Das Wichtigste in Kürze
- Große Mobilfunkanbieter wie Telekom, Vodafone und 1&1 prüfen neben der SCHUFA auch weitere Daten und bieten oft individuelle Lösungen wie Kautionen oder Vorauszahlungen an.
- Verträge ohne Smartphone oder über einen Festnetzanbieter erhöhen die Chancen auf einen Vertragsabschluss trotz negativer Bonität.
- Eine parallele Antragstellung bei mehreren Anbietern sollten Sie vermeiden, da dies die SCHUFA negativ beeinflussen kann.
- Alternativ zum Handy-Vertrag: Prepaid-Tarife sind ohne Bonitätsprüfung verfügbar.
Bekomme ich einen Handyvertrag ohne SCHUFA-Abfrage?
Einen klassischen Handyvertrag ohne SCHUFA-Abfrage zu erhalten ist schwierig, insbesondere wenn Sie ein neues Gerät haben möchten. Alle großen Anbieter arbeiten mit der SCHUFA oder auch mit anderen Auskunfteien zusammen, um Ihre Bonität zu prüfen und sich vor möglichen Zahlungsausfällen zu schützen.
Es gibt Anbieter, die explizit mit Handyverträgen ohne Bonitätsprüfung werben, Sie werden jedoch merken, dass diese meist teurer sind als vergleichbare Angebote. Oft ist Ihr SCHUFA-Score aber besser, als Sie vielleicht denken. Selbst ein negativer SCHUFA-Eintrag muss noch nicht bedeuten, dass Sie kein Handy mit Vertrag bekommen. Denn der Score ist nicht das einzige Kriterium, nach dem Mobilfunkanbieter entscheiden.
Alternative zum Handyvertrag: Prepaid klappt auch ohne SCHUFA
Eine gute Alternative zum Handyvertrag ist ein Prepaid-Tarif. Diesen erhalten Sie auch mit einem negativen SCHUFA-Eintrag. Der Unterschied zu einem klassischen Handyvertrag ist, dass Sie im Voraus bezahlen und dann auf das einbezahlte Guthaben zurückgreifen, anstatt im Nachhinein Ihre Rechnung zu begleichen.
Die Zeiten von Minutenabrechnung sind im Prepaid-Bereich längst zu Ende. Die Anbieter haben Pakete im Programm, die Ihnen dieselben Leistungen bieten wie normale Mobilfunkverträge. Internetflat, Telefonflat und SMS-Flat erhalten Sie also genauso.
Nutzen Sie unseren Prepaid Vergleich, um sich einen Überblick über die aktuellen Angebote auf dem Markt zu verschaffen!
Außer SCHUFA: Wie entscheiden Mobilfunkanbieter, ob ich einen Vertrag bekomme?
Anbieter können verschiedene Auskunfteien oder auch eigene statistische Erhebungen als Informationsquelle nutzen. Wenn der Provider beispielsweise erkennt, dass häufig Zahlungsausfälle in einer bestimmten Altersgruppe in einer Region auftreten, wird der Anbieter prüfen, ob er Ihnen einen Vertrag anbietet.
Jeder Mobilfunkanbieter kann frei entscheiden, mit wem er Verträge schließt und welche Kriterien er dabei ansetzt. Wenn Ihr Vertrag ohne Angabe von Gründen abgelehnt wurde, fragen Sie einfach nach! Manchmal lassen sich Bedenken klären.
Wo bekomme ich ein Handy mit Vertrag trotz SCHUFA-Eintrag?
Eine negative SCHUFA ist nicht zwangsweise ein K.o.-Kriterium für einen Handy mit Vertrag. Ihre Bonität wird jedoch umso wichtiger, je teurer Ihr Vertrag bzw. das Smartphone zum Vertrag ist. Wir haben für Sie verschiedene Anbieter kontaktiert und nachgefragt, wie diese zu negativen SCHUFA-Einträgen stehen.
Die Telekom beispielsweise gibt an, dass die eigenen Daten, z. B. aus bestehenden oder vergangenen Verträgen, wichtiger sind als die Daten der SCHUFA. Andere Anbieter sind offen für Sondervereinbarungen: Sie können etwa eine Kaution hinterlegen oder mehr für Ihr Wunschhandy anzahlen. Sollte Ihr Vertrag also zunächst abgelehnt werden, kontaktieren Sie den Anbieter. Sie haben nichts zu verlieren und erhalten im besten Fall einen Handyvertrag trotz SCHUFA.
Welcher Anbieter vergibt einen Handy-Vertrag trotz SCHUFA?
Anbieter | prüft SCHUFA | prüft andere Quellen | negative SCHUFA ist K.o.-Kriterium | alternative Vereinbarung möglich |
---|---|---|---|---|
Vodafone | Ja | Ja | Nein | Ja |
1&1 | Ja | Ja | Nein | Ja, z. B. Kautionszahlung |
Telekom | Ja, aber nicht grundsätzlich | Ja | Nein | Ja, z. B. Vorauszahlung |
Telefonica O2 | Ja | Ja | nur schwerwiegende negative Einträge | Ja, z. B. erhöhte Anzahlung |
Freenet (mobilcom / klarmobil) | Ja | Ja | Nein | Ja, individuelle Vereinbarungen |
Congstar | Ja, aber nicht in allen Fällen | Ja | keine Angabe | keine Angabe |
Quelle: Vergleich.de, Stand: August 2022
Wie gehe ich vor, wenn ich einen Handyvertrag trotz SCHUFA brauche?
Grundsätzlich gilt: Was den Anbieter bzw. den Netzbetreiber angeht, sollten Sie flexibel sein. Nutzen Sie am besten unseren Handytarif Vergleich, um sich einen Überblick über aktuelle Angebote und mögliche Alternativen zu machen.
