- Unterschied zwischen Tagesgeld und Festgeld
- Wieviel Zinsen gibt es aktuell?
- Vor- und Nachteile bei Tagesgeld
- Vor- und Nachteile bei Festgeld
- Tagesgeld oder Festgeld - was ist besser?
- Wie sicher sind Tages- und Festgeld?
- Experten-Tipp: Banken sichern auch Summen über 100.000 € ab
- Alternativen zu Tagesgeld und Festgeld
Was ist der Unterschied zwischen Tagesgeld und Festgeld?
Festgeld legen Sie über einen bestimmten Zeitraum fest an. Die Laufzeit von Festgeld beträgt mindestens 1 Monat und maximal 10 Jahre. Während dieser Zeit ist das Geld für die Anleger im Normalfall nicht verfügbar. Daher ist es ratsam, sich genau zu überlegen, wie lange Sie auf die Anlagesumme verzichten können.
Tagesgeld ist im Gegensatz dazu flexibel. Der Zins ist variabel und kann außerhalb möglicher Aktionszeiträume von der Bank jederzeit geändert werden. Über das Geld, das Sie auf einem Tagesgeldkonto anlegen, dürfen Sie jederzeit verfügen. Sie haben die Freiheit, täglich Geld, auch den gesamten Anlagebetrag, von Ihrem Tagesgeldkonto auf das dazugehörige Referenzkonto zu überweisen. Zudem können Sie in der Regel nach Belieben weitere Beträge auf das Tagesgeldkonto schicken und von der dortigen Verzinsung profitieren.
In der folgenden Tabelle stellen wir die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Tagesgeld und Festgeld gegenüber.
Tagesgeld vs. Festgeld: die Unterschiede zwischen Tagesgeld- und Festgeldkonten im Vergleich
| Tagesgeld | Festgeld |
---|---|---|
Zweck | kurzfristige Rücklage | mittelfristige Rücklage |
Sicherheit | hoch Einlagensicherung bis mindestens 100.000 € | hoch Einlagensicherung bis mindestens 100.000 € |
Laufzeit | variabel | fest: zwischen 1 Monat und 10 Jahren |
Verfügbarkeit | täglich | erst bei Fälligkeit |
aktuelle Zinsen | bis über 3 %, täglich variabel | bis ca. 3 %, für gesamte Laufzeit garantiert |
Inflationsschutz | gering | gering |
Kündigungsfrist | nein | meistens |
Kosten | keine | keine |
Ob Tagesgeld oder Festgeld: Beide Arten von Bankeinlagen sind durch die gesetzliche Einlagensicherung in Höhe von mindestens 100.000 € pro Bank und Sparer geschützt. Dies gilt nicht nur in Deutschland, sondern EU-weit sowie in Island, Liechtenstein und Norwegen.
In der Regel erheben Banken für ein Tages- oder Festgeldkonto keine Gebühren. Jedoch kann es in einigen Fällen zu Kosten kommen, z. B. wenn ein Girokonto bei der neuen Bank eine Voraussetzung für das Einlagenkonto ist.
Wieviel Zinsen gibt es aktuell auf Tagesgeld und Festgeld?
Derzeit bieten Banken um 3 % Zinsen, ob für Tagesgeld oder Festgeld. Für Tagesgeld erhalten Sie aktuell in der Spitze über 3 % Zinsen. Jedoch gelten die hohen Zinssätze oft nur für einige Monate. Nach dem Aktionszeitraum kann die Bank den Zinssatz jederzeit senken.
Unsere aktuell besten Zinsen für Tagesgeld
Anlagebetrag: 10.000 €
Aktionszins bis zum 31.12.2024
3 Monate Zinsgarantie
3 Monate Zinsgarantie
4 Monate Zinsgarantie
3 Monate Zinsgarantie
Zurzeit zahlen Banken für Festgeld bis zu ca. 3 % Zinsen pro Jahr. Dieser Zinssatz gilt für eine Anlagesumme von 10.000 € und eine Laufzeit von 1 Jahr.
Unsere aktuell besten Festgeldzinsen
Laufzeit: 1 Jahr, Anlagebetrag: 10.000 €
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Sind die Zinsen bei Tagesgeld oder bei Festgeld höher?
