- Wie hoch sind die aktuellen Sparzinsen?
- Wie entwickeln sich die Sparzinsen 2024?
- Experten-Tipp: Sollte ich jetzt anlegen oder warten?
- Kurz erklärt: Wann steigen und fallen die Sparzinsen?
- Europäische Zentralbank senkt die Leitzinsen
- Welche Banken zahlen die höchsten Zinsen?
- Experten-Interview: So profitieren Sie optimal von Sparzinsen
- Was sind Zinsen?
- Fazit: Jetzt noch von hohen Zinsen profitieren!
Wie hoch sind die aktuellen Sparzinsen?
Momentan bieten Banken Guthabenzinsen von 3–4 % an. Für Tagesgeld betragen die Sparzinsen aktuell in der Spitze ca. 3,50 %. Eine tagesgenaue Aufstellung der Tagesgeldzinsen, mit der Sie die Sparzinsen vergleichen können, finden Sie in unserem Tagesgeld Vergleich. Hier eine Übersicht der Top-Angebote für den aktuellen Anlagezins:
Unsere aktuell besten Zinsen für Tagesgeld
Anlagebetrag: 10.000 €
Aktionszins bis zum 31.12.2024
3 Monate Zinsgarantie
3 Monate Zinsgarantie
4 Monate Zinsgarantie
3 Monate Zinsgarantie
Für 1-jähriges Festgeld gibt es Bankzinsen um 3 %. Die tagesaktuellen Angebote können Sie jederzeit unserem Festgeld Vergleich entnehmen. Eine Übersicht, welche Guthabenzinsen aktuell für diesen Zeitraum angeboten werden, sehen Sie in der folgenden Tabelle.
Unsere aktuell besten Festgeldzinsen
Laufzeit: 1 Jahr, Anlagebetrag: 10.000 €
A+ Länderrating
AAA Länderrating
AAA Länderrating
AAA Länderrating
AA- Länderrating
Sie erhalten momentan für kürzere Zeiträume oft höhere Festgeldzinsen, da die Banken mit sinkenden Leitzinsen rechnen und für lange Laufzeiten niedrigere Habenzinsen anbieten. Wenn Sie Festgeld für einen längeren Zeitraum anlegen, erhalten Sie aber, historisch betrachtet, aktuell immer noch hohe Sparzinsen. Im Zinsvergleich erkennen Sie, dass die attraktivsten Sparzinsen für längere Laufzeiten aktuell fallen. Sichern Sie sich deshalb hohe Festgeldzinsen jetzt noch für die Zukunft.
Unsere aktuell besten Zinsen und Zinserträge mit Zinseszins für Festgeld bei unterschiedlichen Laufzeiten
Laufzeit | Anlagebetrag | Zins | Zinsertrag |
---|---|---|---|
1 Jahr | 10.000 € | 3,00 % | 300 € |
2 Jahre | 10.000 € | 2,95 % | 599 € |
3 Jahre | 10.000 € | 2,95 % | 911 € |
4 Jahre | 10.000 € | 2,70 % | 1.080 € |
5 Jahre | 10.000 € | 2,83 % | 1.415 € |
10 Jahre | 10.000 € | 2,50 % | 2.801 € |
Quelle: Vergleich.de Festgeld Vergleich, Stand: 20.12.2024
Wie entwickeln sich die Sparzinsen 2024?
Bislang sind die Guthabenzinsen 2024 gefallen. Während der Höchstzins bei Tagesgeld leicht zurückging, sind die Festgeldzinsen, vor allem für längere Laufzeiten, bereits stärker gefallen. In dieser Entwicklung der Zinsen für Sparer spiegeln sich die Erwartungen an die Leitzinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) wider. Die Banken gehen davon aus, dass die EZB die Leitzinsen in naher Zukunft weiter senken könnte.
Wie ist die Prognose bei Tagesgeldzinsen?
Nach den Zinsabsenkung durch die EZB hat sich der Effekt fallender Zinsen verstärkt. Da die Banken ihre Tagesgeldzinsen außerhalb der Zinsgarantie jederzeit anpassen dürfen, führen sinkende Leitzinsen direkt zu geringeren Guthabenzinsen bei Tagesgeld. Heute liegen die besten angebotenen Zinsen für Tagesgeld niedriger als vor einigen Monaten. Legen Sie freies Geld daher schnell an. Zudem können weitere Zinsschritte nach unten erfolgen, woraufhin die Sparzinsen für Tagesgeld entsprechend weiter fallen werden.
