Geldmarkt-ETFs: Wann sind sie eine gute Alternative zu Tagesgeld?

Mit einem Geldmarktfonds können Sie sich das Suchen nach ständig neuen Tages­geld­konten sparen. Geldmarkt-ETFs bringen ähn­liche Ren­diten ein und gelten als sicher. Jedoch bieten sie Vor- und Nach­teile im Ver­gleich zu Tages­geld. Wie Sie in einen Geldmarkt-ETF inves­tieren, erfahren Sie hier.

Heike Kevenhörster
Zuständige Redakteurin für den Bereich Geldanlage
Stand: 16.12.2024
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Das Wichtigste in Kürze
  • Geldmarkt-ETFs gelten als sichere Geld­anlage.
  • Mit Geldmarkt-ETFs erzielen Sie eine jähr­liche Rendite, die in etwa in Höhe des EZB-Einlage­zinses liegt. Momentan beträgt dieser 3 %.
  • Ihr Kapital ist börsen­täglich verfüg­bar. Daher kann ein Geld­markt-ETF eine Alter­native zu Tages­geld darstellen.
  • In einen Geldmarkt-ETFs inves­tieren können Sie z. B. bei günstigen Depot­anbietern wie Scalable Capital, finanzen.net ZERO, Trade Republic und justTRADE.

Was ist der Geldmarkt?

Der Geldmarkt ist ein wichtiger Teil des Finanz­marktes. In erster Linie sind Banken auf dem Geld­markt tätig. Sie können sich hier Geld von der Zentral­bank beschaffen oder kurz­fristig Geld anlegen. Dazu ver­geben Banken anderen Banken Kredite oder handeln mit Geld­markt­papieren, also Wert­papieren mit kurzer Lauf­zeit. Staaten und Unter­nehmen sind weitere Akteure auf dem Geldmarkt.

Was sind Geldmarkt-ETFs?

Geldmarkt-ETFs sind börsen­notierte Index­fonds, mit denen Privat­personen indirekt am Geld­markt inves­tieren können. Die Anleger erhalten mit diesen Geld­markt­fonds eine Rendite, die in etwa so hoch ist wie gute Tages­geld­angebote oder der Einlage­nzins der Euro­päischen Zentral­bank EZB. Manch­mal werden Geldmarkt-ETFs daher auch als Tagesgeld-ETFs bezeichnet. Eine Geld­anlage in diese Index­fonds gilt als sicher und kann eine lohnende und prak­tische Alter­native zum Tages­geld darstellen.

Wie funktionieren Geldmarkt-ETFs?

Einen Geldmarkt-ETF kaufen Sie an der Börse. Dazu benötigen Sie ein Wert­papier­depot. Dieses können Sie kosten­los bei Online-Brokern oder, bei zumeist deut­lich höheren Kosten, bei einer Filial­bank eröffnen. Die Geldmarkt­fonds-Zinsen, die etwa dem Einlage­zins der EZB ent­sprechen, werden Ihnen ent­weder ausge­zahlt oder sie erhöhen laufend den Wert Ihrer ETF-Anteile.

Welche Arten von Geldmarkt-ETFs gibt es?

Klassischerweise besitzen Geldmarktfonds Geld­markt­papiere, also Wert­papiere mit kurzer Rest­lauf­zeit. Es gibt aber auch Geldmarkt-ETFs, die mit Tausch­geschäften operieren. Im Fol­genden stellen wir Ihnen diese zwei Arten näher vor.

1. Geldmarkt-ETFs, die physisch Geldmarktpapiere halten

Diese Geldmarkt-ETFs inves­tieren das Kapital der Anleger meis­tens in kurz laufende Staats­anleihen und andere fest- und variabel ver­zins­liche Wert­papiere von Emittenten mit guter und sehr guter Bonität, darunter evtl. auch Unter­nehmen. Die Rendite dieser Geld­markt­fonds ist unter­schied­lich, je nachdem, wie hoch die Zinsen der Anleihen ausfallen.

