- Wie teuer ist ein Kamin?
- Davon hängen die Kosten für einen Kaminofen ab
- Was kostet ein Kamin mit Einbau und Schornstein?
- Was kostet ein Kaminofen mit Außenrohr?
- Wie kann ich die Kosten für einen Kamin finanzieren?
- Gibt es eine Förderung bei den Kosten für einen Kamin?
- Vorteile eines Kamins zum Heizen
Wie teuer ist ein Kamin?
Die Kosten eines Kamins oder Kaminofens für das eigene Haus beginnen bei wenigen hundert Euro, können aber auch bis zu 10.000 € und mehr betragen. Diese große Differenz entsteht durch viele mögliche Bauarten und Materialien eines Kamins sowie durch erhebliche Unterschiede beim Einbau, je nach den Gegebenheiten im Haus, in das der Kamin eingebaut werden soll. Durchschnittlich kostet ein gemauerter Kamin mit Einbau 4.000–6.000 €. Für einen im Raum stehenden Kaminofen in guter Qualität müssen Sie dagegen nur mit 1.000–2.000 € im Schnitt rechnen.
Die Kosten für einen Kamin hängen von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Soll der Kaminofen aufwändig gemauert oder lediglich als einzelnes Teil im Wohnzimmer aufgestellt werden? Müssen Sie Ihr Haus mit einem Schornstein nachrüsten? Soll es ein wasserführender Kamin sein, der Ihre Heizung unterstützt? Erst wenn diese und weitere Frage beantwortet sind, lassen sich die konkreten Kosten für einen Kamin genau berechnen.
Was ist der Unterschied zwischen einem Kamin und einem Kaminofen?
Der Unterschied zwischen einem Kamin und einen Kaminofen liegt in der Bauart. Ein Kamin ist fest mit dem Gemäuer des Hauses verbunden, also direkt in die Wand oder in den Schornstein eingemauert. Dagegen ist ein Kaminofen freistehend im Raum und hat Rohre, die die Feuerstelle mit dem Abzug verbinden.
Was ist ein wasserführender Kaminofen?
Ein wasserführender Kamin besitzt einen Wärmetauscher. Dort wird Wasser erhitzt und über eine Wassertasche an das Heizungssystem des Hauses weitergegeben. Man kann einen wasserführenden Kaminofen über diesen Mechanismus direkt an die Heizung anschließen. Das so erhitzte Wasser der Zentralheizung kann dann in einem Pufferspeicher gesammelt und in mehreren Räumen zum Heizen genutzt werden. Dieses Prinzip bringt aufwändige Montagearbeiten mit sich und erhöht die Kamin-Kosten.
Was kostet ein wasserführender Kaminofen mit Einbau?
Die Kosten für einen wasserführenden Kaminofen sind im Normalfall höher als bei einem Kamin ohne Verbindung zur Heizung. Ein günstiges Komplettset kostet ca. 1.500 €, hochvwertige Modelle können deutlich teurer sein. Für den Einbau müssen Sie noch einmal mindestens 1.000 € ausgeben.
Damit ein Kamin seine volle Heizwirkung erreichen kann, müssen mehrere Bedingungen erfüllt sein. Dazu gehören z. B. das Material des Kamins, die Leistung im Verhältnis zur Raumgröße und das genutzte Brennmaterial. Deshalb sollten Sie sich unbedingt frühzeitig von einem Heizungsfachmann und Ihrem Schornsteinfeger beraten lassen.
Davon hängen die Kosten für einen Kaminofen ab
Die konkreten Kosten für einen Kamin setzen sich aus verschiedenen Positionen zusammen. Die wichtigsten sind:
- die Bauart und die Art des Rauchabzugs
- das Material, die Anschaffung
- der Einbau
- notwendiges Zubehör
- Wartung
- Schornsteinfeger
Im Folgenden beschreiben wir detailliert die einzelnen Kostenpunkte und erläutern, was ein guter Kaminofen kostet.
