Was ist ein Wohnkredit?
Ein Wohnkredit wird ausschließlich an Immobilienbesitzer vergeben. Damit verbunden sind einige besondere Eigenschaften des Wohnkredites.
- Die Verwendung der Kreditsumme ist zweckgebunden, d. h. sie darf nur im Zusammenhang mit einer Immobilie genutzt werden.
- Die Kreditsumme beträgt bis zu 50.000 €. Beträge, die darüber hinausgehen, werden in der Regel über eine Baufinanzierung finanziert.
- Die Zinsen sind in vielen Fällen etwas günstiger, weil die Bank Ihre Bonität mit einer Immobilie im Hintergrund höher bewertet. Außerdem dient die Immobilie als Kreditsicherheit.
- Wenn Sie einen Wohnkredit beantragen, müssen Sie mit einem Grundbuchauszug nachweisen, dass Sie der Eigentümer des Hauses sind.
Ansonsten funktioniert ein Wohnkredit wie ein normaler Ratenkredit. Sie zahlen den Kredit in festgelegten Raten und in einer vereinbarten Laufzeit inklusive Kreditzinsen ab.
Für welche Zwecke kann ich das Wohndarlehen verwenden?
Da ein Wohnkredit zweckgebunden ist, dürfen Sie ihn nur für Vorhaben nutzen, die im direkten Zusammenhang mit Ihrer Immobilie stehen. Dazu gehören z. B.:
- Modernisierung der Heizung
- Renovierung einzelner oder mehrerer Räume
- Reparaturen am Dach
- Einrichtung des Hauses (z. B. Möbel, Küche)
- Erweiterung mit Anbauten (z. B. Carport, Wintergarten)
- Ausbauten am Gebäude (z. B. Dachgeschoss)
- Erneuerung der Gartenanlagen
Wie hoch sind die Zinsen bei einem Kredit für Immobilienbesitzer?
Die Zinsen für einen günstigen Wohnkredit liegen aktuell im Bereich von 6–7 %. Der konkrete Zinssatz, den eine Bank von Ihnen für einen Wohnkredit verlangt, richtet sich nach Ihrer persönlichen finanziellen Situation, Ihrem Einkommen, den regelmäßigen Ausgaben und Ihrer Kreditwürdigkeit.
Was kostet ein Eigentümerdarlehen?
Folgende Tabelle zeigt beispielhaft die Spanne der Zinsen und die Kreditkosten für einen Wohnkredit für Immobilienbesitzer über 40.000 € mit einer Laufzeit von 7 Jahren. Genannt wird der effektive Zweidrittelzins, also der Zinssatz, der zwei Drittel aller Kreditnehmer angeboten wird.
Kreditzinsen und Kosten für einen Wohnkredit über 40.000 €
Kreditsumme | Zinssatz | Kreditkosten |
---|---|---|
40.000 € | 5,85 % | 7.321,28 € |
40.000 € | 7,77 % | 11.547,44 € |
40.000 € | 11,82 % | 15.149,12 € |
Quelle: Vergleich.de, Ratenkredit Vergleich, Stand: 14.10.2024
Die Differenz zwischen niedrigen und hohen Zinsen ist bei dem in der Tabelle genannten Beispiel mit fast 5 Prozentpunkten sehr hoch, was sich bei den Kreditkosten bemerkbar macht. Ein genauer Vergleich der aktuellen Angebote lohnt sich daher!
Wie finde ich einen günstigen Wohnkredit?
Bei der Suche nach einem passenden Eigentümerdarlehen verhilft Ihnen unser Wohnkreditrechner zu einem guten Überblick über die aktuellen Angebote. Geben Sie die gewünschte Darlehenssumme sowie die Laufzeit ein und klicken Sie dann auf den Button "Suchanfrage aktualisieren". Es wird Ihnen sofort ein Vergleich angezeigt, der die aktuellen Wohnkredite enthält.
Der Wohnkreditrechner listet Ihnen die Wohnkredite einer Vielzahl von Banken auf, wobei das günstigste Angebot immer oben steht. Mit einem Klick gelangen Sie zum jeweiligen Angebot der Bank und können sich dort weitergehend informieren.
