Was ist ein Sparbrief?
Zuständige Redakteurin für den Bereich Geldanlage
Beim Sparbrief handelt es sich um eine festverzinste Geldanlage. Dabei leihen Sie einer Bank Ihr Geld und bekommen dafür eine Urkunde (auf Papier oder virtuell im Online-Banking), auf der diese Forderung zusammen mit Ihrem Namen vermerkt ist. Am Ende der vereinbarten Laufzeit kauft die Bank diese Urkunde dann zurück und zahlt Ihnen neben dem eingesetzten Kapital auch den vereinbarten Zinsbetrag aus. Sparbriefe sind also eine Mischform aus langfristiger Spareinlage und einem verzinslichen Wertpapier. Sie werden von den Banken gebührenfrei ausgegeben.
In den letzten Jahren hat Festgeld den Sparbrief größtenteils abgelöst. Auch auf einem Festgeldkonto erhalten Sie Ihr Geld nach der vereinbarten Laufzeit garantiert zurück und erhalten dafür vorher festgeschriebene Zinsen. Sie müssen es im Unterschied zum Sparbrief jedoch in der Regel kündigen.
Sparbriefe gehören zu den Namensschuldverschreibungen, das heißt, sie sind auf eine bestimmte Person ausgestellt. In der Regel sind das Sie als Käufer. Da der Sparbrief auf Ihren Namen ausgeschrieben ist, darf die Bank nach dem Ende der Laufzeit das Startkapital und die Zinsen auch nur an Sie persönlich auszahlen. Eine weitere Besonderheit beim Sparbrief ist, dass eine vorzeitige Kündigung in der Regel nicht möglich ist.
Zinsen: Bei Sparbriefen gibt es wieder hohe die Zinsen
Der Sparbrief zeichnet sich durch einen festen Zinssatz aus, der Ihnen über einen bestimmten Zeitraum garantiert wird. Bei den meisten Banken legen Sie Ihr Geld zwischen 1–10 Jahren fest. Während dieser Laufzeit können Sie nicht über Ihr Geld verfügen. Auch der Sparbetrag kann in diesem Zeitraum nicht aufgestockt werden.
In Zeiten steigender oder gleichbleibender Zinsen gilt oft: Je länger die Laufzeit, desto höher ist auch der Zinssatz, den Ihnen die Bank bietet. Deshalb machte sich der Zinsaufschwung 2023 auch bei Sparbriefen stark bemerkbar. Momentan werden jedoch mittelfristig wieder sinkende Leitzinsen erwartet. Daher zahlen Banken oft für kürzere Laufzeiten höhere Zinsen als für längere. Nachfolgend zeigen wir Ihnen einige Zins-Beispiele für eine Laufzeit von 1 Jahr:
Sparbrief-Angebote mit einer Laufzeit von 1 Jahr
Anbieter | Zinssatz |
Bank 11 | 2,75 % |
Hanseatic Bank* | 2,66 % |
ING | 2,25 % |
Volksbank Lüneburger Heide | 1,60–1,85 % |
Volkswagen Financial Services* | 2,75 % |
Quelle: Vergleich.de, Stand: 21. November 2024
Denken Sie über die Zinsbindung nach
In Zeiten von hohen Zinsen ist es attraktiv, sich die Verzinsung für mehrere Jahre zu sichern. Wenn dagegen die Zinsen niedrig sind und in absehbarer Zukunft noch steigen werden, sollten Sie sich nicht zu lange fest binden. Der Grund: Dann können Sie nicht von besseren Angeboten profitieren.
Derzeit sind die Zinsen, verglichen mit dem lange Zeit herrschenden Niedrigzinsniveau, schon stark angestiegen. Die Experten rechnen damit, dass die Zinsen wieder sinken werden, wenn die EZB den Leitzins absenkt. Daher sollten Anleger durchaus überlegen, ihr Geld jetzt für einen längeren Zeitraum festzuschreiben, um sich das hohe Zinsniveau für eine möglichst lange Zeit zu sichern. Die Voraussetzung ist allerdings, dass Sie so lange auf Ihr Geld verzichten können.
Recherche von Vergleich.de zeigt: Der Sparbrief erlebt eine Renaissance
Viele Banken reagierten in der Niedrigzinsphase auf die sinkende Kundennachfrage und nahmen den Sparbrief vom Markt. Die Bestände gingen nach Informationen des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes e. V. (DSGV) stark zurück: Nachdem die Sparbriefe 2007 bei allen Sparkassen noch 86 Milliarden Euro umfassten, betrug der Stand auf dem Tiefpunkt Anfang 2022 nur noch 11,3 Milliarden Euro. Danach sind Sparbriefe jedoch wieder beliebter geworden: Die Bestände stiegen kontinuierlich wieder auf 27,6 Milliarden Euro im März 2023 an.