Kamin-Kosten: Bauart und Material
Die größten Kostenpunkte sind der Kamin an sich und seine Verbindung zum Schornstein sowie zur Heizung. Dabei geht es um verschiedene Aspekte, die für mehr oder weniger hohe Kosten verantwortlich sind. Der wesentliche Aspekt ist die Bauart des Kamins, die sich aus mehreren Bereichen zusammensetzt. Dazu gehören:
- die Stabilität
- die Heizkraft und Leistungsstärke
- die Umweltverträglichkeit
- die Größe
- das Material
- das äußere Erscheinungsbild
Kaminarten und was sie kosten
Bauart des Kamins | Besonderheiten | Kamin-Kosten |
---|---|---|
offener Kamin | geringe Heizleistung, Feinstaub im Innenraum, Gefahr bei Funkenflug, möglich mit Verglasung oder Kaminkassette | 500–3.000 €, Sondermaße bis zu 6.000 € |
Heizkamin | Heizeinsatz im Inneren, verschließbar mit Glasscheibe, z. B.
| 2.000–12.000 € |
Natursteinkamin | Kamine mit besonderer Verkleidung, wie z. B. Marmor oder Basalt | 600–7.000 € |
Kaminofen (Schwedenofen) | freistehend im Raum, mit Feuerkammer, Ofenrohr führt in den Schornstein, kann mit Holz und Kohlebriketts geheizt werden | 150–2.000 € |
Pelletofen | Brennmaterial sind Holzpellets (gepresste Holzspäne), gleichmäßiges Heizen | 1.000–7.500 € |
Quelle: Vergleich.de, Stand: 13.11.2024
Kamin und Kaminofen: So viel kosten Einbau und Montage
Der Einbau eines Kamins und das Aufstellen eines Kaminofens können aufwändig und kostspielig sein. Das ist z. B. der Fall, wenn der Kamin gemauert wird, wertvoll verkleidet ist oder ein Rohrsystem zur Heizung und ein Pufferspeicher installiert werden müssen, damit er eine Verbindung zur Zentralheizung bekommt. Es gibt aber auch weit weniger komplizierte Kamine. So muss ein Kaminofen eventuell nur aufgestellt und für einige Rohre als Abzug gesorgt werden.
Wird der Einbau und die Montage von einem Fachbetrieb durchgeführt, können folgende Kosten entstehen.
Durchschnittliche Kosten für den Einbau eines Kamins
Art des Kamins und der Arbeit | Kosten für Einbau und Aufstellen des Kamins |
---|---|
einfachen Kaminofen aufstellen | bis zur 1.000 € |
wasserführenden Kaminofen aufstellen und an Zentralheizung anschließen | bis zu 1.700 € |
Edelstahl-Schornstein an der Außenfassade montieren | bis zu 2.800 € |
Kamin mauern | bis zu 7.000 € |
Es handelt sich bei den genannten Preisen um Durchschnittswerte. Konkrete Kosten für den Einbau eines Kamins können je nach Region davon abweichen.
Kosten für Zubehör zum Kamin
Ein Kamin kann ohne Zubehör nicht genutzt werden. Folgende Liste gibt einen Überblick, welches Zubehör in vielen Fällen notwendig ist.
Zubehör für Kamin und Kaminofen
- Bodenplatte
- Ofenrohre
- Anschlussrohre an Heizungssystem
- Ventile
- eventuell Pufferspeicher
- Feuerhaken
- Behälter für Brennmaterial und Asche
Die Kosten für das Zubehör eines Kamins können mehrere hundert bis zu über 1.000 € betragen.
Das kosten die Brennstoffe für einen Kamin
Wer einen Kamin oder Kaminofen häufig nutzt, egal ob mit Brennholz, Briketts oder Holzpellets, muss mit Kosten von mehreren hundert Euro pro Winter rechnen.
Wie viel Sie für das Brennmaterial genau ausgeben, hängt vom Kamin, vom gewählten Brennmaterial und von der Dauer der Nutzung ab. Wer den Kamin viel und lange anfeuert, verbraucht natürlich mehr Material als bei einer gelegentlichen Nutzung. Generell gilt, dass die Preise für Brennstoffe infolge der Energiekrise und der gestiegenen Nachfrage seit 2022 deutlich gestiegen sind, teilweise um mehr als 100 %.
Kamin-Kosten: Abnahme durch den Schornsteinfeger
Jeder Kamin muss vor der Inbetriebnahme von einem Schornsteinfeger begutachtet werden. Das dient der Sicherheit und der reibungslosen Nutzung des Kamins oder Kaminofens. Dabei wird der ordnungsgemäße Einbau, der Standplatz, der Abstand zu Wänden und die Dichtigkeit überprüft. Was kostet bei einem Kamin oder Kaminofen die Abnahme vom Schornsteinfeger? Die Preise für die Abnahme der Feuerstelle durch den Schornsteinfeger unterscheiden sich von Gemeinde zu Gemeinde. Dabei müssen Sie mit einer Preisspanne von 50–150 € rechnen.
