- Wie viel kostet eine neue Küche?
- Was kostet eine Küchenrenovierung?
- So können Sie Ihre neue Küche finanzieren
- Tipps zum Finanzieren einer neuen Küche
- Die drei Phasen der Küchenplanung
- Günstige Alternative: Neugestaltung alter Möbel
- Checkliste Küchenplanung zum Download
- Kann man eine neue Küche steuerlich absetzen?
Wie viel kostet eine neue Küche?
Die Preisspanne für eine neue Küche reicht von 1.000 € bis zu 25.000 € und mehr. Diese hohe Differenz bei den Kosten entsteht durch die vielen Möglichkeiten zur Gestaltung einer Küche und große Unterschiede bei den Materialien der Möbel sowie bei den Elektrogeräten. Entscheidend für die Kosten einer Küche sind mehrere Faktoren:
- das Material
- die Größe
- die Ausstattung mit Elektrogeräten
- Lieferung und Einbau
- Abbau und Entsorgung der alten Küche
- eine eventuell notwendige Renovierung des Küchenraumes
Beispiele: So viel kosten die Möbel einer neuen Küche
Um einen besseren Überblick über die Kosten für die Möbel einer neuen Küche zu erhalten, haben wir einige Beispiele zusammengestellt. Es handelt sich jeweils um einen Küchenraum mit 20 qm Fläche und einer vollständigen Einbauküche mit Spüle und Elektrogeräten. Außerdem haben wir die Ausgaben für eine einfache Ausstattung denen einer gehobenen Ausstattung gegenübergestellt.
Mit einfacher Ausstattung sind eine Schrankfront aus Kunststoff, eine Arbeitsplatte aus Pressholz und günstige Elektrogeräte (Elektroherd, Kühlschrank) gemeint. Die gehobene Ausstattung bedeutet eine Schrankfront aus Naturholz, eine Arbeitsplatte aus Massivholz und hochwertige Elektrogeräte wie eine Kühl-Gefrierkombination und ein Cerankochfeld.
Beispiele für die Kosten einer neuen Küche
Küchenform | Kosten einfache Ausstattung | Kosten gehobene Ausstattung |
---|---|---|
Küchenzeile an einer Wand | 1.000–2.000 € | 4.000–7.000 € |
L-Form | 2.000–4.000 € | 5.000–9.000 € |
U-Form | 3.000–6.000 € | 6.000–13.000 € |
L-Form mit Kücheninsel | 4.000–8.000 € | 7.000–25.000 € |
Quelle: Vergleich.de, Stand: 10.09.2024
Es handelt sich bei den genannten Preisen um Beispiele, die einen Anhaltspunkt bieten und im konkreten Einzelfall stark abweichen können.
In vielen Fällen reicht die Anschaffung neuer Küchenmöbel nicht aus. Der gesamte Raum, in dem sich die Einbauküche befindet, muss renoviert werden. Dabei geht es oft darum, Wände zu tapezieren, den Fliesenspiegel der Küche auszutauschen und den Fußboden auszubessern.
Was kostet eine Küchenrenovierung?
Wenn Sie eine alte Küche komplett renovieren lassen, liegen die Kosten ungefähr bei 1.500–5.000 €. Es handelt sich dabei um die reinen Material- und Handwerkerkosten am Raum (Wände, Fußboden, Decke). Nicht eingerechnet sind Ausgaben für Küchenmöbel und neue Elektrogeräte.
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über die einzelnen Kostenfaktoren für eine Küche mit 20 qm Fläche.
Kosten einer Küchenrenovierung
Kostenfaktor | Kosten |
---|---|
neue Wandfliesen und Tapeten | 300–600 € |
Laminat-Fußboden, Material plus Verlegung | 600 € |
Vinyl-Fußboden, Material plus Verlegung | 1.000 € |
Beleuchtung, z. B. Deckenleuchte oder LED-Leisten | 50–300 € |
Elektrik neu verlegen lassen | 1.000–2.000 € |
Es handelt sich um durchschnittliche Kosten, die je nach Region, Anbieter und Wahl des Materials abweichen können. Wer einen Teil der Arbeiten selbst ausführt, spart bei den Handwerkerkosten.
Entscheiden Sie sich im Zuge der Renovierung für den Einbau neuer Fenster in der Küche, müssen Sie mit weiteren Ausgaben von mindestens 400–1.000 € pro Quadratmeter Fensterfläche rechnen. Die Kosten richten sich nach dem Material der Rahmen sowie der Verglasung und den gewünschten Dämmeigenschaften der Fenster.
Kann man eine neue Küche finanzieren?