2. Geldmarkt-ETFs, die per Swap in den Geldmarkt investieren

Viele Geldmarkt-ETFs bilden einen Index nach, der z. B. die Ent­wicklung der Euro Short-Term Rate (€STR) zuzüglich eines Auf­schlags von 0,085 Prozent­punkten aufzeigt. Dies geschieht in der Regel über Tausch­geschäfte, auch als Swaps bezeichnet. Der ETF selber kann daher auch andere Papiere halten, z. B. Aktien. Der Swap-Partner garantiert ihm jedoch die Wert­ent­wicklung des Index. Mit einem €STR-ETF erhalten Anleger in etwa eine Rendite in Höhe des EZB-Einlage­zinses.

Was ist die Euro Short-Term Rate (€STR)?

€STR oder auch ESTR nennt man den Geldmarkt-Referenz­zins für den Euro­raum. Er gibt an, zu welchem Zins­satz sich die 50 größten Finanz­insti­tute der Eurozone unbe­sicherte Tages­gelder leihen. Der €STR -Zinssatz wird täglich berechnet und von der EZB bzw. der Bundes­bank veröffentlicht. Die Euro Short-Term Rate liegt i. d. R. etwas unter dem Einlage­zins der Euro­päischen Zentral­bank (EZB).

Geldmarkt-ETFs lassen sich nach weiteren Kriterien unter­scheiden. Treffen Sie die Ent­scheidung für einen bestimmten Fonds mit Bedacht. Achten Sie vor einer Investi­tion auf die fol­genden Eigen­schaften und wählen Sie aus diesen ver­schie­denen Arten von Geldmarkt-ETFs.

  • Geldmarkt-ETFs unterscheiden sich außerdem nach der Ertrags­aus­schüttung. Dabei gibt es zwei Möglich­keiten: Sie können die laufen­den Erträge, z. B. aus Zinsen, an die Anleger aus­schütten. Fonds, die dies tun, nennt man aus­schüttend. Alter­nativ können Geldmarkt-ETFs die anfallenden Erträge auch im Fonds­vermögen behalten. Die Anteile der Anleger werden dann wert­voller. Diese Art von Geldmarkt-ETF nennt man thesau­rierend.

  • Des Weiteren kann man Geldmarkt-ETFs wie andere Index­fonds auch anhand der Höhe des ver­walteten Fonds­ver­mögens vergleichen. Ein hohes Fonds­ver­mögen ver­spricht Stetig­keit, da die Wahr­scheinlich­keit, dass ein solcher ETF geschlossen wird, gering ist. Für die Fonds­gesell­schaft ist ein großer ETF in der Regel äußerst profi­tabel.

  • Wir empfehlen Ihnen, auch auf die anfallenden Kosten in Form der Gesamt­kosten­quote TER zu achten. Sie wird jähr­lich vom Fonds­ver­mögen abge­zogen. Grund­sätz­lich sind die Kosten von Geldmarkt-ETFs im Unter­schied zu aktiv gemanagten Fonds sehr niedrig.

Was sind die Vor- und Nachteile von Geldmarkt-ETFs?

Passiv gemanagte Geldmarktfonds sind für viele Privat­anleger eine unbe­kannte Art der Geld­anlage. Geldmarkt-ETFs kombi­nieren Aspekte von Aktien-ETFs und Tages­geld­konten. Bevor Sie hier ein­steigen, sollten Sie sich über die wich­tigsten Merk­male infor­mieren. Im Fol­genden stellen wir Ihnen die Vor- und Nach­teile vor.

