Wie kann ich Möbel auf Raten kaufen?
Mittlerweile bietet fast jedes stationäre Möbelhaus die Option, Möbel direkt mit dem Kauf zu finanzieren. Ebenso halten es viele Online-Möbelshops vom Baumarkt bis zum schwedischen Einrichtungsriesen. Möbel auf Raten kaufen, das heißt dann: Sie bekommen die Möbel sofort und bezahlen Sie in kleineren Monatsraten Stück für Stück.
Grundsätzlich führen zwei Wege zum Möbelkredit:
- über den Händler: Sie kaufen die Möbel bei einem Händler oder Online-Shop, der den Ratenkauf – auch Teilzahlungskauf oder PayLater genannt – offeriert. Bei dieser Art der Finanzierung schließen Sie im Grunde zwei Verträge ab: den Kaufvertrag mit dem Händler und einen Kreditvertrag mit einem Finanzdienstleister oder einer Bank, mit der der Händler zur Abwicklung kooperiert.
- über die Bank: Sie nehmen einen freien Ratenkredit bei einer Bank auf, bezahlen vom Darlehen die Möbel des Händlers und zahlen den Darlehensbetrag anschließend Monat für Monat an die Bank. Der Händler bekommt davon nichts mit.
In der Regel ist ein Ratenkredit günstiger, da sich Banken bei der Vergabe der Kredite am Zinsniveau des Leitzins der Europäischen Zentralbank orientieren. Aktuelle Zinskonditionen berechnen Sie ganz einfach über unseren Kreditrechner. Der Ratenkauf von Möbeln über den Händler zählt dagegen zu den Teilzahlungsgeschäften. Diese sind nicht zinsgebunden! Je nach Händler liegen die Zinsen daher oft über 10 %.
Welche Vor- und welche Nachteile habe ich beim Kauf von Möbeln auf Raten?
Ob es sich für Sie lohnt, einen Kredit für Möbel aufzunehmen, sollten Sie realistisch abwägen. Als Hilfestellung geben wir Ihnen im Folgenden einen Überblick sowohl über die Vorteile eines Möbelkredits als auch über die Nachteile.
Welche Vorteile hat der Ratenkauf von Möbeln?
- Der größte Vorteil liegt auf der Hand: Wenn Sie Möbel auf Raten kaufen, müssen Sie den Kaufpreis nicht auf einen Schlag stemmen. Gerade bei hochwertigen Möbeln oder wenn Sie eine Küche finanzieren müssen, kommen bekanntlich schnell vier- bis fünfstellige Summen zusammen. Das verkraftet nicht jedes Haushaltsbudget.
- Indem Sie einen Kredit für Möbel aufnehmen, verteilen sich die Kosten über einen längeren Zeitraum. Fällige, vielleicht sogar notwendige Anschaffungen, müssen Sie dann nicht länger aufschieben, um erst dafür zu sparen.
Für Selbstständige kann es sich anbieten, die Möbel fürs Arbeits- oder Besprechungszimmer über den Ratenkauf zu finanzieren. Denn zusammen mit den Kosten für die Möbel können auch die Kreditzinsen steuerlich abgesetzt werden!
Welche Nachteile hat die Ratenzahlung von Möbeln?
- Möbel auf Raten sind zunächst teurer als bar bezahlte Möbel. Denn zum Anschaffungspreis kommen jeweils die Zinskosten oder unter Umständen noch weitere Kreditkosten. Wie hoch die Zinsen ausfallen, unterscheidet sich von Händler zu Händler. Manche verlangen über 10 % im Jahr. Am günstigsten ist in der Regel immer die Alternative: der Abschluss eines normalen Ratenkredites bei der Bank.
- Ein zweiter Nachteil ist der Eigentumsvorbehalt. Das bedeutet, dass die Möbel, die Sie beim Händler auf Kredit kaufen, solange ihm gehören, bis Sie den Kaufpreis inklusive Zinsen vollständig bezahlt haben. Während der Laufzeit Ihres Möbelkredits dürfen Sie die Ware weder verschenken noch verkaufen. Geraten Sie in Zahlungsverzug, kann Ihnen der Verkäufer den Kredit kündigen und die Ware zurückverlangen.
