Hypothekenzinsen 2024: Aktueller Stand, Prognose und Vergleich

Je niedriger die Hypotheken­zinsen, desto güns­tiger wird Ihre Haus­finan­zie­rung. Wir erklären die Hinter­grün­de, zeigen Ihnen, wie hoch Immo­bilien­zinsen aktuell stehen, wie sie sich in den vergan­genen Jah­ren ent­wickelt haben und wohin der Trend in Zukunft bei den Hypo­theken­zinsen geht.

Aktuelle Hypothekenzinsen vergleichen

Wie hoch sind die Hypothekenzinsen zurzeit?

Katharina Fuhrin
Zuständige Redakteurin für den Bereich Immobilien
Stand: 13.12.2024

Seit dem Jahres­wechsel von 2023 zu 2024 gibt es nur geringe Schwan­kungen bei den Hypo­theken­zinsen. Sie bewegen sich mit einer 10-jährigen Zins­bindung Mitte Dezember bei knapp unter 2,8 % effektiv. Die 20-jährige Zins­bindung kostet ungefähr 3,2 %.

Eine Rolle beim aktuellen Zins­satz Ihrer Bau­finan­zierung spielen die Kredit­summe und Ihr Eigen­kapital. Die Tabelle zeigt eine Bei­spiel­rechnung für einen Bau­kredit über 320.000 € bei einem Immo­bilien­wert von 450.000 € und einer Lauf­zeit von unge­fähr 30 Jahren. Der Tilgungs­satz beträgt 2 %. Je nach Dauer der Zins­bindung verändern sich die Hypo­theken­zinsen und damit die Zins­kosten.

Aktuelle Hypothekenzinsen bei einen Darlehen von 320.000 € im Vergleich

Tagesaktuelle Zinskondition:

(Darlehensbetrag: 320.000 €, Immobilienwert: 450.000 €, PLZ: 34295, Finanzierungszweck:
KAUF
, Tilgungssatz: 2,00 %)
Zinsbindung effektiver Jahreszins monatl. Rate Anfrage
5 Jahre 4,58 %
1.754,67 €
8 Jahre 4,56 %
1.749,33 €
10 Jahre 3,47 %
1.458,67 €
12 Jahre 4,09 %
1.624,00 €
15 Jahre 4,09 %
1.624,00 €
20 Jahre 4,08 %
1.621,33 €
Quelle: Vergleich.de - Stand 21.12.2024

Aktuelle Hypothekenzinsen im Vergleich: Wer gibt die besten Zinsen?

Folgende Tabelle zeigt Ihnen Anbieter mit günstigen Hypo­theken­zinsen. Die Angaben stammen aus unserem Bau­finan­zierung Ver­gleich und gelten für einen Haus­kredit über 320.000 € bei 10 Jahren Zins­bindung und einer 2-prozen­tigen Tilgung.

Darlehensbetrag: 320.000 €,  Immobilienwert: 450.000 €, Zinsbindung: 10 Jahre,  Tilgung: 2 %, PLZ: 34295
eff. Jahreszins monatl. Rate  
3,47 % 1.458,67 € repr. Beispiel
Die der Berechnung zugrunde liegenden Konditionen spiegeln den tagesaktuellen Top-Zins mit 10 Jahren Sollzinsbindung wider und wurden anhand folgender Annahmen ermittelt:
Während der Sollzinsbindung:

Effektiver Jahreszins p.a.:3,47 %

Fester Sollzins p.a.:3,39 %

Anfängliche Tilgung p.a.:2,00 %

Beleihungsauslauf:71,00 %

Immobilienwert:450.000,00 €

Nettodarlehnsbetrag:320.000,00 €

Zinskosten:98.662,65 €

Monatliche Rate:1.458,67 €

Restschuld:243.622,25 €

Bei gleichbleibenden Zinsen:

Gesamtlaufzeit:29 Jahre und 1 Monat

Anzahl der Raten:349

Gesamtbetrag:508.264,44 €

Die Immobilie wird gekauft, eigengenutzt und dient mit einer erstrangigen Grundschuld als Sicherheit für die Finanzierung. Die Darlehnsnehmer sind unbefristet Angestellte mit einwandfreien Einkommens- und Vermögensverhältnissen. Zusätzlich fallen noch Kosten im Zusammenhang mit der Bestellung der Sicherheiten (z.B. Notarkosten für die Grundschuldbestellung, Kosten für das Grundbuchamt) sowie für eine Gebäudeversicherung an.
3,52 % 1.472,00 € repr. Beispiel
Die der Berechnung zugrunde liegenden Konditionen spiegeln den tagesaktuellen Top-Zins mit 10 Jahren Sollzinsbindung wider und wurden anhand folgender Annahmen ermittelt:
Während der Sollzinsbindung:

Effektiver Jahreszins p.a.:3,52 %

Fester Sollzins p.a.:3,45 %

Anfängliche Tilgung p.a.:2,00 %

Beleihungsauslauf:71,00 %

Immobilienwert:450.000,00 €

Nettodarlehnsbetrag:320.000,00 €

Zinskosten:100.062,55 €

Monatliche Rate:1.472,00 €

Restschuld:243.422,55 €

Bei gleichbleibenden Zinsen:

Gesamtlaufzeit:28 Jahre und 11 Monate

Anzahl der Raten:347

Gesamtbetrag:510.208,78 €

Die Immobilie wird gekauft, eigengenutzt und dient mit einer erstrangigen Grundschuld als Sicherheit für die Finanzierung. Die Darlehnsnehmer sind unbefristet Angestellte mit einwandfreien Einkommens- und Vermögensverhältnissen. Zusätzlich fallen noch Kosten im Zusammenhang mit der Bestellung der Sicherheiten (z.B. Notarkosten für die Grundschuldbestellung, Kosten für das Grundbuchamt) sowie für eine Gebäudeversicherung an.


Einen kompletten Überblick der aktuellen Angebote bietet Ihnen unser Bau­finanzie­rung Ver­gleich. Dort erhal­ten Sie die Hypotheken­zinsen und Kondi­tio­nen mehre­rer hundert Spar­kassen und Banken und kön­nen in aller Ruhe eine Aus­wahl tref­fen. Sie erhal­ten mit nur weni­gen Anga­ben die speziell auf Ihre An­for­der­un­gen zu­geschnit­tenen ­aktuel­len Hypo­theken­zin­sen in einer über­sicht­lichen Tabel­le.

Folgende Informationen enthält der Ver­gleich der aktuellen Hypo­theken­zin­sen:

  • Name des Kredit­anbie­ters 
  • Effektiv- und Soll­zins 
  • die monat­liche Rate, die Sie zahlen müs­sen 
  • weitere Details wie anfal­len­de Zins­kos­ten, Til­gungs­plan und Hin­weise zu Mög­lich­kei­ten einer KfW-Förderung

Notwendig sind dafür Angaben

  • zum Immo­bilien­wert,
  • zum Darlehens­betrag,
  • zur gewünsch­ten Dauer der Zins­bin­dung,
  • zur Tilgungs­rate,
  • zum Finanzierungs­zweck,
  • zur Region, in der sich die Immo­bilie befindet.

Wenn Sie einzelne Anga­ben zu Ihrem Kredit­wunsch, wie zum Beispiel die Dauer der Zins­bin­dung, verän­dern, werden Ihnen sofort neue Ange­bote ange­zeigt. Auf diesem Weg können Sie die zu Ihnen pas­sen­den, indi­vidu­ell zu­geschnit­tenen Hypo­­zin­sen aktu­ell ermit­teln.

Wie haben sich die Immobilienzinsen in der Vergangenheit entwickelt?

Nach der Finanzkrise 2008/2009 ging es mit den Hypo­theken­zinsen immer weiter nach unten bis zu einer jahre­langen Phase histo­rischer Niedrig­zinsen. Zeitweise lagen die Hypothekenzinsen unter 1 %. Anfang 2022 ging der Trend dann mit der damals einsetzenden Infla­tion steil nach oben, bis zu über 4 %. Ende 2023 sanken die Immo­bilien­zinsen wieder etwas und haben sich seitdem eingependelt.

