Kredit aufnehmen: Voraus­setzun­gen, Kosten und Tipps zur Kredit­auf­nah­me

Sie möchten einen Kredit auf­nehmen und wol­len sich vor­her infor­mie­ren? Dann sind Sie hier genau rich­tig! Wir beschrei­ben, wie Sie am bes­ten vor­ge­hen und wie Sie einen pas­sen­den Kre­dit finden. Dazu viele prak­tische Tipps für güns­tige Zin­sen und Ant­wor­ten auf die häufigs­ten Fra­gen.

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Wo kann ich günstig einen Kredit aufnehmen?

Klaus Fechner
Zuständiger Redakteur für die Bereiche Kredit und Versicherung
Stand: 14.06.2024

Wenn Sie ei­nen Kre­dit auf­neh­men möch­ten, haben Sie grund­sätz­lich zwei Mög­lich­kei­ten. Ent­we­der wen­den Sie sich di­rekt an eine Bank und holen dort ein Ange­bot ein. Das kön­nen Sie vor Ort in einer Filia­le oder über die ent­sprechen­de Web­site des Kredit­insti­tuts ma­chen. Oder Sie nut­zen ein Online-Ver­gleichs­portal, das Ihnen einen guten Über­blick über die aktu­ell am Markt vor­han­de­nen Ange­bote vieler Ban­ken er­stellt.

Wo Sie am bes­ten einen Kredit auf­nehmen, hängt von Ihren Erwar­tun­gen ab. Gehen Sie in eine Filial­bank, erwar­tet Sie ein persön­liches Ge­spräch mit einem Bank­bera­ter. Aller­dings werden Ihnen dort nur Ange­bote dieser einen Bank vor­ge­legt. Diese Vor­tei­le bie­ten dagegen Online-Ver­gleichs­por­tale bei der Suche nach einem güns­tigen Kre­dit:

  • große Aus­wahl an Ange­bo­ten über­sicht­lich auf­berei­tet
  • Ange­bote von Filial- und Online-Ban­ken
  • Kredit­an­trag kann un­kompli­ziert von zu Hause aus ein­ge­reicht wer­den
Online-Portale immer beliebter

Immer mehr Kunden nutzen Ver­gleichs­portale als Infor­mations­quelle, bevor Sie ein Dar­lehen auf­neh­men. Nach An­ga­ben des Banken­fach­ver­ban­des haben 2023 24 % aller Kredit­neh­mer ein Ver­gleichs­portal ge­nutzt. 1 Jahr zuvor waren es nur 22 %.

So erkennen Sie seriöse Anbieter

Es gibt viel Wer­bung für Kre­dite, sowohl im Fern­sehen, in Online-Me­dien und in Zei­tun­gen. Lei­der befin­den sich auch schwar­ze Schafe darun­ter, die über­höhte Zin­sen ver­lan­gen oder Gebüh­ren kassie­ren, die gar nicht zu­läs­sig sind. Es gibt aller­dings einige Kenn­zeichen, an denen Sie seriöse Kredit­ge­ber er­ken­nen kön­nen:

  • Das Ihnen vorlie­gen­de Kredit­ange­bot ent­hält alle rele­van­ten Infor­ma­tio­nen zur Kredit­auf­nah­me wie Zin­sen, Monats­rate, Soll­zins, Effektiv­zins und die Gesamt­kos­ten.
  • Sie kön­nen einen Kredit nur nach einer Bonitäts­prü­fung auf­neh­men.
  • Es wer­den Ihnen keine Vor­kos­ten oder Bear­bei­tungs­gebüh­ren bere­chnet.
  • Die Web­site des Anbie­ters ent­hält trans­paren­te An­ga­ben zum Firmen­sitz, zur Geschäfts­füh­rung, ein leicht zu fin­den­des Impres­sum und einen einseh­ba­ren Geschäfts­be­richt.
  • Der Kredit­geber ist Mit­glied im Banken­fach­ver­band.
  • Sie wer­den nicht zu einem Ver­treter­besuch ge­drängt.

Wie kann man über einen Online-Vergleich einen Kredit aufnehmen?

Möchten Sie online einen Kredit auf­neh­men, empfeh­len wir unse­ren Raten­kre­dit Ver­gleich. Er bie­tet einen unab­hän­gi­gen Über­blick über die aktu­el­len Ange­bo­te, Sie kön­nen in Ruhe die zu Ihren Wün­schen passen­den Ange­bo­te ver­glei­chen und mit weni­gen Klicks bei der Bank Ihrer Wahl einen Kre­dit bean­tra­gen und auf­neh­men.

