Kredit für Rentner: So bekommen Sie einen günstigen Seniorenkredit

Bei lang ersehnten Wünschen oder nötigen Anschaf­fungen möchte man auch als Rentner einen Kredit aufnehmen. Welche Voraus­set­zungen es dabei gibt, wie Sie dabei vorgehen und wie Sie Ihre Chancen auf einen Kredit für Rentner selbst mit wenig Rente erhöhen, lesen Sie im Folgenden.

Seniorenkredite im Vergleich

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Das Wichtigste in Kürze

  • Auch Rentner haben die Möglichkeit, einen Kredit zu erhalten.
  • Banken setzen für eine Kreditvergabe an Senioren eine sichere Rente, einen Wohnort in Deutschland und eine gute Bonität voraus.
  • Einige Banken bieten spezielle Seniorenkredite an. Einen Überblick erhalten Sie in unserem Ratenkredit Vergleich.
  • Schwierig wird es für Rentner, die über 75 oder 80 Jahre alt sind. In diesem Fall sind Banken mit der Kreditvergabe sehr zurückhaltend.

Bekomme ich als Rentner noch einen Kredit?

Klaus Fechner
Zuständiger Redakteur für die Bereiche Kredit und Versicherung
Stand: 17.02.2025

Ja, es ist möglich, einen Kredit als Rentner zu erhalten. Wichtig für die Vergabe eines Senioren­kredites sind eine gute Bonität und eine aus­reichend hohe Rente.

Kredite für Rentner sind keine Selten­heit. Nach der „Markt­studie Konsum­finan­zierung“ des Banken­fach­verbandes aus dem Jahr 2024 sind 15 % aller Raten­kredit­nutzer 60 Jahre und älter. Nach einer anderen Unter­suchung (Verivox, 2024) ist in den vergangenen Jahren der Anteil der über 65-Jährigen an Neu­krediten sogar von 3,7 auf 4,5 % gestiegen – und das zu durch­schnitt­lich besseren Zinsen als sie Kredit­nehmer in anderen Alters­gruppen erhalten.

Oliver Maier, Geschäfts­führer von Verivox, erklärt die Risiko­bewertung der Kredit­geber:

Banken bepreisen mit dem Zinssatz ihr Kreditausfall­risiko. Da Senioren in der Regel über ein festes und krisen­sicheres Einkommen verfügen, erhalten sie dementsprechend auch günstigere Kredit­zinssätze von den Banken.

Welche Voraussetzungen muss ich für einen Rentnerkredit erfüllen?

Man bekommt als Rentner einen Kredit, wenn bestimmte Voraus­set­zungen erfüllt werden. Dazu gehören

  • Wohnort und Bankkonto in Deutsch­land
  • ein gesichertes Ein­kommen/Rente
  • gute Bonität (Kredit­würdig­keit)

Tatsächlich spielt auch die Altersgrenze eine Rolle. Wer 65 oder 70 Jahre alt ist, hat bessere Chancen auf einen Kredit für Senioren als jemand, der über 75 Jahre alt ist. Wichtig sind die Kredit­summe sowie die Lauf­zeit: Wer höhere Monats­raten stemmen kann und damit die Lauf­zeit verkürzt oder nur einen Kredit von geringer Höhe (bis zu 10.000 €-Kredit) benötigt, bekommt eher das gewünschte Darlehen.

Häufig angefragte Kreditsummen

Welche Kreditarten für Senioren gibt es?

Für Rentner und Pensionäre kommen ver­schie­dene Kredit­arten infrage.

  • Häufig wird ein klassischer Raten­kredit für Rentner beantragt. Die Kredit­summe ist bei vielen Banken auf 25.000 € begrenzt. Höhere Beträge sind nur in Ausnahme­fällen möglich.
  • Gute Aussichten haben Rentner auf einen Klein­kredit, der nicht über 3.000 oder 5.000 € hinausgeht. Wegen der niedrigen Kredit­summe ist für Banken das Ausfall­risiko geringer. Das erhöht die Chancen auf eine Kredit­vergabe.
  • Möglich ist auch ein Auto­kredit zur Finan­zierung eines Fahr­zeuges. Da der Wagen als Sicher­heit für die Bank gilt, sind hier sogar etwas bessere Zinsen möglich als beim Raten­kredit ohne bestimmten Verwendungs­zweck.
  • Eine Form des Darlehens für Rentner sind P2P-Kredite. Das sind Darlehen, die sich Privat­personen direkt unter­einander geben. Die Vermittlung geschieht über spezielle Online-Plattformen. Diese Form kommt auch bei Krediten für Rentner mit einem kleinen Ein­kommen infrage, ist aber mit etwas höheren Kredit­zinsen ver­bunden.
  • Rentner können auch einen Wohn­kredit erhalten. Dabei handelt es sich um einen Raten­kredit, der aber nur an Immo­bilien­besitzer vergeben wird und zweck­gebunden für Repa­raturen oder Moderni­sierungen am Haus gedacht ist.
  • Einen weiteren Kredit für Rentner mit einer Immo­bilie bietet die KfW mit ihrem Förder­programm „Alters­gerecht Umbauen“ (KfW 159). Gefördert werden Umbau­maß­nahmen mit bis zu 50.000 €, unab­hängig von Ihrem Alter.

