Kryptowährungen verstehen: Wie Sie Kryptos kaufen und Risiken einschätzen

Sie heißen Ondo, Ethereum, Peanut The Squirrel oder Solana. Was sich an­hört wie Namen aus Comics oder Science-Fiction-Filmen sind Krypto­währungen. Dieses digitale Geld wird welt­weit als Geld­anlage genutzt. Wie das funktio­niert sowie welche Vorteile und Risiken bestehen, lesen Sie hier.

Heike Kevenhörster
Zuständige Redakteurin für den Bereich Geldanlage
Stand: 24.01.2024
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Das Wichtigste in Kürze
  • Kryptowährungen wie Bitcoin gibt es nur als Daten. Sie werden ohne zentrale Kontrollstelle wie einen Staat oder eine Notenbank geschaffen und gehandelt.
  • Die Akzeptanz von digitalen Währungen ist in den letzten Jahren gestiegen.
  • Kurse von Kryptowährungen schwanken stark. Sie können hohe Renditen erzielen, aber auch empfindliche Verluste erleiden.
  • Gewinne aus echten Kryptowährungen sind nach 1 Jahr steuerfrei.
  • Um Digitalwährungen zu kaufen, empfehlen wir eine Kryptobörse mit BaFin-Lizenz wie Bitvavo powered by Hyphe.

Was ist eine Kryptowährung?

Kryptowährungen, kurz: Kryptos, sind virtuelle, digi­tale Währungen. Sie sind nicht als phy­sischer Gegen­stand wie ein Geld­schein oder eine Münze vor­handen. Sie exis­tieren als Daten einer Soft­ware und sind dezentral in einem welt­weiten Netz aus Compu­tern ge­spei­chert. Eine Krypto­währung kann als Zahlungs­mittel oder als Geld­anlage ge­nutzt werden. Da die Preise stark schwan­kend sind, können An­leger mit dem Ver­kauf der je­wei­ligen Wäh­rung hohe Ge­winne – aber auch Ver­luste – machen.

Die meisten Kryptowährungen stehen nur in einer be­grenz­ten An­zahl so­genann­ter Coins oder Token zur Ver­fügung. Die älteste und bekannteste digi­tale Wäh­rung ist der Bit­coin, der 2009 in Um­lauf kam. Die Idee ent­stand als Reak­tion auf die Finanz­krise des Jahres 2008. Mit Bitcoin sollte ein von Ban­ken unab­hängiges, de­zen­trales, ano­nymes Zahlungs­mittel geschaffen werden.

Was bedeutet „Krypto“?

Das Wort „Krypto“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „geheim“ und „verborgen“. Krypto­währungen tragen den Begriff „Krypto“ im Namen, weil Krypto­graphie eine wichtige Rolle in den Netz­werken spielt. Mit Krypto­grafie ist die sichere Ver­schlüsse­lung von Daten gemeint.

Welche Kryptowährungen gibt es?

Neueinsteigern scheint es erstaun­lich, wie viele verschiedene Krypto­wäh­rungen es gibt: Inzwischen sind es über 10.000. Die genaue Zahl schwankt, da immer wieder neue digi­tale Coins und Token auf den Markt kommen. Die einzelnen Digital­währungen unter­scheiden sich z. T. erheb­lich. Im Fol­genden finden Sie für fünf der wichtigsten Krypto­währungen Erklä­rungen für Anfänger.

  • Bitcoin ist die erste Krypto­währung. Sie wurde 2008 von einer Person oder Gruppe von Per­sonen erfunden, die sich Satoshi Nakamoto nannte. Jede Person kann Bitcoin senden, emp­fangen oder halten. Man benötigt dafür nur eine digi­tale Geld­börse, eine so genannte „Wallet“. Das Bitcoin-Netzwerk zeichnet in einem digi­talen Haupt­buch, der Block­chain, alle Trans­aktionen auf. Dies funktio­niert dezen­tral ohne Banken oder Regierungen.

    Das Angebot an Bit­coins ist auf 21 Millionen Stück begrenzt. Anders als traditio­nelle Wäh­rungen wie Dollar oder Euro ist Bitcoin damit nicht infla­tionär. Knapp 20 Millionen Bit­coins sind bereits im Umlauf, weitere werden regel­mäßig erzeugt. Etwa alle 4 Jahre findet das so genannte Bitcoin-Halving statt. Dabei wird die Anzahl der neu geschaffenen Bit­coins halbiert, sodass die Menge an Bit­coin immer lang­samer zunimmt. Voraus­sicht­lich 2140 werden alle Bit­coins hervor­gebracht sein.

  • Die digitale Plattform Ethereum wurde 2015 von Vitalik Buterin ent­wickelt. Auf der Ethereum-Blockchain können dezen­trale Anwen­dungen wie spezielle Ver­träge zwischen mehreren Parteien er­stellt werden. Solche „Smart Contracts“ sind in der Lage, Ab­machungen zwischen ver­schie­denen Per­sonen schnell, sicher und günstig zu erfüllen. Smarte Verträge können z. B. in den Bereichen Finanzen, Ver­siche­rungen, Crowd­investing und Immo­bilien nützlich sein.

    Ethereum verwendet wie Bitcoin die Block­chain-Technologie, verbraucht aber durch ein anderes Vali­dierungs­verfahren („Proof of Stake“) weitaus weniger Energie als Bitcoin („Proof of Work“). Die Krypto­währung, die dem Netz­werk zugrunde liegt, heißt Ether. Weitere Infor­mationen finden Sie auf unserer Seite Ethereum kaufen.