Fol­gende Schrit­te sind dafür not­wen­dig.

  1. Sie geben die gewünsch­te Kredit­summe, eine Lauf­zeit und den Ver­wendungs­zweck ein.
  2. Sie ver­glei­chen die ange­zeig­te Liste der Kredit­anbie­ter und deren Kondi­tio­nen.
  3. Sie machen Anga­ben zu Ihrer Per­son sowie zu Ihrer finan­ziel­len und beruf­lichen Situa­tion.
  4. Sie le­gen einen mög­lichen Aus­zahlungs­ter­min fest und geben Ihre Bank­ver­bin­dung an.
  5. Sie stel­len einen An­trag bei der gewähl­ten Bank. Das ist in vie­len Fäl­len kom­plett on­line mög­lich. Es folgt die Boni­täts- und Legitima­tions­prü­fung durch die Bank sowie die Aus­zah­lung der Kredit­sum­me.

Die ersten Schrit­te bei einem Online-Ver­gleich sind für Sie kosten­los, un­ver­bind­lich und haben keine Aus­wir­kung auf Ihren SCHUFA-Score. Erst wenn Sie den unter­schrie­benen Kre­dit­an­trag an die Bank ge­schickt haben, wird sich der Kre­dit­geber an die SCHUFA wenden und Ihre Boni­tät prüfen. Bis dahin ist Ihre An­fra­ge SCHUFA-neutral.

Welche Unterlagen benötige ich, um ein Darlehen aufzunehmen?

Sie müssen Unter­lagen zu Ihrer Per­son und zu Ihren Ein­kommens­verhält­nis­sen vor­le­gen. Damit be­le­gen Sie Ihre Iden­ti­tät und die Höhe Ihres Ein­kom­mens. Eine voll­stän­dige Über­sicht über alle not­wen­di­gen Unter­la­gen fin­den Sie in un­se­rer Check­lis­te zur Kredit­auf­nah­me.

Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen, um einen Kredit aufzunehmen?

Um einen Kredit auf­nehmen zu kön­nen, müs­sen Sie einige grund­legen­de Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len:

  • Sie müssen voll­jährig sein.
  • Ihr Haupt­wohn­sitz muss sich in Deutsch­land befin­den.
  • Sie benö­tigen eine Bank­ver­bin­dung in Deutsch­land.
  • Sie müssen über ein Ein­kom­men ver­fü­gen (außer bei einem Studien­kredit). Im Ideal­fall handelt es sich um ein regel­mäßi­ges Ein­kommen wie Lohn, Gehalt oder eine Rente. Ohne Ein­kommen können Sie alleine keinen Kredit auf­neh­men.
  • Ihre Boni­tät wird vom Kredit­ge­ber bewer­tet, damit er kein Risi­ko ein­geht und von einer geord­ne­ten Rück­zah­lung aus­ge­hen kann. Ihre Boni­tät ist dann gut, wenn Sie ein ge­regel­tes Ein­kom­men besit­zen, nicht über­schul­det sind und von der SCHUFA posi­tiv bewer­tet wer­den.

Diese Vor­aus­set­zun­gen sind deutsch­land­weit gül­tig. Es ist egal, ob Sie einen Kre­dit bei einer Filial­bank wie der Spar­kasse und der Post­bank oder bei einer Online-Bank wie der Targo­bank auf­neh­men.

Was kostet ein Kredit?

Wenn Sie einen Kredit auf­neh­men, zah­len Sie Kredit­zin­sen. Die Zin­sen geben an, wie viel Sie für den Geld­ver­leih zah­len und be­schrei­ben damit Ihre Kredit­kos­ten. Die Kosten für einen Kredit sind sehr unter­schied­lich und können nur in einem kon­kre­ten Einzel­fall exakt dar­ge­stellt wer­den.

Zur­zeit kön­nen Sie ein gün­sti­ges Dar­le­hen mit einem effek­ti­ven Zins­satz von ca. 5,8–7 % auf­ne­hmen. Es sind aber auch deut­lich hö­here Zin­sen mög­lich. Die ge­naue Höhe der Zin­sen für Ihre Kredit­an­frage hängt von vielen Fakto­ren ab. Die drei ent­schei­den­den Fak­to­ren und ihre grund­sätz­lichen Aus­wir­kun­gen be­schreibt die Über­sicht.