"Mit steigenden Zinsen hat auch die Nachfrage nach Sparbriefen wieder zugelegt. Viele Sparkassen haben reagiert und auch ihr Angebot entsprechend angepasst“, so Thomas Rienecker, Pressesprecher des DSGV. „Bei sehr hohen Inflationsraten ist es aber wichtig, genau zu prüfen, ob es eine Geldanlage gibt, die noch besseren Inflationsschutz bietet. Hier eignen sich insbesondere Investitionen in Sachwerte wie Aktien oder Immobilien."
Sparbrief weiterhin eine der sichersten Geldanlagen
Sparbriefe bleiben für einige Sparer eine interessante Anlageoption. Gerade bei hohen Beträgen ist der Sparbrief zum Beispiel deswegen interessant, weil er als sehr sichere Anlageform gilt und durch die Einlagensicherung bis 100.000 € abgesichert ist.
Ein Sparbrief könnte die passende Geldanlage für Sie sein, wenn Sie …
- eine hohe Sicherheit wichtiger als eine hohe Rendite finden.
- Ihr Geld mittel- bis langfristig investieren möchten.
- für eine gewisse Zeit auf das eingesetzte Kapital definitiv verzichten können.
- Wert auf eine gebührenfreie Anlage legen.
- Zinserträge in die Zukunft verschieben wollen, um Kapitalertragssteuern zu sparen (beim Modell auf- oder abgezinster Sparbrief).
Sparbrief Vergleich: Diese Sparbrief-Typen gibt es
Es gibt 3 unterschiedliche Typen von Sparbriefen, die alle nach dem Grundprinzip „fester Anlagebetrag, fester Zinssatz und feste Laufzeit" funktionieren. Sie unterscheiden sich nur darin, wann und wie Ihnen die Zinsen ausgezahlt werden:
- Der konventionelle Sparbrief ist so angelegt, dass Ihnen die Zinsen während des Anlagezeitraums jährlich (oder in manchen Fällen auch monatlich) ausgezahlt werden. Bei diesem Typ verzichten Sie zwar während der vereinbarten Laufzeit auf Ihr angelegtes Kapital, können aber über die erwirtschafteten Beträge verfügen. Legen Sie zum Beispiel 5.000 € für 5 Jahre zu einem Zins von 3,7 % an, bekommen Sie jährlich 185 €, also insgesamt 925 € Zinsen.
- Der aufgezinste Sparbrief ist eine Variante, bei der die Zinsen sich bis zum Ende der Laufzeit ansammeln und erst dann ausgezahlt werden. Dabei profitieren Sie als Sparer vom sogenannten Zinseszinseffekt. Wenn Sie zum Beispiel 5.000 € für 5 Jahre zu einem Zins von 3,7 % anlegen und die Zinsen auf dem Sparbrief belassen und mitverzinsen, bekommen Sie am Ende der Laufzeit 996 € Zinsen ausgezahlt. Beachten Sie hierbei, dass durch die Auszahlung der gesamten Zinsen zum Vertragsende Ihr Steuerfreibetrag überschritten werden könnte. Der Sparerpauschbetrag beträgt 1.000 € im Jahr für Alleinstehende bzw. 2.000 € für Eheleute. Für alles, was darüber hinaus geht, müssen Sie Abgeltungssteuer in Höhe von 25 % zahlen.
- Der abgezinste Sparbrief funktioniert genau andersherum. Sie legen zu Beginn fest, welchen Betrag Sie am Ende ausgezahlt bekommen möchten. Die Bank errechnet anhand von Zinssatz und Laufzeit, welchen Anfangsbetrag Sie dafür anlegen müssen. Wenn Sie zum Beispiel in 5 Jahren 5.000 € erreichen möchten und der Zinssatz bei 3,7 % liegt, dann müssen Sie 4.169.43 € einzahlen. Auch hier erfolgt die Besteuerung erst zum Vertragsende.
Einige Banken geben Sparbriefe auch als Inhaberschuldverschreibungen aus. Das Besondere: Der Besitzer der Urkunde bleibt dabei undefiniert. Das ist zwar eher unüblich, aber an sich kein Grund zur Sorge. Achten Sie nur darauf, dass im Kleingedruckten nichts von einer „Nachrangabrede“ steht. Denn das bedeutet, dass im Falle einer Bankenpleite erst alle anderen Gläubiger bedient werden, bevor Sie als Sparbriefinhaber eine Entschädigung bekommen. Inhaberschuldverschreibungen sind im Gegensatz zu den Namensschuldverschreibungen nicht durch die gesetzliche Einlagensicherung gedeckt.
