Handyvertrag trotz SCHUFA-Eintrag: So klappt die Bonitätsprüfung

Eine Rech­nung ver­sehent­lich nicht be­zahlt – und schon rutscht der SCHUFA-Score nach unten. Wollen Sie nun einen neuen Handy­ver­trag ab­schlie­ßen, kann das zum Prob­lem wer­den. Was Sie tun können und welche Alter­na­tive auf jeden Fall funktio­niert, erklä­ren wir Ihnen hier.

Karine Gohr
Zuständige Redakteurin für den Bereich DSL & Handy
Stand: 04.09.2023
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Das Wichtigste in Kürze

  • Große Mobilfunkanbieter wie Telekom, Vodafone und 1&1 prüfen neben der SCHUFA auch weitere Daten und bieten oft indi­vidu­elle Lösungen wie Kautionen oder Voraus­zahlungen an.
  • Verträge ohne Smartphone oder über einen Fest­netz­anbieter erhöhen die Chancen auf einen Vertrags­abschluss trotz negativer Bonität.
  • Eine parallele Antrag­stellung bei mehreren Anbie­tern sollten Sie vermeiden, da dies die SCHUFA negativ beein­flussen kann.
  • Alternativ zum Handy-Vertrag: Prepaid-Tarife sind ohne Boni­täts­prüfung verfügbar.

Bekomme ich einen Handyvertrag ohne SCHUFA-Abfrage?

Einen klassischen Handy­vertrag ohne SCHUFA-Ab­frage zu erhal­ten ist schwie­rig, ins­beson­dere wenn Sie ein neues Gerät haben möch­ten. Alle großen Anbie­ter arbei­ten mit der SCHUFA oder auch mit ande­ren Aus­kunf­teien zusam­men, um Ihre Boni­tät zu prü­fen und sich vor mög­lichen Zahlungs­aus­fäl­len zu schüt­zen.

Es gibt Anbie­ter, die expli­zit mit Handy­ver­trä­gen ohne Boni­täts­prü­fung wer­ben, Sie wer­den je­doch mer­ken, dass diese meist teu­rer sind als ver­gleich­bare Ange­bote. Oft ist Ihr SCHUFA-Score aber bes­ser, als Sie viel­leicht den­ken. Selbst ein nega­tiver SCHUFA-Ein­trag muss noch nicht bedeu­ten, dass Sie kein Handy mit Ver­trag bekom­men. Denn der Score ist nicht das einzi­ge Kriteri­um, nach dem Mobil­funk­anbie­ter ent­schei­den.

Alternative zum Handyvertrag: Prepaid klappt auch ohne SCHUFA

Eine gute Alter­na­tive zum Handy­ver­trag ist ein Pre­paid-Tarif. Diesen erhal­ten Sie auch mit einem nega­tiven SCHUFA-Ein­trag. Der Unter­schied zu einem klassi­schen Handy­ver­trag ist, dass Sie im Voraus bezah­len und dann auf das ein­be­zahl­te Gut­ha­ben zurück­grei­fen, an­statt im Nach­hi­nein Ihre Rech­nung zu be­glei­chen.

Die Zei­ten von Minu­ten­ab­rech­nung sind im Pre­paid-Be­reich längst zu Ende. Die An­bie­ter haben Pake­te im Pro­gramm, die Ihnen diesel­ben Leis­tun­gen bie­ten wie norma­le Mobil­funk­ver­träge. Inter­net­flat, Tele­fon­flat und SMS-Flat erhal­ten Sie also genau­so.

Nutzen Sie unse­ren Pre­paid Ver­gleich, um sich einen Über­blick über die aktu­el­len Ange­bo­te auf dem Markt zu ver­schaf­fen!

Außer SCHUFA: Wie entscheiden Mobilfunkanbieter, ob ich einen Vertrag bekomme?

Anbie­ter kön­nen verschiede­ne Aus­kunf­teien oder auch eige­ne statis­tische Er­hebun­gen als Informa­tions­quelle nut­zen. Wenn der Provi­der bei­spiels­wei­se er­kennt, dass häufig Zahlungs­aus­fälle in einer bestimm­ten Alters­grup­pe in einer Region auf­tre­ten, wird der An­bie­ter prü­fen, ob er Ihnen einen Ver­trag anbie­tet.

Nachhaken empfohlen

Jeder Mobil­funk­anbie­ter kann frei ent­schei­den, mit wem er Ver­trä­ge schließt und welche Kri­teri­en er dabei an­setzt. Wenn Ihr Vertrag ohne An­gabe von Grün­den abge­lehnt wur­de, fragen Sie ein­fach nach! Manch­mal lassen sich Beden­ken klä­ren.

Wo bekomme ich ein Handy mit Vertrag trotz SCHUFA-Eintrag?