Wenn Sie einen Handyvertrag trotz SCHUFA-Eintrag abschließen möchten, verlieren Sie bei einer Ablehnung nicht sofort den Mut. Jeder Anbieter setzt eigene Maßstäbe an. Wird Ihr Antrag abgelehnt, fragen Sie eben beim nächsten Provider an. Dabei können Sie verschiedene Tipps beherzigen, die wir Ihnen im Folgenden vorstellen.
Hinterlegen Sie eine Kaution
Unter Umständen können Sie eine Kaution als Sicherheit hinterlegen – das funktioniert z. B. bei Freenet und United Internet (1&1). Auf die Kaution kann der Mobilfunkanbieter dann im Falle eines Zahlungsausfalls zurückgreifen. Am Ende des Vertrages bekommen Sie diese selbstverständlich zurück. Auch hierdurch sinkt das Risiko für den Anbieter und Ihre Chancen auf einen Handyvertrag trotz negativer SCHUFA steigen.
Wählen Sie einen Vertrag ohne Handy
Eine Alternative kann es sein, einen Vertrag ohne Mobiltelefon zu bestellen. Kaufen Sie das Handy lieber separat oder benutzen Sie Ihr altes Telefon weiter. Weil die monatlichen Raten geringer sind, sinkt das Risiko für den Anbieter und Ihre Chancen für eine Zusage zu einem Handyvertrag trotz SCHUFA-Eintrag steigen.
Fragen Sie jemanden, der für Sie den Vertrag abschließen würde
Wenn Sie schon mehrere Absagen kassiert haben, ist vielleicht eine Option für Sie, den Vertrag auf jemanden abzuschließen, der keine SCHUFA-Einträge hat. Lebenspartner/in, Geschwister oder Eltern können den Handyvertrag ohne SCHUFA abschließen, während Sie für die Kosten aufkommen.
Bedenken Sie hierbei jedoch, dass der Vertragsinhaber in diesen Fällen auch haftet. Können Sie Ihre Rechnung nicht begleichen, wird der Mobilfunkanbieter den Inhaber zur Kasse bitten und gegebenenfalls auch für einen negativen SCHUFA-Eintrag sorgen.
Gehen Sie auf den Anbieter Ihres Festnetzanschlusses zu
Haben Sie bereits einen Festnetzanschluss, kann es sich lohnen, bei diesem Anbieter anzufragen. Insbesondere wenn Ihr Vertrag bereits einige Zeit besteht, hat der Provider Informationen zu Ihrem Zahlungsverhalten. Gab es hier keine Auffälligkeiten, kann Ihnen Ihr Festnetzanbieter einen Handyvertrag ohne Bonitätsprüfung genehmigen oder ist hier deutlich kulanter.
Versuchen Sie Ihr Glück lieber nicht parallel bei mehreren Anbietern. Haben Sie bereits einen neuen Vertrag unteschrieben und erhalten dann ein besseres Angebot, können Sie zwar den nicht benötigten Vertrag widerrufen. Jedoch wird das Eintragen von neuen Verträgen und das anschließende Löschen von der SCHUFA negativ bewertet und kann im Nachgang zu Problemen führen.
Was ist die SCHUFA eigentlich?
SCHUFA ist die Abkürzung für „Schutzgemeinschaft der allgemeinen Kreditsicherung“. Hierbei handelt es sich um ein Unternehmen, das Daten sammelt, um anschließend die Kreditwürdigkeit von Personen zu bewerten. Gesammelt werden jedoch nicht nur Daten zu Krediten, sondern auch Informationen über Bankkonten, Kreditkarten oder auch Mobilfunkverträge. Anhand der vorhandenen Daten wird dann der sogenannte SCHUFA-Score berechnet, den viele Anbieter zur Einschätzung der Kreditwürdigkeit eines potenziellen Kunden einbeziehen. Es ist daher schwer, aber nicht unmöglich einen Handyvertrag trotz negativer SCHUFA und Bonität zu erhalten.
Gemäß der DSGVO haben Sie auch das Recht einmal jährlich eine kostenlose SCHUFA-Selbstauskunft anzufordern. Zusätzlich können Sie jederzeit Ihre Bonitätsdaten anfordern. Seit Juli 2023 können Sie außerdem über die App der SCHUFA-Tochter Bonify jederzeit und kostenlos Ihren Score abfragen. Weitergehende Informationen finden Sie auf unseren SCHUFA-Themenseiten.
Wieso bekomme ich keinen Handyvertrag, obwohl ich keinen SCHUFA-Eintrag habe?
Es ist möglich, dass Ihnen ein Vertrag mit Verweis auf die SCHUFA-Daten abgelehnt wird, obwohl Sie gar keinen negativen Eintrag haben. Der Grund für eine Ablehnung kann nicht nur ein negativer Eintrag sein, sondern einfach auch zu wenig Einträge.
Sind Sie gerade volljährig geworden, starten in die Ausbildung und wollen nun Ihr erstes Handy mit Vertrag und ohne SCHUFA haben? Oder sind Sie vor Kurzem erst nach Deutschland gezogen? Genau in einem solchen Fall kommt es zu der Problematik, dass keine oder nur wenige Daten über Sie vorliegen und somit automatisch ein niedrigerer Score angesetzt wird.
Es kann auch sein, dass die SCHUFA fälschlicherweise einen negativen Eintrag über Sie abgespeichert hat. Nutzen Sie regelmäßig Ihr Recht auf eine SCHUFA-Auskunft und überprüfen Sie die dort gespeicherten Daten auf ihre Richtigkeit.