Schwieriger wird es mit einer kompletten Immo­bilien­finan­zierung für Rentner, denn dabei handelt es sich in der Regel um sehr hohe Summen von mehreren hundert­tausend Euro. Da Kredite in dieser Höhe oft über 20, 25 oder 30 Jahre abgezahlt werden, sind Banken dabei sehr zurück­haltend. Das liegt an dem hohen Risiko, dass ein Kredit in dieser Höhe nicht mehr vollständig vom Kredit­nehmer getilgt werden kann.

Wieviel Kredit bekommt man als Rentner?

Das Alter spielt bei der Kredit­höhe eine wichtige Rolle.

  • Wer zwischen 65 und 75 Jahre alt ist und alle Voraus­setzungen erfüllt, kann einen Kredit bis zu 50.000 € erhalten.
  • Ab einem Alter von 75 Jahren bewilligen die meisten Banken in der Regel nur noch Kredit­summen von maxi­mal 25.000 €.
  • Nur wenige Banken vergeben auch Kredite für Rentner über 80 – aller­dings nur bei exzellenter Bonität.

Da die finan­ziellen Gegeben­heiten bei Rentnern indi­viduell sind und Banken sehr unter­schied­lich mit diesem Thema umgehen, sind pau­schale Aussagen über die mög­liche Kredit­höhe schwierig. Generell gilt aber der Grund­satz: Wer eine hohe Rente und eine sehr gute Boni­tät besitzt, hat bessere Chancen auf einen hohen Kredit.

Welche Unterlagen benötige ich für den Abschluss eines Seniorenkredits?

Sie müssen Unter­lagen vorlegen, die zum einen Ihre Identität belegen. So soll es Betrügern erschwert werden, sich unter falschem Namen Geld zu beschaffen. Zum anderen müssen Sie Ihre finan­zielle Situation, also Ein­nahmen und Ausgaben, erklären. Folgende Unter­lagen werden in der Regel benötigt:

  • Ausweisdokumente wie die Personal­ausweise aller Antrag­steller
  • Rentenbescheide
  • Nachweise über weitere Ein­nahmen wie beispiels­weise durch Ver­mietung
  • Informationen zu bereits lau­fenden Krediten und anderen Ver­pflichtungen
  • SCHUFA-Auskunft zur Bonitäts­prüfung
  • Nachweise über mögliche Sicher­heiten wie z. B. Lebens­versiche­rungen oder Immo­bilien

Die Liste der erforder­lichen Unterlagen kann sich von Bank zu Bank unter­scheiden, da es in den einzelnen Geld­insti­tuten unter­schied­liche Vergabe­richt­linien gibt.

 

Schritt für Schritt: Wie beantrage ich einen Rentnerkredit?

Eine Möglichkeit ist der Gang zu Ihrer Hausbank um die Ecke. Dort können Sie anfragen, zu welchen Kondi­tionen Sie einen Senioren­kredit bekommen würden. Aller­dings sollten Sie immer ver­schie­dene Produkte ver­gleichen und auch Raten­kredite anderer Kredit­geber in Betracht ziehen, um das beste Ange­bot zu finden. Das geht unkompli­ziert über unseren Raten­kredit Vergleich. Dort können Sie den Vorgang in wenigen Schritten abwickeln.

  • Tragen Sie die grundlegenden Rahmen­bedin­gungen des gewünschten Rentner­kredites ein. Das sind die Kredit­summe und die Lauf­zeit. Halten Sie auch den Verwendungs­zweck fest – für einen Auto­kredit oder Wohnkredit können Sie günstigere Zinsen bekommen als für einen Kredit ohne Verwendungs­zweck. An­schließend sehen Sie eine Liste der aktu­ellen Kredit­ange­bote mit den jewei­ligen Zinsen.