Dazu kommt: Je wahrscheinlicher weitere Leitzinssenkungen sind, desto kürzer wird auch der Garantiezeitraum für hohe Tagesgeldzinsen sein. Das bedeutet, dass die Zinsgarantie anstatt z. B. ein halbes Jahr nur noch 3 Monate oder einen noch kürzeren Zeitraum umfassen wird. Dadurch profitieren Sie nicht mehr so lange von hohen Zinsangeboten wie häufig noch vor einem Jahr.
Wie ist die Prognose bei Festgeldzinsen?
Die Banken erwarten, dass die EZB die Leitzinsen weiter reduziert, und senken die Guthabenzinsen bei ihren Festgeldangeboten. Für längere Anlagezeiträume kalkulieren die Geldhäuser mehrere Zinsschritte der EZB nach unten ein.
Wie werden sich die Festgeldzinsen entwickeln? Fachleute gehen bezüglich der Zinsentwicklung in ihren Festgeld-Prognosen 2024 und 2025 mehrheitlich davon aus, dass die Sparzinsen perspektivisch weiter sinken. Je nachdem, welche Signale die EZB in den nächsten Monaten sendet, können die Guthabenzinsen langsamer oder schneller fallen. Die Geldhäuser rechnen für die Zukunft aber mit einem niedrigeren Zinsniveau als in der Gegenwart.
Sollte ich mein Geld jetzt anlegen oder noch warten?
Heike Kevenhörster
Vergleich.de Expertin für Geldanlagen
Alles Geld, das Sie nicht für alltägliche Ausgaben benötigen, sollten Sie spätestens jetzt anlegen oder auf ein verzinstes Konto legen. Keine Sorge: Auch über Ihr Guthaben auf einem Tagesgeldkonto können Sie jederzeit verfügen. Nutzen Sie die aktuell noch hohen Sparzins-Angebote für Tagesgeld aus! Bevorzugen Sie dabei Banken, die eine längere Zinsbindung und eine häufige Verzinsung anbieten.
Und vergessen Sie nicht, kurz vor dem Ende dieses Zeitraums wieder Ausschau nach den aktuell besten Sparzinsen zu halten, z. B. in unserem Tagesgeld Vergleich. Transferieren Sie Ihr Tagesgeld dann kompromisslos zur neuen Bank.
Wenn Festgeld als längerfristige, sichere Geldanlage für Sie interessant ist, sollten Sie ebenfalls sofort handeln und sich die Guthabenzinsen, die im historischen Vergleich noch hoch sind, für einen Zeitraum von 1–10 Jahren sichern. Dafür können Sie unseren Festgeld Vergleich nutzen. Achten Sie beim Zinsvergleich auch darauf, ob die Zinseszinsen wieder mit angelegt werden. Das lohnt sich! Eröffnen Sie jedoch nur dann ein Festgeldkonto, wenn Sie sicher sind, im Anlagezeitraum nicht an Ihr Geld zu müssen.
Nutzen Sie eine Zinstreppe für mehr Flexibilität bei Festgeld
Wenn Sie von den langfristig guten Sparzinsen bei Festgeld profitieren, aber gleichzeitig flexibel bleiben wollen, sollten Sie über eine Zinstreppe nachdenken. Bei dieser auch Zinsstaffel genannten Methode legen Sie Ihr Erspartes für unterschiedlich lange Zeiträume auf einem Festgeldkonto an. So wird beispielsweise jedes Jahr ein Teil Ihres Vermögens wieder frei. Dann können Sie frei entscheiden, ob Sie das Geld zu den dann geltenden Konditionen wieder anlegen wollen und wenn ja, für wie lange.
Nutzen Sie den Zinseszinseffekt für einen höheren Zinsertrag
Das Geld, das Sie in Form von Zinsen erwirtschaften, können Sie vermehren, wenn Sie auf erhaltene Zinserträge wieder Sparzinsen bekommen. Dies sind dann Zinseszinsen. Zinseszinsen schreibt Ihnen die Bank beispielsweise auf einem Tagesgeldkonto gut, falls Sie die Zinsen nicht abheben, sondern dort belassen. Auch bei einigen Festgeldkonten können Zinseszinsen entstehen. Dann erhöhen diese Beträge Ihre Anlagesumme und werden zukünftig mitverzinst.
