihres Wohngebäudes
Wir haben für Sie zu den einzelnen Bereichen praktische Tipps zusammengestellt, wie Sie sofort und langfristig Gas sparen können.
Gas sparen beim Heizen
Heizen verbraucht in deutschen Haushalten mit Abstand das meiste Gas. Dort befindet sich auch das größte Einsparpotenzial. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung geht von mehr als 20 % des Gasverbrauches aus, der eingespart werden könnte, wenn Sie mit Gas richtig und effektiv heizen. Mit folgenden Maßnahmen sparen Sie bei der Gasheizung und reduzieren Ihre Heizkosten.
Sorgen Sie für eine regelmäßige Wartung der Heizanlage
Um Gas zu sparen, lassen Sie regelmäßig, mindestens einmal im Jahr, einen Heizungsexperten kommen und Ihre Heizanlage und Gastherme überprüfen. Bei der Wartung kontrolliert der Fachmann alle Bauteile, Ventile und den Gasbrenner. Dieser ist besonders wichtig, weil ein defekter oder schlecht eingestellter Brenner den Gasverbrauch nach oben treibt. Eventuell bietet sich sogar der Kauf einer neuen Gastherme an. Moderne Geräte verbrauchen deutlich weniger Gas.
Stellen Sie die optimale Raumtemperatur ein
Nicht jeder Raum benötigt die gleiche Raumtemperatur. Viele Menschen fühlen sich in einem warmen Bade- oder Wohnzimmer wohl, können aber in einem weniger geheizten Schlafzimmer besser schlafen. Es lohnt sich, je nach Nutzung die optimale Raumtemperatur über das Thermostat am Heizkörper einzustellen. Überheizte Räume kosten Geld. Die Reduktion der Raumtemperatur um 1 Grad verringert den Energieverbrauch um ca. 5 %.
Heizungsexperten empfehlen folgende Richtwerte für die optimale Raumtemperatur.
Optimale Raumtemperatur anhand der Nutzung
Raumnutzung
Raumtemperatur
Wohnzimmer
20–22 Grad Celsius
Schlafzimmer
16–18 Grad Celsius
Kinderzimmer
22–24 Grad Celsius
Bad
22 Grad Celsius
Küche
17–18 Grad Celsius
Flur
18 Grad Celsius
Verwenden Sie moderne Thermostate
Ein modernes, elektronisches Thermostat am Heizkörper ermöglicht Ihnen eine sehr viel genauere Einstellung der gewünschten Raumtemperatur als das Einstellen per Hand. So senken Sie effektiv Ihren Verbrauch und sparen Heiz- und Gaskosten. Nach Angaben des Umweltbundesamtes sind Ersparnisse bis zu 10 % an Heizenergie möglich. Sie erhalten ein günstiges Thermostat im Baumarkt bereits für unter 30 €, hochwertige Modelle kosten zwischen 50 und 90 €.
Nutzen Sie die Nachtabsenkung der Heiztemperatur
In der Nacht nutzen Sie in den meisten Fällen nur einen Raum, das Schlafzimmer. Alle anderen Räume müssen nachts nicht die hohe Temperatur haben, die tagsüber notwendig ist. Ihren Gasverbrauch senken Sie, wenn Sie die Küche oder das Arbeitszimmer geringer beheizen. Entweder regeln Sie morgens und abends die Temperatur per Hand an jedem Heizkörper oder Sie stellen Ihre Heizung auf Nachtabsenkung. In der Bedienungsanleitung finden Sie die Erläuterungen, wie Sie dabei konkret vorgehen.
Damit ist nicht gemeint, dass Sie die Heizung komplett ausschalten, wenn Sie z. B. tagsüber nicht zuhause sind. Die Wohnung würde in diesem Fall zu sehr auskühlen und beim erneuten Durchheizen wird eine große Menge Energie verbraucht. Besser ist es, die Heizung durchgängig laufen zu lassen und nachts die Temperatur zu reduzieren.
Entlüften Sie die Heizung vor jeder Heizperiode
Damit die Heizung effektiv funktioniert, ist eine optimale Wärmeverteilung innerhalb des Heizungssystems notwendig. Allerdings bilden sich im Sommer oft kleine Luftbläschen in dem Rohrsystem der Heizung, was beim Hochfahren der Heizung zum Herbst und Winter zu einer ungünstigen Wärmeverteilung führt. Häufig hören Sie dann deutliche Gluckergeräusche, was ein klares Zeichen für Luftansammlungen in der Heizung ist.
