Welche Kreditkarte ist die beste für mich?
Laut Erhebungen der Bundesbank sind deutschlandweit rund 35 Millionen Kreditkarten im Einsatz – Tendenz steigend! Doch mit der Nachfrage steigt auch das Angebot. Das Resultat: Egal, ob Kreditkarten-Neuling oder -Profi; wer sich heute daran macht, die passende Kreditkarte zu finden, der verzweifelt schnell an der verwirrend bunten Vielfalt sowie an dem Vergleich von Zusatzleistungen, Konditionen und Kleingedrucktem.
Der erste Schritt auf dem Weg zur idealen Kreditkarte ist daher die Antwort auf die Frage: Wozu möchten Sie Ihre Kreditkarte nutzen?
Vorab ein kurzer Überblick, in welchen Situationen eine Kreditkarte nützlich ist:
- beim Online-Shopping,
- zur (Online-)Buchung von bspw. Hotels und Mietwagen,
- für Vielreisende/Vielflieger (Versicherungs-Pakete in den Zusatzleistungen),
- zum Geldabheben im Ausland (vor allem Nicht-EU) sowie
- u. U. zur gelegentlichen Überbrückung finanzieller Engpässe.
Ich brauche meine Kreditkarte vor allem im Urlaub
Wer auf Reisen flexibel Bargeld abheben und shoppen will, für den ist eine Kreditkarte praktisch Pflicht. Denn: Vor allem außerhalb der EU-Zone werden EC-Karten vielfach nicht akzeptiert. Suchen Sie in diesem Fall nach einer Kreditkarte mit möglichst niedriger Auslandseinsatzgebühr.
Ein weiterer Vorteil: Auch auf das kostenpflichtige Umtauschen von Geld in die jeweilige Landeswährung kann so weitestgehend verzichtet werden. Darüber hinaus erleichtert die Hinterlegung einer Kreditkarte auch das schnelle und einfache Check-in/Check-out in Hotels.
Wer eher selten verreist, jedoch für den Fall der Fälle eine Kreditkarte besitzen möchte, setzt bevorzugt auf Prepaid-Kreditkarten oder Angebote ohne Jahresgebühr, zum Beispiel von der jeweiligen Hausbank.
Ich bin Vielflieger und/oder nutze die Kreditkarte eher geschäftlich
Insbesondere Firmen- oder Premium-Kreditkarten locken mit Zusatzleistungen, wie beispielsweise Gepäck- oder Reiserücktrittsversicherungen: ideal für Vielreisende, ob geschäftlich oder privat.
Auch wer nicht so häufig unterwegs ist, aber eine Reiseversicherung z.B. für den Urlaub sucht, sollte die Kosten sowie Vor- und Nachteile einer Kreditkarte denen einer Versicherung gegenüberstellen. Manchmal ist die Jahresgebühr der Kreditkarte günstiger als die Prämie der Versicherung. Vergleichen Sie hierfür schlicht die Kosten und Leistungen der infrage kommenden Versicherungen mit denen der Kreditkarte.
Ich möchte eine Kreditkarte, um überall Bargeld abheben zu können
Ein weit verbreitetes Problem: Vor allem Kunden kleinerer Banken verzweifeln oft an Gebühren am Geldautomaten. Einige Kreditkartenanbieter schließen genau diese Lücke: Mit der entsprechenden Karte können Sie jeden Geldautomaten ansteuern, ohne sich anschließend über hohe Gebühren zu ärgern.
Ich brauche die Kreditkarte zum Online-Shopping
Als nahezu ideal entpuppt sich die eigene Kreditkarte, wenn Sie gewohnheitsmäßig gleich mehrere Paar Schuhe und Kleidungsstücke zum Anprobieren nach Hause bestellen, der Shop jedoch keine (verzögerte) Zahlung auf Rechnung anbietet. Sie möchten spontan am liebsten alle Teile behalten?
Auch kein Problem. Kreditkarten taugen natürlich auch zur schnellen und einfachen Nutzung eines gewissen Kreditrahmens. Doch aufgepasst: Kommt das regelmäßig vor, überprüfen Sie unbedingt die veranschlagten Sollzinsen bei Teilzahlungen, wenn Sie die ausgegebene Summe also nur in Raten zurückzahlen.
Nutzen Sie die Kreditkarte, um bei größeren Anschaffungen nicht Ihr Girokonto zu überziehen? Dann vergleichen Sie die Kreditkarten-Konditionen vorher mit den Kosten eines Rahmenkredits oder Ratenkredits als günstigere Alternative.