  • XRP heißt die Krypto­währung der Ripple-Plattform, die es seit 2012 gibt. Das Open-Source-Protokoll ermöglicht schnelle und kosten­günstige Trans­aktionen und will so z. B. eine Alter­native zu SWIFT-Zahlungen bieten. Das Netz­werk wendet sich vor allem an Banken, Zahlungs­dienst­leister und Über­weisungs­dienste. XRP wird nicht dezen­tral geschürft, sondern von der Firma Ripple heraus­gegeben.

  • Tether, abgekürzt USDT, ist ein sogenannter Stable­coin, d. h. er bildet den Wert eines anderen Vermögens­wertes ab, der weniger Wert­schwan­kungen aufweist. Tether ist an den US-Dollar gekoppelt: Ein USDT verbrieft 1 US-Dollar. Ein Stablecoin wird z. B. von Anlegern ver­wendet, die ihr Kapital mit mög­lichst geringer Vola­tilität parken möchten, ohne dafür den Krypto­markt zu verlassen.

  • Solana ist wie Ethereum eine Krypto-Plattform für Smart Contracts. Dabei können auf Solana besonders viele Trans­aktionen pro Sekunde bei besonders nie­drigen Netz­werk­gebühren aus­geführt werden. Das Solana-System gibt es seit 2020. Die Anwen­dungen liegen vor allem in den Bereichen dezen­trales Finanz­wesen, Zah­lungen, Gaming und Non-Fungible Token (NFTs). NFTs sind Krypto­werte, die anders als Krypto­währungen ein­malig und nicht teilbar sind.

    Krypto-Fans diskutieren gern unter­einander, welche die beste Krypto­währung ist und welcher digi­talen Währung die Zukunft gehört. Dazu werden oft die Ziele, Funktionen und tech­nischen Inno­vationen der ver­schie­denen Pro­jekte verglichen. Andere Krypto-Anleger sagen sich dagegen einfach: Die besten Krypto­wäh­rungen sind die, die ich zu einem höheren Preis ver­kaufen kann, als ich sie gekauft habe.

Die 10 größten Kryptowährungen nach Marktkapitalisierung

Im Folgenden nennen wir Ihnen die Kryptowährungen, welche die größte Marktkapitalisierung aufweisen. Mit Marktkapitalisierung ist der aktuelle Gesamtwert aller im Umlauf befindlichen Coins gemeint. Wir haben die zehn größten digitalen Währungen heraus­gesucht und listen sie in der fol­gen­den Tabelle auf­.

Die größen Krytowährungen nach Marktkapitalisierung

Kryptoprojekt/ Coin

Symbol

Marktkapitalisierung

Bitcoin

BTC

1,912,138,063,765 €

Ethereum/Ether

ETH

390,813,780,186 €

Ripple/XRP

XRP

172,924,607,205 €

Tether

USDT

133,513,266,824 €

BNB

BNB

100,635,245,696 €

Solana

SOL

94,791,363,256 €

Dogecoin

DOGE

53,930,411,429 €

USDC

USDC

44,898,513,544 €

Cardano

ADA

36,445,865,999 €

Lido Staked Ether

STETH

31,144,984,187 €

Quelle: Coingecko.com, Stand: 16.01.2025

Die mit Abstand höchste Markt­kapitali­sierung erreicht weiter­hin der Bitcoin, die älteste digi­tale Wäh­rung, mit ca. 1,9 Billionen Euro (Stand: 16. Januar 2025).

Wie funktionieren Kryptowährungen?

Kryptowährungen funktionieren dezentral, d. h. sie werden nicht von einer Noten­bank oder einem Staat heraus­gegeben und unter­liegen auch nicht der Kontrolle einer zentralen Instanz. Statt­dessen finden sowohl die Aus­gabe neuer Ein­heiten als auch die Auf­zeich­nung von Trans­aktionen über die Block­chain-Technologie statt.

Was ist eine Blockchain?

Eine Blockchain ist eine Art digi­tales Ver­zeichnis, in dem Infor­mationen über Trans­aktionen sicher und unver­änderbar gespeichert werden. Eine Block­chain ist eine Daten­bank, die dezen­tral, also ver­teilt auf viele Rechner, geführt wird. Sie verwendet krypto­gra­fische Ver­fahren zur Ver­schlüsse­lung von Infor­mationen.

Die Verlässlichkeit, der auf der Block­chain gespeicherten Daten wird durch ein komplexes System sicher­gestellt, bei dem ein Netz­werk aus vielen Rechnern und Nutzern wesent­lich ist. Eine Mani­pula­tion oder nach­träg­liche Ände­rung ist unmög­lich. Ein Konsens­mecha­nismus regelt, dass sich alle Rechner über den jeweils aktu­ellen Stand der Block­chain einig sind.

Bitcoin nutzt dabei den ältesten Konsens­mecha­nismus Proof-of-Work, der auf Rechen­leistung basiert. Wegen seines hohen Energie­ver­brauchs wird dieser oft kriti­siert. Ethereum nutzt dagegen Proof-of-Stake als Konsens­mecha­nismus. Dabei tragen Teil­nehmer des Netz­werks zum Funktio­nieren der Block­chain bei, indem sie einen Teil ihrer Krypto­währung als Pfand hinter­legen.

Welchen Zweck haben Kryptowährungen?

Das Ziel vieler Krypto­wäh­rungen ist es, bar­geld­losen Zahlungs­verkehr ohne die Abhängig­keit oder Auf­sicht von Banken, Behörden und Staaten zu ermög­lichen.

Krypto-Befürworter meinen auch, dass Digital­währungen sinn­voll sind, um soge­nannte „Smart Contracts“ zu unter­stützen. Diese können komplexe Abmachungen, die Finanzen, Besitz­tümer und Berech­tigungen betreffen, zwischen mehreren Personen verein­fachen. Smarte Verträge können durch Krypto­wäh­rungen schnell, sicher und günstig erfüllt und Geld­flüsse stärker auto­matisiert werden.