Der Zinseszinseffekt führt zu einem exponentiellen Wachstum Ihrer Geldanlage. Vor allem über eine lange Laufzeit und bei hohen Zinsen vervielfacht sich Ihr Vermögen durch den Zinseszins schneller. In der folgenden Grafik stellen wir die Entwicklung einer Sparsumme in Höhe von 25.000 € dar, die zu 5 % Habenzinsen angelegt ist. Sehen Sie, welchen Unterschied es macht, ob Sie den Zinseszins nutzen oder darauf verzichten.
Ohne Zinseszins haben Sie nach 50 Jahren 87.500 € auf dem Konto. Mit Zinseszinsen besitzen Sie 286.685 €! Fast 200.000 € davon mussten sie nicht aktiv beiseitelegen, sondern dieses Geld entstammt ausschließlich der Zinswirkung. Ihr Vermögen ist mit den Zinsen und Zinseszinses mehr als dreimal so hoch wie ohne Zinseszinseffekt. Je länger sie anlegen, desto stärker kommt der Zinseszinseffekt zum Tragen.
Kurz erklärt: Wann steigen und fallen die Sparzinsen?
Banken und Sparkassen reagieren mit den Guthabenzinsen, die sie ihren Kunden anbieten, auf das herrschende Zinsniveau. Dieses wird von den Leitzinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) bestimmt. Sind die Leitzinsen hoch, profitieren die Banken vom guten Einlagenzins, den sie erhalten, wenn sie ihr Geld bei der Zentralbank parken. Daher können es sich die Geldhäuser in diesen Phasen i. d. R. auch leisten, ihren Kunden hohe Zinsen für deren Erspartes zu zahlen.
Anders sieht es aus, wenn die Leitzinsen niedrig sind. Erhalten die Banken und Sparkassen selbst kaum Zinsen von der Zentralbank, können sie auch bei den Sparzinsen für ihre Kunden nicht großzügig sein.
Europäische Zentralbank senkt die Leitzinsen
Christine Lagarde
Präsidentin der EZB
Die aktuelle Entwicklung der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) finden Sie hier zusammengefasst.
Die Fakten im Überblick
Die EZB hat eine Senkung der drei Leitzinssätze zuletzt am 12. Dezember 2024 beschlossen. Zuvor waren die Währungshüter von Juli 2022 bis September 2023 mit Leitzinserhöhungen gegen die hohe Inflation in der Eurozone vorgegangen.
Streng genommen, operiert die EZB mit drei verschiedenen Leitzinssätzen:
- Der Hauptrefinanzierungssatz, zu dem sich Banken bei der Notenbank Geld leihen können, beträgt aktuell 3,15 %. Er galt lange als der wichtigste Leitzins.
- Der Einlagensatz ist ein Zins, den Banken erhalten, wenn sie überschüssiges Geld bei der EZB parken. Er liegt jetzt bei 3 %. Aktuell wird er als entscheidender Leitzins angesehen.
- Der Spitzenrefinanzierungssatz beeinflusst kurzfristige Geschäfte. Zu diesem Zinssatz können sich Banken über Nacht Geld bei der EZB leihen. Er liegt bei 3,40 %.
Die EZB strebt mittelfristig eine Inflationsrate im Euroraum von knapp unter 2 % an.
Gut für die Wirtschaft
Heike Kevenhörster
Vergleich.de Expertin für Geldanlagen
Erneut hat die Europäische Zentralbank (EZB) eine Herabsenkung der Leitzinsen beschlossen. Um 0,25 Prozentpunkte sinken jetzt sowohl der für die Sparzinsen maßgebliche Einlagensatz als auch der wichtige Hauptrefinanzierungssatz.
Das bedeutet: Wenn Banken Gelder bei der EZB parken, erhalten sie künftig nur noch 3 % Zinsen. Daran orientieren sich die Banken u. a. bei ihren Angeboten für Tagesgeldzinsen an Privatkunden. Sparer müssen sich also auf niedrigere Habenzinsen gefasst machen.