- Wer einen Kredit für seine Einrichtung aufnimmt, muss auch die Gefahr der Überschuldung bedenken. Selbst wenn es bei Möbeln meist noch um Beträge geht, die nicht die Existenz bedrohen, setzt auch der Kauf von Möbeln auf Raten zwingend voraus, dass Sie im Stande sind, die Monatsraten pünktlich zu bezahlen. Andernfalls riskieren Sie hohe Mahnkosten bis hin zu teuren Inkassoverfahren!
Der Kauf von Möbel auf Raten ist immer teurer als Barzahlung. Er kann aber dennoch eine gute Option sein, wenn eine Anschaffung nicht länger warten kann und die Rückzahlung des Möbelkredites gewährleistet ist.
Lohnt sich eine 0 %-Finanzierung beim Möbelkauf?
Immer mehr Händler bieten eine Null-Prozent-Finanzierung für Möbel an. Das bedeutet: Sie kaufen die Möbel und zahlen den Kaufpreis, wie gehabt in Teilbeträgen zurück, allerdings ohne Aufschlag durch Kreditzinsen. Klingt gut, hat aber seine Tücken.
Verbraucherschützer raten dringend, in solchen Fällen ganz genau die Kredit-AGB zu studieren. Denn nicht selten verbergen sich darin versteckte Kosten, zum Beispiel für Folgekredite bei der Bank. In einigen Fällen sind die Zinskosten außerdem längst in die Möbel eingepreist, so dass aus dem vermeintlichen Schnäppchen doch eine teure Sache wird. Wir raten daher vor dem Abschluss einer Null-Prozent-Finanzierung zum Preisvergleich bei anderen Anbietern!
Möbelkauf auf Raten: Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?
Grundsätzlich gelten bei der Ratenzahlung für Möbel die gleichen gesetzlichen Bestimmungen wie für jeden Ratenkauf. Das heißt, der Kreditnehmer muss einige Voraussetzungen erfüllen, die der Gesetzgeber fordert. Darüber hinaus stellen viele Händler noch ihre eigenen Bedingungen. Im Folgenden führen wir beide Anforderungsprofile übersichtlich für Sie auf.
Diese gesetzlichen Vorgaben müssen Sie beim Kauf erfüllen:
- Volljährigkeit
- volle Geschäftsfähigkeit
- Bonitätsnachweis (positive SCHUFA-Auskunft)
Das sind häufige Vorgaben der Händler beim Ratenkauf:
- fester Wohnsitz in Deutschland
- interne Bonitätsprüfung (durch die Vorlage aktueller Gehaltsnachweise)
- Zustimmung zum Verzicht auf Lieferung an eine Packstation
- Übereinstimmung von Rechnungs- und Lieferadresse
- ggf. Status als Bestandskunde
Ich bin Neukunde. Kann ich dennoch Möbel auf Raten kaufen?
Relativ häufig räumen Händler nur Bestandskunden die Möglichkeit zum Ratenkauf ein. Damit wollen sie sich vor Zahlungsausfällen durch unzuverlässige Kunden schützen.
In einem solchen Fall reicht es oftmals, wenn Sie als Neukunde eine einmalige Bestellung tätigen, um den Status des Bestandskunden zu erlangen. Alternativ bietet sich in einem solchen Fall der Abschluss eines normalen Ratenkredits bei der Bank an.
Kann ich trotz negativer SCHUFA einen Möbelkredit abschließen?
Wenn die Prüfung Ihrer Kreditwürdigkeit durch die SCHUFA negativ ausfiel, bleibt noch die Option des Privatkredits. Davon ist die Rede, wenn eine Privatperson Ihnen einen Kredit einräumt. Das können Freunde oder Familienangehörige sein, mit denen ein Kreditvertrag individuell ausgehandelt wird. Oder aber Sie wenden sich an spezialisierte Kreditvermittler, die ihren Sitz dann aber häufig nicht in Deutschland haben und die mit Vorsicht zu behandeln sind.