Auf einen Blick: Diese Vor- und Nachteile bieten Sparbriefe
Wie jede Geldanlage hat auch der Sparbrief seine Vor- und Nachteile. Bevor Sie Ihr Geld in einen Sparbrief investieren, sollten Sie die Stärken und Schwächen der Geldanlageform gegeneinander abwägen:
Die Vorteile des Sparbriefs:
- Sparbriefe bieten Ihnen Planungssicherheit.
- Weil sowohl die Zinsen als auch die Laufzeit festgeschrieben sind, können Sie die Rendite schon im Voraus kalkulieren.
- Mit einem Sparbrief kaufen Sie zwar ein Wertpapier, müssen aber keine Sorge vor kursbedingten Werteverlusten haben, da Sparbriefe nicht an der Börse gehandelt werden dürfen.
- Ein zusätzliches Sicherheitsplus ist, dass Sparbriefe unter die Einlagensicherung fallen. Beträge bis 100.000 € sind innerhalb der EU geschützt.
- Mit dem Sparbrief sind keine Kosten oder Gebühren verbunden.
- Die Laufzeiten lassen sich frei wählen.
- Sparbriefe können beliehen werden. Sie können zwar während der Laufzeit nicht auf Ihr Geld zugreifen, aber den Wert als mögliche Sicherheit für ein Darlehen einsetzen.
Die Nachteile des Sparbriefs:
- Beim Sparbrief ist das Geld fest angelegt. Sie müssen sich daher sicher sein, dass Sie während der Laufzeit auf das eingesetzte Kapital verzichten können. Banken sind bei Sparbriefen besonders streng und lassen in der Regel auch keine „Notfälle“ gelten.
- Der Zinsertrag ist vergleichsweise gering. Im Vergleich zu Fonds oder Aktien schneiden Sparbriefe deutlich schlechter ab.
- Sparbriefe sind unflexibel, denn Laufzeit und Zinsen werden bei Abschluss festgeschrieben. Auch das Kapital lässt sich nicht im Nachhinein aufstocken.
- Bei auf- und abgezinsten Sparbriefen bekommen Sie die Zinsen auf einen Schlag zum Vertragsende ausgezahlt. Dann müssen Sie damit rechnen, Abgeltungssteuer zu zahlen. Das gilt immer dann, wenn die Erträge den Sparerpauschbetrag von 1.000 € je Sparer übersteigen.
- Nur noch wenige Banken haben Sparbriefe im Angebot.
Wie unterscheiden sich Sparbrief und Festgeld?
Sowohl beim Sparbrief wie auch beim Festgeld legen Sie einen bestimmten Betrag für eine bestimmte Laufzeit mit einem bestimmten Zins an. Weil sich die beiden Anlageformen stark ähneln, bieten viele Banken inzwischen nur noch eines der beiden Produkte an. Die meisten Institute haben sich für Festgeld als Anlageprodukt entschieden. Andere Banken, wie beispielsweise die Santander Consumer Bank, bieten ihren Kunden hingegen nur noch Sparbriefe als Festanlageoption an.
Grundsätzlich unterscheiden sich Sparbrief und Festgeld in der Anlageart: Der Sparbrief zählt zu den Wertpapieren, das Festgeld wiederum ist eine klassische Bankeinlage mit einem separaten Konto. Außerdem unterscheiden sie sich in einigen anderen Punkten:
Sparbrief und Festgeld: Das sind die wichtigsten Unterschiede
| Sparbrief | Festgeld |
Laufzeit | in der Regel jährlich zwischen 1 und 10 Jahren | kann individuell vereinbart werden, üblich sind 3, 6 oder 9 Monate wie auch jährliche Intervalle |
Zinsgutschrift | verschiedene Modelle: konventioneller, abgezinster oder aufgezinster Sparbrief | in der Regel einmal jährlich beziehungsweise zum Laufzeitende |
Inhaberverhältnisse | in der Regel Namensschuldverschreibung | klassische Bankeinlage mit separatem Bankkonto |
automatische Verlängerung | Nein – laufen ohne Wiederanlage aus | Ja – kann ohne Kündigung zu den aktuellen Konditionen erneut angelegt werden |
vorzeitige Kündigung | nicht möglich | nicht vorgesehen, aber es gibt Ausnahmen in Notsituationen mit entsprechenden Stornokosten |
Sparbrief & Festgeld im Vergleich: Wo gibt es die besten Zinsen?
