Haus verkaufen: Besser mit oder ohne Makler?
Die Überlegung, beim Verkauf einer Immobilie auf einen Makler zu verzichten, ist auf dem ersten Blick naheliegend: Denn die Arbeit eines Maklers kostet Geld. Und wer spart nicht gerne mehrere tausend Euro. Doch der Verkauf eines Hauses oder einer Wohnung ist keine einfache Angelegenheit und sehr viel aufwändiger als zum Beispiel der Autoverkauf. Notwendig sind viel Zeit für das Inserieren der Immobilie, das Erstellen eines Exposés und für Besichtigungen, Fachkenntnisse auf dem Immobilienmarkt, Erfahrungen im Umgang mit Behörden und der Vertragsgestaltung.
Im Folgenden beschreiben wir die Merkmale beider Möglichkeiten, damit Sie abwägen können, ob Sie einen Hausverkauf besser privat oder mit Makler vornehmen.
Vorteile beim Hausverkauf ohne Makler
- Sie und der Käufer der Immobilie zahlen keine Maklerprovision.
- Sie haben sämtliche Entscheidungen in Ihrer eigenen Hand.
- Sie erreichen über Immobilienportale viele potenzielle Käufer.
- Es sind keine Abstimmungsprozesse mit einem Makler notwendig.
- Sie können das bei der Maklerprovision eingesparte Geld als Verhandlungsmasse auf den Preis aufschlagen.
Vorteile beim Hausverkauf mit Immobilienmakler
- Sie sparen viel Zeit, Nerven und Energie.
- Sie profitieren von den Erfahrungen, Marktkenntnissen und der Kundenkartei des Maklers.
- Sie müssen sich nicht um die Vermarktung, um Besichtigungen, Vertragsdetails und Behördengänge kümmern.
- Sie haben fachliche Unterstützung bei der Festlegung des Kaufpreises.
- Kaufinteressierte erhalten eine professionelle Betreuung.
Fazit: Hausverkauf mit und ohne Makler ist möglich
Die Antwort auf die Frage, ob Sie Ihr Haus besser mit oder ohne Immobilienmakler verkaufen, hängt von Ihren individuellen Kenntnissen und Voraussetzungen ab. Wenn Sie bereit sind, viel Zeit und Energie in das Projekt Hausverkauf zu stecken und gleichzeitig spezielle Kenntnisse der Immobilienbranche und Fähigkeiten im Verkauf haben, dann können Sie Ihre Immobilie ohne Makler verkaufen. Ansonsten ist es ratsam, einen Immobilienmakler zu engagieren.
Kostenlose Immobilienbewertung
Ob mit oder ohne Makler: Für Ihr Haus oder Ihre Wohnung müssen Sie einen Kaufpreis festlegen. Mit unserem kostenlosen Tool zur Immobilienbewertung können Sie online selbst berechnen, was Ihre Immobile wert ist. Im Anschluss haben Sie die Möglichkeit, sich ganz unverbindlich von einem Experten unseres Kooperationspartners AroundHome einen passenden Makler vermitteln zu lassen.
Was sind die Aufgaben eines Maklers?
Die Aufgaben eines Immobilienmaklers sind vielfältig. Ein Makler
- … legt gemeinsam mit dem Eigentümer den Verkaufspreis fest
- … unterstützt bei der Zusammenstellung aller benötigten Unterlagen wie der Flurkarte und dem Grundbuchauszug
- … übernimmt die komplette Vermarktung der Immobilie (Exposé, Anzeigen, Präsentationen)
- … ist Ansprechpartner für Kaufinteressenten
- … vereinbart Termine zur Hausbesichtigung und führt diese durch
- … führt die Preisverhandlungen
- … erstellt den Immobilienkaufvertrag
- … organisiert den Termin beim Notar zur Vertragsunterzeichnung
- … übergibt dem Käufer die Schlüssel der Immobilie
Worauf muss ich beim Hausverkauf mit Makler achten?
Haben Sie sich für einen Hausverkauf mit Makler entschieden, stellen sich vielen Hauseigentümern immer wieder die gleichen Fragen rund um die Suche und Auswahl des richtigen Maklers.