Eine nega­tive SCHUFA ist nicht zwangs­weise ein K.o.-Krite­rium für einen Handy mit Ver­trag. Ihre Boni­tät wird jedoch umso wichti­ger, je teu­rer Ihr Ver­trag bzw. das Smart­phone zum Ver­trag ist. Wir ha­ben für Sie verschie­dene An­bie­ter kon­tak­tiert und nach­ge­fragt, wie diese zu nega­tiven SCHUFA-Ein­trä­gen ste­hen.

Die Tele­kom bei­spiels­weise gibt an, dass die eige­nen Daten, z. B. aus beste­hen­den oder vergan­ge­nen Ver­trä­gen, wich­tiger sind als die Daten der SCHUFA. Ande­re Anbie­ter sind offen für Sonder­verein­barun­gen: Sie kön­nen etwa eine Kau­tion hinter­le­gen oder mehr für Ihr Wunsch­handy an­zah­len. Soll­te Ihr Ver­trag also zu­nächst abge­lehnt wer­den, kontak­tieren Sie den Anbie­ter. Sie haben nichts zu verlie­ren und erhal­ten im besten Fall einen Handy­ver­trag trotz SCHUFA.

Welcher Anbieter vergibt einen Handy-Vertrag trotz SCHUFA?

Anbieter

prüft SCHUFA

prüft andere Quellen

negative SCHUFA ist K.o.-Krite­rium

alter­native Verein­barung möglich

Vodafone

Ja

Ja

Nein

Ja

1&1

Ja

Ja

Nein

Ja, z. B. Kautionszahlung

Telekom

Ja, aber nicht grundsätzlich

Ja

Nein

Ja, z. B. Vorauszahlung

Telefonica O2

Ja

Ja

nur schwer­wiegende negative Ein­träge

Ja, z. B. erhöhte Anzahlung

Freenet (mobilcom / klarmobil)

Ja

Ja

Nein

Ja, individuelle Vereinbarungen

Congstar

Ja, aber nicht in allen Fällen

Ja

keine Angabe

keine Angabe

Quelle: Vergleich.de, Stand: August 2022

Wie gehe ich vor, wenn ich einen Handyvertrag trotz SCHUFA brauche?

Grund­sätz­lich gilt: Was den An­bie­ter bzw. den Netz­betrei­ber an­geht, soll­ten Sie flexi­bel sein. Nut­zen Sie am bes­ten unse­ren Handy­tarif Ver­gleich, um sich einen Über­blick über aktu­elle Ange­bote und mög­liche Alter­nati­ven zu ma­chen.

Wenn Sie einen Handy­ver­trag trotz SCHUFA-Ein­trag ab­schlie­ßen möch­ten, verlie­ren Sie bei einer Ab­leh­nung nicht so­fort den Mut. Je­der Anbie­ter setzt ei­ge­ne Maß­stä­be an. Wird Ihr Antrag abge­lehnt, fra­gen Sie eben beim nächs­ten Provi­der an. Dabei kön­nen Sie verschie­de­ne Tipps be­herzi­gen, die wir Ihnen im Fol­gen­den vor­stel­len.

Hinterlegen Sie eine Kaution

Unter Um­stän­den können Sie eine Kau­tion als Sicher­heit hinter­le­gen – das funktio­niert z. B. bei Free­net und United Inter­net (1&1). Auf die Kau­tion kann der Mobil­funk­anbie­ter dann im Falle eines Zahlungs­aus­falls zurück­grei­fen. Am Ende des Ver­tra­ges bekom­men Sie diese selbst­ver­ständ­lich zu­rück. Auch hier­durch sinkt das Risi­ko für den An­bie­ter und Ihre Chan­cen auf einen Handy­ver­trag trotz nega­tiver SCHUFA stei­gen.

Wählen Sie einen Vertrag ohne Handy

Eine Alterna­tive kann es sein, einen Ver­trag ohne Mobil­tele­fon zu bestel­len. Kaufen Sie das Handy lieber sepa­rat oder benut­zen Sie Ihr altes Tele­fon wei­ter. Weil die monat­lichen Ra­ten gerin­ger sind, sinkt das Risi­ko für den An­bie­ter und Ihre Chan­cen für eine Zu­sage zu einem Handy­ver­trag trotz SCHUFA-Ein­trag stei­gen.

Fragen Sie jemanden, der für Sie den Vertrag abschließen würde

Wenn Sie schon mehre­re Ab­sagen kassiert ha­ben, ist viel­leicht eine Op­tion für Sie, den Ver­trag auf jeman­den ab­zu­schlie­ßen, der keine SCHUFA-Ein­träge hat. Lebens­part­ner/in, Geschwis­ter oder El­tern kön­nen den Handy­ver­trag ohne SCHUFA ab­schlie­ßen, wäh­rend Sie für die Kos­ten auf­kom­men.