Mit unserem Hypotheken­zins-Chart kön­nen Sie ganz ein­fach die Zins­ent­wick­lung der vergan­ge­nen Jahre über­blicken. Der Rück­blick reicht bis zu 10 Jahre weit. Sie kön­nen aber auch die Zin­sen der nähe­ren Vergan­gen­heit ein­se­hen. Außer­dem haben Sie die Mög­lich­keit, bis zu drei unter­schied­liche Zins­bin­dun­gen für einen Zeit­raum Ihrer Wahl mitei­nan­der zu ver­glei­chen.

Die Basis der oben genannten Daten sind die tages­aktu­ellen Kondi­tionen der Bank­partner unseres Koopera­tions­partners Dr. Klein. Die lang­fris­tige Ent­wicklung der Hypo­theken­zinsen bei einer Finan­zierung mit 10-jähriger Zins­bin­dung in den letz­ten 25 Jahren sehen Sie in der folgen­den Grafik.

Nach langer Talfahrt stiegen die Hypo­theken­zinsen ab der zweiten Jahres­hälfte 2022. Die Trend­wende kam Anfang Dezember 2023: Die Baugeld­zinsen fielen damals, weil der Markt im Vor­feld einge­preist hatte, dass die Euro­päische Zentral­bank (EZB) im Sommer 2024 den Leit­zins erstmals wieder senkte. Aktuell kosten Bau­kredite unge­fähr wieder so viel wie 2012. Die Hypo­theken­zinsen für zehn­jährige Darlehen bewegen sich in einem Korridor von 3–4 %.

Infografik, die die Entwicklung der Hypothekenzinsen bei einer Sollzinsbindung von 10 Jahren zeigt. Die konkreten Werte sind in der Bildbeschreibung unter der Grafik aufgelistet.
  • Entwicklung der Hypothekenzinsen
    Jahr Zins
    1997 7,1 %
    1998 5,0 %
    1999 6,1 %
    2000 6,4 %
    2001 5,8 %
    2002 5,4 %
    2003 5,2 %
    2004 4,9 %
    2005 4,2 %
    2006 4,6 %
    2007 5,1 %
    2008 5,5 %
    2009 4,4 %
    2010 3,5 %
    2011 4,3 %
    2012 2,7 %
    2013 2,9 %
    2014 1,5 %
    2015 1,7 %
    2016 1,4 %
    2017 1,4 %
    2018 1,4 %
    2019 0,9 %
    2020 0,6 %
    2021 0,7 %
    2022 2,3 %
    2023 3,8 %
    2024 3,1 %

    Quellen: FMH und Statista, Stand: November 2024

Hypothekenzinsen-Prognose: Steigen die Baugeldzinsen?

Nein, die Hypothekenzinsen werden sich in abseh­barer Zukunft voraus­sicht­lich seit­wärts bewegen, d. h. mittel­fristig werden sich die Top­zinsen für 10-jährige Dar­lehen bei unge­fähr 3–3,5 % ein­pendeln. Leichte Schwan­kungen nach oben oder unten wird es immer wieder geben. Möglich ist auch, dass die Hypo­theken­zinsen im geringen Maße weiter sinken.

Dafür gibt es zwei Gründe:

  1. Die EZB wird den europäischen Leitzins voraus­sicht­lich in weiteren Schritten senken. Im Gefolge werden wohl auch die Immo­bilien­zinsen leicht fallen.
  2. Noch wichtiger für die Höhe der Hypo­theken­zinsen sind Pfand­briefe und Bundes­anleihen. Wenn die Rendite dieser Pro­dukte auf­grund stei­gender Nach­frage kurz­fristig sinkt, werden auch die Hypotheken­zinsen günstiger. Der Verband Deutscher Pfand­brief­banken meldet aktuell eine solche „starke Nachfrage“.

Mehr zum Thema lesen Sie auf unseren Seiten Aktuelle Bau­zinsen und Zinsprognose.

Was sind Hypothekenzinsen?