Was macht einen guten Makler aus?
Der immobilienverband Deutschland hat Kriterien zusammengestellt, an denen Sie einen guten Immobilienmakler erkennen. Dazu gehören u.a. die Mitgliedschaft in einem Fachverband, gute Erreichbarkeit, ein aussagekräftiger Online-Auftritt, Marktkenntnisse in Ihrer Region und der Verzicht auf Vorauszahlung der Maklerprovision.
Wie finde ich einen Makler?
Der erste Schritt ist die Suche nach einem Makler in Ihrer Region im Internet. Vergleichen Sie die angezeigten Websites und achten Sie dabei auf Transparenz, Vermittlungsschwerpunkte, Referenzen und den Hinweis auf eine bestehende Haftpflichtversicherung. Dann nehmen Sie Kontakt auf und verschaffen sich einen Eindruck. Lassen Sie sich vom Makler nicht unter Zeitdruck setzen. Wenn die Chemie passt, können Sie sich entscheiden.
Was sollte in einem Maklervertrag stehen?
In dem Maklervertrag muss die betreffende Immobilie genau beschrieben sein. Außerdem sollte er einen Angebotspreis enthalten und die Pflichten des Maklers genau beschreiben. Sinnvoll ist eine Befristung des Vertrages auf 3–6 Monate. So haben Sie als Eigentümer die Möglichkeit, nach der Laufzeit den Makler zu wechseln.
Aber Achtung: Es gibt verschiedene Arten des Maklervertrages, die dem Makler unterschiedlich ausgeprägte Rechte und Pflichten auferlegt. Lassen Sie sich beraten, was am besten zu Ihren Wünschen passt
-
Je nach Bundesland beträgt die Maklerprovision zwischen 5,95 % und 7,14 % des Verkaufspreises. Das sind bei einem Immobilienpreis von 450.000 € also bis zu 32.130 €. Die Provision wird erst nach dem erfolgten Verkauf der Immobilie in Rechnung gestellt und zwischen Verkäufer und Käufer aufgeteilt.
-
Seit Ende 2020 gilt ein neues Gesetz zur Verteilung der Maklerkosten. Danach teilen sich Verkäufer und Käufer einer Immobilie die Maklerprovision zur Hälfte. Zuvor musste meistens der Käufer den Makler bezahlen, auch wenn er vom Verkäufer beauftragt wurde. Mit der Neuregelung sollen die Kosten für Kaufinteressenten reduziert werden.
Checkliste: Kriterien bei der Auswahl eines Immobilienmaklers
- Der Makler hat einen informativen Internet-Auftritt.
- Er ist Mitglied in einem Fachverband.
- Der Makler kann Referenzen und ausgeprägte Marktkenntnisse vorweisen.
- Er verspricht Ihnen einen realistischen Preis für Ihre Immobilie und weist auf mögliche Probleme beim Verkauf hin.
- Er drängt Sie nicht zu einem schnellen Unterschreiben des Maklervertrages.
- Der Makler fordert keine Vorauszahlung der Provision.
- Er hat eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung abgeschlossen.
- Die Chemie zwischen Ihnen und dem Makler stimmt.
Wie verkaufe ich ein Haus oder eine Wohnung ohne Makler?
Wir haben für Sie sechs Tipps zusammengestellt, wie ein Immobilienverkauf ohne Makler gelingen kann.
Tipp 1: Studieren Sie genau die aktuelle Situation am Immobilienmarkt
Immobilienpreise hängen von vielen Faktoren ab. Dazu gehört der Zustand des Gebäudes, das Alter, die Größe ebenso wie die Lage. Um einen sinnvollen Angebotspreis herauszubekommen, müssen Sie den Immobilienwert berechnen – etwa mit unserem kostenlosen Online-Tool. Einen Überblick über die Marktsituation erhalten Sie auch mit der Analyse eines oder mehrerer Immobilienportale. Dort können Sie Ihr Objekt mit ähnlichen in Ihrer Region vergleichen. Das bietet Ihnen einen groben Anhaltspunkt. Wenn Sie es genauer wissen wollen, holen Sie sich für die Bewertung die Unterstützung eines Immobiliengutachters. Eigentümer neigen dazu, den Wert Ihrer Immobilie zu überschätzen und einen zu hohen Preis anzulegen. Nur wenn Sie einen Verkaufspreis festlegen, der marktüblich ist, haben Sie die Chance die Immobilie in einem überschaubaren Zeitraum zu verkaufen.