Darum empfiehlt sich das Entlüften der Heizung vor jedem Winter. Dazu öffnen Sie das Ventil am Heizkörper mit einem Schraubenzieher oder einem Spezialschlüssel so lange, bis Wasser heraustropft. Das wiederholen Sie an jedem Heizkörper. In einem mehrstöckigen Haus am besten von unten nach oben.
Stellen Sie die Heizung jeweils auf Sommer- und Winterbetrieb um
Im Winter laufen der Brenner und die Umwälzpumpe Ihrer Heizung im Hochbetrieb. Das muss so sein, damit Ihr Haus oder Ihre Wohnung konstant erwärmt werden. Dabei wird viel Energie verbraucht. Ist die Heizperiode vorbei, dann stellen Sie Ihre Heizung auf Sommerbetrieb um. Die energiefressenden Geräte werden so in eine Art Ruhemodus versetzt und Sie sparen sowohl Gas als auch Strom.
In den meisten Fällen lassen sich Heizungen problemlos über die Bedienung einstellen. Wie Sie Ihre Heizung konkret auf Sommer- und Winterbetrieb einstellen, lesen Sie in der Bedienungsanleitung. Moderne Heizungssysteme stellen sich automatisch auf Sommerbetrieb um, sobald eine bestimmte Temperatur erreicht ist.
Senken Sie den Gasverbrauch beim Heizen mit einfachen Maßnahmen
Unabhängig von der richtigen Justierung Ihrer Heizung senken Sie den Gasverbrauch Ihrer Wohnung mit einigen ganz einfachen Maßnahmen, die sich sofort umsetzen lassen und kurzfristig wirken. Dazu gehören:
Räumen Sie die Heizkörper frei: Sessel, Regale, Gardinen und Vorhänge verhindern den Wärmeaustausch im Raum, sodass die Heizung mehr Energie verbraucht. Weg damit!
Reinigen Sie Ihre Heizkörper: Staub auf der Heizung wirkt wie eine isolierende Schicht. Entfernen Sie ihn!
Halten Sie die Türen geschlossen: Oft sind Zimmer unterschiedlich warm. Bei offenen Innentüren springen die Heizungen in den warmen Räumen öfter an, weil die Wärme verloren geht. Türen zu!
Schließen Sie nachts Vorhänge und Jalousien: Sinken die Temperaturen, dringt Kälte von außen ein, gerne über die Fenster. Deshalb Außenjalousien runter und Vorhänge im Innern zuziehen!
Weniger Strom = weniger Gas
Übrigens, auch Strom sparen hilft, den Gasverbrauch zu senken. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wird deutschlandweit ein Anteil von ca. 13 % am Gasverbrauch für die Produktion von Strom genutzt. Das bedeutet, wer Strom spart, hilft gleichzeitig beim Gas sparen. Tipps zum Strom sparen finden Sie in unserem Ratgeber „Strom sparen“.
Nicht nur beim Thema Gasheizung lässt sich Energie sparen. Auch in der Küche und im Bad können Sie Erdgas sparen. Denn Wasser muss erst einmal erwärmt werden, bevor es als Warmwasser aus der Leitung kommt und zur Verfügung steht. Außerdem wird Strom auch zu einem Anteil aus Erdgas gewonnen. Mit einfachen Verhaltensänderungen senken Sie Ihren Wasser-, Strom- und Gasverbrauch.
Duschen statt Baden
In eine Badewanne passt zwei- bis dreimal so viel Wasser, wie Sie beim Duschen verbrauchen. Deshalb bringt Duschen sehr viel weniger Energieverbrauch mit sich als Baden. Wenn Sie dann noch beim Einseifen das Wasser ausmachen und erst zum Abspülen wieder anmachen, sparen Sie noch mehr Warmwasser und somit Gas.
Außerdem hilft ein sparsamer Duschkopf, den Gasverbrauch zu senken. Nach Angaben der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen benötigen Sie mit einem speziell verbrauchsarmen Duschkopf 50 % weniger Wasser.
Händewaschen und Zähneputzen mit kaltem Wasser
Je weniger Warmwasser Sie verbrauchen, desto kräftivger senken Sie Ihren Gasverbrauch. Ein einfacher Trick betrifft das Zähneputzen und Händewaschen. Nutzen Sie kaltes Wasser statt warmes, auch das hilft beim Energie- und Gas sparen.
Gas sparen in der Küche
Die Küche bietet ein weiteres Feld zum Strom- und Gas sparen: das Kochen. Mit einigen Tricks lässt sich am Herd ganz einfach Energie sparen.
Nutzen Sie beim Kochen immer einen Topfdeckel. So wird das Wasser schneller heiß und die Wärme bleibt im Innern erhalten.