Die passende Kreditkarte finden: Unterschiede im Vergleich
Bei ihren Unterschieden lassen sich die verschiedenen Kreditkarten-Arten zunächst folgendermaßen gruppieren:
- Revolving-Kreditkarte: Eine sogenannte „echte Kreditkarte“ im Rahmen derer Ihnen die Bank einen festgelegten Kredit gewährt, der in Raten zurückgezahlt werden kann
- Charge-Kreditkarte: Eine „echte Kreditkarte“ mit monatlicher Abrechnung
- Debit-Kreditkarte: Kreditkarte ohne Kredit, daher eine sogenannte „unechte Kreditkarte“, die getätigten Umsätze werden unmittelbar von Ihrem Girokonto abgebucht wie bei der EC-Karte
- Prepaid-Kreditkarte: erst nutzbar nach zuvor aufgeladenem Guthaben, ist also ebenfalls eine „unechte Kreditkarte“
Die Details in puncto Funktionen, Leistungen, Kosten und Gebühren unterscheiden sich von Bank zu Bank bzw. von Kreditkartenanbieter zu Kreditkartenanbieter und hängen stets davon ab, welche individuellen Voraussetzungen und Ziele Ihrem Wunsch nach einer eigenen Kreditkarte vorausgehen.
Was sind die Vorteile von Debit- und Prepaid-Kreditkarten?
Genau wie „echte Kreditkarten“ werden auch Prepaid- oder Debit-Cards weltweit akzeptiert. Damit haben die „unechten Kreditkarten“ einen großen Vorteil gegenüber EC-Karten.
Hinzu kommt: Bei der Beantragung von Kreditkarten mit Prepaid-Funktion erfolgt keine SCHUFA-Prüfung und die Karten dürfen bereits an Kinder (ab 12 Jahren) ausgegeben werden.
Wer plant, seine Prepaid-Kreditkarte regelmäßig mit einem hohen Guthaben aufzuladen, der sollte diese unbedingt bei einer Bank mit Sitz in Deutschland beantragen. Bei einer eventuellen Banken-Insolvenz ist Ihr Geld, dank der hierzulande gesetzlich geregelten Einlagensicherung, dann garantiert sicher.
Visa oder Mastercard: Welche Kreditkarte ist die passende für mich?
Beim Blick auf die verschiedenen Kreditkartenarten geht es auch um die Frage: Visa oder Mastercard, American Express oder Diners Club?
Wichtig zu wissen: Visa und Mastercard teilen sich hierzulande rund 90 % des Marktes und werden von Banken und Sparkassen ausgegeben, sind also nur im Zusammenhang mit einem Girokonto nutzbar. Die Akzeptanz beider Systeme ist nahezu identisch hoch, ob zum Bezahlen Ihres Einkaufs oder am Geldautomaten.
Etwas weniger Akzeptanzstellen gibt es bei Kreditkarten aus dem Hause American Express, auch „Amex“ genannt. Deutlich weniger sind es wiederum beim Diners Club International. Ein weiterer Unterschied: American Express und Diners Club sind stets mit einem eigenständigen Kreditkartenkonto verknüpft und gehören eher in den Bereich der Business-Kreditkarten. Sie sind oft mit Zusatzleistungen und Bonussystemen verbunden, wie zum Beispiel die Nutzung von Airport Lounges oder Rabatten bei Autovermietungen. Demgegenüber steht eine entsprechend hohe Jahres- und oftmals sogar Beitrittsgebühr.
Die beste Kreditkarte finden – so geht’s!
Sind Sie sich Ihrer individuellen Wünsche im Klaren, schränkt dies die Angebotsvielfalt bereits automatisch ein. Danach gilt es, Konditionen und Leistungen der verschiedenen Kartensysteme gezielt zu vergleichen. Denn Kosten und Nutzen der aktuellen Kreditkarten am Markt unterscheiden sich zum Teil extrem und machen – je nach individuellen Voraussetzungen und Wünschen – mal mehr, mal weniger Sinn.
Sie suchen die beste Kreditkarte der Welt und sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht? Mit unserem Kreditkarten-Vergleich finden Sie die beste Kreditkarte – perfekt zugeschnitten auf Ihre individuellen Wünsche und Voraussetzungen. Der Kreditkarten Vergleich ermöglicht das schnelle und einfache Gegenüberstellen zahlreicher Kreditkartenanbieter, Konditionen, Kosten und Gebühren. Mit wenigen Klicks filtern Sie so exakt die zu Ihnen passende Kreditkarte heraus und werden auf Wunsch direkt zum jeweiligen Anbieter weitergeleitet.
