Was sind ETFs?
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Wer neu in die Börsenwelt einsteigt, fragt sich wahrscheinlich: Was bedeutet ETF? Was ist ein ETF? Und was sind ETF-Aktien? Einfach erklärt: ETF ist die Abkürzung für exchange traded fund. Auf Deutsch heißt das: börsengehandelter Fonds. Es handelt sich um sogenannte passive Indexfonds, die die Entwicklung eines ganzen Indizes wie den DAX oder den Dow-Jones nachzeichnen. Kurz zusammengefasst lautet die Definition von Indexfonds also: Ein Investmentfonds, der einen Börsenindex nachbildet.
Während bei aktiven Fonds Fondsmanager ständig Aktien kaufen und verkaufen und dadurch die Wertentwicklung des jeweiligen Fonds beeinflussen, verfolgen ETFs eine passive Anlagestrategie. Ihre Zusammensetzung wird nicht von einem Fondsmanager aktiv bestimmt, sondern sie bilden die Wertentwicklung eines Index, der ihnen zugrunde liegt, automatisch nach. Zugrundeliegende Indizes können beispielsweise internationale Aktienindizes, Renten- und Immobilienindizes oder Rohstoff- und Strategieindizes sein. Entwickelt sich der zugrundeliegende Index positiv, dann entwickelt sich auch der ETF positiv.
Der große Vorteil von ETFs besteht einfach erklärt darin, dass sie so unkompliziert wie eine einzige Aktie gehandelt werden können, obwohl sie hunderte, manchmal sogar mehr als tausend Aktienwerte gleichzeitig abbilden. Für Verbraucher ist die Handhabung ganz einfach: Mit wenigen Klicks lassen sich Anteile eines ETFs kaufen oder verkaufen.
Weltweit werden ca. 10.000 ETFs verwaltet. Darunter gibt es unzählige Indexfonds, die wenig gehandelt werden, und einige beliebte ETFs, etwa auf den MSCI World Index, den MSCI Emerging Market Index oder der MSCI All Country World Index.
Der wohl bekannteste ETF ist der MSCI-World-ETF. Er gilt als vergleichsweise sichere Geldanlage und bildet die Kursentwicklung von rund 1.500 Unternehmen aus Industrieländern weltweit ab. Er erfasst damit rund 85 % des Börsenwertes aller Industrienationen. Das Pendant dazu ist ein MSCI-Emerging-Markets-ETF. Er zeichnet die Kursentwicklung von rund 1.300 Unternehmen aus Schwellenländern weltweit nach.
Bei Anlegern sehr beliebt ist auch der FTSE-All-World. Das liegt zum einen an den geringen laufenden Kosten und zum anderen an der breiten Streuung. Der FTSE-All-World Index bildet die Wertentwicklung von Unternehmen aus Industrieländern und Schwellenländern weltweit ab. Damit erreichen Anleger mit einem einzigen ETF eine enorme Streuung.
Unser ETF Vergleich bietet Ihnen Informationen zu mehr als 1.000 ETFs, die Sie in Deutschland kaufen können. Dazu finden Sie Tipps, worauf es bei der Auswahl ankommt.
Grundsätzlich wird zwischen zwei Arten der Ertragsverwendung von ETFs unterschieden:
Außerdem gibt es Unterschiede in der Art und Weise, wie ETFs zusammengesetzt werden:
Der Vorgang, wie Sie investieren und einen ETF kaufen, ist einfach. Wir haben ein paar Tipps zusammengestellt, wie Sie am besten vorgehen können:
Für die Geldanlage in ETFs und Aktien ist ein Depot von großer Bedeutung. Denn ohne Depot, in dem Ihre Wertpapiere aufbewahrt und verwaltet werden, geht es nicht. Um ein Depot zu finden, können Sie unseren Depot Vergleich nutzen. Wichtig ist dabei, die Depotkosten im Auge zu behalten. Wenn diese zu hoch sind, können sie Ihren Gewinn erheblich reduzieren.
Bei einem ETF-Sparplan zahlen Sie monatlich einen festgelegten Betrag ein, der Ihre angelegte Summe nach und nach erhöht. Einen Gewinn erwirtschaften Sie durch Kurssteigerungen am Markt. Das Schöne dabei: Sie können sich bereits mit kleinen Beträgen ab 1 € pro Monat beteiligen.
Außerdem bieten ETF-Sparpläne eine große Flexibilität, da Sie jederzeit aussteigen oder Ihren Sparbetrag verändern können. Und Sie umgehen Kosten. Denn wenn Sie einzelne ETFs selbst kaufen, fallen jedes Mal Transaktionskosten an. Diese können Sie häufig mit einem ETF-Sparplan umgehen.
Ein Sparplan bietet sich sowieso in vielen Fällen an: Wenn Sie beispielsweise vorhaben, eine größere Summe in einen ETF zu investieren, kann es sinnvoll sein, diese in monatlichen Häppchen einzuzahlen. Auf diese Weise können Sie Kursschwankungen ausgleichen, da Sie sehr wahrscheinlich mal zu einem etwas besseren und mal zu einem etwas schlechteren Wert Anteile am gewählten ETF kaufen werden. Investieren Sie die ganze Summe auf einmal, laufen Sie Gefahr, zu einem vergleichsweise schlechten Zeitpunkt einzusteigen und alle Ihre Anteile zu einem vergleichsweise hohen Kurs einzukaufen.
Die Rendite von ETFs fällt – wie bei Einzelaktien auch – ganz unterschiedlich aus und lässt sich natürlich nicht genau voraussagen. ETFs wie der MSCI World gelten aber als renditestarke Geldanlage. Experten schauen dafür gerne in die Vergangenheit: Die durchschnittliche Rendite des MSCI World betrug seit 1975 ca 8 % pro Jahr.
Ja, Sie müssen Kursgewinne und Erträge in Ihrer Steuererklärung angeben und darauf auch Steuern zahlen.
ETFs gelten als sichere Geldanlage, da sie im Unterschied zu Einzelaktien das Risiko breit streuen. Die Erklärung dafür ist: Wer sein Geld mithilfe eines ETFs in viele Unternehmen (oder Rohstoffe oder Immobilien) gleichzeitig steckt, hat ein geringeres Risiko Schiffbruch zu erleiden, als jemand, der sein Geld ausschließlich in ein Unternehmen investiert.
Für Einsteiger empfehlen Experten in der Regel den MSCI World und den MSCI Emerging Markets, da bei beiden die Diversifikation und damit die Risikostreuung durch die vielen enthaltenen Unternehmen ganz besonders groß ist und beide in der Vergangenheit im Durchschnitt gute Renditen erwirtschaftet haben.
Aber: Natürlich sind die Renditen von ETFs nicht immer gleich gut und es existieren Risiken. In Krisenzeiten, wie der Finanzkrise, aber auch im Frühjahr 2020 zur Hochphase von Covid-19, rutschten die ETF-Depots vieler Anleger in die roten Zahlen. Experten raten deshalb dazu, nur Geld in ETFs zu investieren, das man für mindestens 10, besser 15 Jahre entbehren kann. So ist man als Anleger in der Lage, schlechte Börsenzeiten auszusitzen und seine Anteile erst dann zu verkaufen, wenn die Kurse wieder steigen.
Überlegen Sie, ob ETFs als Geldanlage für Sie in Frage kommen? Hier noch einmal alle Stärken und Schwächen im Überblick: