Vermögen aufbauen mit 40 – Tipps und Strategien zum Sparen

Mit 40 haben Sie noch ein Viertel­jahr­hundert Zeit bis zum Ruhe­stand. Nutzen Sie diese Zeit und starten Sie jetzt mit Ihrem Ver­mögens­auf­bau! Wir zeigen Ihnen, wie viel Geld Sie im Ideal­fall schon ge­spart haben soll­ten und geben Tipps, mit welchen Spar­strate­gien Sie zum Ziel kommen.

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    Warum ist es so wichtig, mit 40 ein Vermögen aufzubauen?

    Heike Kevenhörster
    Zuständige Redakteurin für den Bereich Geldanlage
    Stand: 09.01.2024

    Ein Vermö­gen klingt nach großem Haus, Sport­wagen oder Segel­boot, Sie brau­chen es aber aus einem ganz anderen Grund: Wenn Sie im Alter nur auf Ihre gesetz­liche Rente zählen, wird es kaum mög­lich sein, Ihre Lebens­haltungs­kosten zu decken. Die Gefahr der Alters­armut steigt konti­nuier­lich an und lag 2023 bereits bei über 17 %. Doch wie kommt es dazu? Das Stich­wort ist Renten­lücke. Dabei handelt es sich um die Diffe­renz aus Ihrer gesetz­lichen Rente und Ihrem Bedarf im Alter. Benö­tigen Sie beispiels­weise 2.000 €, erhalten aber nur 1.500 € aus der gesetz­lichen Rente, so fehlen Ihnen 500 € – pro Monat!

    Wie viel Erspartes sollte ich mit 40 bereits haben?

    Der durch­schnitt­liche 40-Jährige ver­dient 2.720 € netto pro Monat. Be­zieht man die durch­schnitt­lichen Gehalts­anpas­sungen im Laufe der Jahre mit ein, so ergibt sich eine Netto­rente von ca. 1.650 €. Legen Sie ab jetzt 10 % Ihres Gehalts zurück (wie es viele Exper­ten empfeh­len), erge­ben sich Rück­lagen von 95.000 € bis zum Renten­ein­tritt. Setzt man nun jedoch die durch­schnitt­liche Renten­bezugs­zeit und Inflation an, so ergibt sich ein Bedarf von 190.000 €. Es bleibt also ein Rest­betrag von 95.000 €, den Sie bereits jetzt auf dem Konto haben sollten!

    Bei diesem Bei­spiel gehen wir nur von Durch­schnitts­werten aus gemäß einer Studie des Fintechs Welt­sparen. Wie groß der Bedarf am Ende tat­säch­lich ist, hängt von Ihren persön­lichen Verhält­nissen ab. Trotzdem sollte dieses Bei­spiel deutlich machen, wie wichtig es ist, sich nicht allein auf die gesetz­liche Renten­versich­erung zu verlas­sen und das Thema Alters­vor­sorge selbst in die Hand zu nehmen.

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    Nicht zu knapp kalkulieren

    Wenn Sie ein Vermö­gen aufbauen mit 40, denken Sie voraus­schauend an zusätz­liche Kos­ten, die im Alter auf Sie zukom­men könn­ten, wie beispiels­weise alters­gerechte Umbau­ten, Pflege­dienste, usw.

    Wie kann ich meinen Vermögensaufbau mit 40 starten?

    Je später Sie mit dem Sparen begin­nen, desto schwieri­ger wird es Ihre Renten­lücke zu schließen. Doch zunächst sollten Sie fest­stellen, welchen Bedarf Sie haben und ab­decken möch­ten.

    Wie berechne ich meine Rentenlücke?

    Zuerst berechnen Sie, welcher Betrag Ihnen zusätzlich zu Ihrer gesetzlichen Rente fehlen wird. Dabei müssen die Inflation und Rentenanpassungen berücksichtigt werden.

    Jetzt mit unserem Rechner Ihre Rentenlücke berechnen.

    Wie viel sollte ich monatlich sparen zum Vermögensaufbau mit 40?

    Der nötige Betrag, den Sie von nun an monat­lich sparen soll­ten, hängt von Ihrer Renten­lücke, aber auch von der zukünf­tigen Infla­tion, Renten- und Lohn­steigerun­gen sowie von der Ren­dite Ihrer Geldan­lage ab. Pau­schal lässt sich daher kein Wert angeben.