  • Haben Sie ein passendes Angebot für Ihren Rentner­kredit im Vergleich gefunden, wählen Sie den ent­sprechen­den Anbieter aus und geben Ihre Kredit­anfrage in unser Online-Formular ein. Nun machen Sie zudem noch einige Angaben zu Ihrer Person und Ihrer finan­ziellen Situation. Über unseren Kooperations­partner Verivox geht Ihre Anfrage dann an die ausge­wählte Bank.

  • Als Nächstes bekommen Sie von der Bank ein persön­liches Angebot. Lesen Sie die Kredit­bedin­gungen genau durch. Ent­scheiden Sie sich dafür, reichen Sie per Post oder online nun die gefor­derten Unter­lagen ein. Dazu gehören z. B. eine Kopie Ihres Aus­weises und Renten­bescheide.

  • Nun muss die Bank noch Ihre Identität prüfen. Das geschieht per Video­ident- oder Postident-Verfahren. Für das Videoident-Verfahren brauchen Sie eine Video­kamera an Ihrem Smart­phone oder Computer. Sie halten Ihre Ausweis­papiere in die Kamera und legiti­mieren sich auf diese Weise.

    Alternativ können Sie auch das Postident-Verfahren nutzen, indem Sie eine Post­filiale auf­suchen und sich Ihre Identi­tät von einem Mitar­beiter vor Ort bestä­tigen lassen. Je nach Bank kann es 4–8 Tage bis zur Aus­zahlung des Dar­lehens dauern. Je geringer die Kredit­summe, desto kürzer ist in der Regel die Bearbeitungszeit.

Der 2/3-Zins hilft beim Vergleich

Beachten Sie, dass das endgültige Angebot Ihrer Wunsch­bank von den Ergeb­nissen des Ver­gleichs abweichen kann, da Ihre persön­liche Bonität über den Zins­satz mit­entschei­det. Schauen Sie sich daher den 2/3-Zins genau an, der bei jedem Ange­bot ange­geben sein muss. Dieser Richt­wert be­schreibt die Zinsen, die zwei Drittel der Kunden gewährt werden und damit für die Mehr­heit infrage kommt.

Jetzt Kredite für Rentner mit Sofortzusage vergleichen

Wenn es besonders schnell gehen soll, sind Kredite mit Sofort­zusage interessant. Sofort­kredite werden von Direkt­banken angeboten. Sie bekommen in der Regel inner­halb weniger Sekunden eine Prog­nose über die Zusage für Ihren Rentner­kredit. Die Aus­zahlung erfolgt inner­halb von 1–3 Tagen. Es gelten die gleichen Voraus­set­zungen wie für einen klassi­schen Raten­kredit: Sie sollten über eine hohe Rente und eine gute Bonität verfügen.

zum Sofortkredit Vergleich

So erhöhen Sie als Rentner Ihre Chancen auf einen Kredit

Damit es mit dem Kredit für Rentner oder Pensionäre klappt und Sie bei dem Kredit­antrag nicht abge­wiesen werden, sollten Sie prüfen, welche zusätz­lichen Sicher­heiten Sie der Bank bieten können. Fol­gende Möglich­keiten gibt es:

  • Immobilien als Sicherheit: Mit einer eigenen Immo­bilie können Sie meist den gesamten Kredit­rahmen absichern. Können Sie das Darlehen nicht zurück­zahlen, darf die Bank das Eigen­heim jedoch ver­steigern.
  • Kredit mit Bürgen: Beantragen Sie den Kredit mit einem Bürgen, erhöhen Sie die Chancen auf einen Rentner­kredit enorm. Dieser muss aller­dings selbst kredit­würdig sein. Können Sie den Kredit nicht zurück­zahlen, muss der Bürge die komplette Til­gung übernehmen.
  • Mitantragsteller: Wer einen Kredit zu zweit beantragt, z. B. mit dem Ehe­partner, bietet der Bank mehr Sicher­heit. Ist dieser zudem jünger, wirkt sich das zusätz­lich posi­tiv auf die Geneh­migung Ihres Senioren­kredites aus.
  • Wertpapiere, Schmuck, Sparguthaben: Wertvolle Gegen­stände und Erspartes können bei Zahlungs­ausfall gepfändet werden können. Dabei wird Spar­gut­haben eher von den Banken akzep­tiert als bewegliche Güter, da diese schwie­riger zu veräußern sind.
  • Restschuldversicherung: Eine Rest­schuld­versiche­rung über­nimmt in einem Notfall, z. B. beim Tod des Kredit­nehmers, die fälligen Raten. Ein weiterer Vorteil: Die Kinder des Ver­stor­benen müssen nicht für die Schulden auf­kommen. Zudem akzep­tieren die Banken eine Rest­schuld­versiche­rung als Sicherheit.
Überprüfen Sie Ihren SCHUFA-Score