Diese Faktoren beeinflussen die Höhe der Kreditzinsen

Einfluss-Faktor

Auswirkungen auf die Zinsen

die Höhe des Kredits

Je mehr Geld eine Bank verleiht, desto höher ist deren Risiko: Es steigen die Zinsen.

die Lauf­zeit (der Zeit­raum, in dem Sie das Dar­lehen zurück­zahlen)

Je länger das Geld ver­lie­hen wird, desto höher sind die Zin­sen.

Ihre persön­liche Boni­tät

 

Je besser Ihre indi­vidu­elle Boni­tät aus­fällt, desto ver­trauens­wür­di­ger sind Sie. Das be­lohnt die Bank mit niedri­ge­ren Zin­sen.

Beispielhaft zeigen wir Ihnen in der fol­genden Tabel­le die aktuel­len Zin­sen für einen Kre­dit über 10.000 € bei einer Laufzeit von 5 Jahren.

Diese fünf Banken haben die niedrigsten Zinsen

Bank Effektivzins

Kredithöhe

Laufzeit

SKG Bank 5,85 %

10.000 €

60 Monate

swkbank 5,99 %

10.000 €

60 Monate

DKB 6,59 %

10.000 €

60 Monate

PSD Bank Hannover 6,76 %

10.000 €

60 Monate

PSD Bank Rhein-Ruhr 6,79 %

10.000 €

60 Monate

Quelle: Ratenkredit Vergleich, Vergleich.de, Stand: 11.11.2024

Die in der Tabel­le genann­ten Kredit­zinsen geben in allen Fällen den Zwei-Drittel-Zins wieder, also die bes­ten Ange­bo­te, die zwei Drit­tel aller Kunden in der Real­ität er­hal­ten.

Achtung beim Unterschied zwischen Effektiv- und Sollzins

Kredit­ange­bote ent­hal­ten sowohl einen Soll­zins als auch einen effek­tiven Jahres­zins. Der Soll­zins ist meis­tens niedri­ger, weil er nur die Kos­ten für den reinen Geld­ver­leih ent­hält. Der Effektiv­zins ist in der Regel hö­her, da er alle zusätz­lichen Kos­ten wie z. B. banken­inter­ne Aus­ga­ben ent­hält.

Wie viel Kredit kann ich mir leisten?

Auf diese Frage gibt es keine all­gemein gül­tige Ant­wort. Die konkre­te Kredit­höhe rich­tet sich immer nach Ihren persön­lichen finan­ziel­len Bedin­gun­gen. Mög­lich ist aber eine grobe Ein­schät­zung.

Faustformel zur Berechnung der Kredithöhe

Eine einfache Mög­lich­keit zur Berech­nung, wie viel Kre­dit Sie sich leis­ten können bietet eine prak­tische Faust­for­mel. Da­nach wird empfoh­len, dass ein Kre­dit höchs­tens das 10- bis 15-fache Ihres Netto-Ein­kom­mens aus­ma­chen soll­te. Daraus erge­ben sich fol­gen­de Kredit­sum­men.

Berechnung der Kredithöhe anhand des Netto-Einkommens

Netto-Einkommen

Kredithöhe nach Faust­formel

Wie viel Kredit bekomme ich bei 1.800 € netto?

18.000–27.000 €

Wie viel Kredit be­komme ich bei 2.000 € netto?

20.000–30.000 €

Wie viel Kre­dit be­kom­me ich bei 2.500 € netto?

25.000–37.500 €

Wie viel Kre­dit be­kom­me ich bei 3.000 € netto?

30.000–45.000 €

Wie viel Kre­dit be­kom­me ich bei 4.000 € netto?

40.000–60.000 €

Diese Faust­for­mel ist nicht verbind­lich und kann nur der unge­fäh­ren Orien­tie­rung die­nen. Genaue­re Er­geb­nis­se lie­fert die Berech­nung der maxi­ma­len Kre­dit­ra­ten.

Ausgaben-Pauschale zur Berechnung des frei verfügbaren Einkommens

Wie viel Kredit man höchs­tens auf­neh­men kann, rich­tet sich bei diesem An­satz nach der Höhe der monat­lich zu zah­len­den Kredit­ra­ten. Denn diese müs­sen Sie über die gesam­te Lauf­zeit des Kredi­tes bezah­len kön­nen. Dafür nut­zen Sie Ihr frei verfüg­ba­res Ein­kom­men. Die­sen Be­trag ermit­teln Sie über eine ein­fache Haus­halts­rech­nung, in der Sie Ihre regel­mäßi­gen Ein­nah­men den Aus­ga­ben gegen­über­stel­len. Der nach Ab­zug der fixen Kos­ten übrig­bleiben­de Be­trag steht Ihnen als maxi­male Monats­rate zur Ver­fü­gung.