Kosten für regelmäßige Arbeiten: Reinigung und Wartung
Ein Kamin muss regelmäßig gereinigt und gewartet werden. Bei der Reinigung können Sie sparen, indem Sie einige Arbeiten selbst durchführen. Die Wartung muss allerdings von einem Fachmann durchgeführt werden. Dazu gehört die Reinigung des Schornsteins und die technische Wartung des Leitungssystems bei wasserführenden Kaminen. Hinzu kommt eine Feuerstättenschau, die idealerweise alle 3–4 Jahre durchgeführt wird.
Ihr Ansprechpartner für diese Tätigkeiten ist ein Schonsteinfeger. Je nach der Intensität der Kaminnutzung fallen die Wartungsarbeiten mehr oder weniger aufwändig aus. Sie müssen für die Wartung Ihres Kamins oder Kaminofens mit Kosten von 50–150 € pro Jahr rechnen.
Was kostet ein Kamin mit Einbau und Schornstein?
Die Kosten für einen Kamin mit Einbau und Schornstein betragen durchschnittlich 4.000–6.000 €. Allerdings erhöhen sich die Kosten, wenn Sie sich für hochwertiges Material entscheiden oder die Maurerarbeiten besonders aufwändig sind. In diesen Fällen kostet ein Kamin mit Einbau 10.000 € und mehr. Außerdem bestehen regionale Unterschiede bei den Preisen für Fachbetriebe und Handwerker.
Was kostet ein Kaminofen mit Außenrohr?
Ein Kamin mit Außenrohr kostet durchschnittlich zwischen 1.400 und 2.700 €. Der Preis setzt sich aus den Materialkosten und der Montage zusammen. Ein Außenrohr aus Edelstahl oder Kupfer kostet je nach der benötigten Länge ca. 400–700 €, der freistehende Kamin ca. 1.000 €. Hinzu kommt die Montage des Außenrohrs, für die ein Fachbetrieb bis zu 1.000 € verlangt.
Die Kaminkosten erhöhen sich, wenn Sie sich für qualitativ hochwertiges Material entscheiden und falls die Montage des Außenrohrs teurer wird. Das kann z. B. der Fall sein, wenn ein Wand- oder Dachdurchbruch mit umfangreichen Arbeiten verbunden ist.
Gesetzliche Vorschriften für Kamine und Kaminöfen
Für die Nutzung eines Kamins gibt es genaue gesetzliche Vorgaben, die in der Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV) beschrieben sind. Mit Novellen dieses Gesetzes aus den Jahren 2010 und 2021, die in mehreren Stufen bis 2025 in Kraft treten, wurden strengere Grenzwerte für bestimmte Emissionen festgelegt. Danach geltende folgende Schwellenwerte für Kamine:
Grenzwerte für Kamine nach §26 der BImSchV
Baujahr des Kamins | Grenzwert Feinstaub | Grenzwert Kohlenmonoxid |
---|---|---|
2015–heute | 0,04 Gramm pro Kubikmeter | 1,25 Gramm pro Kubikmeter |
2010–2014 | 0,075 Gramm pro Kubikmeter | 2 Gramm pro Kubikmeter |
vor 2010 | 0,15 Gramm pro Kubikmeter | 4 Gramm pro Kubikmeter |
Fazit: Je neuer und moderner ein Kamin ist, desto strenger sind die Bestimmungen zu den Grenzwerten bei Feinstaub und Kohlenmonoxid.
Allerdings gibt es Übergangsfristen, sodass die Werte noch nicht für alle älteren Kamine, die bis 2010 eingebaut wurden, gelten. Entscheidend ist dabei das Jahr 1995.
- Kamine, die vor 1995 aufgestellt wurden, müssen die genannten Grenzwerte bereits seit einigen Jahren einhalten.
- Kamine, die zwischen 1995 und 2010 aufgestellt wurden, müssen die Grenzwerte erst ab dem 1. Januar 2025 einhalten.
Das bedeutet, dass es kein generelles Verbot von älteren Kaminen ab 2024 oder 2025 gibt. Es sind nur veränderte Grenzwerte vorgesehen. In viele ältere Kamine und Öfen können spezielle Feinstaubfilter eingebaut werden, die für eine Reduktion der Emissionen sorgen. Ist das Nachrüsten mit einem Filter nicht möglich, muss der betreffende Kamin abgebaut werden.
Je nachdem, welche Art von Feinstaubfilter Sie wählen, kommen Kosten zwischen 300 und 1.000 € auf Sie zu. Aktive Filter, die mit Strom betrieben werden, kosten ca. 1.000 €. Passive Filter dagegen nur ca. 300 €. Allerdings müssen Sie bei passiven Filtern die Filterkassetten häufiger wechseln.