Hypothekenzinsen zahlen Sie, wenn Sie eine Bau­finan­zierung abschließen. Dafür nehmen Sie heute nur noch selten eine echte Hypo­thek auf. Viel­mehr lassen Sie auf Ihre Immo­bilie eine Grund­schuld ein­tragen. Sie tre­ten damit Ihr Recht an der Immo­bilie so lange an die Bank ab, bis Sie das Dar­le­hen zurück­gezahlt haben. Darüber hinaus zahlen Sie der Bank einen An­teil für die Dienst­leis­tung der Kredit­ver­gabe, die Hypo­theken­zinsen.

Hypothekenzinsen fallen sowohl bei einer Erst­finan­zierung als auch für eine Anschluss­finan­zierung einer Immobilie an. Andere Begriffe für Hypotheken­zin­sen sind Bau­zinsen, Immo­bilien­zinsen und Bau­geld­zin­sen.

Welche Arten von Hypothekenzinsen gibt es?

Bei den Hypothekenzinsen gilt es zwei ver­schie­dene Arten zu unter­scheiden:

  • der Fixzins
  • der variable Zinssatz

Fixe Hypothekenzinsen sichern Ihnen über eine feste Lauf­zeit hinweg günstige Zinsen. Der Vorteil für Sie liegt in der Planungs­sicherheit. Aller­dings lassen sich die Banken diese Sicher­heit mit Mehr­kosten bezahlen. Ein weiterer Nach­teil besteht darin, dass Sie bei Ihrem Zins bleiben müssen, selbst wenn das Zins­niveau während der Kredit­bindung sinkt. Denn beim Fix­zins kommt es zu keiner Zins­anpassung.

Beim variablen Zinssatz dagegen schwankt ihr Zinssatz immer mit dem Markt­geschehen. Eine Zins­bindung gibt es meist nur für 3 Monate. Die Tilgungs­planung ist in dem Fall immer von der allge­meinen Zins­ent­wicklung ab­hängig. Das bedeutet weniger Sicher­heit, aber auch die Chance auf sinkende Hypothekenzinsen.

Sollzins vs. Effektivzins: Was ist der Unterschied?

Bei Hypothekenzinsen gilt es auch immer zwischen Soll­zins und Effektiv­zins zu unterscheiden.

  • Sollzins: Dieser Wert gibt an, wie viel Zinsen Sie aus­schließlich für die Leihe des Geldes zahlen.
  • Effektivzins oder auch effek­tiver Jahres­zins: Dieser Wert gibt den Gesamt­preis des Dar­le­hens an, ein­schließ­lich aller an­fallen­den Kredit­kosten. Zur Berech­nung werden hier auch z. B. die Kredit­lauf­zeit und die Bonität des Kredit­nehmers heran­gezogen.

Beachten Sie: Der Effektiv­zins muss nach der EU-Verbraucher­kredit­richt­linie seit 2010 bei allen Ange­boten für Raten­kredite angegeben sein.

Hypothekenzinsen berechnen: Worauf sollte ich achten?

Am einfachsten berechnen Sie Ihre Hypo­theken­zinsen mit einem Online-Vergleich ver­schie­dener Banken und Spar­kassen. Denn der Ver­gleich über­nimmt für Sie die oft sehr komplexe Berech­nung der Immo­bilien­zinsen eines Hypo­theken­dar­lehens.

Beim Berechnen Ihrer Hypo­theken­zinsen sollten Sie auf fol­gende Punkte achten:

  • Immer mehrere Angebote einholen: Der Hypo­theken­zins-Vergleich gibt Ihnen einen ersten Über­blick über güns­tige Ange­bote. Doch oft steckt der Teufel im Detail. Lassen Sie sich Ange­bote von ver­schie­denen Banken und Spar­kassen machen und lesen Sie genau die AGBs.
  • Lieber längere Lauf­zeit wählen: In Zeiten niedriger Hypo­theken­zinsen lautet die Emp­fehlung, längere Lauf­zeiten zu wählen. Denn eine möglichst lange Soll­zins­bindung sichert Ihnen die aktu­ell niedrigen Immo­bilien­zinsen auf lange Sicht. Das schafft Plan­bar­keit und Budget­sicher­heit. Nach­teil: Von einem eventu­ellen Zins­abfall profi­tieren Darlehen mit Fixzins nicht.
  • Verhandeln Sie mit der Bank: Oftmals ist noch einiges an Verhandlungs­spiel­raum drin, wenn Sie eine Bau­finan­zierung ab­schließen. Zum Beispiel bei Sonder­optionen wie der Sonder­tilgung oder einem Wechsel des Tilgungs­satzes. Bei einigen Krediten sind diese Optionen kosten­los dabei. Andere Banken verlangen einen Auf­schlag. Holen Sie das Beste für sich heraus.