Ban­ken le­gen bei der Berech­nung der Aus­ga­ben häu­fig eine Pau­scha­le zu­grun­de. Dabei gehen sie von 500–800 € pro Per­son aus. Für jede wei­te­re im Haus­halt leben­de Per­son kommen 200 € dazu. Hinzu kommt die Warm­miete. Sollten be­reits Verpflich­tun­gen aus anderen Kredi­ten beste­hen, er­hö­hen diese die monat­lichen Aus­ga­ben. Daraus ergibt sich für einen 3-Perso­nen-Haus­halt mit einer Warm­miete von 1.000 € und einen be­reits beste­hen­den Kredi­t fol­gen­de Rech­nung.

Berechnung des frei verfügbaren Einkommens anhand der Ausgaben-Pauschale

3-Personen-Haushalt

Berechnung frei verfüg­bares Ein­kom­men

Haus­halts-Ein­kom­men

3.000 €

abzüg­lich Warm­mie­te

- 1.000 €

abzüglich Aus­gaben­pau­scha­le

- 1.200 €

ab­züg­lich beste­hen­der Kredit­ver­pflich­tun­gen

- 400 €

frei ver­füg­ba­res Ein­kom­men

400 €

Dem Haus­halt stehen bei diesem Bei­spiel maxi­mal 400 € zur Ver­fü­gung, die für die Til­gung eines wei­te­ren Kre­di­tes monat­lich zur Ver­fü­gung ste­hen.

Mit unserem Kredit­rech­ner er­mit­teln Sie mög­liche Kre­di­te bei unter­schied­lichen Monats­ra­ten und Lauf­zei­ten. Geben Sie ein­fach Ihre persön­liche Wunsch­rate ein und sehen Sie wel­chen Kre­dit Sie auf­neh­men kön­nen.

Wer kann ein Darlehen aufnehmen?

Jeder kann einen Kredit auf­neh­men, der die oben genann­ten Vor­aus­set­zun­gen er­füllt. Eine zentra­le Bedin­gung ist, dass Sie ein Ein­kom­men haben, das aus­reicht, um die an­fallen­den Monats­raten aufzu­brin­gen und das Dar­le­hen zu­rück­zu­zah­len.

Da die Höhe und die Regel­mäßig­keit des Ein­kom­mens eine wich­tige Rol­le spie­len, wird häu­fig ge­fragt, ob man als Lehr­ling, als Schü­ler, Stu­dent oder als Rent­ner einen Kre­dit auf­neh­men kann. Oder auch, ob ich einen Kre­dit auf­neh­men kann, wenn ich arbeits­los und Empfän­ger von Bürgergeld (dem ehemaligen Hartz 4) bin. Alles Per­so­nen­grup­pen, die in vielen Fäl­len ein gerin­ges Ein­kom­men haben. Im Fol­gen­den beschrei­ben wir deren Chan­cen auf einen Kre­dit.

Besondere Personengruppen und ihre Chancen auf einen Kredit

Personengruppe

Chancen auf einen Kredit

Schüler

Auszubildende

Studierende

Grund­sätz­lich kön­nen Schü­ler sowie Auszu­bil­den­de ab 18 Jahre und Studie­ren­de einen Kre­dit erhal­ten, wenn ein regel­mä­ßiges Ein­kom­men vor­han­den ist. Aller­dings le­gen vie­le Ban­ken auf ein unbe­fris­te­tes Ar­beits­ver­hält­nis wert. Diese wer­den ei­nen Kredit­an­trag ab­leh­nen.

Rentner

Ist eine siche­re Ren­te vor­han­den, be­ste­hen Chan­cen auf einen Kre­dit. Aller­dings mit nied­ri­gen Kredit­sum­men und kur­zen Lauf­zei­ten.

Arbeits­lose

Empfänger von Bürgergeld

Die Chan­cen ste­hen nicht gut. Sie stei­gen aber mit einem Bür­gen oder wenn Sicher­hei­ten vor­han­den sind.

Kredit aufnehmen ohne SCHUFA

Einen Kredit ohne Ab­frage bei der SCHUFA oder einer ande­ren Aus­kunf­tei dür­fen deut­sche Ban­ken nicht ver­ge­ben. Unter bestimm­ten Voraus­set­zun­gen ist eine Kredit­ver­gabe trotz einer nega­ti­ven Bewer­tung durch die SCHUFA mög­lich. Was es dabei zu beach­ten gilt, beschrei­ben wir in unse­rem Rat­geber Kredit ohne SCHUFA.