Ob die Zinsen auf einem Tagesgeldkonto oder Festgeldkonto höher sind, hängt von der Entwicklung der EZB-Leitzinsen ab. Im Normalfall liegen die Festgeldzinsen über den Tagesgeldzinsen, da die Geldinstitute bei Festgeld länger mit Ihrem Geld planen können. Rechnen die Banken jedoch für die Zukunft mit sinkenden Leitzinsen, kann es vorkommen, dass die Festgeldzinsen niedriger sind als die Tagesgeldzinsen.
Was ist in Bezug auf die Zinsen also besser: Tagesgeld oder Festgeld? Meist erhalten Sie mit Festgeld mehr Rendite. Wenn jedoch die Leitzinsen gerade steigen und Sie sich bei Tagesgeld immer wieder Top-Angebote sichern, können Sie auch mit Tagesgeld den besseren Schnitt machen, selbst auf Sicht von mehreren Jahren.
Was sind die Vor- und Nachteile bei Tagesgeld?
Tagesgeld ist eine Bankeinlage, bei der der Zins variabel ist und Sie über Ihr Referenzkonto täglich auf Ihr Geld zugreifen können. Im Folgenden nennen wir Ihnen die Vor- und Nachteile, die mit Tagesgeld verbunden sind.
Vorteile bei Tagesgeld
- Tagesgeld ist flexibel: Es besteht keine Mindesteinlage und Sie können jederzeit auf Ihr Geld zugreifen.
- Tagesgeld ist sicher: Ihre Einlagen sind bis mindestens 100.000 € gesetzlich geschützt.
- Tagesgeld bietet gute Zinsen: Anders als ein Girokonto ist ein Tagesgeldkonto in der Regel attraktiv verzinst.
Nachteile bei Tagesgeld
- Der Zinssatz ist variabel: Die Bank kann den Zins nach Ablauf der Garantie jederzeit senken. Dann müssen Sie sich mit geringeren Zinsen zufriedengeben oder nach einem neuen Tagesgeldkonto Ausschau halten.
- Tagesgeld ist kein verlässlicher Inflationsschutz: Die Rendite von Tagesgeld liegt langfristig oft unterhalb der Inflationsrate.
- Bei Tagesgeld kann der verzinste Betrag begrenzt sein: Einige Banken verzinsen Ihre Einlagen nur bis zu einer bestimmten Anlagesumme mit dem Höchstzins.
In Anbetracht dieser Vor- und Nachteile von Tagesgeld können Sie sich in Ruhe für oder gegen ein Tagesgeldkonto entscheiden. Aktuelle Angebote finden Sie in unserem Tagesgeld Vergleich.
Was sind die Vor- und Nachteile bei Festgeld?
Festgeld ist eine Bankeinlage mit festem Zinssatz für eine bestimmte Laufzeit, während der Sie nicht über Ihr Geld verfügen können. Hier listen wir die Vor- und Nachteile auf, die mit Festgeld zusammenhängen.
Vorteile bei Festgeld
- Festgeld ist sicher: Ihre Einlagen sind bis mindestens 100.000 € gesetzlich geschützt.
- Festgeld ist planbar: Sie kennen Ihren Zinssatz und Ertrag im Voraus und wissen, wann die Laufzeit Ihres Festgeldkontos endet.
- Festgeld bietet gute Zinsen: Anders als ein Girokonto ist ein Festgeldkonto normalerweise attraktiv verzinst. Oft ist der langfristige Durchschnittszins höher als bei Tagesgeld.
Nachteile bei Festgeld
- Festgeld bietet keine Liquidität: Sie haben während der Laufzeit keinen Zugriff auf Ihr Geld.
- Festgeld müssen Sie kündigen: Bei Festgeld ist i. d. R. eine Kündigung notwendig, damit Ihr Geld nicht automatisch zum dann geltenden Zinssatz wieder angelegt wird.
- Festgeld ist kein verlässlicher Inflationsschutz: Die Rendite von Festgeld kann langfristig unterhalb der Inflationsrate liegen.
- Festgeldkonten können eine Mindestsumme voraussetzen: Einige Banken akzeptieren Einlagen erst ab einem bestimmten Anlagebetrag.
