Hypothekendarlehen berechnen und vergleichen: Welches passt zu mir?

Sie haben vor, eine Immobilie zu erwerben – oder sogar schon eine kon­krete im Blick? Dann geht es nun darum, wie Sie Ihr Haus am besten so finan­zieren, dass es zu Ihren Rahmen­bedingungen und Bedürf­nissen passt. Hier er­fahren Sie alles, was Sie zum Thema Hypo­theken­darlehen wissen müssen.

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Was ist ein Hypothekendarlehen?

Katharina Fuhrin
Zuständige Redakteurin für den Bereich Immobilien
Stand: 18.03.2024

Ein Hypothekendarlehen ist heute die klassische Form der Bau­finan­zierung. Ob­wohl es so heißt, wird ein Hypo­theken­darlehen aller­dings nur noch sel­ten über eine echte Hypo­thek be­sichert, als viel­mehr durch eine Grund­schuld ab­ge­löst. Das be­deu­tet, dass Sie Ihr Recht an der Immo­bilie so lange an die Bank ab­treten, bis Sie ihr das ge­liehene Geld zurück­gezahlt haben. Damit sichert sich die Bank gegen Zahlungs­aus­fälle ab.

Wie funktioniert ein Hypothekendarlehen?

Wie beim Annuitätendarlehen legen Sie beim Hypotheken­darlehen per Defi­nition zu Beginn einen Zins­satz samt Til­gung fest. Aus bei­dem er­gibt sich dann Ihre monat­liche Rate, die über die Dauer der Zins­bindung gleich­bleibt. An­fangs kann der Zins­an­teil der Monats­rate höher sein als der Til­gungs­anteil. Im Laufe der Rück­zahlung kehrt sich die­ses Ver­hältnis aber um, weil sich der Zins­anteil aus der Rest­schuld er­rech­net und diese mit jeder Rate ge­ringer wird.

Hypothekendarlehen berechnen – so finden Sie die beste Baufinanzierung!

Während Banken bei Girokonten, Sparprodukten oder Kredit­karten in der Regel allen Kunden die­selben Kondi­tionen bie­ten, gibt es zu Hypo­theken­dar­lehen samt Zin­sen keine stan­dardi­sierten Ange­bote. Ein sol­ches Dar­lehen ist ein indi­vidu­elles Pro­dukt, das sich auch durch Ihre per­sön­lichen Wün­sche und Vor­aus­setzungen gene­riert. Einige Bau­finan­zierungs­partner werden besser auf Ihre kon­kre­ten Vor­stellungen ein­gehen können als andere. Machen Sie sich da­her im Vor­feld Ge­dan­ken darüber, ob Sie zum Bei­spiel gerne einen per­sön­lichen A­nsprech­partner hätten, der Sie vor Ort be­treut, wie schnell Sie eine Zu­sage brau­chen oder wie lange Sie Ihr Haus oder den Hausbau finan­zieren möch­ten. Der güns­tigste Zins sollte nicht das ein­zige Kri­terium sein, auf­grund dessen Sie Ihre Ent­schei­dung treffen.

Wenn Sie sich über diese grund­legen­den Punkte im Kla­ren sind, hilft Ihnen unser Hypo­theken­darlehen Rechner dabei, das rich­tige Hypo­theken­dar­lehen im Ver­gleich zu finden:

Hypothekendarlehen berechnen
Hypothekendarlehen Rechner

Wie hoch sollte ich Laufzeit und Tilgung für mein Hypothekendarlehen wählen?

Banken bieten meist Zinsbindungsfristen von 10, 15, 30 oder 40 Jahren an. Grund­sätz­lich ist eine lange Zins­bindungs­frist empfeh­lens­wert, wenn das all­ge­meine Zins­niveau niedrig ist. Eine lang­fristige Sicher­heit er­kau­fen Sie sich aller­dings mit einem Zins­auf­schlag. Dar­lehen mit 10-jähriger Zins­bin­dung sind daher güns­ti­ger als sol­che mit 20-jähriger Zinsbindung.