Welche Kreditkarte hat die geringsten Kosten?
Verschiedene Kreditkarten-Tests zeigen: Bei vielen klassischen Kreditkarten der Systeme Visa und Mastercard fällt grundsätzlich keine Jahresgebühr an. In diesem Fall zahlen Sie nur die ggf. anfallenden Zinsen, die wiederum von Anbieter zu Anbieter variieren. Möglich ist aber, dass Ihr Vertrag Gebühren für Geldbezüge und/oder Zahlungen mit der Kreditkarte vorsieht.
Darüber hinaus gilt: Je größer der Leistungsumfang, desto höher die Kreditkarten-Kosten! Gebühren für Kreditkarten der Premiumklasse mit besonderen Zusatzleistungen können bis zu 1.000 € pro Jahr betragen!
Kreditkartenkosten im Überblick
Extrakosten von „echten Kreditkarten“
- Jahresgebühr (ggf.)
- Kreditzinsen
- Bargeldabhebung (ggf., entfällt z. B. deutschlandweit bei Direktbanken)
- Gebühren für Kartenzahlungen (ggf.)
Extrakosten von Prepaid-Kreditkarten
- Jahresgebühr (ggf.)
- Laden der Karte (ggf.)
- Bargeldabhebung (ggf.)
- Gebühren für Kartenzahlungen (ggf.)
Achten Sie auf die Sollzinsen bei Ihrer Kreditkarte
Die meisten „echten Kreditkarten“, die von den Banken ausgegeben werden, sind sog. „Daily Charge Cards“ – eine Mischform aus Charge- und Debit-Card. Hierbei dürfen Sie Ihre Kreditkarte monatlich bis zum Erreichen eines vorher festgelegten Kreditkartenlimits belasten. Bucht die Bank am Monatsende den fälligen Betrag vom Konto ab, fallen demnach keine Zinsen an.
Darüber hinaus variieren die Zinsen je nach Anbieter. Wichtig zu wissen ist, dass die Zinsen bei Inanspruchnahme Ihres Kreditkartenlimits meist ähnlich hoch wie die Dispozinsen bei der Überziehung des Girokontos liegen. Überlegen Sie sich daher im Vorfeld, wie Sie Ihre Kreditkarte nutzen werden.
Premium-Kreditkarten: Für wen sie sich lohnen
Ob Gold, Platin oder Black: Premium-Kreditkarten aller Anbieter lassen sich wie klassische, „echte Kreditkarten“ nutzen, verfügen jedoch in der Regel über einen höheren Kreditrahmen sowie zahlreiche Zusatzleistungen. Hierzu gehören in der Regel Reise-, Gepäck-, Haftpflicht- oder Handy-Versicherungen sowie Bonussysteme und/oder Rabatte bei Kooperationspartnern wie Autovermietungen, Fluggesellschaften oder Reiseveranstaltern. Demnach lohnt sich die Suche nach der besten Kreditkarte mit Zusatzleistungen vor allem für Vielflieger und Geschäftsreisende.
Wer kann eine Kreditkarte bekommen?
Faktoren, die bei der Beantragung einer (echten) Kreditkarte von den Banken geprüft werden, sind:
- Volljährigkeit
- Wohnsitz in Deutschland (bei Beantragung der Kreditkarte einer deutschen Bank)
- regelmäßiges Einkommen
- Bonität, keine neg. SCHUFA-Einträge
Hierzu werden zusammen mit dem Antragsformular verschiedene Nachweise verlangt. Dazu gehören in der Regel eine Kopie des Personalausweises sowie Gehaltsabrechnungen bzw. anderweitige Belege eines regelmäßigen Einkommens.
Bekomme ich eine Kreditkarte trotz negativem SCHUFA-Eintrag?
Per Gesetz sind Banken in Deutschland vor der Vergabe eines Kredites zur Prüfung der Bonität verpflichtet. Neben der wirtschaftlichen Kreditwürdigkeit wird der Antragsteller auch im Hinblick auf seine Zahlungsmoral geprüft. Zu einer Bonitätsprüfung gehören:
- Familienstand
- Anzahl der im Haushalt lebenden Kinder
- Arbeitsverhältnis (befristet/unbefristet)
- Berufliche Stellung
- Kontoauszüge (dort aufgeführte Mahngebühren verringern bspw. die Bonität)
- SCHUFA-Auskunft
- Bankauskunft
Mit einem negativen SCHUFA-Eintrag stehen die Chancen auf eine (echte) Kreditkarte eher schlecht. Die Lösung: Prepaid-Kreditkarten, bei deren Beantragung eine Bonitätsprüfung komplett entfällt.
