Was ist eine Pelletheizung?
Zuständige Redakteurin für den Bereich Strom & Gas
Eine Pelletheizung ist ein zum großen Teil automatisiertes Heizsystem für ein ganzes Gebäude. Es handelt sich wie eine Gas- oder Ölheizung um eine Zentralheizung, deren Brenntechnik sich meist im Keller befindet. Neben der Brennvorrichtung gibt es einen Lagertank für die Pellets, aus dem die einzelnen Pellets zum Verbrennen über eine Rutsche oder ein Saugsystem nachgeliefert werden. Eine Pelletheizung ist sowohl für Ein- als auch für Mehrfamilienhäuser geeignet.
Eine Pelletheizung unterscheidet sich von einem Pelletofen, der einzeln in einem Raum steht und nur diesen erwärmt. Darüber hinaus existieren wasserführende Pelletöfen, die über eine Wassertasche mit dem Heizsystem des Hauses verbunden sind und beim Heizen unterstützen.
Bei Holzpellets handelt es sich um speziell geformte Presslinge, die durch Trocknen und Verdichten von Holzresten der Holzindustrie hergestellt werden. Sie besitzen eine hohe Energiedichte und sind hervorragend zum Heizen geeignet. Neben den überwiegend verwendeten Holzpellets gibt es auch Pellets aus anderen Naturstoffen wie Stroh, Torf oder Oliven.
Wie funktioniert eine Pelletheizung?
Die Funktionsweise einer Pelletheizung ist ähnlich der einer zentralen Ölheizung. Im Keller des Gebäudes befinden sich der Pelletkessel, ein Pelletlager, die Transporttechnik für die Holzpellets sowie eine Umwälzpumpe und ein Warmwasserspeicher. Hinzu kommt ein Leitungssystem, das das warme Wasser durch das Haus zu den Heizkörpern transportiert.
- Aus dem Lager werden die Holzpellets je nach Bedarf über ein Transportsystem in den Kessel geschafft. Das Pelletlager ist mit ca. 5 Kubikmetern Raumvolumen in der Regel so angelegt, dass ein Jahresvorrat an Pellets dort gelagert werden kann.
- Der Transport zum Brennkessel geschieht automatisiert über eine Rutsche, eine Förderschnecke oder über eine Saugvorrichtung.
- Im Pelletkessel befindet sich ein Verbrenner, der mithilfe einer Computersteuerung die Pellets dann entflammt, wenn geheizt werden soll. Die Reste der verbrannten Pellets fallen in einen Aschekasten.
- Das von der Verbrennungswärme erhitzte Heizwasser wird in einem Warmwasserspeicher, auch als Pufferspeicher bezeichnet, gespeichert, bis es benötigt und von der Umwälzpumpe zu den Heizkörpern gebracht wird.
Eine Pelletheizung mit Warmwasserspeicher kann auch mit Solarthermie oder einer Wärmepumpe kombiniert und als Hybrid-System zum Heizen genutzt werden.
Was kostet eine Pelletheizung mit Einbau?
Die Preise für eine Pelletheizung liegen zwischen 13.000 und 37.000 €. Für diese große Differenz ist hauptsächlich die unterschiedliche Heizleistung verantwortlich, die für verschiedene Gebäude benötigt wird. Je leistungsstärker das Heizsystem ist, desto teurer wird es. Darüber hinaus gibt es weitere Faktoren, die die Kosten einer Pelletheizung beeinflussen, wenn Sie eine Pelletheizung kaufen:
- die Größe des Pelletlagers
- die Bauart des Brennkessels
- die Art und Weise des Austragungssystems
- die Größe und Bauart des Warmwasserspeichers
- den Aufwand beim Einbau
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über die gesamten Kosten einer Pelletheizung.
Kosten einer Pelletheizung mit Einbau
Pelletheizung Kostenfaktor | Pelletheizung Preis |
Pellet-Brennkessel | 6.000–18.000 € |
Pelletlager | 1.500–5.000 € |
Warmwasserspeicher | 1.500–5.000 € |
Transportsystem für die Pellets | 1.000–4.000 € |
Einbau und Installation | 2.500–5.000 € |
Pelletheizung Kosten gesamt | 13.000–37.000 € |
Die genannten Preise stellen einen Näherungswert dar. Im konkreten Einzelfall können die Kosten für eine Pelletheizung davon abweichen. Ist das Heizsystem für ein Mietshaus mit mehreren Wohnparteien gedacht und Sie wollen eine alte Ölheizung durch eine Pelletheizung ersetzen, können Kosten von 100.000 € und mehr entstehen.