Als Faustregel bei der Höhe der Til­gung können Sie sich Fol­gen­des merken: Je nie­dri­ger der Zins­satz ist, desto höher sollte die an­fäng­liche Til­gung aus­fallen. Wenn die Zinsen zum Bei­spiel weniger als 3 % betragen, sollten Sie eine An­fangs­til­gung von mehr als 2 % wählen. In unserem Hypo­theken­dar­lehen Rechner können Sie auch selbst tes­ten, wie sich die beiden Fak­toren auf Ihr Hypo­theken­dar­lehen (Lauf­zeit und Til­gung) auswirken.

Wie hoch sind die Zinsen für ein Hypothekendarlehen?

Aktuell sind Hypothekendarlehen sehr günstig, weil die Zin­sen nie­drig liegen. Unser Bauzinsen-Chart zeigt Ihnen die Zins­ent­wick­lung für Hypo­theken­dar­lehen der vergan­genen 10 Jahre. Hier können Sie selbst ak­tiv werden und bis zu drei Zins­bindun­gen wählen, deren Bau­zin­sen gleich­zei­tig im Linien­dia­gramm ange­zeigt werden. Zum Bei­spiel um zu sehen: Wie hoch sind die Zinsen für Hypo­theken­dar­lehen für 10, 15 und 20 Jahre? Außer­dem können Sie den Zeit­raum für den Ver­gleich der Bau­zinsen eigen­händig fest­legen:

Was sollte ich bei einem Hypothekendarlehen bedenken?

Was wichtig ist, bevor Sie sich für ein be­stimm­tes Hypo­theken­dar­lehen ent­schei­den, lesen Sie im Folgenden.

Wie viel Hypothekendarlehen kann ich mir leisten?

Damit Ihre Baufinanzierung auf sicheren Füßen steht, sollten Sie sich vorab einen rea­lis­tischen Über­blick über Ihr Ein­kommen und Ihre Aus­gaben ver­schaffen. Nur wenn Sie wirk­lich alle Aus­gaben ein­be­ziehen, können Sie solide kal­ku­lieren, wie viel Geld Sie monat­lich für die Rück­zah­lung eines Hypo­theken­dar­lehens auf­bringen können. Planen Sie keines­falls zu op­ti­mis­tisch, damit Sie für un­er­war­tete Er­eig­nisse während der Rück­zahlungs­phase ge­rüs­tet sind. Unser Budget­rechner hilft Ihnen, die Raten für Ihre Immo­bilien­finan­zierung auf dieser Grund­lage zu berechnen.

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Wie viel Eigenkapital sollte ich für mein Hypothekendarlehen mitbringen?

Eigenkapital gilt als Sicherheit für die Bank, daher wirkt es sich posi­tiv auf die Kon­di­tionen aus. Wir emp­fehlen Ihnen, min­des­tens die Kauf­neben­kosten bzw. Bau­neben­kosten – also etwa 10–15 % des Kauf­prei­ses – aus Eigen­kapi­tal zu be­strei­ten. Wenn Sie gewisse Voraus­setzungen mit­bringen (eine sehr gute Boni­tät und ein ent­sprech­end sicheres Ein­kommen), ist auch eine Bau­finan­zierung ohne Eigen­kapi­tal möglich. Aller­dings sind die Zin­sen dabei deut­lich höher.

Sondertilgungen für das Hypothekendarlehen

Eine Sondertilgung ist eine zusätzliche Zahlung, die Sie ein­malig oder regel­mäßig vor­nehmen können, um Ihr Hypo­theken­dar­lehen schneller zu til­gen. Diese Mög­lich­keit ist aber nicht bei jedem Hypo­theken­dar­lehen ver­trag­lich vor­ge­sehen und auch nur dann sinn­voll, wenn die Bank Ihnen da­für keinen Zins­auf­schlag be­rech­net. Besten­falls the­mati­sieren Sie das be­reits im Beratungsgespräch.

Anbieter von Hypothekendarlehen im Vergleich

Als Anbieter eines Hypothekendarlehens kommen Ban­ken, Vermitt­ler und Ver­sicherer infrage. Bei welchem An­bieter­typ Sie am besten auf­ge­hoben sind, hängt zum Bei­spiel davon ab, welche Voraus­setzungen Sie mit­bringen, auf welche Dienst­leis­tungen Sie Wert legen und was Sie von Ihrem Hypo­theken­dar­lehen erwarten. Wir stellen Ihnen im Fol­gen­den alle drei An­bieter­typen mit ihren Vor- und Nach­teilen vor.