7 Tipps: So bekommen Sie einen günstigen Kredit

Je niedriger die Zin­sen sind, des­to weni­ger zah­len Sie für den Kre­dit. Des­halb haben wir eini­ge Tipps zusammen­ge­stellt, die es Ihnen er­mög­li­chen einen güns­ti­gen Kre­dit auf­zu­neh­men.

  • Checken Sie vor der Kredit­auf­nah­me Ihren SCHUFA-Score

    Vor der Kreditvergabe erkundigen sich Banken bei einer Auskunftei, zum Beispiel bei der SCHUFA, über Ihre finanzielle Situation. Die SCHUFA sammelt Daten zu bestehenden Krediten und Schulden. Leider kommt es vor, dass diese Daten veraltet oder nicht korrekt sind. Daher ist es ratsam sich bei der SCHUFA eine Auskunft über Ihre Bewertung einzuholen, bevor Sie einen Kredit aufnehmen. Das können Sie einmal im Jahr kostenlos mit der SCHUFA-Selbstauskunft tun. Sollten Sie dort Fehler entdecken, verlangen Sie die Löschung oder Korrektur der Angaben. Auf diesem Weg verbessern Sie Ihre Bewertung und erhöhen die Chancen auf bessere Kreditzinsen.

  • Für einen übli­chen Raten­kre­dit gilt: Je höher die Kredit­sum­me ist, desto höher ist der Kredit­zins. Bei einem ho­hen Be­trag geht der Kredit­ge­ber ein höhe­res Risi­ko ein, dass der Kredit nicht zurück­ge­zahlt wer­den kann. Das lässt er sich mit höhe­ren Zin­sen bezah­len. Das glei­che gilt für länge­re Lauf­zei­ten des Kredi­tes. Je län­ger die Lauf­zeit ist, desto mehr müs­sen Sie in den meis­ten Fäl­len für den Kre­dit bezah­len. Um die gesam­ten Kredit­kos­ten kann es sich also loh­nen, höhe­re Monats­ra­ten zu zah­len und so die Lauf­zeit zu ver­rin­gern.

  • Oft bringt Ihnen die An­gabe eines kon­kre­ten Ver­wen­dungs­zweckes bes­sere Zin­sen. So z. B. bei einem Auto­kredit. Der Bank dient das Fahr­zeug als Sicher­heit, falls es zu Zahlungs­aus­fäl­len Ihrer­seits kommt. Das be­lohnt Sie mit güns­tigen Zin­sen. Aller­dings dür­fen Sie das Dar­le­hen dann nur für den an­ge­ge­be­nen Ver­wen­dungs­zweck aus­ge­ben.

  • Zu den an­rechen­ba­ren Ein­künf­ten ge­hört zum Bei­spiel Pflege­geld, das Sie für die Pfle­ge von Ange­höri­gen er­hal­ten. Auch eine Ein­kom­mens­steuer­rück­zah­lung zählt dazu. Mit die­sen Pos­ten er­hö­hen Sie Ihr Jahres­ein­kom­men und erhal­ten bei der Beur­tei­lung durch die Bank eine besse­re Boni­tät, wo­durch Sie güns­ti­ge­re Zin­sen er­hal­ten kön­nen.

  • Sie können Ihre Kredit­würdig­keit er­hö­hen, indem Sie zusätz­liche Kredit­sicher­hei­ten vor­le­gen. Das können Sach­werte wie vor­han­de­ne Schmuck­stücke, Fahr­zeu­ge oder eine Lebens­versiche­rung sein. Der Ab­schluss einer Rest­schuld­versiche­rung kann eben­falls vom Kredit­geber als Sicher­heit ange­se­hen wer­den. Auch das Be­nen­nen eines Bür­gen kann als Sicher­heit gel­ten und zu güns­tige­ren Kondi­tio­nen füh­ren, wenn Sie einen Kre­dit auf­neh­men.

  • Wenn Sie eine zweite Person als Antrag­stel­ler hin­zu­neh­men, er­höht sich das zur Ver­fü­gung ste­hen­de Ein­kom­men. Das wiede­rum kann sich posi­tiv auf Ihre Boni­tät aus­wir­ken und die Bank ver­an­las­sen, den Kre­dit zu bes­se­ren Kondi­tio­nen zu ver­ge­ben. Das macht aller­dings nur Sinn, wenn die zweite Per­son über eine posi­ti­ve Boni­tät ver­fügt. Beden­ken Sie aber, dass in die­sem Fall bei­de Per­so­nen als Kredit­neh­mer gel­ten und damit bei­de bei Zah­lungs­aus­fall haf­ten.