Diese Vor- und Nachteile von Festgeld sollten Sie in Ruhe abwägen, bevor Sie sich für oder gegen ein Festgeldkonto entscheiden. Aktuelle Angebote finden Sie in unserem Festgeld Vergleich.
Tagesgeld oder Festgeld - was ist besser?
Bei der Frage, was besser ist, ein Tagesgeldkonto oder ein Festgeldkonto, kommt es darauf an, für was Sie das Konto nutzen möchten. Geht es Ihnen darum, Rücklagen von einigen Monatsgehältern als Reserve für Notfälle oder als Urlaubsbudget ständig verfügbar zu halten, so sollten Sie sich für Tagesgeld entscheiden. Benötigen Sie das Geld dagegen erst in einigen Jahren, bietet sich Festgeld an.
Wenn Sie sich die Unterschiede zwischen Tagesgeldkonto und Festgeldkonto vor Augen führen, wird klar, dass es sich bei Tagesgeld oder Festgeld nicht um eine Entweder-oder-Entscheidung handeln muss. Sie können durchaus für verschiedene finanzielle Vorhaben zu einer unterschiedlichen Bewertung kommen, ob dafür Tagesgeld oder Festgeld die bessere Anlage ist. Es ist kein Problem, sowohl ein Tagesgeld- als auch ein Festgeldkonto zu eröffnen – oder sogar mehrere Konten für andere Sparziele oder mit unterschiedlichen Laufzeiten.
Die folgende Tabelle zeigt eine mögliche Aufteilung der Ersparnisse auf Tagesgeld- oder Festgeldkonten, die sich am geplanten Verwendungszweck orientiert.
Tagesgeld oder Festgeld: Welches Konto wir für welches Anlageziel empfehlen
| Zweck | Anlagebetrag | Laufzeit |
---|---|---|---|
Tagesgeld 1 | Notgroschen | 15.000 € | flexibel |
Tagesgeld 2 | Urlaub | 2.000 € | flexibel |
Festgeld 1 | neuer Gebrauchtwagen | 20.000 € | 3 Jahre |
Festgeld 2 | Eigenkapital Immobilie | 50.000 € | 5 Jahre |
Festgeld 3 | Führerschein Kind | 4.000 € | 10 Jahre |
Im oberen Beispiel richten sich die Laufzeiten der Festgeldkonten nach dem individuellen Konzept des Sparers. Schließlich weiß dieser am besten, wann planbare Ausgaben wie ein Immobilien- oder Autokauf anstehen und wann er seinem Nachwuchs den Führerschein bezahlen möchte.
Für Ihren eigenen Plan gilt: Passen Sie das Konzept an Ihre persönlichen Wünsche an.
In welchen Fällen ist sowohl eine Anlage in Tagesgeld als auch in Festgeld möglich?
Tagesgeld und Festgeld sind nie völlig austauschbar. Aber bei Tagesgeldkonten und Festgeldkonten kommen die Unterschiede bei kurzen Festgeldlaufzeiten weniger zum Tragen. In einem solchen Fall können Sie sich, wenn Sie die Vor- und Nachteile gut abwägen, oft sowohl für Tagesgeld als auch für Festgeld entscheiden.
Ein Tagesgeldkonto kann, besonders wenn ein hoher Aktionszins über 1–6 Monate garantiert wird, eine gute Alternative zu einem Festgeldkonto mit kurzer Laufzeit sein. In diesem Fall haben Sie mehrere Vorteile: Zum einen kennen Sie Ihren Zinssatz für einen bestimmten Zeitraum im Voraus, was ansonsten eher für Festgeldkonten gilt. Zum anderen können Sie jederzeit über Ihr Geld verfügen. Falls unerwartete Kosten auf Sie zukommen oder Sie woanders ein besseres Zinsangebot für Ihr Geld finden, können Sie Ihr Erspartes einfach abheben und dort anlegen. Dieser neue Ort kann auch ein Festgeldkonto sein.
Umgekehrt kann ein Festgeldkonto mit einer kurzen Laufzeit von 1 Monat bis zu 1 oder sogar 2 Jahren unter bestimmten Voraussetzungen eine gute Alternative zu Tagesgeld sein. Nämlich dann, wenn Sie noch andere schnell verfügbare Rücklagen haben und das Geld in diesem Zeitraum nicht benötigen werden. In einem solchen Fall profitieren Sie bei Festgeld von einem stabilen Zins und exakter Planbarkeit.