Die aktuell 5 günstigsten Angebote für Hypothekendarlehen
Darlehensbetrag: 200.000 €,  Immobilienwert: 350.000 €, Zinsbindung: 10 Jahre,  Tilgung: 2 %, PLZ: 34295
eff. Jahreszins monatl. Rate  
3,49 % 915,00 € repr. Beispiel
Die der Berechnung zugrunde liegenden Konditionen spiegeln den tagesaktuellen Top-Zins mit 10 Jahren Sollzinsbindung wider und wurden anhand folgender Annahmen ermittelt:
Während der Sollzinsbindung:

Effektiver Jahreszins p.a.:3,49 %

Fester Sollzins p.a.:3,41 %

Anfängliche Tilgung p.a.:2,00 %

Beleihungsauslauf:57,00 %

Immobilienwert:350.000,00 €

Nettodarlehnsbetrag:200.000,00 €

Zinskosten:62.014,32 €

Monatliche Rate:915,00 €

Restschuld:152.214,32 €

Bei gleichbleibenden Zinsen:

Gesamtlaufzeit:29 Jahre und

Anzahl der Raten:348

Gesamtbetrag:318.152,94 €

Die Immobilie wird gekauft, eigengenutzt und dient mit einer erstrangigen Grundschuld als Sicherheit für die Finanzierung. Die Darlehnsnehmer sind unbefristet Angestellte mit einwandfreien Einkommens- und Vermögensverhältnissen. Zusätzlich fallen noch Kosten im Zusammenhang mit der Bestellung der Sicherheiten (z.B. Notarkosten für die Grundschuldbestellung, Kosten für das Grundbuchamt) sowie für eine Gebäudeversicherung an.
3,50 % 916,67 € repr. Beispiel
Die der Berechnung zugrunde liegenden Konditionen spiegeln den tagesaktuellen Top-Zins mit 10 Jahren Sollzinsbindung wider und wurden anhand folgender Annahmen ermittelt:
Während der Sollzinsbindung:

Effektiver Jahreszins p.a.:3,50 %

Fester Sollzins p.a.:3,43 %

Anfängliche Tilgung p.a.:2,00 %

Beleihungsauslauf:57,00 %

Immobilienwert:350.000,00 €

Nettodarlehnsbetrag:200.000,00 €

Zinskosten:62.189,18 €

Monatliche Rate:916,67 €

Restschuld:152.188,78 €

Bei gleichbleibenden Zinsen:

Gesamtlaufzeit:29 Jahre und

Anzahl der Raten:348

Gesamtbetrag:318.395,03 €

Die Immobilie wird gekauft, eigengenutzt und dient mit einer erstrangigen Grundschuld als Sicherheit für die Finanzierung. Die Darlehnsnehmer sind unbefristet Angestellte mit einwandfreien Einkommens- und Vermögensverhältnissen. Zusätzlich fallen noch Kosten im Zusammenhang mit der Bestellung der Sicherheiten (z.B. Notarkosten für die Grundschuldbestellung, Kosten für das Grundbuchamt) sowie für eine Gebäudeversicherung an.

Banken

Die große Stärke von Filialbanken ist die Bera­tungs­leistung. Falls Sie eine beson­ders eilige An­frage haben, kann sie unter Um­ständen prio­ri­siert behan­delt und vorge­zogen werden. Aus dem Bera­tungs­gespräch heraus ist meist eine direkte Zu­sage möglich, wenn die Rahmen­bedin­gungen stimmen. Ein per­sön­licher An­sprech­partner bleibt Ihnen auch die gesamte Finan­zie­rung über er­hal­ten. Darüber hinaus sind die Bera­ter oft gut ver­netzt in der Region. Bei Hypo­theken­dar­lehen hilft Ihnen das nicht nur in Be­zug auf regio­nale Förder­pro­gramme, son­dern auch, wenn Sie Kon­takte zu Mak­lern oder Kommunen suchen. Sie kennen auch den ört­lichen Markt mit seinen Immo­bilien und Lagen sehr gut und können daher ein­schät­zen, ob ein Kauf­preis ange­messen ist. Sind Sie schon lange Kunde bei Ihrer Haus­bank, profi­tieren Sie auch in puncto Ver­trauen. Stimmt Ihre Boni­tät, bekommen Sie einen Zinsvorteil.