Vorteile von Geldmarkt-ETFs

  • Kein „Tagesgeld-Hopping“ mehr nötig: Sie haben es bequem, wenn Sie in einen Geld­markt­fonds inves­tieren. Einmal gekauft, profi­tieren Sie mit Ihrem ETF laufend vom Geld­markt­zins, ohne dass Sie umschichten müssen. Dies sieht bei Tages­geld anders aus, da die dortigen Werbe­zinsen meist nach wenigen Monaten zu Ende gehen und die Banken die Ver­zinsung nach dem Aktions­zeitraum deut­lich absenken.
  • Ständige Verfüg­barkeit: Wie bei Tages­geld steht Ihnen auch bei einem Geldmarkt-ETF Ihr Kapital jeder­zeit zur Ver­fügung. Sie bleiben also liquide, denn Sie können ganz nach Wunsch spontan Anteile ver­kaufen, um das Geld ander­weitig zu nutzen. Ein Geldmarkt-ETF kann in Ihrem Depot auch als Park­platz für Kapital dienen, das Sie ansonsten auf Ihrem Ver­rechnungs­konto vorhalten würden.
  • Höhere Rendite: Im Vergleich zu einem einzigen Tages­geld­konto erzielen Sie mit einem Geldmarkt-ETF wahr­schein­lich eine höhere Rendite. Während die Banken bei Tages­geld nach wenigen Monaten die Zinsen senken, orien­tiert sich der Geld­markt­fonds laufend am aktu­ellen Zins­niveau.
  • Keine Höchst­anlage­summe: Anders als oft bei Tages­geld­konten gibt es bei Geldmarkt-ETFs keine Begrenzung der Anlage­summe.
  • Insolvenzschutz dank Status als Sonder­vermögen: Bei einer Insolvenz der Fonds­gesell­schaft oder Ihres Depot­an­bieters bzw. der Bank bleibt das im Fonds inves­tierte Kapital als Sonder­vermögen geschützt. Es gibt – im Unter­schied zur Einlagen­sicherung bei Bank­einlagen – hier keine Höchst­grenze.

Nachteile von Geldmarkt-ETFs

  • Komplexes Finanzprodukt: Die Funktions­weise eines Geldmarkt-ETFs ist nicht so leicht zu ver­stehen wie ein Tages­geld­konto. Vor einer Ent­scheidung für einen Geld­markt­fonds sollten Sie sich genau über die Merk­male inklusive Vor- und Nach­teile infor­mieren.
  • Schwankende Kurse: Es ist möglich, dass der Börsen­kurs eines Geldmarkt-ETFs sinkt. Dadurch können Sie Geld ver­lieren. Bei stei­genden EZB-Zinsen sinkt der Kurs in aller Regel. Umge­kehrt steigt der Kurs bei fallenden Zinsen. Auch Markt- und Inflations­erwartungen beein­flussen den Börsen­wert.
  • Wertpapierdepot nötig: Um Anteile an einem Geld­markt­fonds zu kaufen, müssen Sie ein Depot eröffnen. Es gibt einige kosten­lose Online-Broker. Bei anderen Anbietern können Kosten auf Sie zukommen. Vor allem Filial­banken ver­langen für die Depot­nutzung und Trans­aktionen oft hohe Gebühren.
  • Inflationsrisiko: Wie bei Tages- und Festgeld unter­liegt das Kapital, das Sie in Geldmarkt-ETFs inves­tieren, dem Risiko, dass die Wert­steigerung von der Inflation ver­nichtet wird. Das liegt an der grund­sätzlich geringen Rendite dieser sicheren Geld­anlagen, die meist nur knapp ober­halb der Inflations­rate liegt. In Phasen höherer Inflation kann die Real­rendite auch negativ sein. Zum Vermögens­aufbau ist ein Geldmarkt-ETF daher wie ein Tages­geld­konto wenig geeignet. Reale Renditen können Sie auf lange Sicht z. B. mit Aktien-ETFs an der Börse erwarten.
  • Höhere Kosten als bei einem Bank­konto:Für die Verwaltung eines Geldmarkt-ETFs berechnet die Fonds­gesell­schaft geringe Kosten von ca. 0,10 % des inves­tierten Kapitals pro Jahr. Bei 10.000 € wären das 10 €. Zusätz­lich können für die Depot­führung sowie bei Kauf und Ver­kauf Gebühren anfallen. Für Tages- und Festgeld­konten berechnen Banken dagegen nichts.
  • Kontrahentenrisiko bei Swap-ETFs: Sollte der Tausch­partner der Fonds­gesell­schaft in Schwierig­keiten geraten und aus­fallen, können Anleger eines Swap-ETFs Verluste machen. Bei Geldmarkt-ETFs betrifft dieses Risiko bei­spiels­weise €STR-ETFs.