Ja, Küchen-Finanzierungen auf Raten gibt es sogar recht häufig, weil viele Käufer die entsprechende Summe nicht frei verfügbar auf dem Konto haben. Sie haben folgende Möglichkeiten für einen Küchenkredit:
- klassischer Ratenkredit: bietet sich für Mieter einer Wohnung an
- Modernisierungskredit: kommt für Eigentümer von Immobilien infrage
- Händlerkredit: wird vom Händler direkt angeboten
- staatliche Förderung über die KfW: können sowohl Eigentümer als auch Mieter beantragen
Im Folgenden beschreiben wir die genannten Varianten.
Der klassische Ratenkredit für eine neue Küche
Sie können Ihre neue Küche mit einem klassischen Raten- oder Verbraucherkredit bei einer Bank finanzieren. In diesem Fall leihen Sie sich den benötigten Betrag und zahlen diesen plus Kreditzinsen in einem von Ihnen festgelegten Zeitraum mit monatlichen Kreditraten zurück. Die Höhe der Zinsen macht Ihre Kreditkosten aus. Folgende Beispiele verdeutlichen die Konditionen eines Kredites für eine Küche.
Beispiel: Diese Rahmenbedingungen hat ein Ratenkredit für eine neue Küche
Kreditbetrag | 15.000 € | 20.000 € |
---|---|---|
Laufzeit | 5 Jahre | 5 Jahre |
günstiger effektiver Jahreszins | 5,85 % | 5,85 % |
Monatsrate | 287,90 € | 388,86 € |
Kreditkosten nach 5 Jahren | 2.274,00 € | 3.031,60 € |
Quelle: Vergleich.de, Ratenkredit Vergleich, Stand: 10.09.2024
Wenn Sie die Konditionen für Ihre konkreten Anforderungen vergleichen möchten, empfehlen wir Ihnen unseren Ratenkredit Vergleich.
Vorteile des Ratenkredites
- große Auswahl an verschiedenen Angeboten
- schnelle Auszahlung
- langfristig planbare Rückzahlung
Nachteile des Ratenkredites
- bei schlechter Bonität werden höhere Zinsen verlangt
Der Modernisierungskredit zur Finanzierung einer neuen Küche
Eigentümer einer Immobilie können bei einer Bank einen Modernisierungskredit aufnehmen. Im Prinzip ist das ein üblicher Ratenkredit mit einer festen Kreditsumme, die in Monatsraten zurückgezahlt wird. Allerdings wird der Modernisierungskredit ausschließlich an Eigentümer von Immobilien vergeben und darf nur für den Zweck der Modernisierung genutzt werden. Der Vorteil ist, dass Banken in vielen Fällen bessere Zinsen für diesen zweckgebundenen Kredit anbieten, da die Immobilie als Sicherheit dient. Diese Form der Finanzierung hat einen weiteren Vorteil für Immobilienbesitzer. Sie können so Ihre neue Küche trotz eines bestehenden Hauskredites finanzieren.
Vorteile des Modernisierungskredites
- niedrigere Zinsen als beim klassischen Ratenkredit möglich
- Auszahlung trotz Hauskredit
Nachteile des Renovierungskredites
- wird nur an Eigentümern von Immobilien vergeben
Die neue Küche mit einem Händlerkredit finanzieren
Bei vielen Händlern können Sie direkt vor Ort beim Kauf der Küche eine hausinterne Finanzierung abschließen. So sparen Sie sich den Weg zu Ihrer Bank und die Suche nach einem günstigen Kredit. Der Vorteil: Sie regeln den Kauf und die Kreditaufnahme gleichzeitig bei nur einem Ansprechpartner.
Das kann aber mit einem Nachteil verbunden sein, denn der Händler kooperiert meist mit einer bestimmten Bank. Das bedeutet, Sie müssen die Zinsen akzeptieren, die Ihnen vorgelegt werden. Damit entgeht Ihnen die Chance auf bessere Zinsen durch einen Vergleich der aktuellen Angebote anderer Banken mit einem Kreditrechner.
Vorteile eines Händlerkredites
- Finanzierung und Kauf der neuen Küche aus einer Hand
- unkomplizierte Abwicklung direkt beim Händler
Nachteile des Händlerkredites
- keine Auswahl an unterschiedlichen Kreditangeboten
- höhere Zinsen als beim günstigsten Angebot am Markt möglich
- keine Finanzierung der Renovierungskosten
Einige Händler bieten zur neuen Küche eine kostenlose Finanzierung, eine Null-Prozent-Finanzierung, an. Leider beinhalten solche Vorschläge oft versteckte Kosten, wie z. B. Bearbeitungsgebühren und Zusatzversicherungen. Lesen Sie sich daher das Kleingedruckte im Angebot genau durch.