Leihen sich Geschäftsbanken Geld bei der EZB, müssen sie dafür in Zukunft nur noch 3,15 % Zinsen zahlen. Diesen Satz können Banken und Sparkassen in Form von reduzierten Kreditzinsen an ihre Kunden weitergeben. Darlehen werden für Verbraucher also voraussichtlich günstiger.
Mit ihrer aktuellen Entscheidung reagieren die Währungshüter auf die schwächelnde Wirtschaftsentwicklung im Euroraum. Vor allem Deutschlands Unternehmen benötigen die Unterstützung durch geringere Zinsen. Denn hohe Leitzinsen bremsen die wirtschaftliche Aktivität und behindern Investitionen.
Demgegenüber bedeuten niedrigere Zinsen billigeres Geld: Kredite werden günstiger, wodurch Firmen leichter investieren können. Auch der Immobilienmarkt profitiert von preiswerteren Finanzierungen. Der private Konsum wird angekurbelt.
Die Geldentwertung im Euroraum war zuletzt leicht angestiegen und liegt wieder über dem Ziel von 2 %. Daher hätte es auch Argumente für eine Zinspause gegeben. Die nächste Zinsentscheidung der europäischen Währungshüter steht am 25. Januar 2025 an. Es ist noch nicht ausgemacht, dass es dann mit den Zinssenkungen weitergeht.
kurzfristig: sinkend
langfristig: sinkend
Welche Banken zahlen die höchsten Zinsen?
Es sind vor allem Direktbanken, die Sparern die höchsten Zinsen für Sparer in Deutschland zahlen. Dies gilt sowohl für deutsche als auch für europäische Banken. Online-Banken bieten derzeit in der Regel bessere Guthabenzinsen an als klassische Filialbanken. Sehen Sie, wie gering die aktuellen Sparzinsen von Volksbanken und Sparkassen für Tagesgeld sind, verglichen mit den besten Zinsen aus unserem Tagesgeld Vergleich:
Tagesgeldzinsen in Deutschland im Vergleich
Bank | Zinssatz p.a. |
---|---|
Berliner Sparkasse | 1% |
Frankfurter Sparkasse | 0,5 % |
Stadtsparkasse München | 1 % |
Berliner Volksbank | 1,25 % |
Volksbank Köln-Bonn | 1–1,25 % |
Volksbank Dresden-Bautzen | 0–1,3 % |
Volksbank Stuttgart | 0,4–1,20 % |
IKB (Deutschland) | 3,35 % |
GarantiBank (Niederlande) | 3,50 % |
Stand: 27. November 2024, Quelle: Homepage der Banken sowie Vergleich.de Tagesgeld Vergleich
Auch bei Zinsen auf Sparguthaben in Form von Festgeld schneiden Direktbanken wie Bigbank, Deutsche Pfandbriefbank direkt, Bank of Scotland, JT Direktbank oder Opel Direktbank meistens besser ab als die bekannten Privat- und Genossenschaftsbanken wie die Deutsche Bank und Volksbanken oder Sparkassen mit Filialen. Wie die Habenzinsen für Festgeld derzeit aussehen, sehen Sie tagesaktuell in unserem Festgeld Vergleich. Wie sicher ein Festgeldkonto außerhalb von Deutschland ist, erfahren Sie in unserem ausführlichen Ratgeber.
Geld im Ausland anlegenWie hoch ist die Realrendite für Sparguthaben?
Die Realrendite von Spareinlagen kann aufgrund der Geldentwertung durch Inflation negativ sein. Als Realrendite bezeichnet man den Ertrag einer Geldanlage nach Einrechnung der Inflationsrate. Im Folgenden sehen Sie beispielhaft, um wieviel Prozent Ihre Spareinlage derzeit in etwa jährlich an Kaufkraft verliert oder zulegt. Zur Berechnung wurden aktuell erhältliche Sparzinsen herangezogen.
Realrendite verschiedener Spareinlagen in 2024
Anlageform | Rendite | Inflationsrate | Realrendite |
---|---|---|---|
Girokonto | 0 % | 2,2 % | -2,2 % |
Tagesgeld | 3,50 % (garantierter Beispielzins) | 2,2 % | +1,30 % |
Festgeld 1 Jahr | 3,10 % (garantierter Beispielzins) | 2,2 % | +0,90 % |
Festgeld 10 Jahre | 3,00 % (garantierter Beispielzins) | 2,2 % | +0,80 % |
Stand: 28. November 2024
Welche Alternativen gibt es zu Spareinlagen?
