Strom & Gas

Stromverbrauch: So viel Strom verbrauchen Sie in Ihrem Haushalt

Oft wird der Stromverbrauch erst mit der jährlichen Abrechnung als Euro-Betrag greifbar. Dabei schont das Wissen um den eigenen Stromverbrauch das Klima und Ihre Finanzen. Hier finden Sie Tipps, wie Sie Ihren Stromverbrauch besser einschätzen und vergleichen können.

Stefanie Schäfers
Zuständige Redakteurin für den Bereich Strom & Gas
Stand: 08.01.2024

Wie viel Stromverbrauch ist normal im Vergleich?

Wie hoch ist der durchschnittliche Stromverbrauch für einen Haushalt in Deutschland und wie viel Strom verbraucht eine Person? Die Antworten auf diese Fragen sind unterschiedlich, es hängt stark von den individuellen Lebensbedingungen ab. Wer mit einer 4-köpfigen Familie in einem großen Einfamilienhaus mit vielen Elektrogeräten lebt, verbraucht mehr Strom als ein Single, der in einer kleinen Wohnung lebt und wenig zuhause ist.

Der Pro-Kopf-Verbrauch eines Deutschen beträgt im Durchschnitt etwa 1.400 Kilowattstunden (kWh) Strom im Jahr, auf der Stromrechnung sind das mindestens 400 €.

Folgende Tabelle zeigt den durchschnittlichen Stromverbrauch in Deutschland sowohl für Haushalte in Mehr- als auch in Einfamilienhäusern.

Durchschnittlicher Stromverbrauch in Deutschland je Haushalt

Haushaltsgröße: Stromverbrauch Mehrfamilienhaus Stromverbrauch Einfamilienhaus
1-Personen-Haushalt 1.400 kWh/Jahr 2.400 kWh/Jahr
2-Personen-Haushalt 2.000 kWh/Jahr 3.000 kWh/Jahr
3-Personen-Haushalt 2.600 kWh/Jahr 3.600 kWh/Jahr
4-Personen-Haushalt 2.900 kWh/Jahr 4.000 kWh/Jahr
5-Personen-Haushalt 3.000 kWh/Jahr 5.000 kWh/Jahr

Quelle: Stromspiegel und Vergeich.de, Stand: Januar 2024

Die Tabelle macht deutlich, dass in einem Mehrfamilienhaus weniger Strom pro Person verbraucht wird als in einem Einfamilienhaus: Ein Haushalt mit nur einer Person, die in einem Einfamilienhaus lebt, verbraucht 2.400 kWh/Jahr. In einem Mehrfamilienhaus sind es dagegen durchschnittlich 1.400 kWh/Jahr. Außerdem zeigt der Vergleich, dass Mehr-Personen-Haushalte im Verhältnis weniger Strom verbrauchen als Single-Haushalte.

Diese Unterschiede im Stromverbrauch sind einfach zu erklären: In einer Familie teilen sich mehrere Personen die elektrischen Geräte wie Kühlschrank und Herd. Und wer in einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus wohnt, muss zum Beispiel nicht alleine für die Außenbeleuchtung sorgen. Das reduziert den Stromverbrauch pro Person.

Tipps zum Strom sparen

Sollte Ihr eigener Stromverbrauch deutlich über den Durchschnittswerten liegen, ist das ein Hinweis, dass es Einsparpotenzial gibt. Das kann an alten Geräten oder persönlichen Gewohnheiten liegen. Wir haben für Sie nützliche Tipps zum Strom sparen zusammengestellt.

Der Bundestag hat zudem im April 2023 ein Gesetz beschlossen, nachdem digitale Stromzähler flächendeckend eingebaut werden sollen. Sie übertragen automatisch den aktuellen Verbrauch an den Stromanbieter. Dadurch erhalten Kunden einen besseren Überblick über ihren Verbrauch sowie über die Kosten und Stromkosten können gesenkt werden.

Wie hoch ist der Stromverbrauch pro qm?

Die Größe der Wohnung spielt für den Stromverbrauch eine wichtige Rolle. Der Bund der Energieverbraucher bieten eine Formel, die einen groben Richtwert zum Stromverbrauch pro qm liefert. Mit dieser Formel können Sie berechnen und vergleichen, wie hoch im Schnitt der Stromverbrauch für eine, für zwei oder mehr Personen bei 60, 80 oder mehr qm Wohnfläche ist.