Jetzt, da Sie die Chancen und Risiken kennen, können Sie besser ent­scheiden, ob Geldmarkt-ETFs in Ihre persön­liche Finanz­planung passen.

Sind Geldmarkt-ETFs eine echte Alternative zum klassischen Tagesgeld?

Ja, das sind sie. Ob Sie in Zukunft auf einen Geldmarkt-ETF statt Tages­geld setzen sollten, kommt vor allem auf Ihre persön­liche Neigung an. Geldmarkt-ETFs eignen sich als Tagesgeld-Alter­native beson­ders dann, wenn Sie mit den oben genannten Nach­teilen wie den leichten Kurs­schwan­kungen umgehen können und von den Vor­teilen profi­tieren.

Zu den Vorteilen gehört, dass Sie mit dem Fonds laufend vom aktu­ellen Zins­niveau profi­tieren. Anders als bei Tages­geld ist kein stän­diger Konto­wechsel mehr nötig, um an guten Zinsen teil­zuhaben. Grund­sätzlich müssen Sie sich in der Frage „Geldmarkt-ETF oder Tages­geld?“ aber nicht für eine einzige Option entscheiden, sondern können auch beide Formen der Geld­anlage kombinieren.

Wenn Sie die wesent­lichen Merk­male von Geldmarkt-ETFs und Tages­geld auf einen Blick ver­gleichen wollen, hilft Ihnen die fol­gende Über­sicht.

Vergleich von Geldmarkt-ETF und Tagesgeld

 

Geldmarkt-ETF

Tagesgeld

tägliche Verfügbarkeit

Sicherheit

Sondervermögen in unbegrenzter Höhe abgesichert,

Kontrahentenrisiko bei Swap-ETFs

Einlagensicherung bis mindestens 100.000 € pro Kunde und Bank

Rendite

ca. EZB-Einlagezins

langfristig bei einer einzelnen Bank meist unter dem EZB-Einlagezins, je nach Angebot jedoch zeitweise auch knapp über dem Einlagezins

Wertschwankung

gering

Kosten

gering

Aufwand

Depot nötig, einmaliger Kauf

Für hohe Zinsen über einen längeren Zeitraum müssen meist immer wieder neue Tagesgeldkonten eröffnet werden.

Mindestanlage

keine oder sehr gering

i. d. R. keine

Maximalanlage

manchmal, z. B. 50.000 o. 100.000 €

Wie hoch ist das Risko von Geldmarkt-ETFs?

Bei Geldmarkt-ETF ist das Risiko niedrig. Geldmarkt-ETFs gelten wie die meisten Investi­tionen am Geld­markt als sichere Geld­anlagen. Dies liegt daran, dass am Geld­markt mit sehr kurz­fris­tigen Krediten ope­riert wird und die Akteure zudem in der Regel eine hohe Bonität auf­weisen. Sie können Geldmarkt-ETFs wie auch Tages­geld oder Fest­geld in aller Regel als Teil Ihres Sicher­heits­bausteins betrachten.

Wie auch bei Aktien-ETFs wird das Kapital der Anleger bei Geldmarkt-ETFs als Sonder­vermögen getrennt vom Ver­mögen der heraus­gebenden Fonds­gesell­schaft verwahrt. Die ETF-Anteile bleiben selbst bei einer Insol­venz der Kapital­verwaltungs­gesellschaft oder der Bank bzw. des Depot­an­bieters im Besitz der Anleger.