Beden­ken Sie hier­bei je­doch, dass der Ver­trags­in­haber in diesen Fäl­len auch haf­tet. Kön­nen Sie Ihre Rech­nung nicht be­glei­chen, wird der Mobil­funk­an­bieter den In­ha­ber zur Kasse bit­ten und gege­benen­falls auch für einen nega­tiven SCHUFA-Ein­trag sor­gen.

Gehen Sie auf den Anbieter Ihres Festnetzanschlusses zu

Haben Sie bereits einen Fest­netz­an­schluss, kann es sich loh­nen, bei diesem An­bie­ter anzu­fra­gen. Ins­beson­dere wenn Ihr Ver­trag bereits einige Zeit be­steht, hat der Provi­der Informa­tio­nen zu Ihrem Zahlungs­ver­hal­ten. Gab es hier keine Auf­fällig­kei­ten, kann Ihnen Ihr Fest­netz­an­bie­ter einen Handy­ver­trag ohne Bonitäts­prü­fung geneh­migen oder ist hier deut­lich kulan­ter.

Einer nach dem anderen

Ver­suchen Sie Ihr Glück lie­ber nicht para­llel bei mehre­ren Anbie­tern. Haben Sie bereits einen neuen Vertrag unteschrieben und erhalten dann ein besseres Angebot, kön­nen Sie zwar den nicht benötig­ten Ver­trag wider­rufen. Jedoch wird das Ein­tra­gen von neuen Verträ­gen und das an­schlie­ßende Löschen von der SCHUFA nega­tiv bewer­tet und kann im Nach­gang zu Proble­men füh­ren.

Was ist die SCHUFA eigentlich?

SCHUFA ist die Abkür­zung für „Schutz­gemein­schaft der allge­mei­nen Kredit­siche­rung“. Hier­bei han­delt es sich um ein Unter­neh­men, das Daten sam­melt, um an­schlie­ßend die Kredit­würdig­keit von Perso­nen zu bewer­ten. Gesam­melt werden je­doch nicht nur Daten zu Kredi­ten, son­dern auch Infor­ma­tio­nen über Bank­kon­ten, Kredit­kar­ten oder auch Mobil­funk­ver­trä­ge. An­hand der vorhan­de­nen Daten wird dann der so­ge­nann­te SCHUFA-Score berech­net, den viele An­bie­ter zur Ein­schät­zung der Kredit­würdig­keit eines poten­ziel­len Kun­den ein­be­zie­hen. Es ist da­her schwer, aber nicht un­mög­lich einen Handy­ver­trag trotz nega­tiver SCHUFA und Boni­tät zu erhal­ten.

Gemäß der DSGVO haben Sie auch das Recht einmal jähr­lich eine kosten­lose SCHUFA-Selbstaus­kunft anzu­for­dern. Zusätz­lich können Sie jeder­zeit Ihre Bonitäts­da­ten anfor­dern. Seit Juli 2023 können Sie außerdem über die App der SCHUFA-Tochter Bonify jederzeit und kostenlos Ihren Score abfragen. Weiter­gehen­de Infor­ma­tio­nen fin­den Sie auf unseren SCHUFA-The­men­sei­ten.

Wieso bekomme ich keinen Handyvertrag, obwohl ich keinen SCHUFA-Eintrag habe?

Es ist mög­lich, dass Ihnen ein Ver­trag mit Ver­weis auf die SCHUFA-Da­ten ab­ge­lehnt wird, ob­wohl Sie gar kei­nen nega­tiven Ein­trag ha­ben. Der Grund für eine Ableh­nung kann nicht nur ein nega­tiver Ein­trag sein, son­dern ein­fach auch zu wenig Ein­trä­ge.

Sind Sie gerade voll­jäh­rig ge­wor­den, star­ten in die Aus­bil­dung und wollen nun Ihr ers­tes Handy mit Ver­trag und ohne SCHUFA ha­ben? Oder sind Sie vor Kur­zem erst nach Deutsch­land gezo­gen? Genau in einem sol­chen Fall kommt es zu der Proble­ma­tik, dass keine oder nur wenige Daten über Sie vor­lie­gen und somit auto­ma­tisch ein nied­rige­rer Score ange­setzt wird.

Es kann auch sein, dass die SCHUFA fälsch­licher­weise einen negativen Ein­trag über Sie ab­ge­speichert hat. Nut­zen Sie regel­mä­ßig Ihr Recht auf eine SCHUFA-Aus­kunft und über­prü­fen Sie die dort ge­speicher­ten Da­ten auf ihre Rich­tig­keit.

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