Im vergangenen Jahr 2023 sind die Preise für Pelletheizungen stark gestiegen. Nach Angaben der Verbraucherzentralen innerhalb von 2 Jahren um 37 %. Das liege insbesondere an höheren Handwerker- und Herstellerpreisen, so der Branchenverband Heizung, Sanitär und Klima.
Was kosten Pellets zum Heizen?
Wenn Sie Holzpellets kaufen, liegen die Pelletpreise nach Angaben des Deutschen Pelletinstituts DEPI im Februar 2024 bei 314,30 € pro Tonne. Das macht bei einer Bestellmenge von 6 Tonnen, was einem durchschnittlichen Jahresverbrauch eines Einfamilienhauses entspricht, einen Preis von ca. 1.900 € im Jahr.
Umgerechnet auf die Heizleistung pro Kilowattstunde sind Holzpellets damit deutlich günstiger als z. B. Gas oder Heizöl als Energiequelle für das Heizen.
Pelletpreis pro Kilowattstunde
Energiequelle | Preis pro Kilowattstunde |
Holzpellets | 6,29 ct/kWh |
Heizöl | 10,44 ct/kWh |
Erdgas | 9,87 ct/kWh |
Quelle: Deutsches Pelletinstitut, Stand: Februar 2024
Welche Pelletheizung ist die beste?
Das lässt sich nicht sagen. Es gibt keinen seriösen Pelletheizung-Test, der die beste Pelletheizung ermittelt. Der letzte Vergleich der Stiftung Warentest stammt aus dem Jahr 2011 und ist daher veraltet. Wir können keine Empfehlung für einen bestimmten Hersteller oder ein bestimmtes Modell geben. Ganz grundsätzlich gilt: Entscheidend bei der Auswahl ist, dass die Pelletheizung zu Ihren individuellen Anforderungen passt. Dabei geht es z. B. um folgende Aspekte:
- Die Heizung darf nicht zu groß sein, sie muss in Ihren Keller passen.
- Die Heizleistung muss ausreichend für die zu beheizende Fläche und die Dämmung des Gebäudes sein.
- Die verschiedenen Umweltstandards wie z. B. die Feinstaubbelastung müssen eingehalten werden.
- Die Bedienung und Funktionen wie z. B. ein Zeitprogramm müssen zu Ihren Wünschen passen.
Viele Verbraucher haben mit ihrer Pelletheizung bereits Erfahrungen gesammelt. Aufgrund von Kundenberichten und Kommentaren haben wir für Sie eine Liste erstellt, die beliebte Hersteller von Pelletheizungen zeigt.
Hersteller von Pelletheizungen in alphabetischer Folge
Hersteller | Modelle (Auswahl) | Standort |
Buderus | Biotech-Serie | Wetzlar, Deutschland |
Eta | Eta PU, Eta PC, Eta PE, Eta SH | Hofkirchen an der Trattnach, Österreich |
Fröling | PE 1 Pellet, P4 Pellet, SP Dual, PX | Grieskirchen, Österreich |
Hargassner | Nano PK, HSV, Classic Lambda, Eco PK | Wenig, Österreich |
HDG Kessel- und Apparatebau | HDG K10-33, HDG K Kaskade | Massing, Deutschland |
Paradigma | Peleo Optik, Pelletti Touch | Dettenhausen, Deutschland |
Vaillant | renerVIT | Remscheid, Deutschland |
Viessmann | Vitoligno 300-C | Allendorf, Deutschland |
Windhager | BioWIN2, BioWIN2 Touch | Seekirchen, Österreich |
Da es sich bei der Wahl des Heizungssystems für Ihr Haus um eine weitreichende Entscheidung handelt, sollten Sie sich am besten von einem Energie-Experten der Verbraucherzentralen und von Ihrem Schornsteinfeger beraten lassen. Dort erhalten Sie detaillierte Auskünfte zu der benötigten Heizleistung und den aktuellen Umweltnormen in Ihrem Bundesland.
Macht eine Pelletheizung Sinn?
Ja, eine Pelletheizung ist sinnvoll. Und das aus mehreren Gründen.
- Zum einen heizen Sie mit Holz, also mit einem regenerativen Energieträger. Das ist gut für die Umwelt.
- Zum anderen sind Pellets im Vergleich zu fossilen Energieträgern günstiger in der Anschaffung. Nach Berechnungen von Fachleuten lohnt sich eine Pelletheizung umso mehr, je höher der Wärmebedarf eines Hauses ist
- Außerdem lässt sich eine Pelletheizung sehr gut mit einer Wärmepumpe kombinieren, sodass Sie sich nicht zwischen Wärmepumpe oder Pellets entscheiden müssen, sondern beides nutzen können.