Stellen Sie Kochtöpfe und Pfannen auf die passenden Herdplatten. Stehen Töpfe auf zu großen Platten, geht Energie verloren.
Nutzen Sie beim Backen die Umluft-Funktion. Das Erhitzen von Lebensmitteln geht schneller als mit Ober- und Unterhitze.
Richtiges Lüften senkt den Gasverbrauch
Viel Wärme geht während der Heizperiode durch angekippte oder leicht aufgestellte Fenster verloren. Die ständige Zufuhr kalter Außenluft bringt die Heizung fortlaufend dazu, die Temperatur nach oben anzupassen. Das verbraucht viel Gas.
Weniger Energie verbraucht das „Stoßlüften“. Das bedeutet, Sie öffnen mehrmals täglich alle Fenster für 5–10 Minuten und sorgen so für einen umfangreichen Luftaustausch. Gleichzeitig drehen Sie die Heizung während des Lüftens herunter und erst anschließend wieder hoch. So verhindern Sie das Auskühlen der Räume und sorgen für frische Luft im Winter.
Den Gasverbrauch senken durch Dämmen und Isolieren
Ein besonders großes Einsparpotenzial beim Gasverbrauch steckt in den Gebäuden selbst. Gut isolierte Gebäude lassen im Winter weniger Wärme nach außen dringen und es muss weniger geheizt werden. Deshalb sind besonders für Immobilienbesitzer Maßnahmen zur Gebäudedämmung interessant. Zumal es eine umfangreiche staatliche KfW-Förderung wie die Bundesförderung für effiziente Gebäude gibt, die mit Zuschüssen und Krediten diverse Umbaumaßnahmen unterstützt.
Aber auch Mieter können mit eigenen Maßnahmen aktiv werden. Wer für gut isolierte Fenster und Türen sorgt, verbraucht weniger Gas zum Heizen. Das geht z. B. mit einem Dichtungsband oder mit Isolierfolien, die auf die Fenster geklebt werden. Auch über freiliegende Heizungsrohre kann Wärme verloren gehen. Um das zu verhindern, bieten sich Dämmschläuche an, die es im Baumarkt gibt.
Checkliste: Wie kann ich Gas sparen?
Die Checkliste enthält zusammengefasst die Maßnahmen, mit denen Sie zuhause Gas sparen können.
regelmäßige Wartung der Heizanlage
Heizthermostat richtig einstellen
moderne Thermostate verwenden
Heizung jeweils auf Sommer
und Winterbetrieb umstellen
Nachtabsenkung nutzen
Heizung entlüften
Heizkörper frei räumen
Heizkörper reinigen
Türen geschlossen halten
nachts Vorhänge und Jalousien schließen
Duschen statt Baden
sparsamen Duschkopf benutzen
Händewaschen und Zähneputzen mit kaltem Wasser
nicht unnötig warmes Wasser laufen lassen
beim Kochen Deckel benutzen
beim Kochen Töpfe und Pfannen auf die richtige Herdplatte stellen
beim Backen besser Umluft als Ober-/Unterhitze nutzen
richtig Lüften (Stoßlüften)
Türen schließen - Heizungsrohre gut dämmen
Fenster und Türen isolieren
die Dämmung der Fassade und des Daches erneuern
Experten-Interview mit Carina Vogel, Referentin Energie bei der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein
Hohe Gaspreise, der Notfallplan Gas und die inzwischen ausgelaufene Gaspreisbremse der Bundesregierung. In Deutschland wird seit einigen Jahren viel über den Gasverbrauch und die Möglichkeiten zum Gassparen diskutiert. Im Mittelpunkt steht dabei das Heizen. Wir haben mit Carina Vogel, sie ist Referentin Energie bei der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein, gesprochen und nach Tipps gefragt, die sich schnell im Portemonnaie bemerkbar machen.
Frau Vogel, das Heizen spielt eine große Rolle beim Gassparen. Gibt es ein oder zwei Maßnahmen, die nahezu jeder sofort durchführen kann, die schnell helfen?
Carina Vogel:Ganz einfach geht das Dämmen der Heizungsrohre und Heizungsarmaturen. Sie sparen pro Meter Rohr bis zu 20 € im Jahr – es lohnt sich also auch bei wenigen Metern. Mit einer Rohrdämmung stellen Sie sicher, dass auf Dauer keine Wärme auf dem Weg vom Keller durchs Haus verloren geht. Die Dämmung macht sich bereits in weniger als einem Jahr bezahlt!
Undichte Außentüren und Fenster vergrößern Wärmeverluste in Haus und Wohnung und sorgen für unangenehme Zugluft. Um die Dichtigkeit von Fenstern zu prüfen, kann ein Blatt Papier zwischen Rahmen und geschlossenem Fenster geklemmt werden. Lässt sich das Papier nicht herausziehen, ist das Fenster dicht genug. Bei Haus- und Wohnungstüren kann meist nachträglich ein Dichtprofil leicht angebracht werden, um Heizverluste zu minimieren.
Haben Sie weitere Tipps, um mit einfachen Mitteln beim Heizen Gas zu sparen?
Carina Vogel:Die Heizkörper nicht mit Vorhängen verdecken und mit Möbeln zustellen! Denn die Heizenergie kann sonst nicht voll ausgenutzt werden, da die Wohnräume dadurch nicht gleichmäßig aufgeheizt werden können. Eine einfache Regel lautet, dass jeder Heizkörper gut zu sehen sein sollte, damit die Raumluft ihn ungehindert umströmen kann. Ebenso wichtig ist es, die Heizkörper sauber zu halten, da Staubablagerungen die Heizleistung mindern.
Werden die Heizkörper nicht im vollen Umfang warm oder sind gluckernde Geräusche zu hören, ist meist Luft im Spiel. Die Heizanlage muss dabei mehr Energie aufbringen, um die Räumlichkeiten zu erwärmen. Abhilfe bringt die Entlüftung mit einem Entlüftungsschlüssel. Damit lässt sich einfach und unkompliziert die Luft aus den warmen Heizkörpern ablassen.
Beim Thema Heizen ist das Thermostat besonders wichtig. Worauf kommt es dabei an?
Carina Vogel:Ein Thermostatventil lässt nur so lange heißes Wasser durch einen Heizkörper fließen, bis Ihre Wunschtemperatur erreicht ist. Welche Temperatur das ist, hängt von Ihrem persönlichen Empfinden und der Nutzung des Raums ab. Temperaturen zwischen 18° Celsius im Schlafzimmer und 21° Celsius im Wohnzimmer reichen meistens aus. In ungeheizten Räumen sollte die Temperatur nicht unter 16° Celsius fallen – sonst droht Feuchtigkeit an den Wänden und Schimmel, falls nicht gleichzeitig ausreichend gelüftet wird.
So stellen Sie das Thermostat richtig ein: Bei einem Standard-Thermostat entspricht Stufe 2 etwa 16° Celsius, Stufe 3 etwa 20° Celsius und Stufe 4 etwa 24° Celsius. Viele Personen drehen ihr Thermostat auf Stufe 5 – damit die Räume vermeintlich schneller warm werden. Das ist nicht notwendig: Es verschwendet viel Energie und der Raum fühlt sich mit molligen 28 Grad schnell zu heiß an!
Oft wird auch ein Heizungstausch als Maßnahme mit großem Sparpotenzial vorgeschlagen. Wann ist das sinnvoll?
Carina Vogel:Eine zukunftsorientierte Entscheidung ist sinnvoll. Der Heizungsaustausch sollte frühzeitig und sorgfältig geplant werden, denn meist ist es eine Entscheidung für die nächsten 20 Jahre! Zusätzliche Faktoren sind gesetzliche Vorgaben oder Sanierungsvorhaben. Jede nicht verbrauchte Kilowattstunde spart am meisten ein. Also ist es sinnvoll zuerst die Gebäudehülle unter die Lupe zu nehmen.
Heute können Sie zwischen vielen verschiedenen Heizungssystemen und Energieträgern wählen. Es gibt auch Hybridsysteme, also zwei oder mehrere Heiztechniken, wie bspw. Wärmepumpe kombiniert mit einer Photovoltaik-Anlage oder auch plus einer Solarthermie-Anlage. Die neue Heizung sollte zu Ihren Bedürfnissen passen und den jetzigen sowie zukünftigen Zustand Ihres Hauses berücksichtigen. Zudem sollten Sie im Blick haben, dass das Heizen mit fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas jedes Jahr aufgrund des CO2-Preises teurer wird. Ab 2026 ist der Einbau von Ölheizungen nur für nachgewiesene Ausnahmen möglich.
Worauf sollte man bei einem Heizungstausch achten?
Carina Vogel: Haben Sie sich für ein neues Heizsystem entschieden? Holen Sie bei Ihren Heizungsfachbetrieben vor Ort mehrere individuelle Angebote ein. Vergleichen Sie die Kosten und Leistungsangebote für die neue Heizung gut und wählen Sie einen seriösen Fachbetieb für Ihre Heizungsmodernisierung. Auch die Energieberater der Verbraucherzentrale schauen über Angebote und beraten Sie individuell nach Qualität, Quantität und Nutzung.