Wie sicher sind Tages- und Festgeld?
Tagesgeld und Festgeld sind sehr sichere Anlageformen. Sie sind gleich sicher: In beiden Fällen ist Ihr Erspartes bis zu mindestens 100.000 € pro Bank und Sparer geschützt. Dies gilt nicht nur in Deutschland, sondern im gesamten europäischen Wirtschaftsraum, also in der Europäischen Union sowie Island, Liechtenstein und Norwegen. Mehr dazu lesen Sie in unserem Ratgeber Geld im Ausland anlegen.
Viele Banken sichern auch Summen über 100.000 € ab
Heike Kevenhörster
Vergleich.de Expertin für Geldanlagen
Zahlreiche Geldinstitute in Deutschland garantieren über die gesetzliche Einlagensicherung hinaus deutlich höhere Summen, z. T. bis zu mehrere Millionen Euro oder sogar einen nicht begrenzten Betrag.
Sofern eine private Bank Mitglied im freiwilligen Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) ist, sichert sie mindestens 750.000 € ab.
Wollen Sie die genaue Höhe der Einlagensicherung einer bestimmten privaten Bank herausfinden?
Gehen Sie auf die Website des Einlagensicherungsfonds des BdB. Dort können Sie nachschauen, ob Ihre Bank Mitglied ist. Suchen Sie in der Liste einfach den Namen des Geldinstituts. Den exakten Sicherheitsumfang erfahren Sie, wenn Sie die Bank anklicken und das Online-Formular ausfüllen, zu dem Sie über das Feld „hier“ gelangen.
Sehr sicher ist Ihr Geld auch bei Sparkassen, Landesbanken, Landesbausparkassen und Genossenschaftsbanken wie Volksbanken und Raiffeisenbanken. Diese haben eigene Institutssicherungssysteme. Auf diese Weise schützen sie sogar Spareinlagen in unbegrenzter Höhe.
Falls Sie mehr als 100.000 € als Tages- oder Festgeld anlegen möchten und Ihre Bank Einlagen nur bis zur gesetzlich festgelegten Höchstsumme absichert, rate ich Ihnen, Ihr Geld zur Sicherheit auf mehrere Banken zu verteilen.
Welche Alternativen zu Tagesgeld und Festgeld gibt es?
Neben einem Tagesgeldkonto und Festgeldkonto gibt es noch zahlreiche weitere Anlagemöglichkeiten für Ihr Geld. Im Folgenden stellen wir Ihnen diese vor. Dabei nennen wir die jeweiligen Vor- und Nachteile.
Diese Alternativen zu Tagesgeld gibt es
Hier listen wir Geldanlagen auf, mit denen Sie Ihr Tagesgeld ergänzen oder teilweise ersetzen können. Zu Beginn erklären wir das jeweilige Finanzprodukt in knapper Form.
Girokonto
Ein Girokonto ist für den alltäglichen Zahlungsverkehr gedacht. Auf Ihr Girokonto fließen in der Regel Ihr Gehalt oder Ihre Rente sowie staatliche Transferleistungen. Dort werden zudem auch Daueraufträge, Kreditraten und Überweisungen abgebucht. Meist fungiert Ihr Girokonto auch als Referenzkonto für weitere Bankeinlagen oder Depots.
Vorteile:
- Sie müssen kein weiteres Konto eröffnen.
- Sie können jederzeit auf Ihr Geld zugreifen.
- Ihr Geld ist bis zu mindestens 100.000 € durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt.
Nachteile:
- Sie erhalten in der Regel keine Zinsen.
- Wenn Sie Ihre Rücklagen nicht von Ihren laufenden Einnahmen und Ausgaben trennen, erschwert dies den Überblick. Es kann leichter passieren, dass Sie mehr Geld als geplant ausgeben.
Kostenlose Girokonten, Girokonten mit Startguthaben sowie passende Girokonten für Ihre Bedürfnissen finden Sie in unserem Girokonto Vergleich.