Tipp 2: Sammeln Sie rechtzeitig alle notwendigen Unterlagen
Für das erfolgversprechende Anbieten einer Immobilie und zum Abschluss eines Kaufvertrages sind viele Dokumente und Papiere notwendig. Dazu gehören ein ausführliches Exposé mit Fotos, ein Grundbuchauszug, eine Flurkarte, ein genauer Wohnflächenplan mit Zeichnungen des Grundrisses, ein Energieausweis sowie ein Altlasten- und Baulastenverzeichnis. Das Zusammenstellen aller Papiere kann sich hinziehen, deshalb ist es ratsam, rechtzeitig damit zu beginnen.
Tipp 3: Nutzen Sie verschiedene Kanäle für die Werbung
„Viele Wege führen nach Rom“ – dieses alte Sprichwort gilt auch für den Hausverkauf ohne Makler. Potenzielle Käufer suchen heutzutage in vielen Kanälen nach interessanten Objekten. Nutzen Sie deshalb so viele Wege und Werbemittel wie möglich. Zu den besonders beliebten gehören:
- Werbung im Internet über Immobilienportale
- Zeitungsinserate
- Aushänge in Geschäften der Nachbarschaft
- Verkaufsschild auf dem Grundstück oder im Fenster
- Mundpropaganda: Reden Sie mit Verwandten, Bekannten, Kollegen und Freunden über Ihr Vorhaben.
In allen Fällen gilt: Aussagekräftige Fotos des Objektes helfen, Interesse zu wecken.
Tipp 4: Bereiten Sie die Immobilienbesichtigung gut vor
Haben Sie einen Besichtigungstermin mit einem Kaufinteressenten vereinbart, gilt es, zu überzeugen und einen guten Eindruck zu hinterlassen. Empfehlenswert sind Hausbesichtigungen am Tage, weil dann in der Regel besseres Licht vorhanden ist. Räumen Sie auf, machen Sie sauber, sorgen Sie für gute Luft und eine ordentliche Außenanlage. Der mögliche Käufer will sich wohlfühlen.
Legen Sie Ihrem Besucher alle notwendigen Papiere vor. Überlegen Sie sich genau, welche Schwachstellen das Haus oder die Wohnung aufweist. So sind Sie auf Argumente der Gegenseite bei Preisverhandlungen vorbereitet.
Tipp 5: Die Kosten für einen Notar trägt der Käufer
Ein Hauskauf ohne Notar ist nicht möglich, denn der Immobilienkaufvertrag muss in notariell beurkundeter Form aufgesetzt werden. Das Recht einen Notar auszuwählen, liegt beim Käufer. Dafür muss er aber auch die anfallenden Notar- und Grundbuchkosten übernehmen.
Tipp 6: Ein genaues Übergabeprotokoll schützt vor späteren Problemen
Bei der Schlüsselübergabe sollten Sie ein ausführliches Übergabeprotokoll anfertigen. Darin werden alle wichtigen Fakten zum Zustand des Objektes festgehalten. Dazu gehören die aktuellen Zählerstände und zuvor besprochene Mängel. Käufer und Verkäufer unterschreiben das Protokoll und bekommen es ausgehändigt.
Checkliste: Haus verkaufen ohne Makler – darauf kommt es an
- ein angemessener Preis wurde festgelegt
- alle Dokumente, Unterlagen und ein umfassendes Exposé liegen bereit
- bei der Vermarktung wurden alle relevanten Kanäle berücksichtigt
- das Objekt ist innen und außen in einem vorzeigbaren Zustand
- der Kaufvertrag wurde notariell beurkundet
- die Übergabe wurde umfassend dokumentiert