Was Sie auch wissen sollten: Der hohe Perso­nal­auf­wand schlägt sich bei Filial­banken in etwas höheren Zin­sen als etwa bei Online-Banken nie­der. Zu­dem ist es üb­lich, dass Filial­banken Ver­sicherungs- oder Bauspar­pro­dukte von Koope­ra­tions­part­nern an­bie­ten. Das kann sehr prak­tisch sein, weil Sie sich zusätz­liche Ter­mine sparen. Be­hal­ten Sie aber im Hinter­kopf, dass Berater manch­mal Vor­gaben haben, be­stimmte Pro­dukte zu verkaufen.

Vermittler

Vermittler haben einen hervorragenden Markt­über­blick. Ob Hypo­theken­dar­lehen für Rentner oder für Selbst­stän­dige: Sie sind in der Lage, jedem Kun­den eine indi­vidu­elle Finan­zierung zu bauen. Weil sie nicht an ein­zelne Pro­dukte ge­bun­den sind, können sie unab­hängig beraten. Bei kompli­zierten Finan­zierungs­vorhaben können sie auch An­ge­bote unter­schied­licher Ban­ken kombi­nieren. Über einen Ver­mittler er­hal­ten Sie oft bessere Kondi­tionen, als wenn Sie direkt zu einer Bank gehen. Denn Ver­mitt­ler gelten als Groß­kunden und haben dadurch eine bessere Ver­hand­lungs­posi­tion. Die bessere Marge können sie direkt an den Kunden weiter­geben. Außer­dem sparen Ban­ken die Be­ratungs­leis­tung ein und können daher etwas güns­ti­gere Kondi­tionen anbieten.

Bei einem Vermittler haben Sie einen per­sön­lichen An­sprech­partner während der gesamten Dar­lehens­phase. Er erklärt Ihnen nicht nur, wie und mit wel­cher Bank man ein Haus finan­ziert. Er unter­stützt Sie zum Bei­spiel auch in der Aus­zahlungs­phase, ebenso später bei einer even­tuellen Um­schul­dung. Er kann Grund­buch­aus­züge an­for­dern, finan­zielle De­tails mit Ihrem Steuer­berater klären oder den Kon­takt zum Mak­ler über­nehmen. Er kümmert sich um die Bonitäts- und Objekt­unter­lagen. Und natürlich übernimmt ein Ver­mittler auch das Ver­han­deln mit Ihrer Haus­bank, wenn Sie ein güns­ti­geres Konkurrenz­ange­bot gefunden haben.

Versicherer

Auch Versicherer bieten Hypothekendarlehen an. Indem sie das Geld ihrer Kunden aus der Alters­vor­sorge an­legen, können sie Zins­bin­dungen von bis zu 40 Jah­ren garan­tieren. Oft sind die An­ge­bote auch ver­gleichs­weise güns­tig. Wenn Sie Ihr Haus nicht nur finan­zieren, son­dern auch gleich­zei­tig ab­sichern wollen oder eine Risi­ko­ab­siche­rung suchen, sind Sie bei einem Ver­siche­rer di­rekt an der Quelle. Diese Ent­schei­dungen können Sie di­rekt in Ihr Beratungs­ge­spräch inte­grieren. Beim Punkt Digi­tali­sierung sind Ver­sicherer meist fort­ge­schritten, sodass Sie Unter­lagen digi­tal hoch­laden und Aus­zah­lungen online be­an­tragen können.

Was Sie auch wissen sollten: Ver­siche­rer sind natur­gemäß Spezia­listen in puncto Sicher­heit und er­war­ten das auch von ihren Kun­den. Sie soll­ten einen höheren Eigen­kapi­tal­anteil (rech­nen Sie mit mindes­tens 20 %) mit­bringen und sich darauf ein­stellen, dass der Ver­siche­rer einen et­was höheren Risi­ko­ab­schlag auf den Kauf­preis Ihrer Immo­bilie an­setzen könnte. Dafür können Sie eine sehr ge­wissen­hafte Ab­wick­lung voraus­setzen und profi­tieren von einer schnellen Finanzierungszusage.