Informieren Sie sich vor dem Kauf eines Kamins beim Hersteller über die Grenzwerte des Modells und fordern Sie eine Prüfbescheinigung an. Neben den Grenzwerten bei Emissionen regelt die BImSchV auch die Höhe der Austrittsöffnung der Schornsteine. Seit dem 1. Januar 2022 müssen Schornsteine den First, also die Oberkante des Daches, um mindestens 40 cm überragen. So soll gewährleistet werden, dass sich die Abgase schnell in der Luft verteilen. Werden die Abstände nicht eingehalten, müssen die Schornsteine erhöht werden. Besprechen Sie dieses Thema am besten mit Ihrem Schornsteinfeger.
Wie kann ich die Kosten für einen Kamin finanzieren?
Viele Kreditinstitute bieten speziell für Immobilienbesitzer die Möglichkeit, einen Modernisierungskredit aufzunehmen. Dabei handelt es sich um einen Ratenkredit bis zu 50.000 €, der zu günstigen Konditionen vergeben wird. Das Besondere ist dabei, dass dieser Kredit zweckgebunden ist. Das bedeutet, er darf nur für Maßnahmen genutzt werden, die der Modernisierung Ihres Hauses dienen. Das sind z. B. neue Fenster, eine Wärmepumpe oder eine Solarthermieanlage.
Folgendes Beispiel zeigt aktuelle Kreditkonditionen für einen Kredit mit günstigen Zinsen.
So finanzieren Sie einen Kamin mit einem Kredit
Kreditsumme | 12.000 € |
Laufzeit | 60 Monate |
effektiver Jahreszins | 5,85 % |
Höhe der monatlichen Ratenzahlungen | 230,32 € |
Kreditkosten gesamt | 1.819,20 € |
Quelle: Ratenkredit Vergleich, Vergleich.de, Stand: 13.11.2024
Es handelt sich bei den genannten Zahlen um ein Beispiel. Die realen Konditionen können sich im Einzelfall stark voneinander unterscheiden und sind von der gewählten Bank und Ihren persönlichen Voraussetzungen wie Ihrem SCHUFA-Score abhängig.
Gibt es eine Förderung bei den Kosten für einen Kamin?
Ja, unter bestimmten Voraussetzungen erhalten Sie Fördergelder vom Staat. Das können im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bis zu 55 % der Investitionen als Zuschuss oder über das Förderprogramm 261 der KfW ein zinsgünstiger Kredit bis zu 150.000 € für die Komplettsanierung eines Gebäudes sein.
Die Grundvoraussetzung ist, dass der Kamin so konstruiert ist, dass er das bereits vorhandene Heizungssystem unterstützt, wie es bei wasserführenden Kaminen der Fall ist. Weitere Bedingungen für eine Unterstützung vom Staat sind:
- Holzpellets als Brennmaterial
- ein hydraulischer Abgleich bei der Installation zur optimalen Einstellung der Heizung
- Nutzung einer automatischen Befüllung
- eine Heizleistung von mindestens 5 kW
- das Einhalten bestimmter Feinstaub- und CO2-Grenzwerte
Nicht gefördert werden Kamine, die nur für das persönliche Wohlbefinden installiert werden und nicht die Heizung unterstützen.
Vorteile eines Kamins zum Heizen
Die Vorstellung ist naheliegend: Mit einem Kamin oder einem Kaminofen im eigenen Haus oder in der eigenen Wohnung kann ich meine Heizung unterstützen und so in Zeiten der Energiekrise mit steigenden Strom- und Gaspreisen bei den Heizkosten sparen. Mehrere Studien haben ergeben, dass sich die Kosten für einen Kamin rein wirtschaftlich betrachtet rechnen. So reduzieren fachgerecht und passend zur Raumgröße eingesetzte Kaminöfen ca. 25 % des Verbrauchs der Hauptheizung. Neben der Wirtschaftlichkeit bietet der Einbau eines Kaminofens weitere Vorteile.
- Die Betriebskosten sind geringer als bei Gas- oder Ölheizungen.
- Heizen mit einem Kamin ist CO2-neutral, wenn Holz als Brennstoff verwendet wird.
- Hochwertige Kaminöfen sorgen für sehr geringe Schadstoffemissionen.
- Die Finanzierung mit einem Modernisierungskredit und staatlicher Unterstützung ist möglich.
- Ein Kamin sorgt für angenehme Atmosphäre und Gemütlichkeit.