- Geldmarkt-ETF
Mit einem Geldmarkt-ETF legen Sie am risikoarmen Geldmarkt an. Ihr Kapital wird bei Banken oder in Anleihen mit kurzer Laufzeit investiert. ETFs wie der Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap UCITS ETF bilden den Referenzzins Euro Short-Term Rate (€STR) der Europäischen Zentralbank (EZB) nach. Dieser gilt als nahezu risikofreier Zinssatz. Üblicherweise erhalten Sie hier als Anleger eine Rendite etwas unterhalb des aktuellen Einlagezinses der EZB.
Vorteile:
- Eine Anlage in Geldmarkt-ETFs gilt als risikoarm.
- Ihre Wertpapiere sind als Sondervermögen in unbegrenzter Höhe geschützt.
- Sie können Ihre Anteile am Geldmarkt-ETF börsentäglich verkaufen.
- Sie sparen sich die wiederkehrende Suche nach einem Tagegeldkonto mit einem hohen Aktionszins.
Nachteile:
- Sie benötigen ein Wertpapierdepot. Eventuell fallen für die Depotführung und Transaktionen Gebühren an.
- Für Geldmarkt-ETFs fallen geringe laufende Gebühren von ca. 0,10 % Gesamtkostenquote an.
- Der Zins lässt sich vorab nicht exakt beziffern.
- Der Kurs kann leicht schwanken.
Gerade bei hohen Summen ist die Anlage in einen Geldmarkt-ETF praktisch. Sie müssen sich keine Sorgen um die Grenzen der Einlagensicherung machen und sparen sich das ständige Suchen nach attraktiven Tagesgeldzinsen.
Diese Alternativen zu Festgeld gibt es
Hier informieren wir Sie über Geldanlagen, die Sie anstelle von oder ergänzend zu einem Festgeldkonto wählen können. Neben einer kurzen Beschreibung der Anlageform führen wir die Vor- und Nachteile auf.
- Sparbrief
Ein Sparbrief ist dem Festgeld sehr ähnlich. Ein Spar brief ist i. d. R. eine sichere Geldanlage mit einem feststehenden Zinssatz, bei dem Sie Ihre Einmalanlage am Ende der Laufzeit zurückerhalten.
Vorteile:
- Im Gegensatz zum Festgeld läuft der Sparbrief bei Fälligkeit automatisch aus.
- Sparbriefe ohne Nachrangabrede fallen unter die gesetzliche Einlagensicherung.
- Beim aufgezinsten Sparbrief sammeln sich die Zinsen bis zum Ende der Laufzeit an und werden mitverzinst, wodurch Sie vom Zinseszinseffekt profitieren.
Nachteile:
- Sie können vor Fälligkeit nicht über Ihr Geld verfügen.
- Sparbriefe mit Nachrangabrede fallen nicht unter die gesetzliche Einlagensicherung. Hier besteht im Insolvenzfall der Bank kein Erstattungsanspruch.
- Crowdinvesting
Beim Crowdinvesting legen viele Anleger (die „Crowd“) Geld in ein bestimmtes Projekt an. Dabei kann es sich um ein Immobilien-Investment , um ein Investment in Start-ups, erneuerbare Energien oder Sammlerstücke handeln.
Vorteile:
- Es sind höhere Renditen möglich.
- Normalverdienende Privatanleger erhalten Zugang zu Anlagefeldern, die Ihnen sonst oft verschlossen sind.
- In einigen Fällen gibt es einen Sekundärmarkt, auf dem Sie Ihre Anlage vor Laufzeitende verkaufen können.
Nachteile:
- Sie können Verlust machen. Selbst ein Totalverlust ist möglich.
- Während der Laufzeit ist Ihr Kapital i. d. R. gebunden.
- Manchmal werden hohe Gebühren fällig.
- Anleihen
Staaten und Unternehmen geben Anleihen heraus, die Sie erwerben können. Dann gewähren Sie dem Herausgeber der Anleihe quasi einen Kredit. Der Schuldner verspricht dafür meist laufende Zinsen und zum Laufzeitende eine Rückzahlung des Kapitals. Anleihen, vor allem Staatsanleihen, gelten als risikoärmer als Aktien. Jedoch hängt die Sicherheit an der Bonität des Herausgebers. Mehr dazu lesen Sie z. B. in unserem Ratgeber Länderrating.