  • Eine Bank berech­net vor der Ver­gabe eines Kre­di­tes das Risi­ko, das sie damit ein­geht. Sie schätzt Ihre Kredit­würdig­keit, die Boni­tät, ein. Dazu zieht sie unter ande­rem Ihre Ein­kom­mens- und Ar­beits­ver­hält­nisse he­ran. Posi­tiv wir­ken da­bei eine unbe­fris­te­te Fest­an­stel­lung mit einem regel­mäßi­gen Ge­halt. Wenn Sie also noch in der Probe­zeit sind, warten Sie ein­fach, bis diese vor­bei ist und Sie unbe­fris­tet über­nom­men wer­den. Da­durch er­hö­hen Sie Ihre Chan­cen auf güns­tige­re Zin­sen. Das gleiche gilt, wenn Sie zum Bei­spiel kurz vor dem Ende des Studi­ums oder der Aus­bil­dung ste­hen.

Darlehen aufnehmen: Wofür lohnt es sich?

Das ist sehr unter­schied­lich und hängt von Ihren indi­viduel­len Wün­schen und Voraus­set­zun­gen ab. Sie selbst ent­schei­den, wo­für es sich lohnt, einen Kredit auf­zuneh­men. In eini­gen Fäl­len kön­nen Sie mit der Auf­nah­me eines Kredi­tes sogar Geld spa­ren. Das ist z. B. der Fall, wenn Sie ein Auto beim Händ­ler kau­fen wol­len und bei Bar­zah­lung einen Ra­batt er­hal­ten. Ist der Ra­batt hö­her als die Kredit­kos­ten, rech­net sich der Kre­dit. Oder Sie möch­ten einen teu­ren Dispo­kre­dit ab­lö­sen. Denn Dispo­zin­sen sind fast immer deut­lich hö­her als die für einen Raten­kre­dit. Einen Kredit neh­men auch die meis­ten Käufer einer Immo­bilie auf, da das Eigen­kapi­tal bei einer Immo­bilien­finan­zie­rung in der Regel nicht aus­reicht.

Schon gewusst?

Im Durchschnitt beträgt die monat­liche Raten­zah­lung in Deutsch­land für einen Kredit 310 €. Die offene Finan­zierungs­sum­me liegt nach An­ga­ben des Banken­fach­ver­ban­des bei 13.100 €.

Wofür werden Kredite aufgenommen?

Die meisten Kre­dite wer­den in Deutsch­land für eine Auto­finan­zie­rung auf­ge­nom­men. Das ergab die jähr­liche Studie des Banken­fach­ver­ban­des zur Konsum­finan­zie­rung. Über die Hälf­te aller Dar­lehen die­nen dem Auto­kauf. Wei­tere sehr belieb­te Ver­wendungs­zwecke sind die Ab­lö­sung teu­rer Alt­kre­dite und die An­schaf­fung von Möbeln, Unter­hal­tungs­elektro­nik und Compu­ter.

Wofür Kreditnehmer Ihren Kredit verwendet haben

Die beliebtesten Kreditarten auf einen Blick

Kredit ist nicht gleich Kredit. Es gibt Kre­dite, die kön­nen nur von bestim­mten Perso­nen, unter beson­de­ren Bedin­gun­gen oder zu fest­ge­leg­ten Zwecken auf­ge­nom­men wer­den. Zu den am häufigs­ten ver­ge­be­nen Kredit­ar­ten ge­hört der Raten­kre­dit, der auch Konsu­men­ten­kre­dit ge­nannt wird. Er wird über Summen bis zu 50.000 € ver­ge­ben. Mehr als je­der vier­te Er­wach­se­ne in Deutsch­land hat in seinem Le­ben schon mal einen Raten­kredit auf­ge­nom­men. Dabei wird die Kredit­summe in einem Be­trag aus­gezahlt und in regel­mäßi­gen Monats­ra­ten über eine fest­ge­leg­te Lauf­zeit zurück­ge­zahlt. Die Merk­male eines Raten­kre­dites sind

  • bequeme Kreditauf­nahme online mit einem Raten­kredit Ver­gleich mög­lich
  • aktuell sehr günstige Kon­di­tio­nen
  • über­sicht­liche und lang­fris­tig plan­bare Rück­zah­lung
zum Ratenkredit Vergleich

Weitere häufige Kreditarten

Die meisten anderen Kredit­arten sind Sonder­for­men des klassi­schen Raten­kre­di­tes.

