Welche Möglichkeiten zur Photovoltaik-Finanzierung habe ich?
Muss die Finanzierung einer PV-Anlage ohne Eigenkapital über die Bühne gehen, bleiben Ihnen mehrere Möglichkeiten.
- Sie nehmen einen Ratenkredit bei einer Bank auf.
- Sie beantragen staatliche Förderung zur Finanzierung Ihrer PV-Anlage.
- Sie lassen sich die Einspeisevergütung auszahlen.
- Sie nutzen Miet- oder Leasing-Modelle zur Finanzierung Ihrer Solaranlage.
Im Folgenden beschreiben wir die genannten Möglichkeiten und zeigen, was Sie Ihnen für Vor- und Nachteile bringen.
Wie finanziere ich eine PV-Anlage mit einem Kredit?
Unser Ratenkredit Vergleich gibt Ihnen einen umfassenden Überblick über die aktuellen Angebote. Wenn Sie einen Kredit für Ihre PV-Anlage suchen, tragen Sie einfach Informationen zum gewünschten Kreditbetrag und zur geplanten Laufzeit ein und schon sehen Sie die passenden Angebote. Entscheiden Sie sich für eine der angezeigten Banken, können Sie online direkt einen Kreditantrag stellen.
Die meisten Angebote für Ratenkredite werden noch persönlich und vor Ort in einer Filiale eingeholt (53 %). Das hat allerdings den Nachteil, dass Sie als Kunde keine Auswahl haben. Im Beratungsgespräch wird Ihnen nur der gängige Kredit des jeweiligen Geldinstituts angeboten. Sehr viel größer ist die Auswahl, wenn Sie einen Online-Vergleich nutzen und sich so einen Überblick verschaffen. Das machen inzwischen 47 % aller Kreditnehmer.
Beim Vergleich der verschiedenen Angebote ist es ratsam, die genannten Effektivzinsen zu vergleichen. Der effektive Jahreszins enthält alle tatsächlich auftretenden Kosten. Der etwas niedrigere Sollzins zeigt dagegen nur den Preis für die Leihe des Geldes ohne zusätzliche Nebenkosten wie z. B. Kontoführungsgebühren.
Welche Vorteile hat ein Kredit für eine PV-Anlage?
Der klassische Ratenkredit ist eine beliebte Form, um den Kauf einer Photovoltaikanlage zu finanzieren. Die Rückzahlung ist über mehrere Jahre gut planbar, die monatliche Belastung bleibt unverändert und die Auswahl eines günstigen Kredites aus den aktuellen Angeboten ist unkompliziert möglich. Mit unserem Kreditrechner ermitteln Sie die zurzeit besten Zinsen für Photovoltaik.
Wie viel kostet ein PV-Kredit?
Wenn Sie einen Kredit für eine Solaranlage aufnehmen, sind die Kosten sehr unterschiedlich. Sie hängen insbesondere von der Höhe der Kreditzinsen ab, die Sie zahlen. Die Zinsen wiederum berechnet die kreditgebende Bank anhand Ihrer persönlichen Bonität, der Höhe der Kreditsumme und der Laufzeit der Kreditvertrages.
Folgende Tabelle zeigt beispielhaft die Kreditkosten, die bei der Aufnahme unterschiedlich hoher Kredite mit einer Laufzeit von 6 Jahren entstehen. Der Zinssatz gibt einen günstigen Zweidrittelzins an, also den Effektivzins, den zwei Drittel aller Kreditnehmer zahlen.
Kreditkosten zur Finanzierung einer PV-Anlage bei einem Zinssatz von 5,85 %
Kredithöhe | Monatsrate | Kreditkosten nach 6 Jahren |
---|---|---|
10.000 € | 164,31 € | 1.830,32 € |
15.000 € | 246,47 € | 2.745,84 € |
20.000 € | 328,62 € | 3.660,64 € |
25.000 € | 410,78 € | 4.576,16 € |
Quelle: Ratenkredit Vergleich, Vergleich.de, Stand: 14.10.2024
Bei den genannten Krediten entstehen Kosten zwischen 1.900 und 4.600 € für einen PV-Kredit. Bedenken Sie bitte, dass es sich um Beispielrechnungen handelt, im Einzelfall können die konkreten Kosten abweichen.
Einige Banken bieten spezielle Modernisierungskredite an, die für Hauseigentümer interessant sind. Diese Kredite werden ausschließlich für die Modernisierung oder Sanierung von Immobilien zu etwas günstigeren Zinsen vergeben. Dazu gehört auch die Installation einer PV-Anlage. Um diese unter den Angeboten herauszufiltern, geben Sie im Vergleich Modernisierung als Verwendungszweck an.
Kreditfinanzierung der PV-Anlage: Tipps für bessere Zinsen
- Checken Sie Ihren SCHUFA-Score. In einigen Fällen liegen bei der SCHUFA falsche Daten vor, die Ihre Kreditwürdigkeit negativ beeinflussen. Fordern Sie einmal im Jahr die kostenlose Selbstauskunft an und überprüfen Ihre Daten. Ein guter Score führt zu besseren Zinsen.