Die Vorteile der Kreditkarte: Sicherheit und Flexibilität
Ein entscheidender Vorteil einer Kreditkarte ist der grundsätzliche Sicherheits-Faktor. Denn anders als verlorengegangenes oder gestohlenes Bargeld kommen Sie bei einer Kreditkarte eher glimpflich davon. Bemerken Sie den Verlust, sollten Sie die Kreditkarte sperren lassen. Tauchen auf Ihrer Kreditkartenabrechnung fremde Ausgaben auf, informieren Sie sofort Ihren Kreditkartenanbieter. Auch in diesem Fall wird Ihre Karte gesperrt und meist werden Ihnen die gestohlenen Beträge erstattet.
Per Gesetz ist die Haftung des Inhabers einer Kreditkarte auf maximal 150 € begrenzt. Zahlreiche Kreditkartenanbieter verzichten jedoch sogar zu 100 % auf den Selbstbehalt und erstatten Ihnen einen eventuellen finanziellen Schaden in voller Höhe. Ausnahme: Das Kreditinstitut kann Ihnen einen „grob fahrlässigen Umgang mit Karten und/oder Kartendaten“ nachweisen – dann bleiben Sie auf den Forderungen sitzen.
Vorteile der Kreditkarte im Überblick
- weltweite Bargeldabhebungen möglich (Gebühren in Höhe von 13 %)
- ideal zum Online-Shopping und Bestellung von Artikeln „zur Anprobe“
- Sicherheit
- mehr Flexibilität bei der Überbrückung finanzieller Engpässe
- zinsfreie, zeitlich begrenzte Kleinkredite; bspw. mit einer Kreditkarte der Hausbank
- Zeit- und Kostenersparnis auf Reisen (hohe Gebühren für Devisen-Umtausch entfallen)
- deutschlandweit z. T. gebührenfreier Bargeldbezug an Geldautomaten möglich
- Darüber hinaus bieten manche Anbieter Kreditkarten mit Guthabenzinsen und damit eine Möglichkeit zur Geldanlage.
Immer größer wird die Akzeptanz für das kontaktlose Zahlen mit der Kreditkarte – ohne Geheimzahl und Unterschrift – auch in Verbindung mit beispielsweise „Apple Pay“ via Smartphone oder Smartwatch. Das spart Zeit und gilt zudem als sicherer, im Vergleich zur klassischen Kartennutzung.
Die Nachteile der Kreditkarten: mögliche Kostenfalle
Gegenüber zahlreichen Vorteilen bringen Kreditkarten natürlich auch Risiken mit sich, die es jeweils ganz individuell abzuwägen gilt. Zur Kostenfalle kann es werden, wenn Sie zu Spontankäufen neigen und das Geld nur deswegen ausgeben, weil die Kreditkarte es Ihnen ermöglicht. Auch wenn Sie das Kleingedruckte nicht lesen, kann es für Sie teuer werden – informieren Sie sich unbedingt über die anfallenden Kosten wie Gebühren beim Auslandseinsatz, den Sollzinsen und Vertragslaufzeit.
Darüber hinaus besteht grundsätzlich das Risiko eines Missbrauch Ihrer Kreditkarte sowie Ihrer Kreditkartendaten. Neue Authentifizierungsverfahren machen aber betrügerische Transaktionen zunehmend schwieriger.
Beim Online-Shopping verringert die Nutzung einer Prepaid-Kreditkarte den finanziellen Schaden eines möglichen Betrugs, da die Summe automatisch auf das bestehende Guthaben begrenzt ist.
Wie kann ich meine Kreditkarte kündigen oder den Anbieter wechseln?
Haben Sie eine passende Kreditkarte gefunden, ist die Kündigung Ihrer alten Karte jederzeit – zum vereinbarten Laufzeitende – möglich. In der Regel ist das erstmals nach 12 Monaten der Fall mit einer Kündigungsfrist von 3 Monaten.
Mit der Auflösung Ihres Girokontos kündigen Sie direkt dazugehörige Kreditkartenverträge im Regelfall automatisch mit, jedoch werden evtl. gezahlte Gebühren nicht erstattet.
Kreditkarte kündigen – so geht’s
- in Ihrer Filiale vor Ort
- schriftlich – unter Berücksichtigung der Kündigungsfrist, zum Ende der Vertragslaufzeit
- telefonisch (im Rahmen des Telefonbankings)
- per Online-Formular oder Vordruck (Details dazu finden Sie auf der Webseite Ihrer Bank oder Kreditanbieters)