Das Interview wurde im August 2024 aktualisiert.
Warum sind die Gaspreise so hoch?
Die Ursache für die hohen Gaspreise liegt bei der gestiegenen globalen Nachfrage im Großhandel. Zum einen sprang nach den Einbrüchen infolge der Corona-Pandemie bereits 2021 weltweit die Wirtschaft wieder an. Zum anderen sorgt die Verknappung der Gaslieferungen von Russland nach Europa im Frühjahr und Sommer 2022 für eine weiterhin starke Nachfrage auf dem Weltmarkt. Das Ergebnis ist eine Energiekrise mit hohen Gas- und Strompreisen und einer steigenden Inflation.
Anbieter wechseln und Gaskosten reduzieren
Da viele Gasanbieter die Preise unterschiedlich erhöht haben, kann es gut sein, dass Sie bisher nicht den günstigsten Gastarif in Ihrer Region gewählt haben. Möglicherweise gibt es einen Anbieter mit besseren Konditionen für Ihren Wohnort. Deshalb lohnt sich der Blick in unseren Gasvergleich, der Ihnen nach wenigen Klicks eine Übersicht über die aktuellen Angebote bietet. So können Sie in Ruhe vergleichen und, wenn Sie möchten, zu einem günstigeren Gasanbieter wechseln.
Was ist ein niedriger Gasverbrauch?
Ein niedriger Gasverbrauch liegt bei ca. 120–130 kWh pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr. Diese Zahl ergibt sich aus Angaben zum durchschnittlichen Gasverbrauch. Nach dem Berliner Energieversorger Gasag liegt der durchschnittliche Gasverbrauch bei 140 Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter Wohnfläche für Heizung und Warmwasser. Bei größeren Haushalten mit mehreren Personen steigt dieser Wert auf 150–160 kWh. Andere Gasversorger beschreiben einen Durchschnittsverbrauch von 160 kWh.
Folgende Tabelle vergleicht einen durchschnittlichen mit einem niedrigen Jahresverbrauch umgerechnet auf die Wohnfläche.
Jährlicher Gasverbrauch anhand der Wohnfläche
Wohnfläche
durchschnittlicher Gasverbrauch
niedriger Gasverbrauch
1 qm
150 kWh
125 kWh
40 qm
6.000 kWh
5.000kWh
60 qm
9.000 kWh
7.500 kWh
80 qm
12.000 kWh
10.000 kWh
100 qm
15.000 kWh
12.500 kWh
Es handelt sich bei den genannten Zahlen um ungefähre Angaben, da der reale Gasverbrauch von vielen Faktoren abhängt, z. B.
von der Wohnfläche
vom Alter und Zustand der Heizung
vom individuellen Verhalten
vom Alter des Gebäudes
und davon, ob das Warmwasser im Haushalt mit Gas erwärmt wird
Oft wird auch gefragt, wann man am meisten Gas braucht. Ungefähr die Hälfte des jährlichen Gasverbrauches findet im Winter zwischen Dezember und Februar statt. Diese Monate bilden den Höhepunkt der Heizperiode. Dementsprechend kann in diesem Zeitraum auch eine große Menge Gas gespart werden.
Was bedeuten die Alarmstufen Gas?
Es gibt einen dreistufigen Notfallplan Gas, den die Bundesnetzagentur gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium erstellt hat. Er enthält
eine Frühwarnstufe: Es gibt Hinweise auf eine Verschlechterung der Gasversorgung. Energieversorger und Behörden bilden einen Krisenstab, der regelmäßig die Lage beurteilt. Der Staat greift noch nicht ein.
eine Alarmstufe: Es liegt eine Störung der Gasversorgung vor. Das Wirtschaftsministerium kann beschließen, dass höhere Gaspreise direkt an die Verbraucher weitergegeben werden.
eine Notfallstufe: Es herrscht eine starke Störung des Gasmarktes. Die Bundesnetzagentur entscheidet über die Gasverteilung.
Gasanbieter wechseln
Wann sollte ich am besten den Gasanbieter wechseln? Wie funktioniert das? Und muss ich dem alten Gasanbieter selbst kündigen? Finden Sie hier alle Antworten zum Gasanbieterwechsel!
Erfahren Sie, wie hoch der durchschnittliche Stromverbrauch bei zwei Personen im Jahr liegt – ob Wohnung oder Einfamilienhaus. Mit Rechner, um ab sofort Stromkosten zu sparen!
Strom, Gas und Heizöl werden seit Monaten immer teurer. Woran liegt der Preisanstieg, wie geht es weiter und was können Sie als Verbraucher unternehmen, um Ihre Kosten zu reduzieren?