Wenn Sie diese Punkte beachten, haben Sie gute Chancen, einen günstigen Zins für Ihr Traumhaus zu finden.

Was beeinflusst die Hypothekenzinsen?

Wenn Banken die Hypo­theken­zinsen für eine Bau­finan­zierung berech­nen, spielen viele Fakto­ren eine Rolle. Dabei beein­flus­sen drei Faktoren die Höhe der aktu­ellen Hypo­theken­zinsen, die Ihnen bei einem Kre­dit ange­bo­ten werden:

  1. das finanzpolitische Umfeld
  2. die Details Ihrer Finan­zierung
  3. persönliche Faktoren des Kredit­nehmers

Im Folgenden erklären wir Ihnen genauer, wie diese drei Bereiche auf­einander wirken, wenn es um Hypo­theken­zinsen geht.

Faktor 1: Einfluss der Finanzmärkte auf die Hypothekenzinsen

Auf die Höhe der Baugeldzinsen hat der Leitzins der Euro­päischen Zentral­bank (EZB), an­ders als oft angenommen, nur einen in­direk­ten Ein­fluss. Viel entschei­den­der sind die aktu­el­len Preise für Pfand­brie­fe. Diese werden von den Banken am Kapital­markt aus­ge­ge­ben, um Geld für Bau­finan­zierun­gen herein­zu­holen. Ein Pfand­brief ist ein fest­ver­zins­liches Wert­papier, an dem sich die Hypo­theken­zin­sen aktu­ell orien­tie­ren.

In Zei­ten nied­riger Zin­sen brin­gen Pfand­briefe den Ban­ken eine gerin­gere Ren­dite, wo­durch die Hypo­theken­zinsen sinken. Eine aus­führ­liche Beschrei­bung dieser Mecha­nis­men finden Sie in unserem Artikel zur Zins­ent­wick­lung.

Faktor 2: Einfluss der Details der Baufinanzierung auf die Immobilienzinsen

Für Hypothekenzinsen gilt: Je höher Ihr Eigen­kapi­tal ist, desto güns­tiger ist das Zins­ange­bot. Dage­gen zahlen Sie bei einer länge­ren Zins­bin­dung mehr Immobilienzin­sen. Auch ein ver­trag­lich fest­geschrie­benes Sonder­til­gungs­recht führt zu höhe­ren Baugeldzinsen. Eben­so kann das bei einer nied­rigen und einer sehr hohen Tilgungs­rate gesche­hen, die sich außer­halb des Bereiches der zurzeit üb­lichen 1–3 % bewegt.

Faktor 3: Einfluss Ihrer persönlichen Umstände bei der Zinsberechnung

Je besser Ihre Kredit­würdig­keit und je sicherer Ihr Arbeits­platz (zum Beispiel als Beam­ter) sind, desto güns­tiger sind die Hypo­theken­zin­sen, die Sie bei einer Bank erhalten. Auch wenn Sie die Immo­bilie selbst nutzen, zahlen Sie weni­ger Immobilien­zinsen. Selbst der Familien­stand spielt eine Rolle: So bieten Banken und Spar­kassen Ehe­paaren, die die Baufinan­zierung gemein­sam ab­schließen, oftmals günsti­gere Hypo­theken­zinsen, weil sich das Risiko auf zwei Schultern verteilt.

Ein weiterer Faktor ist der Wert bzw. Standort der Immo­bilie, denn je nach Lage ist sie der Bank auch bei den Hypo­theken­zinsen mehr oder weniger wert.

Das folgende Schaubild fasst die ver­schie­denen Einfluss­faktoren auf den Hypo­theken­zins noch einmal über­sichtlich zusammen.