  • Bei einem Mini­kredit han­delt es sich um Kredit­sum­men bis zu 1.000 €.
  • Als Klein­kre­dit wer­den Kredit­be­trä­ge zwi­schen 1.000 und 3.000 € bezeich­net.
  • Ein Auto­kre­dit wird zweck­ge­bun­den für den Kauf eines Neu- oder Gebraucht­wa­gens auf­ge­nom­men. Das glei­che gilt für einen Moderni­sierungs­kre­dit, der nur für Moderni­sierun­gen ge­nutzt wer­den darf und aus­schließ­lich an Immo­bilien­be­sit­zer ver­ge­ben wird.
  • Mit einem Um­schul­dungs­kre­dit kön­nen Sie einen alten Kre­dit mit ho­hen Zin­sen durch einen neuen bes­ser ver­zins­ten Kre­dit er­set­zen. Das bedeu­tet, dass Sie einen be­reits be­ste­hen­den Kre­dit um­schul­den.
  • Ein Firmen­kre­dit wird nicht an Privat­per­so­nen, son­dern an Unter­neh­men ver­ge­ben und darf nur für ge­schäft­li­che Aus­ga­ben ver­wen­det wer­den.
  • Ein Stu­dien­kre­dit rich­tet sich an Stu­dieren­de, die ein Dar­le­hen auf­neh­men, um ihr Stu­di­um zu finan­zie­ren.
  • Ein Beam­ten­kre­dit kann nur von Beam­ten und An­ge­stell­ten im öffent­lichen Dienst auf­genom­men wer­den. We­gen der beruf­lichen Ab­siche­rung ver­ge­ben Ban­ken diese Kre­di­te häu­fig mit güns­tigen Kondi­tio­nen.

Die ge­nann­ten Kre­dit­ar­ten haben das Prin­zip, das auch einen klassi­schen Raten­kre­dit aus­macht, gemein­sam. Sie als Kre­dit­neh­mer ver­ab­re­den mit der Bank eine be­stimm­te Dar­lehens­sum­me, die Ihnen aus­ge­zahlt wird und die Sie in einem fest­ge­leg­ten Zeit­raum mit Raten­zahlun­gen zu­rück­zah­len.

Sonderfall Baufinanzierung

Eine Bau­finan­zierung ist im Prin­zip ein sehr hoher Raten­kre­dit. Es gibt aber doch Unter­schie­de. Eine Bau­finan­zie­rung ist zweck­ge­bun­den und mit der Ein­tra­gung einer Grund­schuld ver­bun­den. Dafür ver­ge­ben Ban­ken Bau­dar­le­hen häufig mit besse­ren Kon­di­tio­nen.

Darüber hinaus gibt es noch die Mög­lich­keit, einen Kre­dit mit Bür­gen auf­zu­neh­men. Dabei bürgt eine Per­son für Sie und springt ein, falls Sie nicht mehr in der Lage sein soll­ten, das Dar­le­hen ver­trags­gemäß zurück­zu­zah­len. Das kommt ins­beson­dere Per­so­nen zu­gute, die eine schlech­te Bewer­tung durch die SCHUFA auf­wei­sen. Das glei­che gilt für ei­nen Kre­dit mit einem zwei­ten Kredit­neh­mer. Durch den zwei­ten Kredit­neh­mer, der gleich­berech­tigt im Kredit­ver­trag ein­ge­tra­gen wird, er­hält die Bank eine zu­sätz­liche Sicher­heit und ge­währt Ihnen mög­licher­weise auch mit einem schlech­ten SCHUFA-Score einen Kre­dit.

Es gibt außer­dem Kre­dit­ar­ten, die sich mit ihren Rahmen­bedin­gun­gen vom klassi­schen Raten­kre­dit unter­schei­den. Das kann sowohl die Be­reit­stel­lung des Gel­des als auch die Art der Rück­zah­lung be­tref­fen.

Besondere Kreditarten

Kreditart

Merkmale

Dispokredit

Ihre Hausbank gewährt Ihnen einen Dispo- oder Überziehungskredit, mit dem Sie Ihr Girokonto überziehen können. Für jeden Tag im Minus werden Zinsen berechnet. Es gibt keine festgelegten Raten für die Rückzahlung.

Rahmenkredit

Eine Bank stellt Ihnen einen Kreditrahmen zur Verfügung, den Sie bei Bedarf abrufen können. Sie sind nicht an Ihre Hausbank gebunden.

P2P-Kredit

Peer-to-Peer-Kredite vergibt eine Privatperson an eine andere ohne Beteiligung einer Bank. Vermittelt werden sie über spezielle Online-Plattformen.