Konkrete Auskünfte, ob eine Pelletheizung für Ihre Immobilie sinnvoll ist, erhalten Sie bei den Energie-Experten der Verbraucherzentralen und von Ihrem Schornsteinfeger.
Es gibt aber auch Nachteile einer Pelletheizung. Neben dem großen Platzbedarf bemängeln Kritiker die Feinstaubbelastung bei der Holzverbrennung, die je nach dem eingesetzten Modell unterschiedlich hoch ist.
Ist für Pelletheizungen ein Verbot geplant?
Ein generelles Pelletheizung-Verbot ist nicht vorgesehen. Es gibt aber seit 2022 eine Diskussion, ob durch die Feinstaubemissionen bei der Holzverbrennung eine Gefahr für die Gesundheit besteht. Das Umweltbundesamt hat infolge neuer Studien zur Feinstaubbelastung auf die Risiken von Pelletheizungen hingewiesen. Diese Diskussion verunsicherte viele Verbraucher.
Um diesem Problem zu begegnen, sieht die Bundes-Immissionsschutzverordnung eine stufenweise Reduzierung der Grenzwerte für Feinstaub und Kohlenmonoxid bei Feuerungsanlagen vor. So dürfen seit 2023 eingebaute Heizungen und Kamine nicht mehr als 0,04 Gramm Feinstaub pro Kubikmeter erzeugen. Mit dieser Begrenzung sollen Gesundheitsschutz und das Ziel, CO2-Emissionen durch den Einsatz regenerativer Energieträger wie Holz zu verringern, in Einklang gebracht werden. Ein Verbot von Pelletheizungen ist nicht geplant.
Wie lange hält eine Pelletheizung?
Die Lebensdauer einer Pelletheizung beträgt mindestens 20 Jahre. Bei guter Pflege und regelmäßiger Wartung hält Ihre Pelletheizung auch länger. Wichtig ist dabei die Wahl der richtigen Pellets. Qualitativ hochwertige Pellets verbrennen sauberer und verlängern die Lebensdauer der Heizung. Schlechte Pellets sorgen dagegen für eine stärkere Verschmutzung.
Welche Vorteile und Nachteile hat eine Pelletheizung?
Pelletheizung: Vorteile
- staatliche Förderung
- niedrige Betriebskosten
- relativ geringe Kosten beim Pellets kaufen
- Umweltfaktor, Holz nachwachsender Rohstoff, CO2-neutral
- Kombination mit Wärmepumpe oder Solarthermie möglich
- Holzpellets von der Energiesteuer befreit
Pelletheizung: Nachteile
- Anschaffung kostspielig
- viel Platz für Anlage und Fördertechnik notwendig
- anfallende Asche
- Feinstaubbelastung
- möglicherweise Geräuschentwicklung beim Transport der Pellets
Der Pelletofen als günstige Alternative zur Pelletheizung
Ein Pelletofen ist im Gegensatz zu einer zentralen Pelletheizung ein einzelnstehender Ofen, der nur sein direktes Umfeld erwärmt, indem er die erzeugte Wärme in die Umgebung abstrahlt. Ein Pelletofen benötigt ein Rohrsystem vom Ofen bis zur Außenwand, durch das der bei der Verbrennung entstehende Rauch abzieht. So kann nur mit dem Einsatz von Holzpellets ein Pelletofen ohne Strom für angenehme Wärme sorgen.
Kann ich mit einem Pelletofen heizen?
Ja, es gibt Pelletöfen, die die Heizung unterstützen. Dieses System wird wasserführender Pelletofen genannt. In diesem Fall wird Wasser in einer Wassertasche am Ofen erhitzt. Dieses Wasser wird in die Zentralheizung eingeleitet und dient entweder zum Heizen oder zum Erwärmen von Brauchwasser. So kann ein Pelletofen sinnvoll zum Heizen genutzt werden.
Wie teuer ist ein Pelletofen?
Ein einzelner Pelletofen ist sehr viel günstiger als eine komplette Pelletheizung. Sie erhalten einen Pelletofen in einfacher Ausführung schon für unter 1.000 €. Besonders hochwertige Pelletöfen kosten dagegen bis zu 6.000 €. Hinzu kommen das Aufstellen und die Montage eines Abzugs, was mehrere hundert Euro kostet.
Welche Pelletofen-Marke ist die beste?
Es gibt verschiedene Tests, die einzelnstehende Pelletöfen miteinander vergleichen und bewerten. Wir stellen Ihnen zwei Tests aus dem Jahr 2023 vor. Das Magazin „Das Haus“ hat anhand von Kundenbewertungen und dem Vergleich verschiedener Tests drei Modelle am besten bewertet.