Infografik, in der alle Einflussfaktoren auf die Hypothekenzinsen gelistet sind. Weitere Details sind in der aufklappbaren Bildbeschreibung unter der Grafik zu finden.
  • Diese Faktoren beeinflussen den Hypothekenzins
    • Finanzmärkte: Leitzins der EZB, Pfandbriefe, Bundesanleihen, Inflation
    • Finanzierung: Darlehenshöhe, Höhe des Eigenkapitals, Dauer der Zinsbindung, Tilgungshöhe, Sonderoptionen
    • Kunde: Kreditwürdigkeit, Eigen- / Fremdnutzung, Standort der Immobilie, Erwerbstätigkeit, Familienstand

6 Tipps für günstige Hypothekenzinsen

Wie hoch die Hypo­theken­zinsen für Ihre Bau­finan­zierung aus­fallen, können Sie beein­flus­sen. Wir stellen Ihnen im Folgenden sechs wirkungs­volle Maßnahmen vor, die für bessere Immobilienzin­sen sor­gen.

  • Vor jeder Kredit­ver­gabe prüft die kredit­geben­de Bank Ihre Kredi­twürdig­keit. So will sie das Risiko eines Zahlungs­aus­falles vermei­den. Zu diesem Sicher­heits­check ge­hört die Über­prü­fung Ihres Ein­kom­mens und die Ab­fra­ge bei einer Aus­kunf­tei wie der SCHU­FA. Dort kann es zu Feh­lern kom­men und in deren Folge zu fal­schen Ein­trägen, die wieder­um Ihren SCHUFA-Score nega­tiv beein­flus­sen und zu höheren Hypo­theken­zin­sen füh­ren. Des­halb ist es wich­tig, dass Sie Ihre Daten bei der SCHUFA ein­se­hen und, wenn not­wen­dig, fehler­hafte Infor­ma­tio­nen korri­gie­ren las­sen. Sie haben das Recht, ein­mal im Jahr kosten­los Ihre Daten bei der SCHUFA mit der Selbstauskunft abzu­fra­gen.

  • Einen hohen Eigen­kapital­anteil sieht jede Bank gerne. Denn damit wird das Risiko des Kredit­gebers redu­ziert. Der Lohn dafür sind nied­rige­re Zin­sen. Das Mini­mum an Eigen­kapi­tal soll­ten 15–20 % des Kauf­preises sein – damit decken Sie die Bau­neben­kos­ten bzw. die Kauf­neben­kosten ab. Dazu gehören z. B.

    Bringen Sie weitere 10 oder 20 % des Kauf­prei­ses als Eigen­kapi­tal in die Bau­finan­zierung mit, erhalten Sie noch bes­sere Hypo­theken­zin­sen. Außer­dem wird so die Dar­lehens­summe und mög­licher­weise die Gesamt­lauf­zeit redu­ziert. 

  • Sie haben die Mög­lich­keit, in Ihren Darlehens­vertrag einige Sonder­optio­nen aufzu­nehmen. Dazu gehören z. ­B. kosten­lose Sonder­til­gun­gen. Damit können Sie außer­halb der regu­lären Rück­zahlung größere Summen til­gen oder sogar den gesamten Kredit­betrag auf einem Schlag beglei­chen. Das ist denk­bar, soll­ten Sie eine größere Erb­schaft erhal­ten.

    Aller­dings zahlen Sie für diese Sonder­rechte etwas höhere Zinsen über die gesam­te Lauf­zeit, sie sind also mit Kos­ten verbun­den. Erkun­digen Sie sich im Be­ratungs­ge­spräch da­nach. Ein Ver­zicht auf Sonder­optio­nen führt in der Regel zu nied­rige­ren Immobilienzinsen. 

  • Zwei Aspekte beein­flus­sen die Kos­ten Ihrer Bau­finan­zierung: die Zinsbindung und die Tilgungsrate.

    • Mit einer langen Zins­bin­dung von 15 oder 20 Jahren sichern Sie sich die aktuellen Hypo­theken­zin­sen für einen langen Zeit­raum. 
    • Mit einer ho­hen Til­gungs­rate von 3 % oder mehr sor­gen Sie zugleich dafür, dass das Dar­lehen schnel­ler zurück­ge­zahlt wird.