Bitcoin wird zudem oft als idealer Wert­speicher gesehen, weil die älteste Krypto­währung anti-inflationär angelegt ist. Generell haben sich Krypto­währungen als eigene, speku­lative Anlage­klasse eta­bliert. Die starken Schwan­kungen der Kurse ermög­lichen hohe Gewinne, aber auch empfind­liche Verluste.

Vorsicht vor Schein-Projekten

Der Zweck einiger Kryptoprojekte liegt leider darin, als eine Art Schneeball­system den Draht­ziehern das Geld nichts­ahnender Anleger zuzu­treiben. Die Betrüger versuchen typischer­weise zunächst, einen Coin oder Token bekannt zu machen und den Kurs in die Höhe zu treiben, um dann ihren Besitz auf einen Schlag zu verkaufen („Pump and Dump“). Sie streichen dann den Gewinn ein und ziehen sich zurück, während die Klein­inves­toren, die noch inves­tiert sind, auf ihren Ver­lusten sitzen bleiben.

Andere Kryptos, darunter so genannte Meme­coins oder Spaß­coins, geben gar nicht vor, einen spezi­fischen Nutzen bereit­zustellen, sondern dienen in erster Linie der Unter­haltung. Oft sind solche Token unbe­schwert lustig, nied­lich oder ironisch. Häufig sind sie von Internet-Phänomenen wie Hypes oder viralen Bildern bzw. Videos inspi­riert und werden von einer Online-Community unter­stützt.

Wie kauft und verkauft man Kryptowährungen?

Bevor Sie als Neuling in Kryptowährungen investieren, ist es empfeh­lens­wert, sich über die ver­schie­denen Wege zu infor­mieren, wie das Kaufen und Verkaufen von digi­talen Wäh­rungen vor sich gehen. Der fol­gende Leit­faden beschreibt kurz und knapp, wie man als An­fänger in Krypto investiert.

Soll ich echte Coins oder Krypto-Wertpapiere kaufen?

Sie haben die Wahl, entweder physische Krypto­wäh­rungen zu kaufen oder Wert­papiere zu er­werben, die den Kurs von Krypto­wäh­rungen nach­bilden. Das kann z. B. einen Unter­schied bei der Besteue­rung von Krypto-Gewinnen machen. Echte Krypto­wäh­rungen sind zudem auch eine Voraus­setzung dafür, dass Sie die Coins auf eine eigene Wallet über­tragen können. Dann können Sie sie als Zahlungs­mittel nutzen oder am betreffen­den Krypto-Öko­system teil­nehmen.

Echte Kryptowährungen kaufen

Bei echten Kryptowährungen sind bei Ihrem Kauf wirklich die digitalen Coins hinter­legt. Krypto­währungen wie Bitcoin, Ethereum oder Solana physisch zu kaufen, ist inzwischen unkompli­ziert möglich. Das macht das Krypto-Investieren auch für Anfänger leicht. Diese Schritte sind dafür notwendig:

  1. Suchen Sie sich eine vertrauens­würdige Kryptobörse (z. B. Bitvavo powered by Hyphe, BSDEX oder Bison) oder wählen Sie einen regu­lierten Broker, der physische Krypto­währungen anbietet, etwa Trade Republic, finanzen.net ZERO, Traders Place oder justTRADE*.
  2. Dort durchlaufen Sie einen Anmelde- und Identifikations­prozess. Dieser läuft ähn­lich ab, als ob Sie ein Konto bei einer Bank eröffneten.
  3. Überweisen Sie Geld auf Ihr dortiges Ver­rechnungs­konto.
  4. Nun können Sie digitale Wäh­rungen kaufen. Sie müssen keine ganzen Coins kaufen, auch Bruch­stücke sind mög­lich. Auf vielen Platt­formen können Sie ab 1 € loslegen.

Wollen Sie die Krypto­wäh­rungen wieder ver­kaufen, gehen Sie wie folgt vor:

  1. Rufen Sie Ihre Wallet auf.
  2. Klicken Sie die Krypto­währung an, die Sie ver­kaufen möchten.
  3. Klicken Sie den Button „Verkaufen“.
  4. Tippen Sie die Anzahl der Coins an, die Sie ver­kaufen möchten. Optio­nal können Sie auch den Euro-Wert der digi­talen Währung eingeben, den Sie ver­kaufen möchten.
  5. Sehen Sie sich die Vorschau genau an. Bestä­tigen Sie den Verkauf.
  6. Das erzielte Geld wird Ihrem Ver­rechnungs­konto auf der Börse bzw. bei Ihrem Depot­anbieter gut­ge­schrieben. Von dort können Sie es sich über­weisen. Alter­nativ können Sie das Gut­haben ver­wenden, um wieder Krypto­wäh­rungen zu kaufen.

Krypto-Wertpapiere kaufen

Krypto-Wertpapiere bilden die Wert­ent­wicklung von Krypto­währungen ab. Sie können, müssen aber nicht, mit echten Coins hinter­legt sein. Der Kauf von Krypto-Wert­papieren ist ohne großen Auf­wand mög­lich.

Wenn Sie bereits ein Depot haben, auf dem Sie Aktien oder Fonds halten, können Sie bei diesem Anbieter meist auch Wert­papiere auf digitale Währungen kaufen. Dann ent­fallen für Sie die Schritte 1 und 2 und Sie können direkt bei Schritt 3 loslegen.