    Bei einem Durch­schnitts­verdie­ner, der aktu­ell etwa 2.720 € netto ver­dient und der im Alter 75 % seines Netto­lohns zur Verfü­gung haben möchte, beträgt die Renten­lücke etwa 430 € im Monat. Um sich diesen Betrag ab Renten­beginn 25 Jahre monat­lich aus­zahlen zu können, muss er ab sofort jeden Monat etwa 470 € sparen – der Spar­betrag ist höher als der Auszahl­betrag, weil die Kauf­kraft sich mit der Infla­tion ver­ringert. Suchen Sie daher unbe­dingt nach rendite­starken Anla­gen, die mindes­tens 2 Prozent­punkte über der Infla­tion liegen. So können Sie den nötigen Spar­betrag deut­lich senken auf ca. 320 €.

    Vermögen aufbauen mit 40: Wie kann ich den Sparbetrag clever anlegen?

    Klassische Geldan­lagen wie Fest­geld oder Spar­bücher eignen sich durch das zu nied­rige Zins­niveau nicht, um ein Vermö­gen aufzu­bauen. Ihr Geld ein­fach auf Kon­ten zu par­ken, sollten Sie vermei­den, da durch die Infla­tion der Geld­wert immer weiter ab­nimmt.

    Die bes­ten Chan­cen, um Rendi­ten zu erwirt­schaf­ten fin­den Sie auf dem Aktien­markt. Ob Sie nun für Ihren Vermö­gens­auf­bau direkt in Aktien inves­tieren oder eher auf ETFs und aktiv gema­nagte Aktien­fonds setzen, ist eine Frage der persön­lichen Vor­lieben und der Zeit, die Sie haben, um sich mit Thema Aktien­handel zu beschäf­tigen.

    „Wenn man mit 40 Jahren für die Alters­vor­sorge sparen will, ist ein ETF-Port­folio genau richtig“, meint Uwe Paßmann von Scalable Capital. Weil man lang­fris­tig anlege, fielen die Schwan­kungen am Aktien­markt nicht ins Gewicht. „Auch ein Spar­plan ist eine gute Ent­schei­dung“, sagt er. „Man hat volle Flexi­bili­tät und kann die Spar­raten auch mal aus­setzen oder erhöhen.“

    Auf unseren Seiten Anlage­tipps und Vermögens­auf­bau erklären wir Ihnen die einzel­nen Anlage­möglich­keiten im Detail! Dort erklären wir auch, wie Sie z. B. an­hand von Divi­den­den von passi­vem Einkom­men profi­tieren können.

    Mit einem Depot den Grundstein legen

    Wenn Sie in Wert­papiere inves­tieren möchten, brau­chen Sie dafür ein Depot. Hier gibt es von Ban­ken und Online-Bro­kern sehr unter­schied­liche Preis­modelle. Einen Über­blick bekom­men Sie in unserem Depot Ver­gleich.

    Depot Vergleich
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    Sparstrategien: Wie kann ich ein Vermögen aufbauen mit 40?

    Auch wenn Sie bereits 40 sind, haben Sie noch immer rund 27 Jahre Zeit, bis Sie in Rente gehen. Sie sollten also auch nicht vor risiko­rei­cheren Anla­gen zurück­schrecken. Phasen­weise sind hier zwar Ver­luste mög­lich, jedoch relati­vieren sich diese auf den Zeit­raum von mehr als einem vier­tel Jahr­hun­dert gese­hen.

    Der Aktien­markt bietet momen­tan die besten Möglich­keiten für sichere Geld­anla­gen als auch für risiko­reiche. Ihr Fokus sollte darauf liegen, mög­lichst sichere Geld­anla­gen mit risiko­reichen zu mischen. Streuen Sie Ihre Anla­gen breit und beher­zigen damit Grund­regel Nummer 1 beim Vermögens­aufbau (ob nun ab 30, 40 oder 50): Diver­sifi­kation.