- Legen Sie einen konkreten Verwendungszweck fest. Der passende Verwendungszweck, z. B. bei einem Sanierungskredit, kann die Zinsen reduzieren.
- Geben Sie alle Einkünfte an. Dazu gehören auch Pflegegeld oder eine Steuerrückzahlung. Je höher Ihr Einkommen, desto niedriger die Zinsen.
- Beantragen Sie den Kredit mit einem Partner zusammen. Banken sehen gerne, dass ein Kredit von zwei Personen beantragt wird. Das erhöht das Einkommen und damit die Bonität. Und es reduziert das Risiko der Bank, weil zwei Kreditnehmer für die Rückzahlung verantwortlich sind. Das gleiche gilt bei einem Kredit mit Bürgen.
- Warten Sie den passenden Zeitpunkt ab. Sind Sie z. B. noch in der Probezeit oder in der Ausbildung, warten Sie mit dem Kreditantrag noch ein wenig. Denn Arbeitnehmer in einer unbefristeten Anstellung stellen ein geringeres Ausfallrisiko dar und erhalten oft bessere Zinsen.
Welche Förderung gibt es für Photovoltaik 2024?
Es gibt zwei Varianten, wie Sie von Fördermaßnahmen profitieren und so Ihre Photovoltaikanlage günstig finanzieren können. Da ist zum einen ein staatlich vergünstigter Kredit für Photovoltaik über das KfW-Programm 270 und zum anderen die Einspeisevergütung. Beide Varianten stellen wir Ihnen vor.
Das KfW-Programm 270 „Erneuerbare Energien – Standard“
Die staatliche Förderbank KfW vergibt zinsgünstige Kredite für Investitionen in den Aufbau von Anlagen zur Förderung erneuerbarer Energien. Das Programm 270 beinhaltet Kredite für Privatpersonen, die eine Solaranlage mit Speicher für ihr Eigenheim finanzieren wollen.
Die Kredithöhe umfasst bis zu 100 % der Investitionen, im besten Fall kann so die gesamte PV-Anlage finanziert werden. Die Höchstgrenze der KfW-Förderung beträgt 150 Millionen Euro, ist also auch für Unternehmen interessant. Die zu zahlenden Zinsen liegen im Bereich von zirka 5–12 % und werden anhand des Standorts, der wirtschaftlichen Verhältnisse des Antragstellers und der Qualität der Sicherheiten ermittelt.
Folgende Aspekte sind für Sie als Antragsteller beim KfW-Programm 270 wichtig:
- Den Förderkredit beantragen Sie nicht bei der KfW direkt, sondern bei Ihrer Bank.
- Den Kreditantrag müssen Sie stellen, bevor Sie mit dem Projekt starten und einen Kaufvertrag unterschreiben.
- Eigenkapital ist nicht notwendig. Allerdings verbessert es Ihre Bonität und reduziert so die Zinsen.
- Nicht jede Bank vermittelt den KfW-Kredit für eine Solaranlage, weil sich bei den oft geringen Kreditsummen der Aufwand nicht rechnet. Fragen Sie am besten als Erstes bei Ihrer Hausbank. Dort sind Sie bereits bekannt und der Aufwand beim Zusammenstellen der Unterlagen ist dadurch geringer.
- Der Zinssatz für den PV-Kredit der KfW kann höher sein als die Zinsen für einen privaten Ratenkredit. Ein Vergleich lohnt sich – eventuell finden Sie einen günstigeren Kredit.
Zusätzlich bieten einzelne Bundesländer und Kommunen eigene Förderprogramme für die Installation und Nutzung von PV-Anlagen.
Wie funktioniert Photovoltaik überhaupt, wie profitieren private Haushalte von der Stromerzeugung auf dem eigenen Dach und wie teuer sind PV-Anlagen? Antworten auf diese Fragen finden Sie in unserem Ratgeber zur Photovoltaik.
Die Einspeisevergütung für privat erzeugten Strom
Die Einspeisevergütung für Photovoltaik erhalten Haushalte, die selbst produzierten Strom in das öffentliche Netz einspeisen und so anderen Haushalten zur Verfügung stellen. Gezahlt wird die Vergütung vom jeweiligen Netzbetreiber, der den privat erzeugten Strom an der Strombörse weiterverkauft.
Die Höhe der Einspeisevergütung ist abhängig von der Größe der PV-Anlage und davon, ob Sie nur einen Teil des erzeugten Stroms oder die gesamte Stromleistung einspeisen. Folgende Tabelle gibt einen Überblick.
Einspeisevergütung 2024: Tabelle für Photovoltaik-Anlagen
Leistung der PV-Anlage | fester Vergütungssatz bei Teileinspeisung | bei Volleinspeisung |
---|---|---|
0–10 kWp | 8,0 ct/kWh | 12,8 ct/kWh |
10–40 kWp | 6,9 ct/kWh | 10,7 ct/kWh |
40–100 kWp | 5,6 ct/kWh | 10,7 ct/kWh |
Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft, Stand: 01.08.2024
Der Vergütungssatz wird von der Bundesnetzagentur festgelegt und schrittweise reduziert. Lohnt sich die Finanzierung einer Photovoltaikanlage mit der Einspeisevergütung? Für viele Haushalte lautet die Antwort: Nein. Das liegt daran, dass in den vergangenen Jahren die Strompreise gestiegen sind und gleichzeitig die Einspeisevergütung reduziert wurde. Deshalb kann eine Photovoltaikanlage über die Einspeisevergütung in den meisten Fällen nicht refinanziert werden.