Vorteile:
- Ihre Wertpapiere sind als Sondervermögen in unbegrenzter Höhe geschützt.
- Sie können die Anleihe i. d. R. vor Fälligkeit an der Börse verkaufen.
Nachteile:
- Sie benötigen ein Wertpapierdepot. Eventuell fallen für die Depotführung und Transaktionen Gebühren an.
- Wenn Sie die Anleihe vor Fälligkeit verkaufen wollen, hängt Ihre Rendite davon ab, wie hoch der Börsenkurs gerade ist.
- Ihr Investment hat eine begrenzte Laufzeit. Es endet mit Fälligkeit der Anleihe.
- Bei Anleihen, die nicht in Euro notiert sind, können Währungsrisiken bestehen.
- Anleihe-ETFs
Anleihe-ETFs investieren in eine Vielzahl von Staats- und Unternehmensanleihen. Dabei bilden sie einen Rentenindex nach. Die Laufzeiten und Kuponzinsen der enthaltenen Schuldtitel können unterschiedlich sein. Anleihe-ETFs gelten als risikoärmer als Aktien-ETFs, jedoch kommt es bei der Sicherheit auf die Bonität der Emittenten an, deren Anleihen im ETF enthalten sind.
Vorteile:
- Anleihe-ETFs bieten eine breitere Risikostreuung als Einzelanleihen. Wenn ein Emittent insolvent geht, können Anleihen anderer Herausgeber diesen Verlust ausgleichen.
- Ein Anleihe-ETF hat eine unbeschränkte Laufzeit. Wird eine einzelne Anleihe fällig, wird der Fonds automatisch angepasst. Sie als Anleger müssen nicht aktiv werden.
- Ihre Wertpapiere sind als Sondervermögen in unbegrenzter Höhe geschützt.
Nachteile:
- Sie benötigen ein Wertpapierdepot. Eventuell fallen für die Depotführung und Transaktionen Gebühren an.
- Es wird Kursschwankungen geben.
- Für Anleihe-ETFs fallen geringe laufende Gebühren von ca. 0,05–0,50 % Gesamtkostenquote an.
- Sind Anleihen enthalten, die nicht in Euro notiert sind, können Währungsrisiken bestehen.
- Anleihe-ETFs sind recht komplexe Produkte. Bevor Sie investieren, sollten Sie sich gut informieren.
- Gold
Gold ist ein limitiertes Gut. Einige Anlageberater empfehlen eine Beimischung von ca. 5 % Gold für ein größeres Portfolio. Sie können das Edelmetall z. B. als Barren oder Münze kaufen.
Vorteile:
- Viele Anleger betrachten Gold als Absicherung und Inflationsschutz.
- Der Gewinn aus physischem Gold ist nach Ablauf einer einjährigen Haltefrist steuerfrei.
- Sie können auch in Form von Wertpapieren in Gold investieren.
Nachteile:
- Gewinne aus Verkäufen von physischem Geld vor Ende der Haltefrist sind bei Überschreiten der Freigrenze mit dem persönlichen Steuersatz zu versteuern.
- Die sichere Lagerung von physischem Gold kann mit Kosten verbunden sein.
- Anders als Anleihen oder Aktien wirft Gold keine Zinsen oder Dividenden ab.
- Kryptowährungen
Kryptowährungen kamen nach der Finanzkrise 2007/2008 auf. Netzwerke und digitale Plattformen wie Bitcoin oder Ethereum basieren auf der Blockchain-Technologie. Anleger können die Coins auf spezialisierten Kryptobörsen oder bei Online-Brokern kaufen. Kryptowährungen gelten als sehr spekulative Anlagen. Um Gewinne zu erzielen, müssen Sie günstig einsteigen und bei einem höheren Preis verkaufen.
Vorteile:
- Es sind hohe Renditen möglich.
- Nach Ablauf der einjährigen Haltefrist sind die Gewinne aus einem Verkauf der Coins steuerfrei.
- Bei einigen Coins sind durch Halten („Staking“ genannt) Zins-ähnliche Renditen möglich.
- Sie können auch in Form von Wertpapieren in Kryptowährungen investieren.