Sind alle Geldmarkt-ETFs gleich sicher?

Nein, nicht ganz. Besonders sicher sind Geldmarkt-ETFs, die kurz­laufende Staats­an­leihen von Ländern bester Bonität ent­halten. Je schlechter die Bonität der Emittenten und je länger die Papiere laufen, desto höher das Risiko, aber in der Regel auch der Zins. Unter­nehmens­anleihen gelten eben­falls oft als weniger sicher, wenn­gleich einträglicher.

So ermitteln Sie das Risiko eines spezifischen Geldmarkt-ETFs

Geben Sie die Wertpapierkennnummer des ETFs in eine Internet-Such­maschine ein und finden Sie das Basis­informations­blatt (KID) des Fonds­anbieters. Dieser ist ver­pflichtet, dort auf die Risiken hinzu­weisen. Schauen Sie sich insbe­sondere den Gesamtrisiko-Indikator an. Es handelt sich dabei um eine Zahl zwischen 1 und 7, wobei 1 für das geringste Risiko steht. In aller Regel weisen Geldmarkt-ETFs einen Risiko-Indikator von 1 auf. Es gibt jedoch auch einige Fonds, die in die Risiko­klasse 2 fallen. Ist Ihnen Sicher­heit wichtig, inves­tieren Sie nur in ETFs der geringsten Risiko­stufe.

Wie stark schwankt der Kurs eines Geldmarkt-ETFs?

Der Kurs von Geldmarkt-ETFs weist in aller Regel sehr geringe Schwan­kungen auf. Die Vola­tili­tät von Geldmarkt-ETFs liegt auf 5-Jahres-Sicht laut justetf.com bei 0,16–0,29 % (Stand: 29.11.2024). Diese Angabe bedeutet, dass der Wert der ETFs in der Ver­gangen­heit in diesem Maße um einen Mittel­wert schwankte.

In der folgenden Tabelle sehen Sie, wie stark zwei typische Geldmarkt-ETFs verglichen mit einem typi­schen MSCI-World- bzw. DAX-ETF in den letzten 5 Jahren schwankte. Wir ziehen dazu einen Geldmarkt-ETF mit Bundes­anleihen von Deka und einen €STR-ETF von Xtrackers heran. Das Ergebnis: Die Geldmarkt-ETFs weisen eine 70–100-fach niedrigere Vola­tilität auf als die Aktien-ETFs.

Volatilität von Geldmarkt- und Aktien-ETFs im Vergleich

ETF

Volatilität 5 Jahre

Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap UCITS ETF 1C

0,17 %

Deka Deutsche Boerse EUROGOV Germany Money Market UCITS ETF

0,29 %

SPDR MSCI World UCITS ETF

18,34 %

iShares Core DAX UCITS ETF (DE)

 

20,45 %

Quelle: justetf.com, Stand: 29.11.2024

Für Anleger ist zudem oft besonders interessant, wie stark die Kurse in der Ver­gangen­heit einge­brochen sind. Beson­ders stabil laufen auch hier €STR-ETFs. In den letzten 5 Jahren mussten Anleger hier laut justetf.com höchstens einen Rück­gang von 2 % aus­halten. Seit Auflage der ETFs 2007/2008 gab es aber auch Ein­brüche bis zu 4 %.

Andere Geld­markt­fonds weisen z. T. höhere Kurs­korrek­turen auf. Der Geldmarkt-ETF mit Bundes­anleihen sank inner­halb der letzten 5 Jahre um bis zu 3 % ab. Seit seiner Auf­lage im Jahr 2009 brach der Kurs um bis zu fast 7 % ein.

In der folgenden Tabelle sehen Sie, dass diese rela­tiven Wert­verluste ver­glichen mit denen von Aktien-ETFs sehr gering aus­fallen. Sie sind nur etwa ein Zehntel so groß.