  1. Wählen Sie einen vertrauens­würdigen Online-Broker oder eine Bank mit Krypto-Wert­papieren im Ange­bot, etwa Scalable Capital, finanzen.net ZERO oder Traders Place.
  2. Dort durchlaufen Sie einen Anmelde- und Identifi­kations­prozess. Dieser ist ähnlich wie bei der Eröff­nung eines Bank­kontos.
  3. Überweisen Sie Geld auf Ihr dortiges Verrechnungs­konto.
  4. Nun können Sie Krypto-Wertpapiere kaufen.

Welche Krypto-Wertpapiere gibt es?

Es gibt unterschiedliche Arten von Krypto-Wert­papieren. Zum einen können Sie Exchange-Traded Products (ETPs) kaufen, die ähnlich wie ETFs gehandelt werden. Zum anderen können Sie Krypto-Derivate erwerben, die zum Teil weitaus risiko­reicher sind.

  • Während in den USA seit 2024 ETFs auf Krypto­wäh­rungen wie Bitcoin und Ethereum zuge­lassen sind, gibt es aus regu­lato­rischen Gründen in der EU keine börsen­notierten Index­fonds, die nur Krypto­wäh­rungen ent­halten. In Deutsch­land gibt es daher keine speziellen Exchange-Traded Funds (ETFs) für Kryptos. Statt­dessen werden z. B. Themen-ETFs angeboten, die Aktien von ver­wandten Unter­nehmen enthalten. Über Blockchain-ETFs inves­tieren Sie z. B. in börsen­notierte Unter­nehmen, die mit Krypto­wäh­rungen zu tun haben und auf Infra­struktur, Prozesse oder Pro­dukte rund um die Blockchain-Technologie setzen.

    Eine weitere Alternative zu Krypto-ETFs stellen hier­zu­lande Exchange-Traded Products (ETPs) wie Krypto-ETNs und Krypto-ETCs dar. ETN steht für Exchange-Traded Note, ETC für Exchange-Traded Commodity. Über diese Wert­papiere kann man, ganz ähn­lich wie man das von ETFs kennt, in Krypto­wäh­rungen inves­tieren. Es gibt Krypto-ETCs auf einzelne Coins wie Bitcoin, Ether oder Solana, aber auch ETNs oder ETPs, über die man mit einem Papier in eine Vielzahl von digi­talen Wäh­rungen inves­tiert.

    Der Nachteil von ETNs und ETCs gegen­über ETFs ist, dass es sich bei ihnen nicht wie bei Index­fonds um Sonder­ver­mögen, sondern um Schuld­ver­schreibungen handelt. Dadurch besteht für Sie als Anleger ein Risiko, Kapital zu ver­lieren, wenn der Heraus­geber des Wertpapiers insolvent wird.

  • Mit Derivaten investieren Sie nicht direkt in die Digital­währung selbst. Statt­dessen speku­lieren Sie nur auf die Wert­ent­wicklung der zugrunde­liegenden Krypto­währung. Solche Deri­vate heißen z. B. Futures, Zerti­fikate, CFDs und Options­scheine. Sie können sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse setzen.

    Mit so genannten Hebel-Produkten können Sie Ihren Einsatz außerdem um ein Viel­faches erhöhen. Solche Faktor-Wert­papiere sind komplex und sehr risiko­reich. Hebel-Produkte werden von uns nicht empfohlen. Mit ihnen lassen sich poten­zielle Gewinne, aber auch Ver­luste erheb­lich steigern. Sie können mehr Geld ver­lieren, als Sie einge­setzt haben.

Was ist die beste Kryptobörse?

Die besten Krypto­börse, bei der Sie digi­tale Wäh­rungen kaufen und ver­kaufen wollen, sollte fol­gende Krite­rien erfüllen:

  • hohe Sicherheits­standards
  • in Deutschland bzw. der EU regu­liert
  • Verwahrung der Coins bei einem Anbieter mit BaFin-Lizenz
  • große Anzahl an handel­baren Coins
  • niedrige Gebühren
  • einfache Benutzer­ober­fläche
  • transparente Kosten­aus­weisung

Planen Sie, die digi­talen Wäh­rungen auf eine selbst ver­waltete Wallet zu über­tragen, so achten Sie darauf, dass die Börse dies ermög­licht. Geeig­nete Anbieter sind u. a. Bitvavo powered by Hyphe, BSDEX, Bison und Bitpanda.

Experten-Tipp

Diese Krypto-Handelsplattformen empfehle ich Ihnen

Heike Kevenhörster

Heike Kevenhörster
Vergleich.de Expertin für Geldanlagen

Ich rate Ihnen, nur Krypto­börsen zu ver­wenden, die eine BaFin-Lizenz besitzen, wie bei­spiels­weise Bitvavo powered by Hyphe. Hier können Sie über 300 Coins handeln und profitieren von günstigen Gebühren.

Nicht für alle Anleger ist eine auf Bitcoin & Co. speziali­sierte Handels­plattform über­haupt nötig.

Wer sich nur für die bekanntesten Coins interessiert und Kryptowährungen als Geldanlage eher zusätzlich zu seinen Investments in Aktien und ETFs in Angriff nehmen möchte, kann bei einem etablierten Online-Broker alles finden, was er braucht.

Einige dieser Finanzdienstleister wie Trade Republic, finanzen.net ZERO und Traders Place bieten außer herkömmlichen Wertpapieren auch den Handel mit echten Kryptowährungen an. Der Transfer auf eine eigene Wallet ist hier jedoch in der Regel nicht möglich.