Mehr Rendite als bei Tages- und Festgeld erhalten Sie in der Regel, wenn Sie in Welt-Aktien-ETFs investieren. Börsennotierte Indexfonds auf den MSCI World oder MSCI ACWI erzielten in der Vergangenheit im Schnitt etwa 7–8 % pro Jahr. ETFs sind jedoch nicht für eine kurzfristige Geldanlage geeignet, da die Kurse an der Börse schwanken. Um langfristig einen hohen Durchschnittsgewinn zu erzielen, sollten Sie einen Anlagehorizont von mindestens 15 Jahren haben. Mehr erfahren Sie in unserem Ratgeber Geld anlegen.
Experten-Interview: So profitieren Sie optimal von Sparzinsen
38 % der Deutschen sparen überwiegend auf ihrem Girokonto, wie eine aktuelle Umfrage zeigt. Dort bekommen sie jedoch keine oder nur geringe Zinsen. Höhere Zinsen bieten Banken für Tagesgeld oder Festgeld. Wie können sich Sparer in der derzeitigen Zins-Situation am besten verhalten? Darüber haben wir mit dem Finanzexperten Thomas Mai von der Verbraucherzentrale Bremen gesprochen.
Wie nutze ich als Verbraucher Sparzinsen optimal aus?
Thomas Mai: Zum einen sollten Sie sich ein gut verzinstes Tagesgeldkonto suchen. Damit bleiben Sie flüssig. Und zum anderen können Sie als längerfristige Geldanlage Festgeld nutzen. Vielleicht teilen Sie Ihr Erspartes auf mehrere gut verzinste Festgeldangebote mit verschiedenen Laufzeiten auf. Für eine solche Zinstreppe wählen Sie beispielsweise 1, 2, 3 und auch 5 Jahre. Immer wenn Geld frei wird, können Sie diesen Betrag wieder anlegen und sich je nach dem dann herrschenden Zinsangebot für eine neue Laufzeit entscheiden.
Wieviel Geld sollte man trotzdem auf dem Girokonto vorhalten?
Thomas Mai: Das Girokonto ist für den Zahlungsverkehr gedacht. Man sollte so viel Guthaben vorhalten, dass kleinere, unvorhergesehene Ausgaben das Konto nicht gleich ins Minus treiben. Daneben sollte man ein Tagesgeldkonto haben, auf dem es Zinsen gibt und wo die eigentlichen Reserven liegen: drei Monatsgehälter oder vielleicht 10.000 €. Sollte das Girokonto doch mal ins Minus rutschen, kann man es schnell durch einen Transfer vom Tagesgeldkonto wieder ausgleichen.
Bei der Hausbank gibt es oft wenig Zinsen auf Tagesgeld- oder Sparkonten. Direktbanken sind einigen Sparern aber suspekt. Wie sicher ist das Geld bei Online-Banken?
Thomas Mai: Das Geld ist bei Online-Banken genauso sicher angelegt wie bei klassischen Filialbanken. Das macht keinen Unterschied. Die Einlagensicherung in Höhe von 100.000 € ist gegeben. Wenn es für jemanden neu ist, seine Geldgeschäfte online zu tätigen, ist es allerdings wichtig, sich mit den Risiken vertraut zu machen. Man sollte vor Gaunern auf der Hut sein und wissen, dass man vielleicht kriminelle Pishing-E-Mails bekommt. Man darf sich auf keinen Fall eine PIN oder TAN entlocken lassen, mit der jemand das Konto räumen könnte. Und: Man sollte seine Software immer aktuell halten und einen Virenschutz haben. Grundsätzlich ist der Zahlungsverkehr im Online-Banking aber sicher.
Sehr hohe Zinsen gibt es manchmal für Fremdwährungskonten, wenn man z. B. bei einer deutschen Bank in eine fremde Währung investiert. Was ist davon zu halten?