Wie gehe ich taktisch vor, wenn ich ein Hypothekendarlehen brauche?

Wenn Sie ein Hypothekendarlehen brauchen, gehen Sie am besten Schritt für Schritt vor:

  1. Verschaffen Sie sich einen Überblick über den Markt, um besser infor­miert in die Be­ratungs­ge­spräche zu gehen.
  2. Fragen Sie Freunde und Bekannte nach Ihren Er­fah­rungen. Dabei be­kommen Sie wert­volle Tipps, welche Bank für Ihr Hypo­theken­dar­lehen in­frage kommen könnte. Dabei muss es nicht nur um den Zins­satz gehen, son­dern all­ge­mein um die Er­fah­rungen mit ihrem Kredit­geber. Das hilft dabei, die Be­ra­tung besser ein­zu­schätzen und trans­pa­renter zu machen.
  3. Überlegen Sie sich, welche Ansprüche Sie an den Kredit­geber und an die Finan­zierung von Ihrem Haus oder Haus­bau haben. Ent­schei­den Sie davon aus­gehend, welcher Typ Finan­zierungs­partner zu Ihnen passen könnte.
  4. Um einen Überblick über die Zins­kondi­tionen zu be­kommen, nutzen Sie am bes­ten unseren Hypo­theken­dar­lehen Rechner.
  5. Vom Rechner gelangen Sie direkt in den Bau­finan­zierung Ver­gleich. Wählen Sie drei bis vier An­bie­ter aus, bei denen Sie je­weils ein un­ver­bind­liches Angebot anfragen.
  6. Fragen Sie zusätzlich bei Ihrer Haus­bank an be­ziehungs­weise über­lassen Sie das dem Ver­mittler, den Sie aus­ge­wählt haben. Die Haus­bank ist interessiert daran, Sie als Kunde zu be­hal­ten und Ihre Kon­ten im Haus zu be­hal­ten. Daher ist sie in vie­len Fällen be­reit, Ihnen einen Schritt entgegenzukommen.
  7. Vereinbaren Sie Finan­zierungs­ge­spräche, in denen Sie die De­tails klären.

Worauf sollte ich bei der Auswahl des Hypotheken­darlehens achten?

Abgesehen davon, dass der Kreditgeber zu Ihren indi­vidu­ellen An­sprüchen und Vor­aus­setzungen passen sollte, lohnt es, auch auf Ihr Bauch­gefühl zu hören: Wel­chen Ein­druck haben Sie von dem Unter­nehmen und vom ersten Kon­takt? Wie schnell rea­giert Ihr An­sprech­part­ner? Bei einer so großen Ent­schei­dung wie einem Hypo­theken­dar­lehen geht es um Ver­trauen. Wenn Sie in einem Be­ratungs­ge­spräch das Ge­fühl haben, dass der Be­ra­ter nicht auf Ihre per­sön­liche Si­tua­tion ein­geht und sich nur we­nig Zeit nimmt, nehmen Sie lie­ber Ab­stand von diesem Anbieter.

„Es empfiehlt sich, mehrere Banken miteinander zu vergleichen. Das hat auch den Vorteil, dass man in den Gesprächen verschiedene Meinungen gehört hat. Keiner berät gleich, jeder Berater setzt unterschiedliche Schwerpunkte. Bei dem einen höre ich vielleicht Kleinigkeiten, die ich bei dem anderen nicht gehört habe. Das trägt auch dazu bei, dass ich schlussendlich einfach ein besseres Bauchgefühl habe, wenn ich die Finanzierung tatsächlich abschließe.“

(Anne Ahler, Expertin für Baufinanzierung bei Dr. Klein)

Was mache ich, wenn mir die Angebote zur Baufinanzierung vorliegen?

