Wie kann ich einen Roller finanzieren?
Ob 2- oder 4-Takter, die klassische Vespa oder moderner Elektroantrieb, bis 50 ccm oder stärker motorisiert: Wenn Sie einen Motorroller kaufen möchten, haben Sie bei den Finanzierungsmöglichkeiten eine fast so große Auswahl wie bei den Modellen. Wenn Ihr Erspartes nicht ausreicht oder anderweitig verplant ist, kann die Roller-Finanzierung folgendermaßen aussehen:
Dispokredit: Den Roller sofort mit einem Überziehungskredit finanzieren
Wenn Sie sicher sind, dass bald wieder genug Geld auf Ihr Girokonto kommt, können Sie den von Ihrer Bank gewährten Überziehungskredit beanspruchen und den Roller bar bezahlen.
- Sie können den Roller sofort kaufen und bar bezahlen.
- Die Zinsen auf den Dispokredit sind sehr hoch, nutzen Sie ihn daher auf jeden Fall nur zum Überbrücken und denken Sie ansonsten lieber darüber nach, Ihren Roller auf Raten zu kaufen.
Ratenkredit: Einen Kredit aufnehmen und den Roller in Raten abbezahlen
Sie vereinbaren einen Ratenkredit bei einer Bank. Anschließend zahlen Sie über einen vorher vereinbarten Zeitraum feste Raten an die Bank. So kaufen Sie den Roller auf Raten ohne Anzahlung. Wenn Sie sich fragen, welche Bank für die Roller-Finanzierung in Frage kommt, finden Sie günstige Angebote online in unserem Kreditvergleich.
- Sie können beim Händler bar bezahlen und einen günstigen Preis aushandeln. Eine Anzahlung brauchen Sie nicht einzuplanen. Laufzeit und Darlehenshöhe können Sie Ihren Bedürfnissen anpassen.
- Um den Kredit zu bekommen, müssen Sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Falls Sie die Raten nicht bedienen können und Sie den Roller als Sicherheit angegeben haben, kann die Bank die Herausgabe des Rollers verlangen.
Händlerfinanzierung: Den Roller auf Raten beim Händler kaufen
Eine Alternative zum Ratenkredit bei der Bank ist es, einen Ratenkauf für den Roller direkt beim Händler zu vereinbaren.
- Besonders bei Auslauf- oder Sondermodellen bieten die Händler manchmal günstige Konditionen an, zum Beispiel eine Null-Prozent-Finanzierung. Achten Sie aber auf Fallstricke wie teure Versicherungen, die Sie dafür abschließen müssen.
- Da Händler in der Regel nur mit einer oder wenigen Banken zusammenarbeiten, bekommen Sie nicht unbedingt das beste Angebot auf dem Markt. Oft müssen Sie eine Anzahlung leisten und sich an vorgegebene Laufzeiten halten. Über den Preis zu verhandeln ist meist nicht möglich.
Viele Händler bieten an, dass Sie auch gebrauchte Roller sowie die Fahrausrüstung (wasserfeste Kleidung und Helm) in Raten abbezahlen.
Ballonfinanzierung: Roller mit monatlichen Raten und Schlussrate finanzieren
Bei der Ballonfinanzierung, auch Schlussratenmodell genannt, leisten Sie zunächst eine Anzahlung, anschließend niedrige monatliche Raten und dann eine hohe Rate zum Abschluss, den „Ballon”. Alternativ können Sie den Roller auch dem Händler zurückgeben.
- Kurzfristig können Sie sich Ihren Wunsch vom Roller auf Raten erfüllen, auch wenn Sie zurzeit eher wenig Geld zur Verfügung haben. Wenn die Schlussrate ansteht, können Sie gegebenenfalls einen neuen Kredit aufnehmen, bei dem die Zinsen aber je nach Zinslage auch höher liegen können.