- Haas + Sohn HSP 2.17 Home-II
- Nemaxx PW18 BK
- Italiana Camini 809210 ITC Alina
Das Testportal der „ComputerBild“ hat sowohl die technischen Rahmendaten als auch den Wirkungsgrad und die Bedienbarkeit von Pelletöfen verglichen. Insgesamt schnitten sieben Modelle mit „sehr gut“ ab (Stand: 2023).
- Extraflame 1284100
- Nemaxx P12
- Buderus Lamina
- Extraflame Lucia
- Ironware KW 8.8 Anna
- Extraflame X1282700
- Nemaxx P9
Wie kann ich eine Pelletheizung finanzieren?
Für die Finanzierung einer Pelletheizung gibt es mehrere Möglichkeiten. Sie können entweder einen klassischen Ratenkredit oder einen zweckgebundenen Modernisierungskredit aufnehmen. Außerdem hilft der Staat mit Förderprogrammen dabei, eine Pelletheizung zu finanzieren. Im Folgenden beschreiben wir alle drei Varianten und erläutern deren Besonderheiten.
Bekomme ich einen Ratenkredit für den Kauf einer Pelletheizung?
Ja, Sie erhalten einen Ratenkredit, wenn Sie die Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehören ein Wohnsitz in Deutschland, Volljährigkeit und eine ausreichende Bonität.
Ein klassischer Ratenkredit bietet Ihnen Planungssicherheit für die gesamte Laufzeit, was die Höhe der monatlichen Raten und der Kreditzinsen angeht. Außerdem bestimmen Sie die Kreditsumme selbst, je nachdem wie teuer die Pelletheizung wird. Folgendes Beispiel zeigt Ihnen die Konditionen für einen günstigen Kredit über 20.000 €.
Beispiel: Kreditkonditionen für die Finanzierung einer Pelletheizung über 20.000 €
Kreditsumme | 20.000 € |
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Laufzeit | 6 Jahre |
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effektiver Zinssatz | 6,49 % |
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Monatsraten | 334,34 € |
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Kreditkosten insgesamt | 4.072,48 € |
Mit unserem Ratenkredit Vergleich erhalten Sie einen Überblick über die aktuellen Angebote, so dass Sie sich einen günstigen Kredit aussuchen können.
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Die Höhe der Zinsen hängt stark von Ihrer persönlichen Bonität ab, die vor der Kreditvergabe bei der SCHUFA abgefragt wird. Das bedeutet: Wer einen negativen SCHUFA-Score besitzt, muss höhere Zinsen zahlen oder ihm kann der Kredit verweigert werden.
Wer kann einen Modernisierungskredit für eine Pelletheizung aufnehmen?
Ein Modernisierungskredit ist eine spezielle Kreditart für Eigentümer einer Immobilie. Oft vergeben ihn Banken mit besseren Zinsen, weil die Immobilie als Sicherheit dient. Im Gegenzug ist dieser Kredit zweckgebunden, das heißt, er darf nur für Modernisierungs- oder Sanierungsarbeiten am Haus genutzt werden. Die Obergrenze liegt in den meisten Fällen bei 50.000 €. Wird mehr Geld benötigt, kommt eine Immobilienfinanzierung infrage.
Wie wird eine Pelletheizung gefördert?
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) vergibt seit dem 27. Februar 2024 mit der neuen Heizungsförderung über das KfW-Programm 458 Zuschüsse für den Kauf und Einbau klimafreundlicher Heizungen. Dazu zählen auch Biomasseheizungen wie z. B. eine Pelletheizung.
Die konkrete Höhe der Förderung ergibt sich aus einer Grundförderung von 30 % der Kosten und möglichen Zuschlägen, die z. B. über die Energieeffizienz oder anhand von Einkommensgrenzen berechnet werden. Für Haushalte, die weniger als 40.000 € Jahres-Bruttoeinkommen haben, erhöht sich die Förderung um weitere 30 %. Die KfW-Förderung beträgt in der Summe maximal 70 % der Investitionskosten und höchstens 23.500 €.
Außerdem bietet die KfW für alle Einzelmaßnahmen einen zinsgünstigen Ergänzungskredit in Höhe von bis zu 120.000 € über das Programm 358, 359. Dieser Teil der Förderung kommt für Haushalte infrage, die weniger als 90.000 € Jahreseinkommen zur Verfügung haben. Hinzu kommen weitere Förderprogramme einzelner Bundesländer und Gemeinden.