Thomas Mai: Grundsätzlich würde ich davon abraten. Es muss nicht sein, dass man bei einer eigentlich einfachen, sicheren Spareinlage gleichzeitig auf Währungsschwankungen spekuliert. Denn da kann es stärkere Schwankungen geben. Gerade für jemanden, der bei Festgeld mit sicheren Zinsen rechnet, ist diese risikoreiche Anlage meist weniger geeignet. Wer auf Devisen spekulieren will, sollte sich sehr gut auskennen.
Angesichts der Inflation kann die Realrendite von Sparanlagen negativ sein. Welche Alternativen mit höheren Renditeaussichten gibt es?
Thomas Mai: Aktien sind die Anlageklasse, die nicht nur über einige Jahre oder Jahrzehnte, sondern über ein ganzes Jahrhundert hinweg eine gute reale Rendite gezeigt hat. Es gibt mit ETFs heute einfache und kostengünstige Möglichkeiten für Verbraucher, in Aktien zu investieren. Das ETF-Sparen bringt auf lange Sicht wirklich Rendite und schlägt die Inflation. Aber die ersten 5 Jahre können auch eine Durststrecke sein. Man muss mindestens 10 Jahre oder am besten noch länger dabeibleiben.
Wie teilt man sein Erspartes am besten auf verschiedene Anlageformen auf?
Thomas Mai: Eine sinnvolle langfristige Strategie wäre es, Geld, das man kurzfristig braucht, in Tages- und Festgeld anzulegen und dadurch die Inflation zumindest zu lindern. Parallel investiert man Geld, auf das man länger verzichten kann, in ETFs. Betrachtet man sein Gesamtvermögen, so besteht der Plan darin, durch die Überrendite der Aktien den realen Verlust der Spareinlagen langfristig auszugleichen. Dann kann man am Ende seines Erwerbslebens wahrscheinlich konstatieren, dass man die Inflation geschlagen hat. Es gibt keine Sicherheit, die Inflation in den nächsten 20 oder 30 Jahren zu schlagen, aber mit Aktien bzw. ETFs besteht zumindest die Aussicht darauf.
Das Interview wurde im April 2024 aktualisiert.
Was sind Zinsen?
Zinsen sind der Preis für die Bereitstellung von Geld. Die Höhe der Zinsen hängt dabei vom vereinbarten Zinssatz ab, der üblicherweise in Prozent angegeben wird. Wenn man sich Geld leiht, muss man Kreditzinsen zahlen. Sparer erhalten dagegen Guthabenzinsen, auch Sparzinsen genannt. Diese Habenzinsen zahlt die Bank ihren Kunden dafür, dass sie auf ihren Konten Geld sparen. Die konkreten Zinsen berechnen sich aus dem geltenden Zinssatz, dem gesparten Betrag und der Laufzeit. Die Zins-Formel lautet:
Zinsertrag = Anlagebetrag x Zinssatz x Anlagezeitraum
In der folgenden Tabelle sehen Sie beispielhaft, wie sich Ihre Zinsen berechnen lassen. Wir haben für diesen Sparrechner für Zinsen eine jährliche Zinsgutschrift nach 1 bzw. 2 Jahren ohne Zinseszins zugrunde gelegt.
Beispielrechnung für Guthabenzinsen
Sparsumme | 10.000 € |
---|---|
Zinssatz | 3 % |
Rechnung 1 Jahr | 10.000 € x 3/100 x 1 |
Zinsertrag 1 Jahr | 300 € |
Rechnung 2 Jahre | 10.000 € x 3/100 x 2 |
Zinsertrag 2 Jahre | 600 € |
Fazit: Jetzt noch von hohen Zinsen profitieren!
Wenn Sie für Ihr Erspartes möglichst hohe Habenzinsen erhalten wollen, sollten Sie sofort tätig werden. Legen Sie Geld, das ständig verfügbar sein soll, auf einem Tagesgeldkonto zu möglichst hohen Zinsen an. Ein Vergleich der Anbieter lohnt sich.
Können Sie länger auf Ihr Geld verzichten und wollen es sicher anlegen, schauen Sie sich die aktuellen Sparzinsangebote für Festgeld an. Auch hier gilt: Je früher Sie handeln, desto höher sind wahrscheinlich die aktuellen Guthabenzinsen, die Sie bekommen. Eine Kontoeröffnung dauert meist nur wenige Minuten. Die höheren Erträge können Sie dann mehrere Jahre lang genießen.