- Diese Kreditform ist teurer als der herkömmliche Roller-Ratenkauf, denn auf die Schlussrate entfallen monatlich Zinsen – getilgt wird sie aber erst zum Laufzeitende der Roller-Finanzierung und ist dann dementsprechend höher. Die Schlussrate bemisst sich an dem Wert, den Ihr Motorroller dann aktuell noch hat.
3-Wege-Finanzierung: Roller-Finanzierung mit Flexibilität
Die 3-Wege-Finanzierung ist im Prinzip nur ein anderes Wort für die Ballonfinanzierung. Auch hier müssen Sie eine Anzahlung leisten, dann zahlen Sie geringe monatliche Raten und am Ende eine höhere Abschlussrate. Zum Laufzeitende können Sie entscheiden, ob Sie den Roller zurückzugeben oder ihn nach der Ratenzahlung mit einer Schlussrate ablösen.
- Die Kosten sind monatlich vergleichsweise gering und Sie behalten eine gewisse Flexibilität, wenn die Roller-Finanzierung ausläuft.
- Der Motorroller muss bei der Rückgabe in dem vertraglich vereinbarten Zustand sein. Ist er das nicht, kommen weitere Kosten auf Sie zu.
Leasing: Sie finanzieren nur die Nutzung des Rollers
Leasen, also mieten, ist die Alternative zum Roller Kaufen. Sie bezahlen dessen Nutzung und einen gewissen Zusatzbetrag für die Leasinggesellschaft.
- Leasing ist oft günstiger als der Kauf und Sie können nach Laufzeitende auf ein neueres Modell umsteigen.
- Der Roller ist nicht Ihr Eigentum und muss bei der Rückgabe in einwandfreiem Zustand sein. Mit negativem SCHUFA-Eintrag ist Leasing nicht möglich.
Die Ballon- bzw. 3-Wege-Finanzierung bedeuten eine geringere monatliche Belastung – mit allerdings höheren Gesamtkosten. Wägen Sie vorher ab, was Ihnen wichtiger ist, und was Sie für Ihren Roller auszugeben bereit sind.
Welche Vorteile habe ich, den Motorroller in bar zu kaufen?
Das kommt darauf an. Einerseits können Sie mit dem Händler Skonto, also einen Preisnachlass auf Barzahlung aushandeln, der Roller ist sofort Ihr Eigentum und Sie können ihn, wenn Sie wollen, weiterverkaufen. Andererseits müssen Sie wahrscheinlich auf Ihre Ersparnisse zurückgreifen und dabei einen (allerdings momentan geringen) Zinsverlust hinnehmen. Außerdem ist es nicht möglich, den Roller online zu kaufen.
Roller auf Raten kaufen: Geht das auch ohne oder trotz negativer SCHUFA?
Wenn es sich um seriöse Angebote handelt, in der Regel nicht. Wenn Ihre Bonität zu schlecht ist, um einen Kredit zu erhalten, können Sie Folgendes versuchen:
- Sie können bei einem anderen Verkäufer beziehungsweise bei einer anderen Bank anfragen.
- Sie können sich um eine Bürgschaft für die Roller-Finanzierung bemühen.
- Sie können eine Motorroller-Finanzierung ohne Bonitätsprüfung suchen. Doch Vorsicht bei solchen Angeboten: Eine Bonitätsprüfung ist in Europa verpflichtend und soll auch Sie schützen. Der Händler wird ohne diese Sicherheit wahrscheinlich sehr hohe Zinsen verlangen.
Was unterscheidet die Roller-Finanzierung von der Motorrad-Finanzierung?
Viele Banken bieten spezielle Auto-Kredite an, die Sie auch zur Motorradfinanzierung nutzen können. Diese Darlehen sind zweckgebunden und die Fahrzeuge bieten eine Sicherheit für den Kreditgeber. Die Zinsen sind deshalb niedriger. Für die Roller-Finanzierung werden allerdings keine Auto-Kredite vergeben.