Beachten Sie beim Vergleich der Wohnkredite nicht nur den niedrigsten Zinssatz in der Liste, sondern schauen Sie auch in die Beispielrechnung mit dem repräsentativen Beispiel. Das enthält den realen Zins, den zwei Drittel der Kunden in der Vergangenheit von der Bank erhalten haben, und ist für die Mehrheit der Kreditnehmer realistischer als der angebotene Bestzins.
Tipps für niedrige Zinsen beim Kredit für Immobilienbesitzer
Die Kreditzinsen hängen stark von den individuellen finanziellen Voraussetzungen des Kreditnehmers ab. So führen z. B. eine schlechte Bewertung der Bonität oder eine befristete Arbeitsstelle zu höheren Zinsen, weil die Bank von einem größeren Ausfallrisiko ausgeht. Folgende Tipps helfen dabei, die Zinsen möglichst niedrig zu halten.
- Achten Sie beim Vergleich auf den Effektivzins. Der effektive Jahreszins enthält alle Kosten, die durch die Kreditaufnahme entstehen, also auch z. B. Kontoführungsgebühren. So sind die Angebote besser vergleichbar.
- Beantragen Sie den Kredit mit einem Partner zusammen. Wird ein Kredit von zwei Personen beantragt, erhöht das das Einkommen und verringert das Ausfallrisiko der Bank, weil zwei Kreditnehmer für die Rückzahlung des Wohnkredites verantwortlich sind.
- Überprüfen Sie rechtzeitig Ihren SCHUFA-Score. Es kommt vor, dass bei der SCHUFA falsche Daten zu Ihrem Zahlungsverhalten vorliegen. Deshalb ist es ratsam, einmal im Jahr die kostenlose Selbstauskunft anzufordern. So entdecken Sie Fehler und können diese korrigieren lassen.
- Achten Sie auf Zusatzleistungen der Bank. Einige Kreditverträge enthalten die Möglichkeit zu kostenlosen Ratenpausen und Sondertilgungen. Diese Klauseln bieten Ihnen eine größere Flexibilität bei der Rückzahlung.
- Überlegen Sie genau, ob eine Restschuldversicherung notwendig ist. Mit dieser Versicherung sichern Sie die Rückzahlung des Kredites ab, falls Sie z. B. wegen Arbeitslosigkeit nicht mehr in der Lage sind, den Kredit zurückzuzahlen. Das hört sich gut an, verteuert aber den Kredit für Immobilienbesitzer.
Mit welchen Förderungen kann der Wohnkredit ergänzt werden?
Viele Maßnahmen, für die Hausbesitzer einen Wohnkredit aufnehmen, werden mit staatlichen Fördergeldern im Rahmen der KfW-Förderung unterstützt. So z. B. der Einbau einer neuen Heizung oder der altersgerechte Umbau der Eingänge und Treppen. Einen Wohnkredit können Sie mit folgenden KfW-Programmen ergänzen:
- Altersgerecht umbauen: Förderkredit für den Abbau von Barrieren und besseren Einbruchschutz (KfW-Programm 159)
- Energieeffizient sanieren: Förderkredit und Tilgungszuschuss für energieeffizientes Sanieren von Haus und Wohnung (KfW-Programm 261)
- Erneuerbare Energien: Förderkredit für Strom und Wärme (KfW-Programm 270)
Zusätzlich stellen viele Kommunen regionale Förderprogramme zur Verfügung. Dazu informieren Sie sich am besten bei Ihrer zuständigen Förderbank des Bundeslandes.
Fazit: Das sind die Vorteile und Nachteile eines Kredits für Hausbesitzer
Ein Wohnkredit lohnt sich für Immobilienbesitzer, die die Kreditsumme in die Verschönerung, Reparatur oder Modernisierung des Hauses stecken. Insbesondere die niedrigen Zinsen sind für viele Interessenten attraktiv. Nachfolgend sind die Vor- und Nachteile dieses speziellen Kredites für Hausbesitzer zusammengefasst.