Da dieser Berechnung eine komplizierte Formel zugrunde liegt, stellen wir Ihnen hier eine vereinfachte Version in vier Schritten vor:

  • Multiplizieren Sie die Wohnfläche in qm mit 16 kWh.
  • Multiplizieren Sie die Anzahl der im Haushalt lebenden Personen mit 216 kWh.
  • Multiplizieren Sie die Anzahl der großen Haushaltsgeräte (TV, Computer, Waschmaschine, Kühlschrank, E-Herd, …) mit 210 kWh.
  • Addieren Sie die drei oben ermittelten Werte und Sie erhalten den durchschnittlichen Stromverbrauch pro qm für die gewählte Anzahl der Personen.

Bedenken Sie, dass es sich nur um einen Näherungswert handelt, so verbrauchen z.B. moderne Haushaltsgeräte weniger Strom als ältere.

Wie hoch ist mein Stromverbrauch?

Ihren Stromverbrauch belegt die jährliche Stromrechnung Ihres Stromlieferanten. Dort wird ganz genau beschrieben, wie viel Strom Sie im zuvor festgelegten Zeitraum in kWh verbraucht haben. Grundlage dafür sind die abgelesenen Werte Ihres Stromzählers. Bei vielen Stromanbietern können Sie als Kunde auch eine Zwischenrechnung mit den Verbrauchsangaben anfordern, wenn Sie nicht 1 Jahr auf eine aktuelle Abrechnung warten und zwischendurch Ihren Stromverbrauch berechnen möchten.

Wie viel kWh verbraucht mein Haushalt pro Tag?

Den Stromverbrauch pro Tag können Sie einfach ermitteln. Gehen Sie zu ihrem Stromzähler und schreiben Sie sich Zählerstand und Uhrzeit auf. Lesen Sie zur selben Uhrzeit am nächsten Tage erneut den Zähler ab: Die Differenz ist Ihr Tagesverbrauch.

Die Analyse des Stromverbrauchs in Ihrem Haushalt können Sie auch ausweiten:

Notieren Sie vor und nach einem Urlaub (oder einem anderen Leerstand der Wohnung) den Zählerstand, so erfahren Sie die Grundlast Ihres Haushalts. Das ist die Menge an Strom, die ohne Ihre Anwesenheit benötigt wird. Ist die Grundlast hoch, können verschiedene Faktoren verantwortlich sein: Heizungspumpen, alte Kühlgeräte oder der Standby-Verbrauch von Multimediageräten. Durch gezieltes Ausschalten einzelner Geräte können Sie schnell ermitteln und vergleichen, welches der Stromfresser im Haushalt ist.

Wie hoch ist mein Stromverbrauch pro Monat?

Der Stromverbrauch pro Monat hängt natürlich auch davon ab, wie viele Personen in einem Haushalt wohnen und ob sie in einem Einfamilienhaus oder einem Mehrfamilienhaus leben. Ein 2-Personen-Haushalt in einem Mehrfamilienhaus ohne Durchlauferhitzer verbraucht im Durchschnitt 180 bis 200 kWh pro Monat. Das ist aber nur der Durchschnitt eines Jahres, der wirkliche Verbrauch hängt vom Wetter und der Jahreszeit ab. So wird z. B. im Winter mehr Geld für Beleuchtung ausgegeben als im Sommer. Auch Ihre Lebensumstände tragen zu mehr oder weniger Stromverbrauch bei. Wenn Sie viel im Homeoffice arbeiten oder gerne kochen, verbrauchen Sie natürlich mehr Strom.

Augen auf bei der Wahl des Anbieters

Ihr Stromverbrauch ist nur ein Teil, der Ihre Stromkosten ausmacht. Der andere ist der Tarif, den Sie bezahlen. Da gibt es gewaltige Unterschiede, so können Sie mit einem Wechsel zu einem günstigen Stromanbieter mehrere hundert Euro sparen. Einen guten Überblick über die aktuellen Angebote bietet Ihnen unser Stromvergleich.

Wie funktioniert ein Strommessgerät?