Nachteile:
- Es sind heftige Kursschwankungen zu erwarten. Auch ein Totalverlust ist möglich.
- Gewinne aus Verkäufen der Coins vor Ende der Haltefrist sind bei Überschreiten der Freigrenze mit dem persönlichen Steuersatz zu versteuern.
- Nicht alle Börsen und Marktplätze sind nach deutschen oder europäischen Richtlinien reguliert.
- In der Vergangenheit kam es zu Hackerangriffen auf Kryptobörsen. Dabei wurden Kryptowerte der Anleger in Milliardenhöhe erbeutet.
- Wenn Sie die Coins selbst verwalten möchten, benötigen Sie eine eigene Verwahrmöglichkeit, eine sogenannte „Wallet“.
- Aktien-ETFs
Aktien-ETFs investieren in Anteilsscheine börsennotierter Unternehmen. Dabei bilden die ETFs einen Index nach. Aktien gelten als risikoreich und renditestark.
Vorteile:
- Es sind höhere Renditen möglich.
- Breitere Risikostreuung im Vergleich zu einzelnen Aktien. Wenn ein Unternehmen insolvent wird, können die anderen Titel diesen Verlust ausgleichen.
- Ihre Wertpapiere sind als Sondervermögen in unbegrenzter Höhe geschützt.
Nachteile:
- Sie benötigen ein Wertpapierdepot. Eventuell fallen für die Depotführung und Transaktionen Gebühren an.
- Es wird zu Kursschwankungen kommen.
- Für Aktien-ETFs fallen geringe laufende Gebühren von ca. 0,05–0,80 % Gesamtkostenquote an.
- Es können Währungsrisiken bestehen.
- Fonds
Mit aktiv gemanagten Fonds können Sie ebenfalls in eine Vielzahl von Aktien oder Anleihen investieren.
Vorteile:
- Es sind höhere Renditen möglich.
- Breitere Risikostreuung im Vergleich zu einzelnen Anleihen oder Aktien. Wenn ein Herausgeber insolvent geht, können die anderen Titel diesen Verlust ausgleichen.
- Ihre Wertpapiere sind als Sondervermögen in unbegrenzter Höhe geschützt.
- Die Investments werden von professionellen Fondsmanagern gesteuert.
Nachteile:
- Beim Kauf fallen Ausgabeaufschläge von ca. 1–7 % an.
- Sie müssen höhere laufende Kosten für das Management zahlen als bei ETFs.
- Sie benötigen ein Wertpapierdepot. Eventuell fallen für die Depotführung und Transaktionen Gebühren an.
- Es wird zu Kursschwankungen kommen.
- Es können Währungsrisiken bestehen.
Überlegen Sie sich, wie wichtig Ihnen die Risikofreiheit und Planungssicherheit eines Festgeldkontos ist. Haben Sie einen langen Anlagehorizont von mindestens 15 Jahren, können Sie Schwächephasen an der Börse aussitzen. Dann profitieren Sie mit Aktien-ETFs im Schnitt von deutlich höheren Renditen.
Fazit: Nutzen Sie Tagesgeld und Festgeld für unterschiedliche Anlageziele
Ob ein Tagesgeldkonto oder ein Festgeldkonto besser für Sie ist, hängt vom Verwendungszweck ab. Beträge, die Sie jederzeit verfügbar halten möchten, sind auf einem Tagesgeldkonto gut aufgehoben. Dagegen ist Festgeld eine sichere und verlässliche Möglichkeit, mittelfristig zu sparen, wenn Sie wissen, dass Sie während der Laufzeit nicht an Ihr Erspartes müssen. Sie haben volle Planungssicherheit und können sich die aktuellen Zinsen für eine längeren Zeitraum sichern.
Überlegen Sie vorab, auf welche Summe Sie in Notfällen zugreifen möchten und auf welche Summe Sie für einige Zeit verzichten können. Teilen Sie dann Ihr Geld auf Tagesgeld und Festgeld auf. Mit beiden Anlageformen erhalten Sie Ihre Kaufkraft besser, als wenn Sie Ihr Geld unverzinst auf Ihrem Girokonto liegen lassen. Dort ist es der Inflation ungeschützt ausgeliefert.