Bei der Höhe der Zinsen liegen Sparbriefe und Festgelder ebenfalls dicht beieinander. Mit steigender Laufzeit erhöht sich der Zinssatz.
Schritt für Schritt: Wie kaufe ich einen Sparbrief?
Beim Kauf eines Sparbriefes müssen Sie ähnliche Schritte durchlaufen wie bei einer Kontoeröffnung. Wir zeigen Ihnen, wie Sie in 4 Schritten zum Kauf eines Sparbriefs gelangen.
Schritt 1: Vergleichen Sie Angebote
Da die Konditionen von Bank zu Bank sehr unterschiedlich ausfallen, sollten sie im ersten Schritt die verschiedenen Angebote der Banken mithilfe eines Sparbrief Vergleichs vergleichen. Beachten Sie, dass sich hinter vielen Produkten eigentlich ein Festgeld verbirgt. Vor allem Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken sowie die Deutsche Bank haben ihre Sparbriefe ganz oder zu großen Teilen vom Markt genommen. Es sind also vor allem die deutschen Direktbanken sowie Finanzinstitute im EU-Ausland, die noch Sparbriefe mit wettbewerbsfähigen Zinsen anbieten.
Schritt 2: Eröffnen Sie ein Referenzkonto (für Neukunden)
Wenn Sie noch kein Kunde der Bank sind, für die Sie sich entschieden haben, müssen Sie unter Umständen erst ein kostenloses Tagesgeldkonto eröffnen. Es dient als internes Referenzkonto für Ein- und Auszahlungen. Das funktioniert bei vielen Banken inzwischen online, indem Sie einen Antrag ausfüllen und Daten zu Ihrer Person angeben und sich im nächsten Schritt zum Beispiel per Postident der Deutschen Post identifizieren lassen. Manche Banken akzeptieren auch ein externes Referenzkonto.
Schritt 3: Stellen Sie einen Antrag auf den Kauf eines Sparbriefs bzw. legen Sie selbst einen Sparbrief an
Wenn die Bank kein internes Referenzkonto verlangt, können Sie als Neukunde direkt einen Antrag zum Kauf eines Sparbriefs ausfüllen. Wenn Sie den Antrag online ausfüllen, müssen Sie sich auch in diesem Fall identifizieren. Wenn die Bank den Antrag bearbeitet hat, bekommen Sie die Unterlagen und die Zugangsdaten für das Online-Banking per Post zugeschickt. Als Bestandskunde können Sie im Online-Banking einfach selbst Sparbriefe anlegen und bekommen die Bestätigungsunterlagen per Mail. Bei vielen Banken funktioniert das auch per Telefon oder formlos per Brief.
Schritt 4: Legen Sie Ihr Geld an
Um in einen Sparbrief zu investieren, verlangen viele Banken eine Mindestanlagesumme. Je nach Finanzinstitut liegt die Summe bei 500 € bis 2.500 €. Die Summe wird entweder von Ihrem Referenzkonto abgebucht oder von Ihnen überwiesen. Denken Sie auch daran, einen Freistellungsauftrag zu erteilen bzw. einen bereits bestehenden anzupassen. Sonst müssen Sie 25 % Abgeltungssteuer auf die Erträge zahlen. Bei vielen Banken können Sie den Freistellungsauftrag einfach online erteilen.
Unser Tipp: Wenn Sie eine größere Summe anlegen wollen, splitten Sie den Betrag lieber in mehrere Sparbriefe mit unterschiedlichen Laufzeiten auf. So bleiben Sie flexibler und können auf Zinstrends reagieren.
Kann ich einen Sparbrief auch kündigen?
Bei dieser Geldanlage ist eine vorzeitige Kündigung nicht möglich. Wenn Sie Geld in einem Sparbrief anlegen, müssen Sie sich deswegen im Vorfeld sicher sein, auf diesen Betrag bis zum Ende der Laufzeit verzichten zu können. Nur innerhalb von 14 Tagen nach Abschluss können Sie von Ihrem Widerrufsrecht Gebrauch machen.
Selbst im Todesfall besteht für die Angehörigen kein automatisches Sonderkündigungsrecht, sofern es nicht vertraglich vorher so vereinbart wurde. Das heißt: Erben sind als Rechtsnachfolger grundsätzlich an die von dem Verstorbenen geschlossenen Verträge gebunden und müssen auf das Geld bis zum Ende der regulären Laufzeit warten.