Wenn Sie genau wissen wollen, wie hoch der Stromverbrauch für Ihre normalen Haushaltsgeräte oder für ausgefallene Anschaffungen wie Ihr Wasserbett oder Ihren Gitarrenverstärker ist, können Sie sich ein Strommessgerät kaufen. Es wird zwischen Steckdose und Netzstecker des Gerätes gesteckt und misst den durchfließenden Strom. Die Geräte rechnen außerdem aus, was dieser Verbrauch kostet. Es gibt sie schon für unter 10 € im Supermarkt. Ein Strommessgerät können Sie auch bei einigen Verbraucherzentralen kostenlos ausleihen.

Wie viel Strom verbrauchen typische Geräte?

Genauso wichtig wie die Wohnfläche und die Quadratmeterzahl ist beim Stromverbrauch die Anzahl der elektrischen Geräte: Je mehr Stromfresser im Haushalt am Strom hängen, desto höher der Verbrauch. Und bei einigen Geräten liegt der Teufel im Detail – sprich: sie verbrauchen mehr Strom als Sie denken.

  • Beim Fernseher gibt es enorme Unterschiede, wie hoch der Stromverbrauch ist. Bildschirmgröße, Alter und Technik spielen eine Rolle. Ein aktuelles Flachbildgerät mit 32 Zoll verbraucht etwa 50 kWh im Jahr, für ein vergleichbares Modell mit 60 Zoll kann der Verbrauch auf 400 kWh im Jahr steigen.

    Es macht Sinn das seit dem 1. März 2021 neue EU-Energielabel zu prüfen. Mit einem B- oder C-Gerät lassen sich im Vergleich zu einem Apparat der Klassen G und F etwa 60 % Strom einsparen. Bei einer durchschnittlichen Nutzung spart man damit bei einem 55-Zoll-Fernseher um die 40 € pro Jahr. Die neuen Effizienzklassen B und C entsprechen der zuvor gängigen besten Bewertung A+++.

  • Eine PS5 hat einen Stromverbrauch zwischen 70 Watt bis 130 Watt bei komplexen Spielen, ein hochgerüsteter Gaming-PC kann sogar 450 Watt erreichen. Damit entsprechen also fast 10 Stunden am PC ungefähr 30 Stunden an der PS5.

  • Bei Geräten, die durchgehend laufen, ist das Einsparpotential oft besonders hoch: zum Beispiel der Kühlschrank oder der Gefrierschrank. Ein neues Gerät kann hier oft eine Investition sein, die sich schon in kurzer Zeit amortisiert. Eine durchschnittliche Kühlschrank-Gefrierkombi verbraucht in einem Jahr zum Beispiel 220 kWh, ein vergleichbares Gerät der höherwertigen Energieklasse C nur 180 kWh. Bei einem Strompreis von 30 Cent pro kWh, spart ein modernes Gerät in einem Jahr somit 12 € Stromkosten.

  • Wäschetrockner sind oft die größten Stromfresser in deutschen Haushalten. Selbst der Stromverbrauch eines modernen, sparsamen Trockners liegt immer noch durchschnittlich bei 440 kWh im Jahr. Ein einziger Trockengang verbraucht bei einem normalen Modell ca. 4 kWh. Trockner, die das Energie-Effizienz-Label A tragen, kommen trotzdem noch auf 2 kWh pro Trockengang.

  • Moderne Backöfen der Effizienzklasse A verbrauchen durchschnittlich etwa 165 kWh im Jahr. Ein älteres Backofenmodell verbraucht bis zu drei Mal so viele Kilowattstunden. Sie können Energie sparen, wenn sie einen Umluftherd verwenden, mit dem Sie auf mehreren Ebenen Lebensmittel gleichzeitig backen oder erhitzen können.

  • Wenn Sie in einem Einfamilienhaus wohnen, kann der technische Stand der Heizung einen großen Unterschied machen. Die Umwälzpumpe sorgt dafür, das warme Wasser in der Heizung durch das Haus zu transportieren. Mit einer alten Pumpe verbraucht die Heizung für die gleiche Leistung 80 % mehr Strom als mit einer neuen, hocheffizienten Umwälzpumpe. Pro Jahr können Sie mit einer neuwertigen Pumpe in einem Einfamilienhaus Stromkosten von etwa 100 € sparen.

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