Die staatliche Förderung der Kreditanstalt für Wiederaufbau
Unter bestimmten Umständen erhalten Sie für den Einbau Ihrer neuen Küche eine staatliche Unterstützung von der Kreditanstalt für Wiederaufbau. Bei einigen Programmen der KfW-Förderung wird die barrierefreie oder altersgerechte Gestaltung von Wohnraum mit einem Kredit oder einem Investitionszuschuss unterstützt. Allerdings müssen bestimmte Standards eingehalten werden, wie z. B. Mindestabstände zwischen Einrichtungsgegenständen und stufenlose Zugänge. Infrage kommen die Programme 159 und 455-B.
Vorteile der staatlichen Förderung
- eventuell günstigere Zinsen als bei Ratenkrediten
- langfristig planbare Rückzahlung
Nachteile der staatlichen Förderung
- frühzeitige Antragstellung vor Beginn der Arbeiten
- bestimmte Voraussetzungen des Küchenumbaus
Tipps zum Finanzieren einer neuen Küche
Wir haben für Sie drei Tipps zusammengestellt, wie Sie Ihre neue Küche so günstig wie möglich finanzieren. Wenn Sie die Tipps beherzigen, sparen Sie bei den Zinsen für einen Kredit und müssen für Ihre neue Küche insgesamt weniger ausgeben.
Vergleichen Sie die Kreditangebote genau
Egal, ob Sie als Mieter einen klassischen Ratenkredit oder als Eigentümer einen Modernisierungskredit aufnehmen, der genaue Vergleich der aktuellen Kreditangebote lohnt sich. Bei einem Kredit in Höhe von 15.000 € machen 2 % mehr oder weniger Zinsen schon einen Unterschied von ca. 2.000 € bei den Kreditkosten aus. Bei einem Blick in unseren Ratenkredit Vergleich sehen Sie, dass die Zinsunterschiede sogar noch höher ausfallen können. Suchen Sie also nach einem günstigen Angebot und entscheiden Sie sich erst nach einer genauen Analyse des Marktes.
Beantragen Sie den Kredit gemeinsam mit Ihrem Partner
Für Banken besteht bei der Kreditvergabe immer das Risiko, dass der Kreditnehmer den Betrag irgendwann nicht mehr zurückzahlen kann. Ursachen können z. B. eine plötzliche schwere Erkrankung oder Arbeitslosigkeit sein. Dieses Risiko verringert sich, wenn zwei Personen den Kredit gemeinsam beantragen und damit für die Rückzahlung verantwortlich sind. Dieses geringere Risiko belohnen Banken in vielen Fällen mit besseren Zinsen.
Überprüfen Sie vor der Antragstellung Ihre Bonität
In Deutschland sind Banken verpflichtet vor der Kreditvergabe die Bonität des Antragstellers zu prüfen. Dazu gehört die Nachfrage bei der Schutzgemeinschaft für Allgemeine Kreditsicherheit (SCHUFA), ob negative Informationen über Sie vorliegen. Ist das der Fall, zahlen Sie höhere Zinsen oder Ihr Kreditantrag wird abgelehnt.
Deshalb empfehlen wir, dass Sie sich einmal im Jahr eine kostenlose SCHUFA-Selbstauskunft einholen, die Ihnen rechtmäßig zusteht. So behalten Sie den Überblick über die Daten, die die SCHUFA von Ihnen gespeichert hat. Sollten Sie dabei falsche oder alte Angaben entdecken, muss die SCHUFA diese korrigieren.
Die Finanzierung Ihrer neuen Küche ist über einen Zeitraum von bis zu 10 Jahren möglich. Das ist in der Regel die längste Vertragslaufzeit für einen Raten- oder einen Modernisierungskredit.
Wie plane ich meine neue Küche am besten?
Von der ersten Idee bis zur Einweihung der neuen Küche gibt es mehrere Phasen, die wir hier kurz beschreiben.
Phase 1: Neue Küche planen und Finanzierung klären
Zu Beginn überlegen Sie sich, wie die neue Küche aussehen soll, welche Kosten dabei entstehen und wie Sie die neue Küche finanzieren wollen. Neben dem Blick ins Internet empfehlen wir auch den Besuch verschiedener Möbelhändler, um die Küchen aufgebaut und in Originalgröße anzusehen. Für die Finanzierung vergleichen Sie die aktuellen Angebote. Das geht am besten online über einen Kreditvergleich. Soll Ihre Küche umfangreich renoviert werden, holen Sie Angebote mehrerer Handwerksbetriebe ein.