Häufige Fragen zum Kredit aufnehmen

  • Unter Sonder­til­gung ver­steht man die teil­weise oder kom­plet­te außer­plan­mäßige Rück­zah­lung eines Dar­le­hens. Zum Bei­spiel wenn Sie eine Erb­schaft ge­macht haben. Der Vor­teil von Sonder­til­gun­gen ist, dass Sie Ihre Kre­dit­schuld da­durch schnel­ler ab­be­zah­len kön­nen. Nach­tei­lig ist dage­gen, dass der Kre­dit­ge­ber dafür eine Ge­bühr, die Vor­fällig­keits­ent­schä­di­gung, ver­lan­gen darf. Diese darf aber nicht mehr als 1 % des vor­zei­tig ge­zahl­ten Be­tra­ges aus­machen. Es gibt aber auch Ban­ken, die eine kosten­lose Sonder­til­gung aus­drück­lich er­lau­ben. Das ist dann im Kredit­ver­trag ver­merkt.

  • Grund­sätz­lich gibt es keine Be­gren­zung. Sie können mehre­re Kre­di­te auf­neh­men und gleich­zei­tig til­gen. Aller­dings wird vor jeder Kredit­ver­gabe ge­prüft und neu bewer­tet, ob Ihr Ein­kom­men aus­reicht, um die Monats­ra­ten zu zah­len. Auch Ihre SCHUFA-Aus­kunft wird davon be­ein­flusst.

  • Mit 18 Jah­ren kön­nen Sie recht­lich ver­bind­liche Ver­träge ab­schlie­ßen. Das gilt auch für ei­nen Kredit­ver­trag.

  • Das lohnt sich, wenn der neue Kredit güns­tige­re Zin­sen hat als der lau­fen­de. Am bes­ten berech­nen Sie dazu die Kredit­kos­ten des alten Kre­di­tes und ver­glei­chen diese mit den Kos­ten des neuen Kre­di­tes. Güns­tige Ange­bo­te für Um­schul­dungs­kre­dite finden Sie in einem Kredit Ver­gleich. Beson­ders sinn­voll ist es, wenn Sie einen Kre­dit um­schul­den und damit einen teu­ren Dispo­kredit ab­lö­sen.

  • Es gibt Kre­dit­ver­trä­ge, in denen die Mög­lich­keit einer Raten­pau­se fest­ge­legt ist. Dann dür­fen Sie für 1 oder 2 Mona­te mit der Raten­zah­lung aus­set­zen. Die Bank stun­det Ihnen den Be­trag, den Sie aber später nach­zah­len müs­sen. Ist diese Mög­lich­keit nicht fest­ge­schrie­ben, haben Sie keinen An­spruch auf eine Zah­lungs­pau­se. Kön­nen Sie die Ra­ten mehre­re Mona­te nicht be­zah­len, soll­ten Sie unbe­dingt das Ge­spräch mit der Bank su­chen. Im schlimms­ten Fall erhal­ten Sie bei Zah­lungs­ver­zug einen nega­ti­ven SCHUFA-Ein­trag und die Bank kann den Kredit­ver­trag kün­di­gen. Dann müs­sen Sie den vol­len Be­trag er­stat­ten. Sind Sie dazu nicht in der Lage, kann es zur Zwangs­voll­streckung kom­men.

  • Sinnvoll ist eine Rest­schuld­versiche­rung in den meis­ten Fäl­len nur, wenn es sich um große Kre­di­te etwa für eine Immo­bilie han­delt. Mit ihr sich­ern Sie sich ab, wenn Sie in Schwierig­kei­ten gera­ten und die Monats­raten nicht mehr be­zah­len kön­nen. Mög­liche Grün­de dafür kön­nen Arbeits­losig­keit, Arbeits­unfähig­keit oder der Todes­fall (Todes­fall­ab­siche­rung) sein. Wich­tig ist, genau auf die Ver­siche­rungs­bedin­gun­gen zu ach­ten, damit auch wirk­lich die gewünsch­ten Risi­ken abge­deckt sind.

  • Ja, das ist mög­lich. Keiner der Ehe­part­ner benötigt für eine Kredit­auf­nahme die Zu­stim­mung des Partners. In diesem Fall sind Sie der allei­nige Kredit­neh­mer, haften und sorgen selbst­stän­dig für die ordnungs­ge­mäße Rück­zah­lung des Kre­di­tes. Es kann aber von Vor­teil sein, gemein­sam einen Kredit auf­zu­neh­men, da Sie gemein­sam bes­se­re Kredit­kondi­tio­nen er­hal­ten.

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