Maximaler Einbruch von Geldmarkt- und Aktien-ETFs im Vergleich

ETF

maximaler Einbruch 5 Jahre

maximaler Einbruch seit Auflage

Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap UCITS ETF 1C

- 1,56 %

-3,70 %

Deka Deutsche Boerse EUROGOV Germany Money Market UCITS ETF

-2,89 %

- 6,69 %

SPDR MSCI World UCITS ETF

-33,88 %

-33,88 %

iShares Core DAX UCITS ETF (DE)

 

-38,78 %

-67,49 %

Quelle: justetf.com, Stand: 29.11.2024

Wie hoch ist die Rendite von Geldmarkt-ETFs aktuell?

Die Rendite von Geldmarkt-ETFs orien­tiert sich am Zins­niveau und kann sich daher über die Jahre verändern. Im Fol­genden sehen Sie, welche Rendite Geldmarkt-ETFs aktuell erzielen. Wir haben die passiv ver­walteten Geldmarkt-ETFs des Ratgeber-Portals justetf.com in der Währung Euro ausge­wählt und sie anhand der Rendite auf 1-Jahres-Sicht geordnet. Die 5 ETFs mit der besten Rendite stellen wir Ihnen hier vor.

Top-Geldmarkt-ETFs im Vergleich der Rendite

ETF

Rendite 1 Jahr

WKN

Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap UCITS ETF 1C

3,87 %

DBX0AN

Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap UCITS ETF 1D

3,86 %

DBX0A2

Amundi EUR Overnight Return UCITS ETF Acc

3,73 %

LYX0B6

Invesco Euro Cash 3 Months UCITS ETF Acc

3,69 %

A0RAC9

Amundi ETF Govies 0-6 Months Euro Investment Grade UCITS ETF EUR (C)

3,59 %

A0RNWC

Quelle: justetf.com, Stand: 29.11.2024

Sie sehen in der Tabelle, dass die beiden Xtrackers-Geldmarkt-ETFs „II EUR Overnight Rate Swap UCITS“ in der thesau­rieren­den und der aus­schüttenden Variante in diesem Zeit­raum die beste Rendite erreicht haben.

Experten-Tipp

Der beste Geldmarkt-ETF für Sie

Heike Kevenhörster

Heike Kevenhörster
Vergleich.de Expertin für Geldanlagen

Grundsätzlich sollten Sie, um Währungs­risiken auszu­schließen, nur solche Geldmarkt-ETFs in Betracht ziehen, die in Euro-Anleihen investieren.

Für Anleger, die möglichst wenig Risiko eingehen wollen, könnte der iShares Geldmarkt-ETF eb.rexx Government Germany 0-1yr (WKN A0Q4RZ) der optimale Geldmarkt-ETF sein. Der ETF setzt aus­schließlich auf Staats­an­leihen aus Deutsch­land und gilt daher als besonders sicher. Jedoch sind hier leichte Kurs­schwan­kungen möglich.

Noch stabiler laufen €STR-ETFs wie z. B. die beiden Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap ETFs und der Amundi EUR Overnight Return ETF. Diese Fonds sind zu empfehlen, wenn Sie von der synthe­tischen Nach­bildung eines Index in Form von Tausch­geschäften über­zeugt sind. Auch die Rendite ist hier beson­ders gut planbar.

Welche Kosten und Gebühren fallen bei Geldmarkt-ETFs an?

Im Folgenden sehen Sie, welche Ver­waltungs­kosten bei Top-Geldmarkt-ETFs anfallen. Die Gesamt­kosten­quote TER beziffert einen Prozent­satz, der jähr­lich vom Fonds­ver­mögen abge­zogen wird. Wir haben die passiv ver­walteten Geldmarkt-ETFs in der Währung Euro, die das Ratgeber-Portal justetf.com aufführt, mitein­ander verglichen. Die 5 ETFs mit der geringsten TER nennen wir Ihnen hier.

