Was bedeutet Kredit zur freien Verfügung?
Zuständiger Redakteur für die Bereiche Kredit und Versicherung
Bei einem Kredit zur freien Verfügung handelt es sich um einen Ratenkredit ohne Zweckbindung. Beantragen Sie einen Kredit bei einer Bank, werden Sie recht schnell die Frage hören, wofür Sie das Geld verwenden möchten. In erster Linie interessiert sich Ihre Bank dafür, ob es Kreditsicherheiten gibt. Gängige zweckgebundene Darlehen sind beispielsweise der Immobilienkredit oder der Autokredit. Haben Sie jedoch ein Darlehen zur freien Verfügung, können Sie das Geld für das ausgeben, was Sie möchten.
Wollen Sie sich also zum Beispiel ein neues Auto kaufen, haben Sie beim Verwendungszweck die Wahl zwischen Autokredit oder freie Verwendung. Bei einem Kredit zur freien Verwendung wird der Fahrzeugbrief nicht als Sicherheit von der Bank einbehalten, dafür zahlen Sie höhere Zinsen.
Umschulden zu günstigen Zinsen
Auch das Umschulden von bestehenden Darlehen ist ein valider Verwendungszweck. So können Sie mehrere Kredite zusammenfassen und profitieren oft von einem besseren Zinssatz. Beachten Sie jedoch eventuell anfallende Vorfälligkeitsentschädigungen, wenn Sie bestehende Kredite ablösen möchten.
Wie bekomme ich einen Kredit zur freien Verwendung?
Der erste Schritt besteht darin zu entscheiden, wie viel Geld Sie benötigen. Steht dies fest, lohnt es sich mehrere Anbieter zu vergleichen und nicht ausschließlich auf Ihre Hausbank zu vertrauen. Die Zinsspanne bei Krediten ohne Verwendungszweck ist sehr groß und kann von wenigen bis weit über 10 % reichen. Nutzen Sie unseren kostenlosen Kreditrechner zur freien Verwendung, um das für Sie beste Angebot zu finden!
Wie hoch kann ein Kredit zur freien Verwendung sein?
Fragen auch Sie sich: Wie viel Kredit bekomme ich zur freien Verfügung? Das unterscheidet sich von Bank zu Bank. Es gibt Banken, die das Limit bei einem 50.000 €-Kredit sehen, andere wiederum bei 100.000 €. Wie hoch Ihr persönlicher Betrag bei einem Kredit mit freier Verwendung maximal ist, hängt maßgeblich von Ihrer finanziellen Situation ab. Dazu zählen Ihr Einkommen, aber auch Ihre Ausgaben, wie Miete oder eventuelle Unterhaltsverpflichtungen. Welche Kriterien die Kreditgeber ansetzen, unterscheidet sich. Somit kann es passieren, dass Sie bei einer Bank gar keinen Kredit erhalten, bei einer anderen jedoch mehrere zehntausend Euro zu guten Konditionen bekommen. Ein Kreditvergleich bei freier Verwendung kann sich also sowohl bezüglich der Konditionen als auch der Kreditsumme lohnen.
Welche Voraussetzungen gibt es für einen Kredit zur freien Verwendung?
Wie bei jedem anderen Bankkredit müssen Sie auch bei einem Kredit zur freien Verwendung die gesetzlichen Vorgaben erfüllen. Hierzu zählt beispielsweise ein Wohnsitz in Deutschland und die Volljährigkeit. Es ist ebenfalls sehr wichtig, ein geregeltes Einkommen sowie eine gute Bonität zu haben, da diese Faktoren Ihren persönlichen Zinssatz maßgeblich beeinflussen. Hinzu kommen Kriterien, die Ihr Kreditgeber ansetzt. Dazu können Ihr Beruf, Familienstand, Unterhaltsverpflichtungen und auch bestehende Darlehen gehören. Diese unterscheiden sich jedoch von Kreditinstitut zu Kreditinstitut.
Tipp: Prüfen Sie vor der Kreditanfrage Ihre SCHUFA auf negative Einträge. Ein solcher Eintrag führt zwar nicht automatisch zu einer Ablehnung, wird sich jedoch unvorteilhaft auf Ihren Zinssatz auswirken. Stellen Sie die negativen Einträge erst im Rahmen des Kreditantrages fest, kann dies dazu führen, dass sich Ihr SCHUFA-Score weiter verschlechtert. Dies rührt daher, dass die SCHUFA jede Kreditanfrage Ihrerseits in das Scoring einfließen lässt.
Zusammengefasst sollten folgende Voraussetzungen in jedem Fall erfüllt sein:
- Sie sind volljährig.
- Sie haben sowohl einen deutschen Wohnsitz als auch ein deutsches Bankkonto.
- Sie verfügen über ein festes und geregeltes Einkommen.
- Ihre Bonität ist gut.
- Sie haben keine negativen SCHUFA-Einträge.
Vor- und Nachteile eines Kredits zur freien Verwendung
Durch einen Kredit zur freien Verfügung können Sie sich persönliche Wünsche erfüllen, seien es viele Kleine oder ein Großer, ohne dass Sie Rücklagen benötigen. Er hat zudem einige andere Vorteile: Erstens können Sie gut kalkulieren. Der Zinssatz ändert sich innerhalb der Laufzeit nicht und Ihre Raten bleiben konstant. Im Vergleich zu einem Darlehen mit Zweckbindung haben Sie zweitens den Vorteil, dass Sie weder Sicherheitsleistungen noch Nachweise über die Verwendung beziehungsweise den Verwendungszweck des Kredits bei Ihrem Kreditgeber erbringen müssen.
Hieraus ergibt sich jedoch auch der Nachteil. Die Bank hat keine Sicherheiten und weiß nicht, wofür das Geld verwendet wird. Dies schlägt sich beim Zinssatz nieder. Der Zinssatz eines Kredits zur freien Verfügung ist oft doppelt so hoch wie der bei einem vergleichbaren Kredit mit Zweckbindung. Sie sollten also auf jeden Fall prüfen, ob eine Zweckbindung für Sie in Frage kommt.
Wann kann ich für meinen Kredit einen Verwendungszweck angeben?
Ob Sie mit einem zweckgebundenen Kredit von günstigeren Zinsen profitieren können, hängt in erster Linie vom Kreditgeber ab. Der wichtigste Punkt bei der Kreditverwendung ist, dass etwas Pfändbares vorhanden sein muss, auf das Ihre Bank im schlimmsten Fall zurückgreifen kann. Möchten Sie also eine Urlaubsreise finanzieren, wird es schwierig.
Günstig sind z. B. Modernisierungskredite. Wollen Sie also Ihr Haus oder Ihre Wohnung umbauen oder renovieren, können Sie deutlich bessere Konditionen erhalten. Um einen solchen Kredit beantragen zu können, müssen Sie nachweislich Eigentümer der Immobilie sein. Es gibt Kreditinstitute, die einen Maßnahmenplan verlangen, andere wiederum möchten Handwerker- und Materialrechnungen sehen oder verzichten auf Nachweise der Kreditverwendung. Im Bereich der Modernisierungen kann sich auch ein Blick auf die aktuellen Programme der KfW lohnen, die zinsgünstige Kredite und Förderungen im Portfolio hat.