Lesen Sie sich alle Informationen in Ruhe durch und machen Sie sich daran, die Kon­di­tionen zu ver­glei­chen. Achten Sie aber darauf, „Äpfel mit Äpfeln“ zu ver­glei­chen – dass also die Rahmen­be­dingungen über­ein­stimmen. Der Effek­tiv­zins einer Bank kann etwa höher als bei einer an­deren lie­gen, wenn dafür die Mög­lich­keit von Sonder­til­gungen be­steht. Seien Sie darüber hinaus sehr ehr­lich zu sich: Ver­stehen Sie je­des De­tail in den An­ge­boten? Un­klar­heiten lassen sich am besten in wei­teren Bera­tungs­ter­minen klä­ren. Zudem können Sie auch in Nach­ver­hand­lungen gehen. Wenn Ihnen kon­krete Zahlen von Mit­be­werbern vor­liegen, können Sie Ihren Favo­riten wo­mög­lich dazu be­wegen, das An­ge­bot zu unter­bieten oder Ihnen zumin­dest entgegen­zukommen.

FAQ

Sind bei Ihnen noch Fragen zum Hypothekendarlehen berechnen offen geblieben? Dann finden Sie die Antworten hier.

  • Wie kann ich ein Hypotheken­darlehen kündigen?

    Wenn Ihre Baufinanzierung seit min­des­tens 10 Jah­ren läuft, können Sie Ihr Hypo­theken­dar­lehen dank des Sonder­kündi­gungs­rechts ge­mäß §489 Abs. 1 Nr. 1 des Bürger­lichen Ge­setz­buches kün­digen – und zwar unab­hängig davon, wie lange Ihre Soll­zins­bin­dung noch lau­fen würde. Die Kündi­gungs­frist be­trägt 6 Mo­nate und Ihre Bank darf in diesem Fall keine Vor­fällig­keits­ent­schädi­gung berech­nen. Sie kommen also ohne Kos­ten aus dem Ver­trag heraus. Anders ver­hält es sich, wenn Ihre Bau­finan­zierung noch keine 10 Jah­re läuft oder der Ver­trag in der Zwischen­zeit noch einmal in­halt­lich ver­än­dert und neu unter­schrie­ben wurde. In die­sem Fall müssen Sie eine Vor­fällig­keits­ent­schädi­gung zah­len, die laut EU-Regelung maxi­mal 1 % der Rest­schuld be­tra­gen darf. Be­trägt die Rest­lauf­zeit we­ni­ger als 12 Monate, sind es maxi­mal 0,5 % der Restschuld.

  • Eine Umschuldung bietet Ihnen die Chance, Ihr Alt­dar­lehen ab­zu­lösen und dank eines neuen Hypo­theken­dar­lehens an günsti­gere Zin­sen oder bessere Ver­trags­be­dingungen zu ge­lan­gen. Die vor­zei­tige Ab­lös­ung lohnt sich in der Regel aber nur, wenn keine Vor­fällig­keits­ent­schädi­gung be­zahlt wer­den muss, sprich: wenn das Alt­dar­lehen schon länger als 10 Jahre läuft. Alter­nativ ist eine Um­schul­dung auch mög­lich, wenn ein be­rech­tigtes Inter­esse vor­liegt, die finan­zierte Immo­bilie also etwa ver­kauft wer­den soll. Auch wenn die Zins­bin­dungs­frist ab­läuft, können Sie um­schul­den und eine neue Finan­zierung abschließen.

  • Der Widerruf Ihres Hypotheken­dar­lehens ist inner­halb einer Frist von 14 Ta­gen ab Ver­trags­schluss mög­lich. Er muss schrift­lich er­fol­gen, besten­falls per Ein­schrei­ben, kann aber auch per E-Mail vor­ge­nom­men werden. Gründe für Ihren Wider­ruf müssen Sie nicht an­ge­ben. Bitten Sie aber um eine Be­stäti­gung Ihres Wider­rufs. Wenn be­reits Geld ge­flos­sen ist, müssen Sie dieses in­klu­sive Dar­lehens­zin­sen nach maxi­mal 30 Ta­gen wie­der an die Bank zu­rück­über­wiesen haben.

Vergleich.de Tipp

Wenn Sie Angebote bei verschiedenen Banken einholen, stellen Sie sicher, dass der jeweilige Mitarbeiter eine Konditions- und keine Kreditanfrage an die SCHUFA übermittelt. Denn gleichzeitig laufende Kreditanfragen verschlechtern Ihre Bonität.

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