    Folgen­de Anlage­möglich­keiten kommen in Frage:

    • Aktien: Hier sind hohe Renditen ebenso wie Ver­luste möglich. Sie brau­chen Geduld über einen langen Zeit­raum.
    • Fonds: Fonds­manager vertei­len Ihr Geld an den Finanz­märkten und legen es z. B. in Aktien­fonds oder Immobilien­fonds an. Das Risiko ist gestreut und Sie können Ihre An­teile jeder­zeit verkau­fen.
    • ETFs: Diese börsen­notier­ten Index­fonds bil­den einen bestimm­ten Aktien­index nach. Der Verwal­tungs­auf­wand ist nied­riger als bei Fonds, daher sind ETFs güns­tiger.
    • Anleihen: Wenn Sie Anlei­hen kaufen, leihen Sie einem Unter­nehmen oder einem Staat Geld und erhal­ten dafür Zinsen und eventu­elle Kurs­rendi­ten.
    • Crowdinvesting: Gemein­sam mit anderen Inves­toren in private Projekte oder Unter­nehmen einzah­len – das ist beim Crowd­inves­ting auch mit kleine­ren Beträ­gen möglich.

    Ein Vermögen aufbauen mit Sparplänen

    Wenn Sie monatlich Geld sparen möchten, sind Spar­pläne eine effek­tive Metho­de. Weil die Rendi­ten deut­lich höher als bei einem Tages­geld- oder Festgeld­konto liegen, haben Sie so die Möglich­keit, auch mit gerin­gerem Einkom­men ein Vermö­gen aufzu­bauen. Bei vielen Anbie­tern können Sie schon ab 25 € pro Monat einen Spar­plan einrich­ten.

    Beson­ders rendite­stark sind auch hier Fonds­spar­pläne und ETF-Spar­pläne. Sie kommen für alle in­frage, die noch mindes­tens 10-15 Jahre bis zur Rente vor sich haben.

    ETF-Sparplan Vergleich
    Sparen mit der 50-30-20-Regel

    Viele Sparer machen gute Erfah­rungen mit der 50-30-20-Regel, die Ihre Ein­künf­te struk­turiert. Wie die Metho­de funktio­niert, erklären wir Ihnen in unse­rem Arti­kel.

    Zählt ein Eigenheim auch zum Vermögensaufbau mit 40?

    Ein Eigen­heim ist eine Form der Alters­vorsorge. Daher gehört ein Haus­bau auch zum Thema Vermö­gen auf­bauen mit 40. Im Alter haben Sie mit einer eigenen Immo­bilie den Vor­teil, dass Sie keine Miete bezahlen müssen. Bei stei­gen­den Miet­preisen kann dies einen nicht uner­heb­lichen Betrag im Monat aus­machen. Stre­ben Sie jedoch an, dass Sie Ihre Immo­bilie bis zum Renten­ein­tritt abbe­zahlt haben. Sollte Ihnen das schon vor­her gelin­gen, können Sie Ihre monat­liche Rate direkt in Ihre Geld­anlage zum Vermögens­auf­bau stecken. Bei einer monat­lichen Rate von 1.000 € pro Monat kom­men in 10 Jahren 120.000 € zusam­men.

    Bedenken Sie aber: Auch im eigenen Zuhause wohnen Sie nicht kosten­frei. Neben- und Instand­haltungs­kosten müssen Sie natür­lich weiter­hin bezah­len. Haben Sie ein großes Grund­stück? Können Sie sich im Alter noch selbst um alles kümmern? Auch das sind Fakto­ren, die Sie beden­ken müssen.

    Vergleich.de Tipp

    Es ist nie zu spät mit dem Sparen zu begin­nen. Das Wich­tig­ste ist, dass Sie die Geld­an­lage für den Ruhe­stand nicht aus den Augen verlie­ren. Je früher Sie damit begin­nen, desto ein­facher ist es. Sind Sie also bereits über 40, ist es höchste Zeit sich mit dem Thema aus­einander­zusetzen. Haben Sie bereits früher begon­nen, prüfen Sie Ihren Vermögens­auf­bau mit 40.

    Den besten MSCI-World-ETF finden

    Ein MSCI-World-ETF ist ein vergleichs­weise sicherer Index­fonds mit guter Rendite. Das liegt an der weltweiten Streu­ung der Ak­tien. Worin sich die ETFs unter­schei­den und wie Sie den bes­ten ETF finden!

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    Alternative Geldanlagen

    Lego, Comics, Sneaker und Whisky: Sachwerte können hohe Gewinne abwerfen. Damit bilden sie eine interessante alternative Geldanlage zu den Klassikern wie Festgeld und Aktien.

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    Anlagetipp Crowdinvesting

    Investitionen in Immobilien, Startups und Energieprojekte lassen sich mit Crowdinvesting leicht verwirklichen. Mit Renditen bis zu 8% zudem eine gute Alternative zu klassischen Geldanlagen.

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