Vorteile eines Wohnkredites
- günstigere Zinsen als bei einem freien Ratenkredit
- unkomplizierte Beantragung und Abwicklung der Kreditaufnahme
- aufwändiger Grundbucheintrag ist nicht notwendig
- freie Wahl der Laufzeiten
Nachteile eines Wohnkredites
- wird nur an Immobilienbesitzer vergeben
- Kredit ist zweckgebunden
- maximal bis 50.000 € möglich
Häufige Fragen rund um den Wohnkredit für Immobilienbesitzer
Welche Voraussetzungen muss ich für einen Wohnkredit erfüllen?
Wie bei jedem Kredit gibt es auch für den Wohnkredit einige Voraussetzungen, die Sie als Antragsteller erfüllen müssen. Diese sind:
- Sie müssen volljährig sein, einen festen Wohnsitz und ein Konto in Deutschland haben.
- Sie müssen über regelmäßiges Einkommen verfügen.
- Sie müssen kreditwürdig sein (positive Auskunft der SCHUFA).
- Sie müssen der Besitzer der Immobilie sein und dies nachweisen (z. B. aktueller Grundbuchauszug).
Wie beantrage ich einen Wohnkredit?
Um einen Wohnkredit zu beantragen sind nur wenige Schritte notwendig.
- Besorgen Sie sich einen aktuellen Grundbuchauszug. Damit belegen Sie, dass Sie der Immobilienbesitzer sind.
- Geben Sie in den Wohnkreditrechner die notwendigen Daten ein: z. B. die Kredithöhe, die Laufzeit und den Verwendungszweck.
- Vergleichen Sie die angezeigten Angebote.
- Entscheiden Sie sich für einen Wohnkredit, dessen Konditionen Ihnen zusagen, und klicken Sie auf „In 7 Minuten zum Angebot“. So gelangen Sie zum konkreten Anbieter.
- Dort füllen Sie die Formulare aus. In vielen Fällen können Sie die erforderlichen Unterlagen direkt online hochladen.
Nach einer positiven Entscheidung der Bank wird Ihnen der Kredit ausgezahlt.
Welche Unterlagen braucht man für einen Wohnkredit?
Für einen Wohnkredit müssen Sie nachweisen, dass Sie der Eigentümer der betreffenden Immobilie sind. Dazu müssen Sie in den meisten Fällen einen Grundbuchauszug vorlegen, aus dem Ihre Rechte an Haus und Grundstück hervorgehen. Zusätzlich benötigen Sie die gleichen Unterlagen wie für jeden anderen Kredit. Das sind Einkommensnachweise, eine SCHUFA-Auskunft, Ihr Personalausweis und Kontoauszüge. Die genauen Anforderungen können sich von Bank zu Bank unterscheiden.
Gibt es einen Unterschied zwischen Wohnkredit und Modernisierungskredit?
Ja, ein Modernisierungskredit ist ein besonderer Wohnkredit, der nur für Modernisierungsmaßnahmen genutzt werden darf. Dazu gehört die Installation einer PV-Anlage ebenso wie der Austausch einer alten Heizung. Ein Wohnkredit kann dagegen für eine Vielzahl anderer Maßnahmen wie z. B. der Renovierung eines Zimmers verwendet werden. Allerdings werden beide Begriffe im Sprachgebrauch oft gleichbedeutend verwendet.
Welche Alternativen zum Wohndarlehen gibt es?
Wenn Sie kein Eigentümer sind, sondern eine gemietete Immobilie modernisieren oder neu einrichten wollen, kommen mehrere Darlehensvarianten in Frage:
- klassischer Ratenkredit: Einen Ratenkredit bekommen Sie auch ohne Haus als Sicherheit und ohne Grundbucheintrag. Er ist auch als Kleinkredit für geringe Summen möglich.
- Sofortkredit: Ein Sofortkredit startet ab 1.000 €, kann bei Direktbanken online abgeschlossen werden und das Geld ist meist binnen 1–2 Tagen verfügbar.
- Privatkredit: Für den Fall, dass Sie keine positive SCHUFA-Auskunft vorweisen können, vermitteln Online-Plattformen Privatkredite von Privatpersonen, sogenannte P2P-Kredite. Allerdings zahlen Sie für das größere Risiko eines Zahlungsausfalles höhere Zinsen.