Zur Unterstützung der Planung bieten viele Küchenhändler Online-Tools. Dazu gehören z. B. das Unternehmen Portas mit seinem Programm Portas Küchenrenovierung, der Küchenplaner von Ikea zum Einkauf und zur Finanzierung einer Küche, der Obi-Küchenplaner und die digitale Beratung von Küchenheld.de.
Phase 2: Vorhandene Küchenmöbel ausbauen und alte Geräte entsorgen
Kurz bevor die neue Küche geliefert und montiert wird, muss die alte ausgebaut werden. Teilweise bieten Küchenhändler den Service, diese Aufgabe zu übernehmen. Wird die alte Küche nach der Renovierung wieder eingebaut, müssen die einzelnen Bestandteile gut organisiert gelagert werden, damit der Wiedereinbau reibungslos klappt.
Alte Elektrogeräte, die Sie nicht mehr benötigen, müssen ordnungsgemäß entsorgt werden, am besten beim Recyclinghof Ihres Wohnortes. Sind die Geräte noch in einem guten Zustand, können Sie sie auch über eine Kleinanzeige verkaufen oder verschenken. Das spart den Abtransport und Sie erhalten eventuell noch etwas Geld.
Da sich eine Renovierung über mehrere Tage oder sogar Wochen hinziehen kann, benötigen Sie für diesen Zeitraum eine funktionsfähige Ersatzküche. Planen Sie rechtzeitig, wo Sie kochen können und wo Sie die Möglichkeit haben, fließendes Wasser zu nutzen.
Phase 3: Lieferung und Montage der neuen Küche
Kommt die Lieferung der neuen Küche bei Ihnen an, wird der Aufbau von Fachleuten meist innerhalb weniger Stunden erledigt.
Alternative zur neuen Küche: Neugestaltung der alten Möbel
In vielen Fällen ist eine alte Küche noch voll funktionsfähig und im Laufe der Jahre nur abgenutzt und nicht mehr modern. Wer Altes erhalten will oder wem eine komplett neue Küche zu teuer ist, kann eine bereits vorhandene Küche erneuern, indem die alten Küchenmöbel ausgebessert und modern gestaltet werden.
Dazu gehören häufig folgende Arbeiten:
- Das Einsetzen neuer Küchenfronten kostet zwischen wenigen hundert und mehreren tausend Euro. Der konkrete Preis hängt von der Anzahl der Fronten und dem gewählten Material ab. Sehr viel kostengünstiger wird es, wenn Sie die alten Küchenfronten streichen oder mit neuen Folien bekleben lassen.
- Oft sorgen neue Griffe an den Schranktüren für eine moderne Optik. Der Anbau von Griffen gehört zu den Arbeiten, die sehr einfach selbst durchzuführen sind. Die reinen Materialkosten liegen je nach Anzahl der Griffe zwischen 20 und 100 €.
- Das Ersetzen der alten Arbeitsplatte durch eine neue kostet zwischen 10 und 500 € je laufenden Meter Arbeitsfläche. Die günstigsten Materialien sind Laminat und Pressholz, teurer sind Arbeitsplatten aus Massivholz, Granit oder Beton. Der Einbau durch Fachleute kostet zusätzlich einige hundert Euro.
Checkliste: Woran sollte ich bei der Planung einer neuen Küche denken?
Planung, Finanzierung, Anschaffung und Einbau einer neuen Küche sind komplexe Prozesse, die jeweils aus mehreren Schritten bestehen. Unsere Checkliste für Ihre neue Küche hilft Ihnen dabei, die wesentlichen Punkte im Blick zu behalten. Laden Sie die Checkliste herunter und beantworten Sie einfach die aufgeführten Fragen.
Kann man eine neue Küche steuerlich absetzen?
Ja, das ist möglich. Zum einen können Sie als Bewohner einer Wohnung oder eines Hauses (egal, ob Mieter oder Eigentümer) die Kosten für die Handwerker, die Ihre neue Küche montieren, steuerlich geltend machen. Die Handwerkerleistungen gelten als haushaltsnahe Dienstleistungen und sind bis zu 20 % absetzbar. Allerdings nur bis zu einer Höchstgrenze von 1.200 € pro Jahr. Und es darf sich nicht um einen Neubau handeln, die Küche muss sich in einem bereits bestehenden Gebäude befinden.
Zum anderen haben Sie als Vermieter die Möglichkeit die Anschaffung einer neuen Einbauküche linear über 10 Jahre abzuschreiben. Das bedeutet, Sie geben in Ihrer Steuererklärung 10 Jahre lang jeweils 10 % der kompletten Kosten an, inklusive Elektrogeräte, Schränke und Spüle. Konkrete Auskünfte, wie Sie Handwerkerkosten absetzen und wie die Abschreibung funktioniert, erhalten Sie von Ihrem Steuerberater.