Im Notfall können Sie einen Sparbrief auch beleihen
Bei akutem Geldbedarf ist es aber immerhin möglich, den Sparbrief zu beleihen. Die Bank bietet Ihnen dann einen Kredit an, wenn im Gegenzug der Sparbrief als Sicherheit abgetreten wird. Am Ende der Laufzeit wird dann der Kredit mit dem freigewordenen Kapital des Sparbriefs getilgt. Allerdings sind die Zinsen für den Kredit meist deutlich höher als die Zinsen für den Sparbrief.
Früher wurden Sparbriefe als Urkunde ausgegeben
Sparbriefe wurden in Deutschland erstmals in den 1960er Jahren ausgegeben. Das Prinzip der Sparbrief-Urkunde stammt noch aus dieser Zeit: In der traditionellen Form bekommen Sie nach dem Kauf eines Sparbriefes eine Urkunde, in der verbrieft ist, dass die Bank Ihnen an einem bestimmten Tag eine gewisse Summe auszahlt. Auf der Urkunde sind folgende Daten vermerkt:
- der Nennwert, also der angelegte oder auszuzahlende Betrag
- der Tag der Auszahlung
- die Höhe der Zinsen
- die Art der Verzinsung
- Angaben zur Übertragung oder Abtretung, wobei es dazu sehr strenge Klauseln gibt
Sparbrief verloren – was tun?
Vielleicht haben Sie auch noch eine Urkunde von einem alten Sparbrief mit sehr langer Laufzeit. Natürlich kann es passieren, dass sie Ihnen gestohlen wird oder dass sie zum Beispiel bei einem Umzug abhandenkommt. Keine Sorge, Ihr Geld ist damit nicht verloren. Sie sollten aber umgehend handeln: Melden Sie sich schnellstmöglich bei der Bank, um sie über den Verlust zu informieren. Anschließend wird die Urkunde als kraftlos erklärt, was Missbrauch verhindert. Dafür müssen sie bei Ihrem örtlichen Amtsgericht Antrag auf ein sogenanntes Aufgebotsverfahren stellen. Wenn Sie keine Kopie oder Abschrift haben, müssen sie zumindest den wesentlichen Inhalt des Papiers angeben. Wenn der Sparbrief für kraftlos erklärt wurde, können Sie bei Ihrer Bank die erneute Ausstellung der Urkunde beantragen.
Heute werden Sparbriefe digital verwaltet
Heutzutage, wo Bankgeschäfte immer öfter digital abgewickelt werden, kommt Ihnen der Sparbrief in Form einer Urkunde aus Papier wahrscheinlich ziemlich altmodisch vor. Tatsächlich sehen das auch immer mehr Banken so und stellen beim Sparbrief auf rein digitale Transaktionen per Online-Banking um. Beim Kauf eines Sparbriefes per Online-Formular oder per Telefon bekommen Sie dann einfach per Mail eine Auftragsbestätigung. Nach Ende der Laufzeit wird Ihnen das Geld automatisch auf Ihr Referenzkonto überwiesen. Einige Institute bleiben zwar bei der Papierform, stellen anstatt der Urkunde jedoch nur noch einen Hinterlegungsschein aus. Darin wird Ihnen der Kauf des Sparbriefs bescheinigt.
Nachhaltig Sparen mit einem Öko-Sparbrief
Zwar ist die Auswahl an Sparbriefen inzwischen insgesamt stark zurückgegangen, aber trotzdem wollen wir Ihnen eine Sonderform mit doppeltem Werteversprechen nicht vorenthalten: Öko-Sparbriefe zeichnen sich dadurch aus, dass Ihr angelegtes Kapital in die Finanzierung von Umweltprojekten investiert wird. Das können zum Beispiel erneuerbare Energien oder Photovoltaik- und Windkraftanlagen sein, die energetische Sanierung von Gebäuden oder Umweltkredite, die für den Bodenschutz oder die Abwasserbehandlung benötigt werden.
Mit welchen Zinsen kann ich beim Öko-Sparbrief rechnen?
Die Sparkasse Hannover bietet den Sparkassenbrief N+ an, wobei das Label „N+“ für „Nachhaltigkeit Plus“ steht. Anleger fördern Projekte in der Region. Sie unterstützen die Finanzierung von Vorhaben, Projekten und Unternehmen, die mit sozialer und ökologischer Verantwortung Impulse für Nachhaltigkeit setzen. Je nach investiertem Vermögen bekommen Sie für eine Laufzeit von 4 bis 10 Jahren zwischen 1,40 und 3,10 % Zinsen (Stand: September 2023). Die Mindestanlagesumme beträgt 2.500 €.