Experten-Interview: Mit eigenen Wallets übernimmt man Verantwortung

Lisa Fischer
© 21Shares

Wie kann man seriös in Krypto­wäh­rungen inves­tieren? Woran erkennt man ver­trauens­würdige Börsen? Was ist das Besondere an Bit­coin und warum ist die älteste Cyber­devise weiter­hin so beliebt? Diese und weitere Fragen beant­wortet Lisa Fischer von 21Shares, dem größten Emittenten von börsen­gehan­delten Pro­dukten (ETPs) im Krypto-Bereich.

Bitcoin ist als älteste Krypto­währung weiterhin die­jenige mit der größten Markt­kapi­tali­sierung. Was macht die besondere Stel­lung von Bitcoin aus?

Lisa Fischer: Das Besondere an Bitcoin ist, dass es sich um einen dezen­tralen Ver­mögens­wert handelt, der für jeden zu­gäng­lich ist, aber von nie­mandem kontrolliert wird. Bitcoin wurde während der Finanz­krise von dem Pseu­donym Satoshi Nakamoto ins Leben gerufen. Bis heute ist nicht bekannt, ob hinter Satoshi Nakamoto eine ein­zelne Person oder eine Gruppe steht.

Was ist bei Bitcoin anders als bei einer tradi­tio­nellen Währung?

Lisa Fischer: Im Gegensatz zu tradi­tio­nellen Banken­systemen werden Bitcoin-Transaktionen durch komplexe mathe­ma­tische Algo­rithmen ver­schlüsselt. Diese sind für jeden trans­parent in der Block­chain ein­sehbar, ohne dass die Iden­tität der Betei­ligten bekannt ist oder eine zentrale Dritt­partei wie eine Bank benötigt wird.

Aufgrund der dezentralen Struk­tur der Block­chain werden die Daten nicht bei einer zen­tralen Auto­rität wie einer Zentral­bank gespeichert oder von einer solchen ver­ar­beitet, sondern sind auf Computern welt­weit verteilt. Dadurch ent­fällt das Risiko, dass die zen­trale Partei mani­puliert wird oder versagt.

Was folgt noch aus der Dezen­trali­tät von Bitcoin?

Lisa Fischer: Anders als herkömmliche Wäh­rungen unter­liegt Bitcoin keiner staat­lichen Kontrolle oder Heraus­gabe, was bedeutet, dass die Währung nicht will­kürlich neu gedruckt werden kann. Das Bitcoin-Protokoll legt prä­zise fest, dass die Gesamt­anzahl der im Umlauf be­find­lichen Coins auf maxi­mal 21 Millionen begrenzt ist, und diese Ober­grenze wird voraus­sicht­lich im Jahr 2140 erreicht sein. Diese begrenzte Ver­füg­barkeit hat in der Regel einen wert­stei­gernden Faktor, schützt vor Inflation und hat zudem den Effekt, dass Inves­toren das zu­künf­tige Ange­bot besser vorher­sagen können.

Die dezentrale Natur, Sicher­heit und Trans­parenz sowie das begrenzte Angebot machen Bit­coin zu einer einzig­arti­gen und ro­bus­ten Krypto­währung, die bereits seit 15 Jahren exis­tiert und immer mehr Bekannt­heit sowie Akzep­tanz erhält.

Bitcoin wird manchmal als digi­tales Gold bezeichnet. Wie sehen Sie das?

Lisa Fischer: Beide Ver­mögens­werte weisen eine be­grenzte Ver­füg­barkeit auf und sind somit gegen­über Infla­tion wider­stands­fähig. Sowohl Bitcoin als auch Gold sind unab­hängig von tradi­tionellen Banken­systemen und ent­ziehen sich direkter Kontrolle durch Regie­rungen. Auf­grund dieser Eigen­schaften fungieren beide als Wert­auf­be­wahrungs­mittel, besonders in Zeiten wirt­schaft­licher Un­sicher­heiten. Obwohl aus Bit­coin kein schicker Schmuck entstehen kann, bieten die digi­talen Eigen­schaften einige Vor­teile gegen­über Gold. Bitcoins lassen sich leichter trans­ferieren und ein­facher in kleinere Ein­heiten teilen. Ein weiterer Plus­punkt: Für den Trans­port größerer Summen wird kein Sicher­heits­personal oder Trans­porter benötigt.

Viele Kryptobörsen und -Marktplätze sind durch Hacker­angriffe, Ver­untreu­ungen von Kunden­geldern oder andere krimi­nelle Hand­lungen in Ver­ruf geraten. Wo kann man seriös in Krypto­währungen inves­tieren?

Lisa Fischer: Es gibt verschie­dene Möglich­keiten, in Krypto­wäh­rungen zu inves­tieren. Man kann dies über Krypto­börsen tun, die einen ein­fachen Zugang bieten, aber bei denen oft unklar ist, wo bzw. ob sie regu­liert sind, wie ihre Sicher­heits­mecha­nismen funktio­nieren und wie sie die Coins auf­bewahren. Anleger sollten sich stets infor­mieren, ob und in welchem Land die Krypto­börse regu­liert ist, ob die Kunden­vermögen getrennt gehalten werden und welche weiteren Sicher­heits­aspekte getroffen wurden.

Sollten Anleger ihre Krypto­währungen in eigenen Wallets verwahren?

Lisa Fischer: Inves­titionen über eigene Wallets sind sehr sicher, erfor­dern jedoch tech­nisches Know-how. Man hat die per­sön­liche Ver­ant­wortung für den Schutz vor Hacker­angriffen sowie für den Schutz des “private Keys”, der den Zugang zu den Krypto-Assets ermög­licht und bei einem Ver­lust nicht ersetzt werden kann.

Ist eine Geld­anlage in Krypto­währungen für interessierte Ein­steiger auch ein­facher möglich?