Kreditvermittlungsportale für schufafreie Privatkredite – auch Peer-to-Peer-Kredite genannt – gibt es auch online. Grundsätzlich sollte aber gut überlegt sein, ob Sie sich auf solch ein Modell einlassen. Zum einen lassen sich Privatkreditgeber das hohe Risiko eines Zahlungsausfalles entsprechend über Zinsen und Nebenkosten vergüten. Am Ende zahlen Sie für Ihre Möbel also deutlich mehr als den Kaufpreis. Zum anderen gibt es in diesem Segment schwarze Schafe. Vorsicht ist vor allem geboten, wenn Kreditvermittler auf Vorkasse bestehen, wie häufig bei sogenannten „Arbeitslosenkrediten“. Dann werden Gebühren von Ihnen schon vor der eigentlichen Kreditvermittlung erhoben, die Sie unter Umständen auch dann nicht zurückbekommen, wenn gar kein Kredit vermittelt wurde.
Worauf muss ich beim Ratenkauf achten?
Sie haben sich für ein Sofa oder eine Küche entschieden und erwägen nun konkret den Kauf auf Raten. Jetzt gilt es genau hinzuschauen. Denn auch wenn es „nur“ um Möbel geht, so geht es doch um eine grundständige Finanzierung und diese muss vor Abschluss auf Herz und Nieren geprüft werden. Dabei sind es vor allem zwei Aspekte, die Sie unter die Lupe nehmen müssen: die Höhe der Zinsen und das Kleingedruckte.
Vergleichen Sie die Zinskonditionen mit Angeboten von anderen Händlern!
Wenn Sie eine Finanzierung beim Möbelhändler abschließen, handelt es sich nicht um einen herkömmlichen Bankkredit, sondern dem Prinzip nach um ein sogenanntes Teilzahlungsgeschäft. Für Teilzahlungsgeschäfte gelten andere Zinskonditionen als für Bankkredite.
Unterm Strich bedeutet das, dass die Händler beim Möbelkredit relativ frei in der Zinsgestaltung sind und diese Freiheit nutzen. Nicht selten werden Sie bei Möbeln mit Ratenzahlungen von über 10 % Zinsen pro Jahr konfrontiert.
Um wie viel teurer Sie das Möbel durch Zinsen kommt, sollten Sie genau durchrechnen und abwägen, ob sich die Mehrkosten wirklich lohnen. Immer lohnt sich jedenfalls der Preisvergleich mit anderen Anbietern, die den Möbelkredit für ähnliche Produkte eventuell zu günstigeren Konditionen bieten.
Lesen Sie unbedingt die AGB, bevor Sie den Möbelkreditvertrag unterschreiben
Was immer gilt, gilt auch beim Kauf von Möbeln auf Raten: Unterschreiben Sie nichts, das Sie vorher nicht genau durchgelesen haben. In dem Fall sollten Sie die Vertragsbedingungen gründlich auf folgende Punkte prüfen:
- Kündigungsfristen
- Widerspruchsfristen
- Vorgehen bei Zahlungsverzug
Die Kündigungsfrist wird in dem Moment interessant, in dem Sie – aus welchen Gründen auch immer – vom Möbelkredit zurücktreten. Achten Sie darauf, dass Sie tatsächlich von beiden Verträgen zurücktreten können, also vom Kaufvertrag mit dem Händler und vom Kreditvertrag mit der Drittpartei, dem Finanzdienstleister! Die Widerspruchsfrist sollte die üblichen 14 Tage nicht unterschreiten. Die Konditionen im Fall des Zahlungsverzuges sollten sich im marktüblichen Rahmen halten.
Möbel online bestellen: Darauf sollten Sie beim Ratenkauf in Online-Shops achten
Beim Ratenkauf von Möbeln wird ein schriftlicher Vertrag zwischen Kunde und Händler geschlossen. Einzige Ausnahme: Wenn Sie Möbel in einem Online-Shop bestellen und auf Raten zahlen wollen, gilt schon die Anerkennung der AGB als gültiger Vertragsabschluss. Damit sollen Online-Geschäfte unkomplizierter zu handhaben sein.