Nur wenn Sie mit der eigenen Solaranlage mehr Strom produzieren, als Sie selbst verbrauchen und speichern, kann die Überschusseinspeisung wirtschaftlich sinnvoll sein.
Wie kann ich eine PV-Anlage über Leasing finanzieren?
Wer die Kosten für den Kauf einer Photovoltaikanlage nicht aufbringen kann oder will, für den kommt das Leasen einer Solaranlage infrage. Dabei stellt Ihnen ein Leasingunternehmen, ähnlich wie beim Autoleasing, eine PV-Anlage zur Verfügung. Sie zahlen für das Aufstellen und Nutzen eine Leasinggebühr in Höhe von wenigen hundert Euro pro Monat.
Das hat den Vorteil, dass Sie Strom selbst produzieren und nutzen können, ohne eine Anlage kaufen zu müssen. Allerdings kommen neben den monatlichen Leasing-Raten weitere Ausgaben für Wartung und Reparatur hinzu. Außerdem sind Sie sehr lange an den Anbieter gebunden. Am Ende des Leasing-Zeitraumes, der oft bis zu 20 Jahre dauert, können Sie die Anlage zum Restwert kaufen oder den Vertrag verlängern. Auch das ist eine Parallele zur Autofinanzierung mit Leasing.
Solaranlage mieten
Neben dem Leasingmodell besteht die Möglichkeit, eine PV-Anlage auch zu mieten. Bei der Vermietung einer PV-Anlage erhalten Sie als Mieter eine Rundum-Sorglos-Paket. Das bedeutet, dass auch die Wartung und alle Reparaturen im Mietpreis enthalten sind.
Wie teuer ist eine PV-Anlage?
Für die Anschaffung und Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Dach Ihres Hauses mit einem dazu passenden Speichersystem müssen Sie mit Kosten zwischen 10.000 und knapp 30.000 € rechnen. Die Preisspanne ist so hoch, weil mehrere Faktoren den realen Preis beeinflussen. Dazu gehören:
- die Leistungsfähigkeit der Solaranlage
- die Qualität der Anlage
- der Aufwand für Montage und Installation (z. B. Dacharbeiten und Kabelverlegung)
- die Region, in der Sie wohnen
Hinzu kommen regelmäßige Wartungskosten in Höhe von mehreren hundert Euro pro Jahr. Möchten Sie zusätzlich zu der Photovoltaikanlage eine Wall-Box zum Laden eines E-Autos installieren, müssen Sie mit einem Anschaffungspreis von ungefähr 500–2.500 € rechnen.
Günstige Alternative für den Balkon
Sehr viel günstiger als eine auf dem Dach montierte Solaranlage sind Balkonkraftwerke. Das sind kleine, transportable PV-Anlagen, die aus wenigen Teilen bestehen und an Balkonen oder Hausfassaden angebracht werden. Die Verbindung mit dem Stromnetz geschieht über eine Steckdose. Günstige Anlagen kosten ungefähr ab 600 €, für teurere Modelle zahlen Sie mehrere tausend Euro. Die einfache Handhabung und der niedrige Preis machen diese Mini-Kraftwerke auch für Mieter interessant.
Bei einigen Modellen können Nutzer von Balkonkraftwerken über eine App sehen, wie viel Strom aktuell produziert und wie viel CO2 eingespart wird. Zu den Anbietern gehören Start-ups wie Priwatt* und Yuma* aber auch traditionelle Energieunternehmen wie Vattenfall.
Kosten einer PV-Anlage berechnen und Anbieter finden
Mit unserem Photovoltaik-Rechner erhalten Sie einen Anhaltspunkt, wie teuer eine PV-Anlage für Ihre Immobilie ist. Außerdem werden Ihnen konkrete Angebote von Fachfirmen angezeigt, aus denen Sie wählen können.
Fazit: So finanzieren Sie die eigene PV-Anlage
Eine eigene Photovoltaikanlage rentiert sich gerade in Zeiten hoher Strompreise in vielen Fällen. Anschaffung und Installation können gut und gerne um die 30.000 € kosten. Um diese Investition in eine PV-Anlage sinnvoll zu finanzieren haben Sie mehrere Möglichkeiten. Entweder nehmen Sie einen günstigen Ratenkredit auf oder Sie nutzen die staatlichen Fördermaßnahmen, wozu das KfW-Programm 270 und die Einspeisevergütung gehören.
Möchten Sie selbst Ihren eigenen Strom produzieren, aber keine PV-Anlage kaufen, können Sie auf die Möglichkeit des Leasings zurückgreifen. Dabei zahlen Sie eine Leasinggebühr solange der Vertrag läuft.