Lisa Fischer: Alternativ können Anleger klassische Finanz­produkte wie ETPs nutzen. Dabei ist es wichtig zu hinter­fragen, welche Ge­bühren anfallen, ob die Anlagen physisch oder synthetisch abge­sichert bzw. hinter­legt sind und wie es mit der Liqui­dität aussieht.

In welche Krypto­wäh­rungen sind Sie per­sönlich inves­tiert?

Lisa Fischer: Als Krypto-Enthusiastin bin ich natürlich selbst inves­tiert: Neben Bitcoin, Ethereum und weiteren Single Coins bin ich eben­falls in unseren 21Shares Crypto Basket Index ETP (HODL) inves­tiert, der die Top 5 Coins nach der prog­nosti­zierten Markt­kapi­tali­sierung im Jahr 2050 ab­bildet, sich monat­lich neu gewichtet und den ich ganz bequem über mein bestehendes Aktien­port­folio halten kann.

Das Interview wurde im Januar 2024 geführt.

Welche Nachteile und Risiken haben Kryptowährungen?

Kryptowährungen haben Nachteile und weisen z. B. Sicherheitsrisiken, Kursrisiken sowie politische und regulatorische Risiken auf. Bevor Sie Geld in digitale Währungen investieren, sollten Sie sich daher gut informieren. Im Folgenden erklären wir Ihnen die wichtigsten Nachteile.

  • Kryptowährungen gelten als hochspekulative Geldanlage. Anders als bei Gold, Aktien oder Immobilien liegt ihnen kein Sachwert zugrunde. Der Preis wird aus­schließ­lich durch An­ge­bot und Nach­frage fest­ge­legt. Geht die Nachfrage zurück, können Sie Ihr investiertes Kapital verlieren.
  • Kryptowährungen sind komplizierter zu verstehen als ein Tagesgeldkonto oder ein ETF. Wer investieren will, sollte Lernbereitschaft mitbringen.
  • Die Kurse von digitalen Währungen sind starken Schwan­kungen aus­ge­setzt, die jene auf dem Aktienmarkt deutlich übersteigen. Wenn Sie deshalb nicht ruhig schlafen können, ist diese Art der Geldanlage nicht die richtige für Sie.
  • In der Vergangenheit wurden Kryptobörsen und Wallets oft Ziel von Hackerangriffen. Kriminelle erbeuteten dabei allein im Jahr 2022 Bitcoin und andere Digitalwährungen im Wert von 2,2 Milliarden US-Dollar.
  • Wenn Sie Ihre Kryptowährungen auf einer selbst-gehosteten Wallet lagern und den privaten Schlüssel dafür verlieren, sind Ihre Kryptowerte unwiderruflich fort. Anders als bei einem verlorenen Passwort beim Online-Banking können Sie nicht einfach bei einer zentralen Stelle einen neuen Zugang anfordern.
  • Krypto-Börsen sind nicht überall regu­liert. In der Vergangenheit spekulierten einige Krypto-Dienstleister z. B. illegal mit Kundengeldern, einige Börsen gingen insolvent. Dabei verloren viele Anleger Geld. In der Regel be­steht kein An­leger­schutz wie durch die gesetzliche Einlagensicherung bei Tagesgeld oder einem Fest­geld­konto. Krypto-Dienstleister in der EU müssen jedoch Transparenz- und Sicherheitsanforderungen erfüllen, die in der MiCa-Richtlinie geregelt sind.
  • In einigen Ländern gibt es politische Vor­be­halte gegen digi­tale Wäh­rungen. In China ist z. B. der Krypto-Handel ver­boten. In Europa plant die Euro­päische Zentral­bank einen eigenen digi­talen Euro, um ihren Ein­fluss zu stärken. Dies könnte Krypto­wäh­rungen schwächen.
  • Einige Krypto-Projekte sind als Betrugsmasche angelegt, bei denen die Entwickler oder Geldgeber eventuell auf dem Höhepunkt des Wertes all ihre Coins verkaufen. Dann fällt der Kurs drastisch. Kleininvestoren verlieren bei einem solchen „Rugpull“ ihr Geld.
  • Einige Krypto-Projekte werden aus Man­gel an Kapi­tal nicht weiter­ge­führt und verlieren kom­plett ihren Wert
  • Handeln Sie Kryptos, ohne die einzelnen Coins oder Token jeweils 1 Jahr gehalten zu haben, fallen auf Ihre Gewinne ab einer bestimmten Freigrenze Steuern an. Anstelle der Abgeltungssteuer in Höhe von 25 % wird hier in der Regel Ihr persönlicher Einkommensteuersatz herangezogen, der bis zu 45 % ausmachen kann.

Welche Vorteile haben Kryptowährungen?

Digitale Währungen locken mit verheißungs­vollen Aus­sichten wie extremen Rendite­chancen, Inflations­schutz, ein­fachem Handel, Dezen­tralität und Steuer­vorteilen. Im Folgenden stellen wir Ihnen die wich­tigsten Vorteile von Krypto­währungen vor.

  • Die starken Kursschwankungen von Kryptowährung eröffnen beim Geldanlegen Chancen auf sehr hohe Gewinne.
  • Echte Kryptowährungen können, anders als beispielsweise Aktien an einer traditionellen Börse, zu jeder Tages- und Nachtzeit an 7 Tagen in der Woche gehandelt werden.
  • Besitzen Sie echte Kryptowährungen, können Sie diese nach 1 Jahr Haltedauer steuerfrei verkaufen.
  • Anders als traditionelle Währungen wie z. B. der Euro oder US-Dollar ist Bitcoin nicht inflationär. Diese Tatsache wirkt, eine stabile Nachfrage vorausgesetzt, einem Wertverfall entgegen.
  • Kryptowährungen sind unabhängig vom herkömmlichen Bankensystem und von Staaten. Es ist kein zentraler Vermittler zwischen zwei Nutzern nötig. Einzelpersonen können Kryptos direkt untereinander handeln.
  • Digitale Währungen gibt es noch nicht lange. Wenn sich Kryptowährungen am Markt weiter durchsetzen und langfristig an Wert zulegen, können Sie jetzt als relativ früher Investor etwa mit Bitcoin womöglich deutlich höhere Gewinne erzielen als spätere Einsteiger.