Das heißt für Sie, dass Sie im Bestellvorgang nicht einfach das Kästchen „AGB akzeptiert“ anklicken sollten. Lesen Sie die trockene Materie wirklich.
Welche Alternativen gibt es zum Möbelkredit?
Es gibt Argumente, die dafür sprechen, Möbel nicht über den Händler zu finanzieren. Wenn Sie sich kein Geld von privat leihen möchten, wäre die Alternative die Finanzierung über einen normalen Ratenkredit von der Bank.
Im Folgenden erklären wir Ihnen zunächst, welche Vorteile der Ratenkredit gegenüber dem Möbelkredit vom Händler hat und zeigen Ihnen dann im nächsten Schritt konkrete Alternativen.
Diese Vorteile bietet ein Ratenkredit beim Kauf von Möbeln
Ein normaler Ratenkredit von der Bank für Möbel bietet folgende Vorteile gegenüber dem Ratenkauf beim Händler:
- günstigere Zinsen: Ratenkredite orientieren sich beim Zinsniveau am Leitzins. Ist dieser niedrig, liegen auch die Kreditzinsen niedrig. Einen Ratenkredit gibt es bereits zu 3 %. Das ist deutlich weniger als viele Händler in Teilzahlungsgeschäften mit oft zweistelligen Zinsen veranschlagen
- keine Zweckbindung: Der Möbelkredit des Händlers ist ans jeweilige Möbel gebunden. Eine Bank gibt Ihnen ein Darlehen zur freien Verwendung. Das heißt: Zur Küche können Sie, theoretisch, wenn gewünscht noch einen Satz neue Sommerreifen kaufen.
- keine Händlerbindung: Ein freier Ratenkredit macht Sie unabhängig vom Möbelhaus. Sie können damit Möbel auch bei Händlern kaufen, die keinen Ratenkauf anbieten.
- kein Eigentumsvorbehalt: Das Eigentumsrecht an den Möbeln geht nach dem Kauf direkt auf Sie über und verbleibt, anders als sonst beim Ratengeschäft, nicht beim Händler. Das Geld bleiben Sie zwar immer noch der Bank schuldig, aber diese wird bei Zahlungsverzug nicht die Möbel einfordern. Grund: Den Kredit vergeben Banken ohne Zweckbindung.
- Beratung und Transparenz: Banken sind zur Beratung und Aufklärung über alle Vertragsdetails verpflichtet. Und: Sie sprechen dabei mit Profis! Von den wenigsten Möbelhändler ist das zu erwarten.
Sie sehen, dass Sie mit einem Ratenkredit von der Bank unter Umständen nicht nur günstiger, sondern auch komfortabler und sicherer fahren.
Ratenkredit: Welche unterschiedlichen Kreditarten gibt es?
Unter dem allgemeinen Begriff „Ratenkredit“ versammeln sich viele verschiedene Kreditformen, von denen wir Ihnen die in Ihrem Fall relevantesten im Folgenden vorstellen.
Geht es um einen Kredit für die Einrichtung kommen dabei hauptsächlich Kredite mit kleineren Darlehenssummen in Frage. Zum Beispiel:
- der 1.000 € Kredit: 17 % dieser nur 1.000 € schweren Kredite werden laut Gesellschaft für Konsumforschung eigens zum Möbelkauf abgeschlossen. Vorteile: Zinsen von durchschnittlich 3 – 5 %, unbürokratischer Abschluss, viele Banken vergeben ihn auch bei schlechtem SCHUFA-Score.
- der Kleinkredit: In der Regel deckt er Summen bis 5.000 € ab. Vorteile: relativ schnelle Verfügbarkeit, lange Laufzeiten möglich, dadurch geringe monatliche Tilgung.
- der Sofortkredit: Solche Schnellkredite starten in der Regel ab 1.000 €, die Kreditzusage erhalten Sie innerhalb von Minuten und das Geld binnen 1 – 2 Tagen. Nachteil: oft höhere Zinsen.
Um den für Sie günstigsten Kredit für Ihre Möbel zu finden, empfehlen wir Ihnen unseren unabhängigen Ratenkredit Vergleich.