Sie sehen in der Übersicht, dass der iShares-Geldmarkt-ETFs „EUR Govern­ment Bond 0-3 Month UCITS ETF EUR (Dist)“ der günstigsten ist. Die ETF-Kosten sollten jedoch nur ein Kriterium unter mehreren für die Auswahl Ihres Geldmarkt-ETFs sein.

Top-Geldmarkt-ETFs im Vergleich der Kosten

ETF

TER

WKN

iShares EUR Government Bond 0-3 Month UCITS ETF EUR (Dist)

0,07 %

A40CLD

Invesco Euro Cash 3 Months UCITS ETF Acc

0,09 %

A0RAC9

Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap UCITS ETF 1C

0,10 %

DBX0AN

Amundi EUR Overnight Return UCITS ETF Acc

0,10 %

LYX0B6

Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap UCITS ETF 1D

0,10 %

DBX0A2

Quelle: justetf.com, Stand: 29.11.2024

Neben den Verwaltungskosten für den ETF, den Sie kaufen, können noch Depot­führungs­gebühren und Trans­aktions­kosten bei Kauf und Ver­kauf auf Sie zukommen. Auch bezahlen Sie an der Börse einen so genannten „Spread“, die Diffe­renz zwischen Kauf- und Verkaufskurs. In unserem Online-Broker Vergleich finden Sie günstige Depot-Anbieter.

Wie unterscheiden sich Geldmarkt-ETFs von Geld­markt­fonds?

Geldmarkt-ETFs und klassische Geld­markt­fonds unter­scheiden sich in der Art der Ver­waltung und in den Kosten. ETFs bilden üblicher­weise passiv einen Index nach, oft auto­matisiert. Die Kosten dafür sind relativ gering.

Demgegenüber steuern bei her­kömm­lichen Geld­markt­fonds Fonds­manager aktiv die Auswahl der Wert­papiere, in die der Fonds inves­tiert. Die Fonds­manager versuchen dabei in der Regel, einen zum Vergleich heran­gezogenen Markt­index zu schlagen. Ein solches Team aus gut ausge­bildeten Fonds­managern zieht höhere Kosten nach sich. Deshalb ist ein aktiv gemanagter Geld­markt­fonds üblicher­weise deut­lich teurer als ein Geldmarkt-ETF.

Darüber hinaus wird „Geldmarktfonds“ als allgemeiner Über­begriff für alle aktiv verwal­teten Geld­markt­fonds und Geldmarkt-ETFs gleicher­maßen verwendet. In diesem Ver­ständnis ist ein Geldmarkt-ETF eben­falls ein Geld­markt­fonds.

Fazit: Wann Sie in Geldmarkt-ETFs anlegen sollten

Wer es leid ist, immer wieder auf die Jagd nach einem Tages­geld­konto mit guten Zinsen zu gehen, verfügt mit einem Geld­markt-ETF über eine prak­tische Alter­native. Ein Geld­markt-ETF wirft, solange Sie inves­tiert sind, Zinsen um den EZB-Einlagezins ab. Wenn Sie sich über die Funktions­weise dieser Fonds infor­miert haben und mit den Be­sonder­heiten umgehen können, spricht nichts dagegen, von den Vor­teilen dieser sicheren Geld­anlage zu profi­tieren.

Ein Geldmarkt-ETF ist auch dann eine gute Lösung, wenn Sie eine höhere Summe anlegen und täglich ver­fügbar halten möchten. Denn Banken sichern z. B. als Tages­geld oft nur Anlage­beträge bis 100.000 € durch die Ein­lagen­sicherung ab. Aufgrund des Status als Sonder­ver­mögen gibt es für Kapital, das in einen ETF ange­legt ist, keine solche Grenze. Ihr Kapital ist bei einer Banken­pleite oder einer Insol­venz der Fonds­gesell­schaft unbe­grenzt geschützt.

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