Wie werden Kryptowährungen versteuert?

Kryptowährungen weisen steuer­lich gegenüber anderen Geld­anlagen wie Tages- und Festgeld, Aktien, Staats­anleihen oder ETFs eine Besonder­heit auf: Sie werden wie Gold in der Regel nicht als Kapitalanlage behandelt. Das bedeutet, dass sie üblicherweise der Einkommenssteuer und nicht der Abgeltungssteuer unterliegen.

Es lassen sich 3 typische Fälle der Krypto-Besteuerung unterscheiden.

  1. Gewinne aus dem Handel mit echten Kryptowährungen
  2. „Zinsen“ auf gehaltene Kryptowährungen
  3. Gewinne aus dem Handel mit Krypto-Wertpapieren

Im Folgenden führen wir einige Grundsätze der Versteuerung auf. Um für Ihren Einzelfall die Steuer korrekt zu ermitteln, fragen Sie am besten Ihren Steuerberater. Auf der sicheren Seite sind Sie, wenn Sie Ihre Krypto-Gewinne immer in der Steuererklärung angeben.

  • Gewinne aus Verkäufen von physischen Krypto­wäh­rungen sind steuer­frei, wenn Sie die digi­tale Währung länger als 12 Monate gehalten haben. Haben Sie die Coins kürzere Zeit besessen, können Steuern anfallen. Ob Sie die Krypto­wäh­rungen ver­kaufen (in Euro) oder in eine andere Krypto­währung um­tauschen, macht dabei steuer­lich keinen Unterschied.

    Bei Gewinnen aus dem Handel mit Bitcoin & Co. handelt es sich um private Veräußerungs­geschäfte. Diese müssen inner­halb der Spekulations­frist von 1 Jahr nur dann ver­steuert werden, wenn Sie die jähr­liche Frei­grenze erreichen oder über­steigen. Die Frei­grenze für private Veräußerungs­geschäfte liegt seit 2024 bei 1.000 €, vorher betrug sie 600 €. Erreichen Sie die Frei­grenze, müssen Sie den kompletten Gewinn mit Ihrem persön­lichen Steuer­satz versteuern.

  • Ähnlich wie Zinsen können Krypto-Investoren regelmäßige Erträge erhalten. Dies sind z. B. Einkünfte aus dem Verleihen von Digitalwährungen („Lending“) oder Belohnungen für das Bereitstellen von Kryptowerten für Transaktions-Validierungen („Staking Rewards“).

    Diese Gelder zäh­len nicht wie Zinsen auf Bankeinlagen zu den Ein­künften aus Kapi­tal­ver­mögen, sondern fallen in der Regel steuer­lich unter „Einkünfte aus sons­tigen Leistungen“ (§ 22 EstG, Nr.3). Das be­deu­tet, diese Ge­winne unter­liegen Ihrem persönlichen Ein­kommen­steuer­satz, sofern sie nicht unter der jährlichen Freigrenze von 256 € bleiben.

    Unter bestimmten Voraussetzungen können zinsähnliche Einkünfte aus Kryptowährungen auch als gewerbliche Einkünfte gewertet werden. Fragen Sie hierzu Ihren Steuerberater.

  • Hier gibt es zwei Möglichkeiten: Sind die Wertpapiere nicht physisch mit Kryptowährungen hinterlegt, zählen die Gewinne üblicherweise zu Ihren Einkünften auf Kapitalvermögen. Dies trifft z. B. in der Regel bei Krypto-Derivaten wie Futures-Termingeschäften und CFDs zu.

    Dann müssen Sie auf Ihre Gewinne Abgeltungssteuer plus Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer zahlen, also ca. 26,375–28 %. Es gilt ein Freibetrag in Form des Sparerpauschbetrag von 1.000 € pro Person. Hinterlegen Sie dazu, wenn möglich, einen Freistellungsauftrag bei Ihrem Depotanbieter, um zu verhindern, dass die Steuer einbehalten wird. Alternativ können Sie sich die Steuer in Ihrer Steuerklärung zurückholen. Füllen Sie dazu die Anlage KAP aus.

    Wenn Ihre Wertpapiere dagegen physisch mit Kryptowährungen besichert sind, kann es sein, dass nicht die Abgeltungssteuer, sondern Ihr persönlicher Einkommenssteuersatz greift, sofern Sie die Wertpapiere kürzer als 1 Jahr besessen haben. Der Gewinn aus diesen Wertpapieren wäre dagegen steuerfrei, wenn Sie das Wertpapier länger als 1 Jahr gehalten haben. Dieser Fall gilt z. B. für einige Exchange-Traded Notes (ETN).

Nutzen Sie digitale Steuerhelfer

Eine große Unterstützung bei der Steuer­erklärung für Krypto-Anleger sind spe­zielle Apps und Software-Angebote. Mit Hilfe von „CoinTracking“ oder „Taxfix“ können Sie all Ihre Trans­aktionen über ver­schie­dene Börsen hinweg nach­voll­ziehen. Diese Tools impor­tieren die Käufe und Ver­käufe auto­matisch und analy­sieren diese. Je mehr Sie gehan­delt haben, desto wert­voller sind diese Helfer. Wir emp­fehlen Ihnen, früh­zeitig ein solches Steuer­programm zu verwenden.