    Bei­de Maß­nah­men brin­gen Ihnen Vor­tei­le. Aller­dings berech­nen eini­ge Ban­ken bei einer lan­gen Zins­bin­dung und einer Til­gungs­rate ab 4 % einen Zin­sauf­schlag, der wieder­um die Zins­kos­ten er­höht. Es kommt also bei jeder Bau­finan­zierung auf den Einzel­fall an. Las­sen Sie sich im Finanzierungs­ge­spräch mit einem Vermit­tler oder einer Bank die konkre­ten Kondi­tio­nen für die verschie­de­nen Mög­lich­kei­ten vor­rech­nen. 

  • Zurzeit unterscheiden sich die Kondi­tionen zwischen einer 10-, 15- oder 20-jährigen Zins­bin­dung kaum. Nutzen Sie die Gelegen­heit und planen Sie lang­fristig. So können Sie erwägen, eine längere Zins­bindung zu verein­baren, als Sie eigent­lich brauchen. Die Kredit­tilgung beschleu­nigen Sie dann über Sonder­tilgungen. Voraus­setzung dafür ist aller­dings ein Kredit, der Sonder­tilgung erlaubt. Hier gilt es wieder, den Einzel­fall genau zu betrachten, denn auch Sonder­tilgungs­rechte lassen sich die Banken in aller Regel bezahlen, siehe Tipp 4.

  • Auf der Suche nach den besten Hypo­theken­zinsen sollten Sie einen Fehler nicht begehen: zu lang auf den richtigen Zeit­punkt warten. Zwar stimmt es, dass schon wenige Promille­punkte im Hin­blick auf die Gesamt­lauf­zeit Ihres Kredites tausende Euro sparen. Jedoch lohnt es sich nicht, zum Beispiel auf die nächste Leit­zins­senkung zu warten. Experten sind sich einig, dass bei einer Immo­bilien­finan­zierung andere Fak­toren ausschlag­gebend sind, z. B. ein bezahl­barer Preis, über­schaubare Reno­vierungs­kosten oder eine hohe Energie­effi­zienz der Immo­bilie.

Fazit: Augen auf beim Vergleich der Hypothekenzinsen!

Die aktuellen Hypotheken­zinsen der Banken und Spar­kassen zu ver­gleichen, lohnt sich in jedem Fall. Schon wenige Promille­punkte weniger Immo­bilien­zinsen bedeuten am Ende einer Kredit­laufzeit viel Geld.

Vergleichen Sie die aktuellen Hypo­theken­zinsen genau. Selber können Sie die Höhe der Baugeld­zinsen beein­flussen, indem Sie eine mög­lichst gute Bonität, ein geregeltes Ein­kommen, hohes Eigen­kapital und als Bonus besten­falls noch die Eigen­nutzung der Immo­bilie mit­bringen. Weitere Stell­schrauben sind die Zins­bindung, die Höhe der Tilgungs­raten und die Kredit­laufzeit sowie der Einschluss oder Ausschluss von Sonder­tilgungs­rechten.

Grundsätzlich gilt: Jede Bau­finan­zierung ist anders. Lassen Sie sich im Beratungs­gespräch alle Möglich­keiten noch einmal speziell auf Ihren Fall zuge­schnitten durch­rechnen, bevor Sie sich ent­scheiden.

Soll ich mieten oder kaufen?

Ein Haus oder eine Wohnung zu kaufen bringt Vor­tei­le und Nach­tei­le mit sich. Wir stel­len Ihnen die Argu­men­te vor und Exper­ten rechnen nach, wo sich der Immo­bilien­kauf jetzt noch lohnt.

Mieten oder kaufen?
Eigenkapital für die Baufinanzierung

Wie viel Eigenkapital bei Ihrer Baufinanzierung optimal ist, warum es sich oft nicht lohnt, mehr als 60 % zu investieren und was neben Erspartem auch als Eigenkapital gilt, erfahren Sie hier.

Eigenkapital
So läuft ein Hauskauf ab

Der Ablauf beim Hauskauf sieht immer ähnlich aus. Wir zeigen Ihnen, was Sie auf dem Weg zum Besitzer Ihrer Traum­immobilie erwartet und woraus Sie sich vorbereiten können.

Ablauf Hauskauf