Banken bewerten Ihren SCHUFA-Score, um Ihre Kredit­würdig­keit festzu­stellen. Deswegen ist es wichtig, dass Sie eine kosten­lose SCHUFA-Selbst­aus­kunft einholen, um Ihren Eintrag vor dem Kredit­antrag zu prüfen und gegebenen­falls korri­gieren zu lassen. Oft finden sich dort näm­lich veraltete oder fehler­hafte Angaben, die sich nega­tiv auf Ihre Boni­tät auswirken können.

Welche Alternativen habe ich, wenn mein Rentnerkredit abgelehnt wurde?

In einigen Fällen kommt es zu einer Kredit­ab­lehnung. Das kann ver­schie­dene Gründe haben, z. B. wenn Ihre Rente nicht aus­reicht, um die Kredit­raten zu zahlen oder wenn es nega­tive SCHUFA-Einträge gibt.  

Wurde Ihr Kredit­antrag abge­lehnt, prüfen Sie Alter­nativen zu einem konven­tio­nellen Raten­kredit. Even­tuell können Sie bei Familien­mit­gliedern oder Freunden einen günstigen Privat­kredit bekommen. Oder Sie sichern sich auf diese Weise einen Teil­betrag, damit sich die Kredit­summe bei Ihrer Bank ver­ringert – und Ihre Chancen auf einen Rentner­kredit somit steigen.

Manchmal kommt auch ein P2P-Kredit in Frage, wenn die Chancen auf einen Kredit für Rentner bei Ihrer Wunsch­bank schlecht sind. P2P bedeutet „Peer-to-Peer-lending“: Über Internet-Plattformen werden dabei Privat­kredite vermittelt. Aller­dings sind P2P-Kredite mit höheren Zinsen verbunden.

Fazit: Rentner können einen Kredit erhalten

Die gute Nachricht lautet: Auch Rentner können einen Kredit erhalten. Um einen Senioren­kredit zu er­halten, sind aller­dings eine aus­reichend hohe Rente und eine gute Bonität wichtige Voraus­set­zungen. Bei einigen Banken gibt es Alters­grenzen, sodass es ab 75 oder 80 Jahren schwieriger wird, einen Kredit trotz Rente zu erhalten.

Häufige Fragen zum Seniorenkredit

  • Das lässt sich nicht pauschal sagen, da ver­schie­dene Banken unter­schied­liche interne Vergabe­richt­linien haben. Ab einem Alter von 75 Jahren bewilligen die meisten Banken in der Regel nur noch geringe Kredit­summen. Wenige Banken ver­geben auch Kredite für Rentner über 80 – aller­dings nur bei exzel­lenter Bonität.

  • Ja, Sie können auch als Rentner ein Auto finanzieren. Ein Auto­kredit bei einer Bank ist sogar zu besseren Kondi­tionen möglich als ein Raten­kredit ohne bestimmten Verwendungs­zweck. Voraus­set­zungen sind eine aus­reichend hohe Rente, um die monat­lichen Raten­zahlungen stemmen zu können, sowie eine gute Bonität. Eine Alter­native dazu ist Auto-Leasing. In diesem Fall leihen Sie sich ein Auto lang­fristig und sparen die An­schaffungs­kosten.

  • Ja, das ist möglich. Es gelten beim Raten­kauf, egal ob online oder bei einem Händler, die gleichen Bedin­gungen wie bei einem Raten­kredit. Sie müssen eine regel­mäßige Rente erhalten und eine hohe Kredit­würdig­keit vorweisen.

  • Einen guten Überblick über die aktu­ellen Zinsen erhalten Sie in unserem Raten­kredit Vergleich. Dort geben Sie die gewünschte Summe, die Lauf­zeit und den Verwen­dungs­zweck an. Anschließend wird Ihnen eine Liste der mög­lichen Dar­lehen angezeigt, aus der Sie das passende auswählen können.

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