Fazit: Sollte man in Kryptowährungen investieren?

Wenn Sie an die Zukunft von Bitcoin & Co. glauben und das Risiko tragen können, das inves­tierte Geld möglicher­weise zu ver­lieren, spricht nichts dagegen, einen kleinen Teil Ihres Portfolios in Krypto­währungen anzu­legen. Sie sollten jedoch starke Nerven haben und emotional für Kurs­schwan­kungen gewappnet sein.

Wählen Sie eine günstige und gut regulierte Kryptobörse, z. B. mit Sitz in Deutschland, und denken Sie, vor allem bei höheren Beträgen, über eine sichere Wallet nach. Sofern Sie echte Krypto­wäh­rungen kaufen, kommen Sie nach 1 Jahr Halte­dauer in den Genuss steuer­freier Gewinne. Damit sparen Sie im Vergleich zu Wert­papieren und dem Sparen auf einem Bank­konto Abgaben.

FAQ: Häufige Fragen zu Kryptowährungen

  • Ein Krypto-Coin ist ein digi­taler Vermögens­wert, der zu einer eigenen Block­chain gehört und grund­legend für die Funktion dieses Öko­systems ist. Ein solcher Coin wird aufwändig durch Proof-of-Work oder Proof-of-Stake erzeugt. Ein Krypto-Token basiert dagegen auf bereits bestehenden Block­chains und kann leichter erstellt werden. Ein Token kann z. B. auch nur für bestimmte Anwendungen oder Funktionen verwendet werden.

  • Mining nennt man das „Schürfen“, also den Prozess der Erzeugung, von Kryptowährungen wie Bitcoin. Er findet durch Überprüfungen von Transaktionen auf der Blockchain statt. Beim Bitcoin geschieht dies über den Proof-of-Work-Mechanismus. Dabei lösen die Miner mithilfe leistungsstarker Computer komplexe mathematische Aufgaben. Dafür werden sie mit Bitcoins belohnt.

  • Der Kurs aller Kryptowährungen wird von Angebot und Nachfrage bestimmt. Einflussfaktoren können u. a. die Geldmenge, das Zinsniveau, technologische Entwicklungen, die Marktpsychologie sowie regulatorische und strategische Entscheidungen von Staaten und Staatengemeinschaften darstellen.

  • Es gibt mehr als 10.000 verschiedene Kryptwährungen. Die Zahl ändert sich stetig, da ständig neue Coins geschaffen werden.

  • Als Fiat-Währungen bezeichnen Krypto-Fans herkömmliches Geld, das von Staaten ausgegeben wird, z. B. US-Dollar, Yen oder Euro. „Fiat-Währung“ ist somit der Gegenbegriff zu „Kryptowährung“. Der Begriff bezieht sich auf das lateinische Wort „fiat“, was „es werde“ bedeutet. Damit soll darauf hingewiesen werden, dass Fiat-Geld von Staaten und seinen Zentralbanken geschaffen werden kann. Geld besitzt keinen inneren Wert wie beispielsweise Gold. Sein Wert basiert auf dem Vertrauen, dass es als gesetzliches Zahlungsmittel akzeptiert wird und die Inflation nicht außer Kontrolle gerät.

  • Eine Wallet ist so etwas wie eine Geldbörse für Ihre Kryptowährungen. Dort werden Ihre digitalen Währungen aufbewahrt, ähnlich wie Wertpapiere in einem Depot. Ihre Wallet auf einer Kryptobörse wird Ihnen getrennt vom Verrechnungskonto angezeigt. Aus dieser Wallet heraus können Sie Coins verkaufen. Hierbei handelt es sich um eine so genannte „Custodial Wallet“, also eine Wallet in Fremdverwahrung. Damit geben Sie die Verantwortung für die Sicherheit Ihres Krypto-Vermögens an die Börse ab.

    Sie können auch eine Wallet verwenden, die Sie selbst verwahren. Dabei haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Arten, z. B. Software-Wallets und Hardware-Wallets. Erstere sind benutzerfreundlich und oft kostenlos verfügbar. Hardware-Wallets bieten dagegen maximale Sicherheit. Sie kosten 60–280 € und sind etwas komplizierter in der Verwendung. Von beiden Varianten einer selbst-verwalteten Wallet aus können Sie Coins über die Blockchain empfangen und senden – an Privatpersonen, aber beispielsweise auch an eine Börse, um dort Kryptowährungen zu handeln.

    Bei einer Wallet in Eigenverwahrung tragen Sie selbst die Verantwortung für Ihre Krypto-Bestände. Das bedeutet, dass Sie die Wallet-Adresse und den Zugangscode, in der Krypto-Welt „öffentlicher“ und „privater Schlüssel“ genannt, selbst sicher verwahren müssen. Verlieren Sie diese, haben Sie keinen Zugang mehr zu Ihren Kryptos.

  • Kryptowährungen kann man zur Geldanlage und für finanzielle Spekulationen nutzen, denn digitale Währungen lassen sich kaufen, halten, tauschen und verkaufen. Aufgrund der Kursänderungen ist es möglich, beim Handeln Gewinn zu erzielen, aber auch Verlust zu machen. Mit machen Kryptowährungen kann man durch Verleih („Lending“) oder durch das Bereitstellen der Digitalwährungen für Transaktions-Validierungen („Staking“) zinsähnliche Belohnungen erhalten. Einige Coins wie Bitcoin und Ethereum kann man auch zum Bezahlen nutzen; dies ist in der Regel jedoch nicht der Hauptgrund, warum jemand in Kryptos investiert.

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